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Freitag, Leu 7 Januar 5^2 l 20 Jayrgang lummer 2 bührnisse wurden im Lause der Zeit immer unzureichender besttzers Fiedler von einem etwa 23 Jahre alten Mann Hohenstein-Ernstthal. Beim Heben von Angehörigen 4137,97 Mk; zur Beschaffung von Kleidung 862,72 Mk und an zinsfreien Darlehen 9530 Mk. Recht erhebliche Aufwendungen wurden auch in der Hinterbliebenen fürsorge gemacht, denn die militärischen VersorgungSge namens Wolf meuchlings erschossen, woraus der Täter sich durch zwei Revolverfchüffe selbst entleibte. Er war dem d mit lch der war es also möglich, den Diebstahl ganz unbemerkt aus- zusühren? hiesigen Bahnhos ein Waggon Stroh ein, an eine Adresse im benachbarten Dörrwalde. Da die Polizei anderweitig wendet: Zur Behebung von wirtschaftlichen Noilagen 10 546,50 Mk; für Heilbehandlung und Krankenfürsorge 4799,80 Mk.; zur Beschaffung von Konfirmandenkleidung Das sächsische Kultusministerium erläßt eine Ver ordnung über Staatsbürgerkunde in den Schulen. Es heißt darin: „Artikel 148 der Verfassung des Deutschen Reiches ordert, daß in allen Schulen staatsbürgerliche Gesinnung zu erstreben sei und daß Staatsbürgerkunde ein Lehrfach der Schulen werde. Das Ministerium legt auf die nachhaltige Zurchsührung dieser VeifafsungSbestimmung besonderen Wert, frühzeitig ist in den Schülern das Bewußtsein dasür zu wecken, daß sie Angehörige einer Gemeinschaft sind, die ihnen >ohe Rechte darbietet und gewährleistet, die aber dafür von hnen entsprechende Opfer an Gemeinsinn und Pflichttreue verlangt. Unsere Zeit bedarf in besonders hohen Maße eine Stärkung des Verantwortlichkeitsgefühls der Gemein schaft und dem Staate gegenüber. Von parteipolitischen Auseinandersetzungen ist die Schule freizuhalten. Für die Gestaltung des staatsbürgerkundlichen Unterrichts in den ein zelnen Schulgattungen sollen Pläne bearbeitet werden. Das Ministerium wendet sich an die dazu berufenen Organisationen ihm hierzu Vorschläge zu unterbreiten." Man erkennt ihn gar nicht wieder, den Herrn Kultusminister und ehemaligen Redakteur. Dieses Maß von Objektivität und zugleich diese energische Betonung der Pflichttreue gegenüber dem Staat hätte man gar nicht vermutet. Ja, ja, wenn man Minister wird und eine Verantwortung zu tragen hat. — Die von dem erkrankten Wirtschaftsminister Schwarz geplante Reise nach Belgien ist nicht aufgegeben worden. In den nächsten Tagen wird sich eine sächsische Delegation nach B 'isiel begeben, um weitere Verhandlungen mit der ' lg ichen Regie ung uno dortigen wirtschaftlichen ZntereffeneN' gtUp en über die Anknüpfung von Wirtschaftsbeziehungen zwischen der sächsischen und belgischen Industrie zu führen. Die Delegation ist sachgemäß zusammengesetzt.. Unter ihr befindet sich auch ein Vertreter der Industrie. — Das F nanzamt Radeberg macht darauf aufmerk sam, daß zu der in jeder Weise anzustrebenden Abminderung der Postgebühren bei Postsendungen an Privatpersonen die Fmge zu prüfen ist, ob die Sendung eine reine Dienstsachx enthält. Nur in diesem Falle werden die Postgebühren aus der Reichskaffe bestritten, wenn der Beteiligte seinem Schreiben an das Finanzamt nicht einen Briesumschlag mit Freimarke beigefügt hat. Schreiben von Privatpersonen, in denen eS sich lediglich um ein privates Interesse des Be teiligten handelt, werden nur beantwortet, wenn dem Schreiben ein Freiumschlag mit vollständiger Anschrist bei- gesügt ist. — Der Verein Heimatdank der Amtshauptmannschaft D>e«den-Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg