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rrrrd Anxeiger (Sliktlaü «S Änftizn). Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. S58. Dienstag, 1. RovcmSer 1898, Abends. 51 Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint setzen Ta, Abend« «tt «usnahmr brr «arm. und Festtag«. «iettchShrlicher BeWMrei» bet «bhalung in de» ttzpebttt«« in Riesa «nd «trchla, den AnSgatOM^ towi» vn Schalter der wisrrl. Postanstaltm 1 Mark 28 Pf., durch dir TeLger frei du» Hau» 1 Mark 80 Pf., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 «art 65 Pf. «n»ei,in «auahum ftr Re Rmmme» de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und verlaa von Lange, L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaftautenftraße 8». — Für die Redaktion venmtwortllch: Her«. Schmidt tu Rtesa. A»zeige« fiirda» „Riesaer Lagebl-tt" erbitten un, bi, spät«-«, D»r»ittaU< v Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Di« ««schift,^. Bekanntmachung. Herr RittergutSinspector Karl Moritz Hohsema»« in Bobers«« ist als stellvertretender Gutsvorsteher für den selbständigen Bezirk des Rittergutes Bobersm in Pflicht genommen worden. Großenhain, den 28. Oktober 1898. Königliche Amtshauptmarmschaft. 121. vr. Uhlemauu. Das unterzeichnete Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Fol. 322 die Firma Versandgeschäft „Saxonia" Th. «Sols i« Riesa und als deren Inhaber Herrn Theodor Alfred Wolf in Riesa eingetragen. Riesa, am 29. Oktober 1898. Königliches Amtsgericht. . Heldner Brehm. Auf Fol. 272 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute verlautbart worden, daß die Firma Oscar Naupert in Riesa erloschen ist. Riesa, am 28. Oktober 1898. Königliches Amtsgericht. Held««. Brehm. Sch. Held«««. Bekanntmachung. Durch das unterzeichnete Amtsgericht solle« alte bis zu dem Jahre 18S7 bez. 1847 ergangene Proreß-UntersuchungS- und Nachlaßacten vernichtet werden. Diejenigen Gemeinde«, Corporation« und Privatpersonen, die an der Erhaltung einzelner Acten ein Interesse zu haben glauben, werden hiermit aufgefordert, bis zum 31. Dezember d. I. Einsicht von dem an hiesiger Amtsstelle ausliegenden Actenverzeichuifse zu nehm« und die Acten, die sie von der Vernichtung ausgeschlossen wünschen, zu bezeichnen, oder sich deren Aus händigung zu erbitten. Riesa, den 2S. Oktober 1898. Das Königliche Amtsgericht. Helduer. Sch Bekauntmachmlg. AuS Anlaß der im Laufe des nächsten Jahres stattstndenden Einschätzung z«r Gi» kommeustmrev «erden znr Zeit Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Ein kommens an diejenigen Beitragspflichtigen, deren Einkommen nicht zweifellos unter dem Betrage von 1600 M. bleibt, auSgesendet. Es steht jedoch auch Denjenigen, welche« eiae solche «ufforderuug Nicht zugehru wird, frei, ei«e Deklarativ« über ihr Einkommen - bis zum 1v. November lfd. I. einznreichen. Formulare zu diesen Deklarationen können bei derjGtadtsteuereinnahme unentgeltlich ent nommen werden. Gleichzeitig werden aber auch alle Vormünder, ingleichen alle Ber retrr von Stiftungen, Anstalten, Personenveremen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte drS BermögeuS- erwerbs ausgestatteten BermögmSmaffen aufgefordert, für die von ihnen vertretenen Stiftung«, Anstalten u. s. w.. soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen haben, i« d«r ob«« «0» geg«b«««« Arift Deklaration« bei dem unterzeichneten Rathe auch dann einzureichen, wemr chnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Riesa, am 29. Oktober 1898. Der