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um Wldr«»t IS. Dienstag, den 15. Juni 1V20. 74. Jahrgang. »<N unterzeichnet ist und das anscheinend bereich vor Len Wahlen gedruckt worden ist. Die „Tägl. Rundschau" be merkt Wr«: Anzeigeblatt Wie lür bie angeeazeaben Vezitte Attlagenr ... »»-" «mek^ammgAve«». « « » » « vtb. Vertin. 13. Juni. Mchrpräsident empfing b« Nn-etgenpeet» r Di« g »der derea Noma 7V Pia t-UAUp. «oste 1Ü) IM ' hodwgm «achlatz »ach st dt, Saewalleue tzrU, 1201 wlw «tue »«vühr g«i< emng ^zu beteil in« a, die, der r rrvoLttonäktv Ernmaen- teilten lind Beamten Über antwortung fiir eine Situ» ichskanzler sofort die notwendigen Konsequenzen Halbamtlich wurde am Sonnabend mitgeteilt: i zur SodlnM»- , gegeben. Her nunmehr den Vorsitzenden der Vept- für «Phafttvech«, ReuvM, Stolpe» «ad Niygegend i. — — WScherrtü^ Der Sächpsche Laudevirt und SomrsAA u Fernsprecher >te dem Reichskanzler zu nt hat > , . wirket. Abgeordneten Dr. Heinze, zu einer baldigen Unterredung zu sich gebeten. Dr. Heinze weilte am Sonnabend in Dresden und ist ort noch Berlin «reist, um, dem Wunsche des Reichsprä- «»ten entsprechend, mit ihm die Lage zu besprechen. Der npsang beim Reichspräsidenten fand am Sonntag vormit- g 11: Uhr statt und Dr. Heinze übernahm die Bildung der MmHM^wie aur folgender halbamtlicher Meldung her- gehalten wird, soll anscheinend in die Masse geworfen weichen, sobald auf Grund der Dahlen eine Regierung zu- standegekommen sein sollte, die dän sozialistischen Massen nicht behagt. Der Aufruf des Aktionsausschusses der so zialistischen Gruppen ist nichts anderes als die Auffor derung zum Generalstreik der Arbeiterschaft, der Angestellten und Beamten, ähnlich wie in den Kapp- Tagen. Der Aufruf zum Generalstreik läßt erkennen, was von den linksstehenden Parteien beabsichtigt ist. Das Bürgertum hat die Verpflichtung, sich auf die Dinge vorzubereiten. Denn man berücksichtigt, daß in den rftr- schiÄensten Gebieten Deutschlands ganz offensichtlich von der sogenannten Roten Armee die Vorbereitung getroffen werden, daß im Ruhrbezirk, in der Provinz Sachsen und auch von Berlin rote Truppen einexerziert werden, wird man die Notwendigkeit begreifen, daß Dorbeugungsmaß- Dem „Dresdner Anz." wird aus Berlin gemeldet: Der Versuch des Reichspräsidenten, eine Regierung in Form «tner Koalition unter Führung der Deutschen Bolkspartei zu bilden, ist heute gescheitert, Exzellenz Heinze, der heute von Dresden nach Berlin zuruckkehrte, hatte «ine kurze wrmelle Unterredung mit dem Präsidenten, in welcher er «n Auftrag zur Kabinettsbildung von ihm erhielt. Er be- absichtigte, mit den anderen bürgerlichen Parteien erst Mon- m zu treten, da er cüs Voraussetzung Bildung die Stellungnahme der trat!« abwarten wollte, welche heut« im Gebäude des ^Vorwärts" eine Parteikonfe - renz cüchielt. Die Aussichten, die Sozialdemokratie für ritten Eintritt in eine große Koalition von Stresemann bis Scheidemann bereit Konferenz hat au, tives Ergebnis g< Kassel «äußert hat, es wäre sa dach alles stürz« hätten wir die n«ue Revolution, hat tfichtig «uw der Schule tzeplLudert. ingen aber Da« Blatt Wsch-fswerdaer HagevIM d*ßb»t»ha»ptv«m»f r«d de, Hauptzollamt» p» vmchm, sowie de* «mtt-ettchtt mrd de* Stadttat* M Ohchofawerda und der Gemeindeämter de* Beprtt. «Oe-MM im WM - . . Lrscheirrt fett 184S. (Eig. Drahtb^L) Der Herr te vormittag 11 Uhr den Ab- porfihawM der Deuffchcn „ En» und äbettrug ibm im k Unterredung die Sudung das neue» Kabinett». ie»er Dr. Heinze hat diesen Auftrag ange- DLr GchWierikkett« der Bilduus ei»es Sreichskakwetts. Der versuch der Mehrheitssozialdemokratie, mit den Un abhängigen zusammen eine Regierung zu bilden, ist, tbie wir bereits mittetlten, mißlungen. In der in unseter Sonnabeydnummer mitgrteilten Absage der Unabhängigen geht hervor, daß diese nicht mehr und nicht weniger als Hie Mehrzcchl der Ministerseffel, die ^«llgemeine Sozialisierung Abenmoichttger Betrieb« und anderes verlangen und auch kein Geheimnis daraus machen, daß sie, erst einmal im Be- Ptze der Macht, die Räterepublik verkünden würden. Aus diesem Absagebrief der Unabhängigen hat der bts- herige Rest' ' ' * ' " gezogen. l Reichskanzler Müller h«tt dea bildung - Die Bedinguttgea der Bayerischem Bolkspartei. München. 