hielt am 27. Dezember 1920 unter dem Vorsitze des Herrn Amts- Hauptmann Dr. Lempe seine diesjährige ordentliche Mit gliederversammlung ab. Aus dem vom Geschäftsführer, Die Verdoppelung der Jnvaltdenbetträge bringt viel, viel mehr ein, als vre Kosten für die Beihilfen an die Rentner ausmachcn, die man damit herausschlagen wollte. Ader man entschied sich sür die Verdopplung, weil man zu bequem war, Unterscheidungen zu treffen. Der Plan stammt von einem Mitglieds der Deutschen Volkspartei und ist im Unterausschuß des Reichstages mit der Verpflichtung auSae- heckt worden, daß davon weder im Ausschuß, noch im Reichs tag, noch im Reichsrat gesprochen werden soll. Den Abge ordneten fiel das nicht schwer, denn sie wußten von der ganzen Sache mchts, sie wurden irregeführt durch die ganz bewußt gewählte Ueberschrift de» Gesetzes, die nur von den höheren Renten und nicht von den höheren Beiträgen sprach. Dre Eingeweihten aber schwiegen auf die Verabredung hin. Sie veranlaßten die gesetzwidrige Anordnung des Post minister», durch die vorübergehend der Verkauf von Jn- validenmarken unterfagt wurde, und sie ließen den Verkau erst wieder zu, als die Verdoppelung im sicheren Hafen und der Uebcrfall auf da» Volk gelungen war. i* k Ktz «still Oertliche» und MchßscheS. Vttendorf-VknLa, den s. Januar iILf. — Wie au» dem Inseratenteil ersichtlich, findet heute halb 3 Uhr die Aussüh-ung der Kinder des Klndergottes- dienste» statt für Erwachsene und Kinder. Abends 8 Uhr wird die Aufführung für Erwachsene wiederholt werden. Die Aufführung findet im Gasthof zum schwarzen Roß statt. Kinder aller Jahrgänge werden Gedichte vortragen und Theaterstücke, aufführen. Der Kinderchor wird durch Gesänge erfreuen. Am Schluß wird das große Weihnachts stück wudeiholt werden. Da Unkosten entstehen, wild Ein tritt nach Belieben erhoben. Der Reinertrag kommt der Kirche und bedürftigen Konfirmanden zugute. — Auch in unserem O te giebt e» Hamster von denen man so manchmal in der Zeitung liest, so erhalten wir heute folgende Mitteilung, daß am vergang n n Sonntag vormittag in Schönfeld ein von hier stammender Butter- Hamsterer erwischt worden ist. Der Mann hatte 28 Siückchen Butter bei sich, nie er in Thiendorf und Sacka aufaekaust haben wollte. Die Butter wurde beschlagnahmt und der Händler zur Anzeige gebracht. Vas erschlichene Lese-, Die Reichsregterung ist nun endlich ihrer Pflicht nach gekommen und hat das „Gesetz über eine außerordentliche Beihilfe sür Empfänger von Renten der Invalidenver sicherung" im Reichsanzeiger veröffentlicht. Das Gesetz ist geradezu ein Schauspiel sür die oberflächliche und leicht fertige Art von gesetzgeberischer Pfuscharbeit in unseren Tagen. Das Gesetz enthält in tz 5 die Verdoppelung der Bei träge zur Invalidenversicherung. Obwohl die Renten erst vom 1. Januar ab erhöht wurden, wurden die höheren Beiträge schon vom 20. Dezember ab erhoben und entgegen dem klaren Wortlaut des Gesetze» auch schon für die Zeit vor dem 20. Dezember. Wer also auch in der gesetzlich zulässigen Frist, mit dem Markenkleben im Rückstand war, soll nun jetzt — gesetzwidrig! — die doppelten Beträge zahlen. Nach dem Reichsanzeiger tritt das Gesetz in § 5 mit Wirkung vom 20. Dezember in Kraft. Wenn die Ver- stcherungsanstalt schon für die Zeit vorher die höheren Be träge verlangen, fo ist das ungesetzlich. Die Landes versicherungsanstalten haben kein Recht, zu einem Gesetz ihrerseits Vorschriften zu erlassen. Sie haben das Gesetz so auszusühien, wie sie erlassen sind unv nichts weiter. Wer für Marken vor dem 