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13. Jahrgang Nummer -12 Mittwoch, den 8. April IM des als de» mit mit Tiergattung 236 304 249 1394 1020 3261 31-61 39-49 26—49 44—67 40—51 40-49 69-94 76-90 63—90 87—111 77—101 55—64 Aus. trieb Stück Ochsen Bullen Kalbe» und Kühe Kälber Schafe Schweine Die städtischen Kollegien beschlossen, auch den früheren Bürgermeister Kahlenberger haftbar zu machen. Co sieb au de. Die Familie des hier stationierten Eisenbahnschaffners Schiebold er hielt aus Straßburg die Nachricht, daß ihr Sohn, der dort beim 105. Infanterieregiment das erste Jahr diente, auf der Landstraße mit Stichen im Gesicht bewußtlos ausgesunden worden ist. Der junge Soldat ist auf dem Transport nach dem Lazarett gestorben. Der Soldat war mit einem Kameraden nach dem Innern Straßburgs gegangen. Letzterer hatte ein Zigarrengeschäst ausgesucht, doch Schiebold bei seinem Austritt aus dem Geschäft nicht mehr gesunden. Der geheimnisvolle Todesfall bedars noch der Ausklärung. Dorfhain bei Tharandt. Von einem hohen Felsen, den sie erklettert hatten, stürzten die elf- bezw. neunjährigen Knaben Müller und Becker ab und waren sofort tot. Meißen. Einen schrecklichen Selbstmord verübte der Grundstücksbesitzer Zöpfe! im be- nachbarten Niederau, indem er in der Nähe des Bahnhofes in den gegen */z3 Uhr nach- mittags durch Niederau fahrenden Leipzig- Dresdner Schnellzug hineinrannte. Dabet wurde ihm der Kops vom Rumpfe gerissen, so baß der Tod sofort eingetrelen sein muß. Uever die Tat verlautet, daß Zöpsel sich ein westliches Vergehen zuschulden kommen ließ. Nach einer deshalb entstandenen häuslichen Szene mag er dem Alkohol zugesprochen und darauf die Tat verübt haben. Der Tote war etwa 65 Jahre alt. Bautzen. Von einem Automobil infolge eigenen Verschuldens tödlich überfahren wurde auf der Löbauer Straße am Sonnabend nach mittag der 60 Jahre alte Arbeiter Biebrach. Der Mann ist beim Ueberschreiten der Straße direkt in das Automobil hineingelaufen. Ebersbach. Zweimal ihre Steuern be zahlen müssen hier diejenigen Einwohner, die ihre Steuern an den Schutzmann Krocker ab- geliefert haben, der sie unterschlagen hat. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung be- fchlossen, die Steuern von den in Frage kommenden Personen noch einmal zu erheben. Dittersdorf b. Lößnitz. Aus Schwer« mut infolge des Verlustes seiner Ehefrau Hal sich der 69 Jahre alte Gutsbesitzer Gustav Höfer auf dem Boden seines Gutes erhängt. Aue. Während des Schachspiels in einem Klub starb der Ledergroßhändlrr Gotthilf Schochardt plötzlich infolge eines Herzschlages. Leipzig. Am Sonntag abend kurz nach 8 Uhr wurde in der Plagwitzer Straße eine etwa 60jährige Frau von einem Automobil omnibus überfahren. Die Bedauernswerte war gerade von der Elektrischen abgestiegen und lief direkt in das herannahende Fahrzeug hinein, so daß sie zu Fall kam und ihr ein Rad über die Brust ging. Schwerverletzt wurde die Verunglückte nach dem Krankenhaus« St. Jacob geschafft, wo sie bald, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, an den Folgen der Verletzungen starb. — Die Ehesrau eines in L.-Kleinzschocher wohnhaften Kellners erwachte mitten in der Nacht durch ein Geräusch, das von der Wohn stube her zu ihr in die Schlafkammer drang. Da sie durch die nach der Stube führende, nur angelehute Tür einen Lichtschein wahr- nahm, brannte sie die Küchenlampe an, nm im Wohnzimmer noch der Ursache des Licht scheines zu forschen. In dem Augenblicke, wo sie die Tür zur Wohnstube öffnete, kam ihr ein großer Mensch entgegengerannt, der ihr die Lampe ausbließ und durch das Fenster der im Erdgeschoß gelegenen Kammer auf die Straße hinaus flüchtete, Beim späteren Nachsehen in der Wohnung fand die Frau, daß ein Geldbetrag von 95 Mark und ein Knabenanzug aus einem Kleiderjchranke ge» Geschäftsgang: Bei Rindern schlecht, bei Kälbern, Schafen und Schweinen langsam. stöhlen worden war. Offenbar hat sich der Dieb abends in die Räume eingeschlichen und im Kleiderschran! versteckt, bis die Frau ein- geschlasen ist, denn dir Doppeltür de» Schrankes wurde weit aufstehend und der Inhalt