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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat?u Bretnig. Lokal-Anzeiger siir die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal and Umgegend. SSL." Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, »bonnement«preir inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungrblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark >0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserat-, die 4gespalt;ne Korpuszeilr 10 Pfg., sowie Bestellungen auf dni Sie gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitung-tot« jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Aufträgen und Wiederholung,« gewähr«» »i, Rabatt nach Uebereinkunst. Anserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag r/,11 Uhr, für die eonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag l/,11 Uhr einz«s«ndm. Hchristleitung, Kruck und Verlag von N. Lchuvig, Breinig 1«. Jahrgang Sonnabend den 14. April 1906. Ar. 30. Bekanntmachung. Diejenigen, welche gesonnen find, da« Amt eine- Leichenträger-, sowie da« Fahren de« Leichenwagen- und die Bedienung desselben zu übernehmen, werden aufge- fordert, sich bi« mit dem 21. d. M. beim Gemeindevorstand Petzold zu melden, wo alles nähere einzusehen ist. Bretnig, den io. April 1806, Der Gemeinderat. Schute zu Mretnig. Die Aufnahme der schulpflichtigen Kinder erfolgt Donnerstag den 19. April nachmittag 1 Ahr in Zimmer » der Oberschule. Die Aufnahme sämtlicher neueintretender ?si»WNäungrlchMrr und der Unterrichtsbeginn erfolgen an demselben Tage nachmittag 6 Uhr in Zimmer v der Niederschule. Der OrtSschulinspettor. Wern. De« ernsten Tage« Sanne ist verglommen, Die Abendröte liegt auf Golgatha, Der Treuen Schar ist still zum Kreuz gekommen, Die glaubenssroh in ihm den Heiland sah. Das kühle Lager wollen sie bereiten In stiller Gartengrust von Felsgestein; Nun, da sie ihn zur letzten Rah geleiten, Durchdringt die Herzen unermesine Pein, Uraltes Abschiedsweh, zu allen Stunden Gefühlt von Tausenden in jedem Land, Doch nie so tief, so abgrundtief empfunden, Nl» da der Jünger Schar am Grabe stand. Zerronnen war, was sie auf Erden wähnten: Des Meisters König«tum und Ruhm und Glanz Und statt de« Diadem«, des heiß ersehnten, Bedeckte nun sein Haupt der Dornenkranz. Getrost, ihr Treuen, um die Gruft vereinet, Getrost, du arme und verlaffne Welt! Der hier geschieden und den ihr beweinet, Regiert allswig überm Sternenzelt! Empor den Blick zu jenen lichten Höhen! Wenn uns der Tod auch hier wohl trennen mag, Dem Sterben folgt das felge Auferstehen, Uns allen kommt der lieb« Ostertag. Carl von Schimmelpfennig. Oertliche- und Sächsisches. Bretnig. (Gemeinderatsbericht vom 10. April.) 1) Wegen der Impfungen für dieses Jahr soll ein Gesuch bei der Königl. Nmt«hauptmannschaft eingereicht werden. 2) Eine Anfrage der Königl. Amt-Hauptmann- schäft, den Fluchtlinienplan beim Heinrichschen Haus« betreffend, wird dahin beantwortet, daß die Aufstellung eines Fluchtlinienplanes daselbst vom Gemeinderate nicht vorgesehen worden ist, da eine Straßenanlage bei diesem Bau nicht in Frage kommt. 3) Um die Bezeichnung de« Allgemeinen Anzeiger« zu Bretnig als Amtsblatt beizubehalten, soll ein Gesuch au die Kgl. Amtshauptmannschaft zur Erteilung der Genehmigung eingereicht werden. 4) Zwei Gesuche des Gastwirt- Hänel werden vorgetragen und erledigt, besgleicken zwei Armenangelegenheiten. 5) Zollte ^ie Mühlenbesitzerin Henriette Schöne die Besserung am Wehre bei Nr. 133 b vornehmen, wie e» der Wafserbauinspektor vorgeschlagen hat, so soll eine Verbreiterung der Ueberbrückung vorgenommen werden. 6) Die Besichtigung de» Spritzenhauses ergab, daß die Balanceleiter mit in demselben untergebracht werden kann, wenn die Scheide wand herausgeriffen und das eine Tor vernagelt wird. Bevor nun mit dem Baue des Leichenwagenhause» auf dem in» Auge gefaßten Plane begonnen wird, soll die Kirchenbehörde ersucht werden, den Plan an der Gärtnerei vor der Kirchhoftmauer an die Gemeinde zu verkaufen ooer da» Nutz- nießungsrecht derselben zu überlassen. 