20. Dezember den doppelten Preis schon bezahlt hat, kann daher Rückerstattung verlangen, und niemand ist verpflichtet, Marken zum doppelten Preis für die Zeit vor dem 20. Dezember zu kleben. Sollte eine L«i<'rcherüM,üüustalt sich weigern, dem nachzukvmu en, so grd' es da» Beschweiderecht beim Retchsversich-nungsamt, das dann für alliN Schaden haftbar gemacht werden kann, der nach dieser willkürlichen Auslegung eines Gesetzes entsteht. Wenn die Reichsdruckerei für die, erhöhten Versicherungs- beträoe nicht rechtzeitig Marken Herstellen kann, io ist es höchst unfein, wenn das Relch aus dieser technischen Unfähig keit noch ein Geschäft macht Es gibt Dutzende von Mög lichkeiten, eine Unterscheidung za t essen zwischen der Bei tragszahlung vor und nach dem 20. Dezember, und e» wäre eine Prämie auf die Denkfaulheit des Gesetzgebers, wurden sich Atbe tgeber und Arbeiter wiederspruchsios diese ungerechtfertigte Neubelastung gefallen lassen. die fortschreitende Verschlechterung der wirtschaftlichen Ver- auf dem Schützenhause am Abend des Neujahrstage» folgte, hältnisse immer größer wurde. Es wurden hierfür aufge- wurde die 19»/,jährige Tochter Charlotte de» Brauerei- Ruh land. Eine furchtbare Bluttat hat am Anfänge . .. . ... "... des neuen Jahres unsere Stadt in eine große Ausregung um der Not wirksam entgegentreien zu können, die durch versetzt. Bei dem Ballvergnügen, das einem Zitherkonzert cn._, auf dem Schützenhause am Abend des Neujahrstages folgte, gl. iche Anerkennung gebührt. Leider hat sich im verflossenen Hohenstein. Ernstthal. Beim Heben von Geschäftsjahr ein starker Rückgang in der Mitgliederzahl Balken fiel in der Böttgerschen Webfabrik dem 25 Jahre geltend gemacht, der naturgemäß eine verringerte Leistungs- i alten Packer Lindner aus Oberlungwitz ein Balken auf die fähigkeit des Heimatdankes zur Folge haben muß. Die , Brust und drückte ihm den Brustkasten ein, so daß Lindner Ursachen hierfür sind verschieden und werden in der Haupt- nach kurzer Zeit starb. Lindner war erst am Tage zuvor ! fache in der Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, die! getraut worden. 6085 Mk.; zur Berufsausbildung von Kriegerwaisen > hübschen Mädchen bereits in Schandau, wo sie in Pension 3004,88 Mk.; für Gewährung von zinsfreien Darlehen war, nähergetreten, schien aber kein Gehör gefunden zu 300 Mk. Die Zahlen geben einen Beweis dafür, daß es haben. Der Mörder und Selbstmörder ist am 13. Juni 1898 sich der Verein mit allen Mitteln und Kräften hat angelegen « in Bremerhafen geboren. Seine Eltern wohnen in Rath- fein lassen, den Kriegsopfern zu helfen und sie aus der mannsdorf bei Schandau. Von dort ist er nach Senften- drückendsten Not zu entziehen. Auch die Zweigvereine haben - berg zugezogen. Beschäftigt war er auf der Grube Viktoria I an dem guten Werke tatkräftig mit geholfen, wofür ihnen bei Großräschen und bezeichnete sich als Praktikant. sich weiter Kreise bemächtigt hat, zu suchen sein. Wenn auch die Fürsorge für die Kriegsopfer nunmehr in der Hauptsache auf die amtliche Fürsorge übergegangen ist, so ist der Heimatdank dadurch keinesfalls überflüssig geworden. Er soll und wird nach wie vor Mittel und Kräfte in den Dienst der Fürsorge für die Kriegsopfer stellen, indem er mit der amtlichen Fürsorge Hand in Hand arbeitet und diese, deren Mittel auch begrenzt find, nach Möglichkeit er gänzen soll. Es ergeht deshalb an alle der Mahnruf: „Helft nach Kräften, den Heimatdank leistungsfähig zu erhalten, um ihn das bleiben zu lassen, was er seiner Zweck bestimmung nach sein