12. Juni. Im Landesausschuh der Bayeri schen Bolkspartei hat der Dorsitzende, Landesfinanzamtsprä- sioent von Speck, erklärt, die Bayerische Bolkspartei sei be rufen, Bayern unddasReichaus dem Sumpf herauszubringen. In der Aussprache hielt Geheimrat Dr. Heim, der Bauernführer, dessen Politik durch den Wahlaus fall eine so glänzende Rechtfertigung erfahren hat, eine be merkenswerte Rede, in der er u. a. sagte. Es wird viel vom Wiederaufbau gesprochen, aber wie kann man daran denken, wenn in Berlin in vielen Ämtern die Dinge bis ins Mark verrottet sind. Nicht einmal Anzei chen zum Aufstieg sind in Berlin vorhanden, sondern nur Anzeichen zum Abstieg. An einen engen Zusammenschluß mit dem Zentrum kann unter den dermakigen Umständen gar nicht gedacht werden. Ich bedaure lebhaft, daß das Zen trum seine frühere Bahn verlassen hat. Die Haltung des heutigen Zentrums wollen wir abwarten. Unser Schicksal ist nach Berlin verlegt worden, aber nur scheinbar, weil die Dinge der Zersetzung entgegengehen. Wir können in keine Regierung eintreten, in der wir nicht zwei Zusagen haben: 1. daß der Zentralismus eine Rückwärtsrevidierung findet; 2. daß das Reichsschulgesetz nur einen Rahmen bildet, in dem die Eigenart eines Landes sich auswirken kann. In der äußeren Politik muß Bayern wieder mehr Selb ständigkeit gewinnen. Der Grundzum Elend im Reich liegt nicht so sehr bei den Arbeitern. Wir sehen auf einer Reihe von Gebieten eine bessere Arbeitsleistung. Die Schwierigkei ten liegen heute vielmehr bei der unfähigen Ber liner Regierung. Wir müssen in Bayern ein Min destprogramm aufstellen. Diese Richtlinien müssen so gehal ten sein, daß es -en Mehrheitssozialisten nicht unmöglich ist, mitzuarbeiten. Unsere Partei muß eine Politik treiben, die den Boden der Partei möglichst erweitert. Er-derger mrd das Ieutr»» München. IS. Juni. Die Parteien Bayerns beginnen zur Lage im Reiche und in Bayern Stellung zu nehmen. Die Bayerische Bolkspartei hielt bereits Beratungen der Landes vorstandschaft und des Landesausschusses ab. Es wurde vor allem Klarheit zwischen dem Reichszentrum und dem bayeri schen Zentrum geschaffen dahin, daß, solange Erzberger vom Zentrum nicht vollständig ausgeschaltet wird, die Bayerische Bolkspar-ei keinerlei Gemeinschaft mit dem Reichszentrum hat. Die München-Augsburger Abendzeitung" gibt die Pa role au», daß beim Erscheinen Erzbergers im Reichstag alle Parteien geschloffen den Saal oerlaffen sollen. tion zu tragen, in der nur die Bildung einer rein bürger lichen Regierung möglich ist. Eine Fortsetzung der bisher betriebenen Kvali- tionspolttik mit Zentrum und Demokraten wird gegen wärtig als unmöglich betrachtet." Nachdem diese Resolution in den Mittagsstunden ge faßt worden war, begaben sich Hermann Müller und der Fraktionsvorsitzende Loebe abends zu Exzellenz Heinze und setzten ihn von dieser Entschließung in Kenntnis. Dr. Heinze hat daraufhin, da die M ö glichkeit zu einer Bildung einer großen Koalition Hermit end gültig und vollkommen geschwunden war, sich als bald zum Reichspräsidenten Ebert begeben und diesem sein Mandat zur Kabinettsbildung zurückgegeben. An der Absage der Sozialdemokratie ist besonders bemerkenswert, daß sie sich nicht nur gegen die beiden rechtsstehenden Parteien, sondern anch gegen die bei den bisherigen auf sich genommen hat, ist groß. In parlamentarischen Krei sen Kreisen glaubt man, daß die obige Entschließung zum Teil aus der Verärgerung, die die Wahlen mit sich gebracht haben, hervorgegangen ist. Anderseits erblickt man teil weise darin sogar einen rein taktischen Versuch, den neuen Reue Vl»ttote» frauzöfischer TolÄate« «leiwitz, IS. Juni. (Eig Drahtbericht.) Scmycchttü »«mittag gegen 12 Ahr paffieM» mehrere ßMzVfischc Söldoten lautMeldung d« ^vderschMsisth^Mtadewr»' den TunWch am fiElchen GhmüafiäM. VWrtre «hm demokratie w, . Besprechung mit deriSage die durch den!