Rath der Stadt. Voeters. »ertliches «ad SSchfisches. Riesa, I. November 1898. — Ein starker Feuerschein wurde gestern Abend hier beobachtet. Man vermmhete ein größeres Schadenfeuer in einem zu« hiesigen Bezirk gehörigen Dors«, doch ist dasselbe jedenfalls in einer Ortschaft der Meißner Gegend gewesen. — Der Oktober, der uns Heuer nicht besonders hold war, ist zu Ende; heute begann der November. Im Ofen prasselt nun die Flamme und singt leise knisternd ihr Lied. Wer es zu deuten vermag, dem kündet eS allerhand bunte Mär. Draußen ist eS oft unwirsch kalt, um so behaglicher fühlt man sich drinnen im geheizten Zimmerraum, im Kreise der Familie, gereiht um den summenden Theekefsel. Der November ist in unserem Klima derjenige Monat, der mekstentheilS ein recht unfreundliche» Antlitz zeigt. Der Himmel ist von Gewölk be deckt, das Wetter naßkalt. Nur selten guckt die Sonne mit freundlichem Gruß auf die Erde herab. Der ganze Tag gleicht eigentlich einer großen Dämmerstunde zumal t» den Städten, wo vlelstöckige HauSrirsen dm Ausblick verhindern oder gar versperren. Der November galt ursprünglich alS neunter Monat, woher auch sein Name rührt. Karl der Große nannte ihn Windmonat, noch heute heißt er Sturm- oder Nebelmonat, in den Niederlanden aber Shlahmamd, abgeleitet vom Schlachten de- VirheS, auS demselben Grunde bei dm Angelsachsen Blot- oder Blutmonat. Die Erinnerungsfeier an die theurm Verstorbenen begehen wir am 20 November, am Todtmsonntage. Dm Mittwoch vorher findet der Buß- und Bettag statt. Sonst ist noch der MarttnStag, der 10. November, wichtig in der Erinnerung de» Volke». Zum Schluß de» Monat» erwartet man schon überall in Deutschland echte», wirkliche» Winterwetter. — Die Oberpostdirektionm find ermächtigt worden, An trägen auf Anbringung von Hau»- (Privat-) Briefkasten und deren Leerung durch Postpersonal in geeigneten Mllm statt- zugeben. Dabei sollen folgende Bedingungen gelten: Die Errichtung geschieht auf Widerruf. Die Bttefkastm find im Innern der Häuser aufzustellm.. E» sind Kasten derselben Art zu verwenden, wie sie am Orte al» Straßenbrieskasteu in Gebrauch find. Der Theilnrhmer darf einen Schlüssel zum Aasten nicht erhalten. Die Kasten werdm für Rechnung der Postcafse beschafft und instandgehaltm und bleiben Eigenthum i gebracht, auf da» Unzutreffend« obiger Lobeserhebungen hi«, ttziev ^tzekh/tztztz^tzltzetzs^stzeetz »Switz 1897: 183 28 9 41,1 , Landwirtschaft bisher nicht decke« konnte. Ma« hat grame -7 Der Ausschuß für dir Ausftellvnz grwrrblicher ! berechnet, daß jede» Jahr pro Kops 181 Kz. Brotgetttzwe terrtchlSanstalim i» Königreich Sachsru veröffmUtcht ftll- I gebraucht wird und hat danttt daü'tn Deutschland «zntgtv vor anderen hervorgehobe«, selbst da nicht, wo die» gerecht- frrttgt gewesen wäre. Der Aut schuß hält es im Interesse ! derjenigen Schulen, die sich von der gerade bei» Unterricht». wesen Übel angebrachte» Zrftnngtreklame fern halte«, für an- 250 -9,8 846 14,9 18,2 21,1 der Postverwaltung. Für die Hergabe, Instandhaltung und Leerung der Kasten sind die Selbstkosten, mindesten» aber im Ganzm 24 Mk. jährlich für jeden Kasten, zu erheben. — Der Transport von böhmischem Obst auf dem Elb- strome gestaltet sich sehr lebhaft Vor einigen Tagen gingen von Tetschm wieder vier Zillen mit frischem Obst nach Berlin ab, so daß die hundertste Obstzille wohl bald zu verzeichnen sein wird. An frischem Obst für Berlin wurdm per Elbe im Monate September d. I. 24,395 D.