7) In der Angelegenheit über die Benutzung de» Leichenwagens werden die weiteren Be stimmungen getroffen. Bretnig. Da« Flugblatt der Säch fischen Hauptbibelgesellschaft, das in den Ostertagen in unserem Gotte-Hause ausliegt, berichtet von treuester Arbeit. Ueber44 000 Bibeln und Bibelteile sind allein im letzten Jahre, fast 1'/, Millionen seit dem Bestehen der Gesellschaft verbreitet woroen, — darun ter im vergangenen Jahr neuhergestellt das Johannesevangelium in der ostafrikanischen Dschaagasprache und eine herrliche wendische Bibel mit einer Zugabe von 192 Bildern für nur 3,50 Mk. Da« Neue Testament kann man schon für 2ü, ja für IS und 10 Pf. haben, illustriert schon für 60 Pf., die Bilder allein für unsere Schulkinder schon für 50 Pf., — und 70 verschiedene Bibel sorten stehen zur Auswahl. So erfinderisch ist man in der Darbietung von Gotte« Wort, und so wohlseil wird e« verkauft, meist zu manchmal zur Hälfte de» Herstellungs preises. Selbstlose Arbeit! Dienende Liede an unserem evangelischen Volk, dessen Äe suudbrunnen seine deutsche Bibel ist! Laßt uns treulich mithelfen — auch durch eine Gabe in den Opsecstock, die einer fröhlichen Osterfeier würdig ist! Bretnig. Am Donnerstag ist dein vormaligen Reiter der Kaiser!. Schutztruppe für Süd Westafrika Albin Adolf Gebler hier Nr. 196 die broncene Friedrich August- Medaille nebst Urkunde durch den Herrn Gemeindevorstand Petzold ausgehändigt worden. Hau»walde. Von den vom hies. Verein für Nationalstenographie kürzlich ausgegebenen monatlichen Preirarbeiten sind von seinen Mitgliedern 14 Arbeiten eingereicht worden. Es haben erhalten: Lobende Anerkennung: Paul Kittner, Marlin Biesold, Martin Zschiedrich; Diplom I: Richard Opitz. Schrift Heil! Königsbrück. Am I. Mai d. I. wird die hier garnisonierende Reitende Ab- teilung des 1. Königlich Sächsischen Feldar- tillerie-RegimentS Nr. 12 das Jubiläum ihre» 100jährigen Bestehen» in festlicher Weise begehen. Für die Festlichkeiten ist folgendes Programm vorgesehen: 30. April: 7»° abend« Bezrüßungsabend der ehemaligen Angehörigen der Abteilung, veranstaltet vom Unteroffiziersverein; 9" abends gemeinsames Abendessen der ehemaligen und aktiven Offi ziere, Sanitätsoffiziere und Beamten der Reitenden Abteilung im Offizierskasino. — 1. Mai: 12»» nachmittags Paradeaufstellung und Parademarsch der Reitenden Abteilung und der Militärvereine; im Anschluß daran reiterliche Aufführungen der Offiziere und Unteroffiziere der Reitenden Abteilung; an- schließend Frühstück im Offizierskasino; ge- meinsames Mittagessen der Unteroffiziere und Mannschaften; 6» abend» Festlichkeit der aktiven und ehemaligen Unteroffiziere und Mannschaften im Schützenhau»; 8" abends Festessen und Ball im Offizierskasino. — 2. Mai: 8» abend« Festlichkeit für die Unter offiziere im „Schwarzen Adler". — Seine Majestät der König hat sein Erscheinen in Aussicht gestellt. Bautzen. Einem schweren Unglücksfall ist der Koppelknecht Gustav Adolf Kubin aus Großschweidnitz zum Opfer gefallen. Er wurde von einem Pferde derart gegen den Unterleib geschlagen, daß er an den erlittenen schweren ,'inneren Verletzungen un hiesigen Stadtkrankenhan» starb. — Seinen schweren Verletzungen erlegen ist der Arbeiter Johann Ernst Rohark, der am letzten Donnerstag auf dem Fabrikerweiterungsbau der Firma Grbr. Weigang in eine in vollem Gange befindliche Betonmaschine geraten war. Pirna. Die neuen Rohrrücklaufgeschütze sind nun auch bei den hiesigen beiden Feld- artillerie-Regimentern eingetroffen. Es sind seit einigen Tagen mehrere Abteilungen mit diesen Geschützen ausgerüstet. Meißen. Ziemliches Aufsehen verur sacht hier ein Fall, indem bei einem hiesigen Zahnarzte der 17 Jahre alte Sohn des Inspektors Meyer in der Narkose gestorben ist. Dieselbe soll