soll: ein Berater und Helfer der Kriegsopfer, die ihr Bestes sür das Vaterland hingegeben haben. — Drohende Einstellung der Personenschiffahrt auf der Elbe. Der seit Jahren den Personenverkehr auf der Elbe zwischen Leitmeritz und Mühlberg vermittelnden Sächsisch- Böhmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft droht eine schwere Gefahr, denn die Gesellschaft steht unter dem Zwange der wirtschaftlichen Verhältnisse vor der Auflösung. Die schmucken weiß-grünen Elbdampfer sind in der deutschen Frachtenwelt eine allgemeine bekannte Erscheinung, den sie haben im Laufe der Jahrzente unzählige Reisende aus allen Weltgegenden von Dresden aus ralab- und talaufwärts be fördert und mit den Schönheiten der sächsischen und böhmischen Schweiz vertraut gemacht. Für alle an der Elbe liegenden Städte und Gemeinden würde die Auslösung der Dampf« schiffahrtsgesellfchaft und die Einstellung des Personenverkehr» auf der Elbe zwischen Leitmeritz und Mühlberg den Verlust eines hochwichtigen Verkehrsmittel bedeuten. Um nun die Auflösung der Gesellschaft zu verhindern und die Elbschiffahrt zu retten, wollen sie sich um eine staatliche Beihilfe bei der sächsischen Regierung bemühen, eine Hilfsaktion unternehmen und in gemeinsamer Petition an die sächsische Regierung für eine namhafte Unterstützung der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft eintreten. Radeberg. Am 3. Januar nachmittags zwischen Vr bis »/i6 Uhr wurde auf dem noch unbewohnten Teile der hiesigen Kleinwolmsdorfer Straße, kurz vor den dort angelegten Schrebergärten, der Kassierer eines Dresdener Abzahlungsgeschäfts Hayn aus Dresden von einem unbe kannten Mann Überfällen, und seiner, in der Brusttasche tragenden braunledernen Brieftasche mit über 2000 Mark beraubt. Bischofswerda. Die Lage der städtischen Finanzen ist verhältnismäßig günstig, so daß die Stadt voraussichtlich das reichseinkommensteuerfreie Einkommen nicht mit Zu schlägen für die Gemeinde zu belegen braucht. Großräschen. Aus Sachsen her lief auf dem Herrn RegierungSfekretär Pfeifer erstatteten Geschäftsbericht im benachbarten Dörrwalde. Da die Polizei anderweitig ist zu entnehmen, daß der Verein auch im verflossenen Ge-rechtzeitig benachrichtigt war, wurde der Waggon beschlag- schäftsjahie außerordentlich viel Not und Sorge unter den'«ahmt, und man fand unter dem Stroh verborgen 17 Sack Kriegsopfern gelindert hat, worüber die nachstehenden Zahlen Weizen. Aus irgend welchen Gründen konnte jedoch an dem ein beredtes Zeugnis ablegen. Es wurden aufgewendet für! Abend der Waggon nicht mehr entladen werden. Als dies Kriegsbeschädigte: Zur Behebung von wirtschaftlichen Not-!nun am Morgen geschehen sollte, war der Weizen bis auf lagen 11014,50 Mk; zur Berufsausbildung 7806,20 Mk; «inen Sack verschwunden. Der Waggon war zur Vorsorge für Heilbehandlung an Kriegsbeschädigten einschließlich deren über Nacht so aufgestellt, daß man von keiner Seite hinzu- ' kommen konnte, außerdem wurde auch Wache gestellt. Wie ständig c einer ein- daher er alle n Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend H«^«ch-Anfchluß Amt Hermsdsrf b. Dr. Rr. St. Mr „Ottrnborsrr Zritnny" erscheint Mens ing, Donnrrstag und Smumbrnd. Bezugs-Preis: Monatlich 2^5 Mark, bei Zustellung durch die Boten 2,80 Mark. Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, irgendwelcher Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten »b. d. Beförderungs- UUrnchNengen) «M! der Benetzer keinen Än- Pvftscheck-KlMtv LeipKiy M. 2S448. SchMeftuny, Druck u. Betrag Hermann Rühle, Grsk-OKM«.