de» Schrankes in größter Unordnung vorgefunden. Leider haben die Nachforschungen nach dem Diebe bis jetzt noch nicht zum Ziele geführt. E i be n stock. Ein 17jähriger Kaufmanns lehrling und Handelsschüler ist verdächtigt worden, einem Mitschüler einen Geldbetrag aus dem Jackett entwendet zu haben. Obwohl sich dieser Verdacht nach mehreren Verhören nicht bestätigt Huben soll, nahm sich der junge Mann den Vorfall so zu Herzen, daß er sich erschoß. — Saatkartoffeln. Wohl die früheste aller bi- heute existierenden Frühkartoffeln ist „Edelgold Juni", diese frühzeitig schon mehlig werdende gelbfleischige Kartoffel ist im Ge- chmack ganz hervorragend und kann nicht warm genug empfohlen werden. Die bekannte Samenzüchterei Gebr. Ziegler, Erfurt, bietet n dem der heutigen Nummer beiliegenden Prospekt echtes Saatgut an. Diese Firma ist rühmlichst bekannt wegen ihres Bestrebens nur jervorragend rein gezüchtete Saaten in den Handel zu bringen. Durch ihre vorzüglichen Saatkartoffeln haben sich Gebrüder Ziegler einen Weltruf erworben. und frohes Fest und Erfrischung jvon den Sorgen des grauen Alltagslebens sein möge. Neber das Osterwetter heute schon zu plaudern, hat keinen Zweck Es kommt gewöhnlich immer anders als man denkt. — Auch jetzt tauchen wieder Warnungen zur Berufswahl auf, die aus Berufskreisen kommen und den Zweck haben, die Eltern der Knaben, die zu Ostern die Schule ver lassen, gerade vor Ergreifung eines Be rufes zu warnen, aus welchem eben jene Warnungen kommen. Da fast alle Berufe höhere wie niedere, ähnliche Aufrufe er lassen, so haben dieselben bald jeden Wert verloren. Und einen großen Wert kann man diesen Warnungen überhaupt nicht beimessen. Denn es gibt heule nur wenig Berufe, von denen sich sagen ließe, daß sie noch viel Raum für Neueintretende böten, und mehr oder weniger sind alle überfüllt. Sollte der ins Leben Tretende also aus alle diese Warnungen hören, so würde er schließlich von jedem Berufe ausgeschlossen sein. Wer Liebe und Begabung für einen Beruf hat der wird in ihm auch fort kommen, und ist der betreffende Beruf in der Tat überfüllt, so wird er die schlechten Kräfte in ihm, die ihren Beruf nicht auS- füllen können, ausstoßen. Die Eltern aber die nach irgendlichen eigenen Neigungen aus Eitelkeit oder sonst welchen Gründen die Zukunft ihrer Kinder bestimmen, handeln pflichtwidrig. Ein tüchtiger Schneider, ein guter Schuster, Maurer, Schlosser und Dachdecker, die etwas Ge scheites leisten können, stehen zweifellos höher als ein schlechter Kaufmann, un tauglicher Offizier usw. Das kann nicht oft genug wiederholt werden. Dresden. Die von der Dresdener Orts krankenkasse ins Leben gerufene Zahnklinik, die eine der größten und besteingerichtetsten Deutschlands ist, wird am 6. April eröffnet. — Am Sonntag abend gegen 8 Uhr er eignete sich aus dem Neustädter Personen- bahnhofe ein Unglücksiall, bei dem eine an scheinend dem Arbeiterstande angehörende ältere Frau von dem nach Kamenz sahrenden Personenzuge tödlich überfahren und förmlich zermalmt wurde. Die Frau war versehentlich in den falschen Zug eingestiegen und wollte, als sie den Irrtum gewahr wurde, wieder aussteigen. Sie ist dabei anscheinend aus dem Trittbrette des sich bereits in Bewegung be findlichen Zuges ausgeglitten und dabei unter die Räder geraten. Sie war im Besitze einer Fahrkarte nach Meißen. Ihre Persönlichkeit konnte noch nicht festgestellt werden. Wilsdruff. Die Unterschlagungen des früheren Ratsregistrators Engelmann, dessen Verhaftung wir seinerzeit meldeten, stellen sich viel größer heraus, als vermutet worden ist. Nach einem Bericht des Bürgermeisters Küntzel sind Veruntreuungen in Höhe von etwa 22 875 Mark 10 Pfg. bereits ermittelt worden. Die Prüfungen weiden noch fort gesetzt. Engelmann verübte die Unter- fchlagungen seit 1907. Der ungetreue RatS- registtator verwaltete die Kranken- und In- valtdenkasse, für deren Defizit die Stadt gemeinde Wilsdruff zunächst aulzulommen hat. Oertliches nnd Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, 7. April W-g 1°. Am vergangenen Palmsonntage fand in hiesiger Kirche, welche festlich geschmückt