von einem Assistenten des betreffend«» Arztes, der das Staattexamen noch nicht gemacht, in dessen Abwesenheit vorgenommen worden sein. Riesa. Infolge Lohndifferenzen haben die hiesigen Bausirmen sämtliche organisierten Maurer-Zimmerer undBauarbeiter ausgesperrt. — Lotterieglück — Lotteriepech. Ein Zehntel des großen Lose», welches von einer Kollektion in Hainichen ausgegeben wurde, wurde von recht bedürftigen Leuten in Berbersdorf gespielt; ein Betrag von 8500 Mark kommt den Bewohnern des Armen hauses zu gute. Ein weiteres Zehntel hat ein Bäckermeister in Rossau gewonnen. — Lotteriepech hatte ein Einwohner in Franken berg, indem ihm beinahe ein Teilgewinn der gleich am ersten Tage gezogenen 20 000 Mk. in den Schoß gefallen wäre, wenn — ja wenn — er rechtzeitig der Kollektion die Annahme des ihm offerierten Loses Nr. 10 605 angezeigt hätte. Der gute Mann aber hatte die Ofensetzer im Hause, das brachte, wa» begreiflich ist, etwas Umsturz in die Wirtschaft; um nun aber das Los nicht „in Rabusche" kommen zu lassen, wurde es zum Versand fertig gemacht, fein säuberlich in ein Schubfach gelegt und regelrecht vergessen. Al» nun der schöne Gewinn ge zogen wurde, besann man sich natürlich de» Loses. Aber was half da das Besinnen! Der goldene Segen kam eben nicht, und seit dem Ziehungstage soll der Mann mit der Glücksnummer 10605 mit einem sehenswert langen Gesicht umherlaufen. Neugersdorf. Ein hiesiger Einwoh ner hatte vom Arzt ein kleines Fläschchen Medizin verordnet erhalten, wovon von Zeit zu Zeit einige Tropfen genommen werden sollten. Der Kranke jedoch trank die Medizin am Sonntag auf einmal aus, worauf er sich zum Schlafen niederlegte. Er ist nicht mehr erwacht. — Das Endel In Auerbach hat sich ein 16 Jahre alte« Mädchen in einem etwas abseits nach Honnersdorf zu gelegenen Teiche ertränkt. Bei dem Mädchen lag der Leich nam eine» neugeborenen Knaben. Chemnitz. Nach einer Meldung der „Chemnitzer Neuesten Nachr." aus Zöblitz sind dort am Montag nachmittag 4 Kinder des Fabrikarbeiter» Buschbeck im Alter von 2 bi» 9 Jahren ertrunken. Die Kinder waren beim Spielen mit einem Handwagen einen Abhang hinuntergerollt und so in di« Pockau geraten. — In einem Anfalle von Geistesstörung warf in Döbeln der in der Ritterstraße wohnende frühere Hausmann Krenkel seine 7 Jahre alte Tochter aus dem Fenster der im 3. Stock gelegenen Wohnung auf die Straße hinab und sprang dann selbst nach. Der Mann starb alsbald, da» Mädchen liegt im Sterben. — Traurige Familienverhältnisse. Die Tochter eines Arbeiter» in Leipzig wurde in einem Prozesse, welchen ihre Mutter gegen den Vater führte, al» Zeugin vernommen. Ihre Aussage gefiel dem Vater nicht, und er rief: „Das ist ja alle» geschwindelt!" Wegen öffentlicher Beleidigung stellte das Mädchen Strafantrag und erzielte die Ver urteilung ihres Vaters zu 15 M. Geldstrafe. Kirchennachrichten von Bretnig. Osterfest. 1. Ostertag: Vorm. 10 Uhr Gottesdienst. ?. Dittrich-Hau»walde. 2. Ostertag: Vorm. 10 Uhr Gottesdienst, k. Kleeberg-Frankenthal. An beiden Festtagen Kollekte für die Sächsische Hauptbibelgesellschaft. 2. Ostertag: Nach dem Gottesdienst Verteilung d e S K i r ch a r m e n - g e l de». Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Emil Helmut, S. oe» Waren durchsehers Alwin Emil Gläubig 131 r. — Ernst Johannes, S. des Buchhalters Friedr. Ernst Meißner 131f. — Edmund Walter, S. des Packers Erwin Edmund Grundmann 327. — Martha Marie, T. de» Schneider meisters Reinhold Franz Schmidt 260f. Eheschließungen: Gutsbesitzer Paul Alwin Megel 351 mit Lina Frida Körner 295. Todesfälle: Ernestine Alwine Hahn geb. Liesgang, Witwe, 320, 60 I. 23 T. alt. Marktpreise in Kamenz am 12. April 19O6.s ^Pr«S. 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Heidekorn Hirse 7 80 8 2« 8 8 8 <5 14 - »- ?- 7 40 7 60 7!-10 7 60 7 80 ! Heu 50 Kilo Stroh 1200 d. - -VL ^Erbsen 50 Kilo fj Kartoffeln 50 Kilo R. 2 19 2 2 12 2 k. 20 70 50 20