-Ctr., und während der ersten 20 Tage deS diesjährigen Oktober 27,836 D.-Ctr., zusammen demnach 52,231 D.-Ctr. auSgeführt. Im Jahre 1897 wurden an Obst sür Berlin per Elbe auSgeführt: im September 9506 D.-Ctr., und während der ersten 20 Tage deS Oktober 9957 D.-Ctr., zusammm demnach 19,463 D.-Ctr. In der gleichen Zeit ist demnach Heuer die ObstauSfuhr per Elbe nach Berlin um 32,768 D.-Ctr. größer. — Der jährliche Fleischverbrauch für den Kopf der, Be völkerung betrug in S'chseu im JrhreSdurchs^ottt nach der amtlichen Schlachtsteu-rstttiftik: 1865/74 1878/84 1885/94 Rindfleisch Kg. Schweinefleisch Kg. Zusammen Kg. 101 116 13,5 zuweiftn.' * Stauchitz, 27. Oktober. Heute hielt Herr Direk tor Dr. Weineck Wurzen im hiesigen landwirtschaftlich«, Verein einen Vortrag über „Mittel und W.ge zur Hebung der Landwirthschaft", an» dem wir FotgeudeS hervorheb«» wollen? Die Landyirthe i« Königreich Sachse» haben ei» verhältuißmäßig gute» Jahr hinter sich, indem sie fast über all reiche Ernte« gemacht, für manche Produkte auch ange messene Preis« erzielt habe«. Wer ach-r meint, «» sei nun für die Landwirthschaft all« Noth vorüber, der irrt sich; den» di« Grundursachen der Rothlage find noch nicht vollftkftwig gehoben, vor Alle« besteht noch die ««»ländische Kvaknr- renz. Die Ueberschwemmuag unserer Märkte mit Wetze» und Mehl, Vieh und Wolle au» fernen Gegenden, wo dir ErzeugungSkosten viel geringer find, wie bet u»«r übt eine» Druck auf unsere Märkte au». Dabet kann die Produktion in den «eisten dieser Länder noch gehoben werden, während bei un» die Preise de» Boden», die Kosten der Arbeit,Gtziu Steuern für Staat und Wohlfahrtürinrichtungea «och immer i« Steigen begriffen stad. Es ist gesagt worden : Ja, wir b auq-n v, s Zasuhr, da wir t« Inland« di« LrbtaSwtttel für die waas.noe Bevölkerung nicht schaffen könne« Rn» liegen statistische Erhebmigrn vor, an» denen zu erseh«» tst^ daß allerdtiy« «in kleiner Fehlbetrag bleib?, de» di» deutsch« UnterrtchllaustaU« grud« Mittheiluag- „Vie im Herbst diese« Jahre« in Dr«»den abgehalte»« AuSstelluag gewerblicher Unttrrtchk«,»staU« im Königreich Sachsen ist zu Gunsten einiger gew<rtl«ber Schulen zu Reklamezweckeu benutzt worden, indem ,»aen öffentlich nachgerühmt worden ist, ,,r« sei ihnen von der Preiskommtsfion der erste Rang zuerkannt worden", Vezw. „sie hätten eiae erst« Anerkennung erlangt" und dergl. Die» ist uazufreffend. Thatsächlich hat der vom Königl. Mioisttriu« de» Innern bestellte Bemtthetlu»g«au«schuß, der au» einer große« Zahl Fachleuten «ad Schulmännern bestand, grundsätzlich weder Preise und Prämie» -»erkannt, noch hat er ei»z«lnr Anstalt«, gebraucht wird »nd hat danttt da4 tn Deutschland «rz«M Getteide verglichr«. Darnach hätte «M in de» Jahitz» von 1893—97 einführ«« müsse»: 285 825 Tonnen. Mm hat aber ei»g«flihrt: 1467937 r, als» 1467 937 tüSerd«» Bedarf. Dad«ch ist der deutsche Laadwitth genöchigt wor den, sei« Brotgetreide al» Vtehfutter zu bettntze». DtSstzG fuhr steigt aber eher, al» daß sie fällt, »« da demsthe Laudwtrch ist immer in Gefahr, ta «ngtMftige« JähturMcht soviel au» seiaer Frucht zu lös«, wie sie ihm wftetl Ge schieht dir« ab«, so muß dtt Lmwwüchphaft zu GwMde «he«. — Daher ist r» wohl berechtigt, p, frag«: Welche Mittel müsse» aageweadet werde«, um die deMsch« Laut- wirthschaft lebe«»- «ud produkttvsähig zu'erhalt«? — Z» »ächft ist e» die Pflicht jede» Ewzelur», seine Wirthschaft zu heben, nach vort-ttl« za suche», «Ache di« Roherträge »er» mehre», die U»kopea aber »ernttuder». Da Red»« führt