war, die feierliche Konfirmation von 81 Konfirmanden statt. Nach der erhebenden Feier im dichtgesüllten Gotteshause begab sich der Zug der Neukonfirmierten auf den neuen Gottesacker an das Grab der vor kurzem Heimgegangenen Konfirmandin Agnes Wirth, woselbst unter herzlichen Gedenkworten des Pfarrers im Namen der anderen von einem Mädchen ein K-anz niedergelegt wurde. Gewiß ein schöner Akt der Pietät! Der Nachmittag vereinte die Kinder mit ihren Angehörigen, Lehrern Und anderen Gemeindegliedern im Saale des Gasthofs zum Lirsch in Großokrilla, woselbst die hier übliche Nachfeier unter Gesang, Ansprache und Gebet stattfand. An dieselbe anschließend wurden dann die Konfirmierten mit Kaffee nnd Kuchen be wirtet und schlossen sich reiche, wohl ge lungene musikalische Darbietungen, De klamationen usw. an, wobei die Herren Lehrer auch in dankenswerter Weise, wie bisher» ihre Kräfte in den Dienst der guten Sache stellten Mit einer gemeinsamen Abendandacht schloß die schöne F.ier, die der Gemeinde längst lieb geworden ist; den Kindern aber eine bleibende liebe Er innerung sein wird. Bei derselben wurden auch freiwillig 12 Mark für die freilich er heblich höheren Kosten der Feier gespendet. Möchte die reiche Sorge und Mühe des Elternhauses, der Schule und der Kirche nun auch eine gute Frucht und reiche SegenSernte tragen. — Die stille Woche. Palmsonntag ist öorbei, wir sind nun in die Karwoche ein getreten. Mit Recht heißt sie auch die stille Woche, denn selbst einen weniger nach innen gerichteten Sinn nimmt der Ernst der LeideüSwoche gefangen und wendet ihn anderen Gedanken zu. Aber ist es auch eine ernste und stille Zeit, an ihrem Aus- gang öffnet uns das schöne Osterfest weit die Pforten zum Tempel der Hoffnung und des Frühlings, und die frohe Stimmung, die an Ostern anknllpft, mildert die Sorge und den schweren Druck der Zeit. Geschäftig regen sich Tausende von Händen in den Vorbereitungen sür die Feiertage, Haus und Gewerbe stehen im Wetteifer nebeneinander und hoffentlich tut die Natur noch ein übriges. Es wird zwar kein grünes Ostern sein, aber wie ein Hauch wirds über den Sträuchern und manchem Geäst liegen. Nur keinen Nacht- frost mehr in all dies Treiben und Sprießen, dann wird sür den Menschen das Auferstehungsfest ein doppelt fröhliches sein. Großes Reinemachen iu die Signatur dieser Tage. Das Kuchenbacken nicht zu vergessen. Schließlich kommt doch alles wieder in Ordnung, am Ostersonntag lobt und belohnt der zufrieden schmunzelnde Hausherr sein fleißiges Weibchen für alle Mühe und Qual des Reinemachens. Hoffen wir, daß Ostern allen ein wahres Marktpreis für b0 kg Lebend. Schlacht- Gewicht Kirchennachrichten. Gründonnerstag, den 9. April 1914. Vorm. 10 Uhr' Abendmahlsseier. Medingen. Vorm. 10 Uhr: Beichte und Feier heiligen Abendmahls. Karfreitag, den 10. April 1914. Ottendorf-Okrilla. Vorm. 9 Uhr: Lesegottesdienst. Medingen. Vorm. 8 Uhr: Lesegottesdienst. Nachm. 1/, 3 Uhr: Beichte. Nachm. 8 Uhr: Predigtgottesdienst Feier des heiligen Abendmahls. Großdittmannsdorf. Vorm. 8 Uhr: Beichte. Vorm, r/,9 Uhr PredigtgotttSdienst Feier des heiligen Abendmahls. Schlachtviehmartt zu Lre-Ve« am 6. April 1914. Amtlicher Teil. Fuhren-Vergebung. Anläßlich der diesjährigen Straßenbeschotterungen ist die Bespannung Wasiertvagen mit 2 Pferden an den Mtndestfordernden zu vergeben. Angebote sind bis 15. d. M. im Gemeindeamt abzugeben. Bis 18. d. M. nicht beantwortete Angebote gelten abgelehnt. Ottendorf-Moritzdorf, den 7. April 1914. Der Gemeinderat. Ottendorfer Zeitung nnä O nzeigeökatt Untertmktungs AM wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" verantwortlich für die Redaktion h. Rühle in Groß-Dkrilla. Dn»ck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Bezugspreis: vierteljährlich,,20 Mark frei ins Haus. In -er Geschäftsstelle abgeholt viertel. Mirlich : Mk. Einzelne Nummer za Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. Anzeigenpreis: Für die kleinspoltige Äorpus-Zeile ober deren Raum 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2» pfg. Anzeigenannahme bi» p Uhr mittag». Beilagegebühr nach Vereinbarung.