— len entstatchen ist. Es würde übereinstimmend« Merzen- gung festgestellt, daß für die Partei d ieBete iligung an eier Regierung, welche Element« der Rechtsparteien enthält, ausgeschlossen ist; . Nachdem die ll n haben, sich an einer Dr- Heiqze hat nach der Anncchme des Auftrags zur Kabinettsbildung sich sofort an die Mehrheitssozialisten ge- wandt, um zu versuchen, eine Grundlage zu finden, auf der Ach eine gemeinsame Pasis finden lasse. Diese Bemühungen find aber nicht gelungen und Dr. Heinze hat daher, seine Auf- Pad« für erledigt betrachtet, wie nachstehender Drahtbericht .meldet: cetd. Berlin. 13. Juni. (Eig. Drahtbericht.) Der - »eich^ianzler Müller und der Agb. Loeb« haben heule abeyd dem Wg. Heinze offiziell mitgeleilt, daß die Mehr- ^berlsfckxialdeMokralie nicht in der Hage fei, Hch an einer durch Hinzvtritt der Deutschen valks- p art ei erweiterten Koalition zu beteiligen. Der Mg. Heinze bat daraufhin dey Auftrag zur DLkdtlug eines Ministeriums in die Hände -es herrn RelchchncÜfideuten zurückgelegt. einer Re, Sozial ab warten wollte, welche renz äbhielt. Die Aussichten, die Sozialdemokratie für ' — - - - ---- ien, waren an sich gering. Die ,_^ich in dieser Beziehung ein nega- racht. Es wurde solgerckrer Beschluß ge- raktion und Parteiaüsschuß der Sozial- istigten sich am Sonntag in gemeinsamer Ausfall der Wah- beiden rechtsstehenden Parteien, sondern auch gegen dea bisherigen bürgerlichen Koalittonsparteien richtet. Die Verantwortung, die die Sozialdemokratie mit diesem Schritt auf sich genommen hat, ist groß. In parlamentarischen Krei sen Kreisen glaubt man, daß die obige Entschließung zum T< ' ' " " „ haben, hervorgegangen ist. Reichstag alsbald arbeitsunfähig zu machen und zu sprengen. über die Gründe, die Exzellenz Heinze zur Ab lehnung des Auftrages der Kabinettsbildung veranlaßt ha- den, erfahren nur aus führenden Kreisen derDeut- schen Bolkspartei folgendes: „Man muß auf Grund der heutigen Lage damit rechnen, daß als w e it e re Mög lich keit, eine Regierung zu bilden, nur noch d e Schaffung eines rein wirtschaftlichen Kabinetts oder die Schaffung eines rein bürge rlichen Blocks übrigbleibt. Der erste Weg würde nicht die Aufaabe der Parteien, son dern vielmehr -er wirtschaftlichen Körperschaften sein, für den zweiten Weg ist man der Überzeugung, daß die Bildung eines bürgerlichen Blocks in erster Linie nicht der Bolkspar tei,. sondern der größten bürgerlichen Partei, dem Zen - trum, zu steht, das ja auch zu allen bürgerlichen Par teien in freundschaftlichen Beziehungen steht. Die Aufgabe des Fraktionsführers der Deutschen Bolkspartei, der die Re gierungsbildung in Erfüllung des Auftrages des Reichsprä sidenten versucht hat, muhte in dem Augenblick als erledigt gelten, als sich der einzige Weg, der für ein Kabinett unter. Führung der Deutschen Bolkspartei gangbar erschien, nämlich der einer großen Koalition mit Ein schluß der Sozialdemokratie, durch die heutige Stellungnahme dieser Partei als verschlossen erwies. Man kann nunmehr annehmen, daß Reichspräsident Ebert voraussichtlich einen Zentrumsführer mit der Bildung des Kabinetts beauftragen wird. Don ausschlag gebender Bedeutung wird dabei die Haltung der Demo kraten sein. Wie wir aus führenden demokrati sche n Kreisel erfahren, gilt es noch keineswegs als sicher, daß die Demokraten trotz der heutigen Absage der Sozialde mokraten ihre ablehnende Haltung zu einem rein bürger lichen Kabinett ändern. Doch machen sich in der Demokratie Strömungen bemerkbar, nunmehr die Mitarbeit der Demo traten an einem bürgerlichen Block nicht mehr grundsätzlich abzulehnen. Jedenfalls wird die Demokratie aber zunächst abwarten, was von feiten des Zentrums getan wird. Demokraten und Bolkspartei werden Mon tag und das Zentrum am Dienstag in einer Frak tionssitzung zu der neuen Situation Stellung nehmen. Gin geplanter Generalstreik? Berlin, 1ä. Juni. (Priv.-Tel.) Durch den ablehnenden Beschluß der Sozialdemokratie hat sich di« Lag« außerordent lich Mgespitzt. Man vermutet, daß zwischen Unabhängigen und Mehrheitssozialiften «in vollkommen abgekartete» getrieben wird, und Herr Scheidemann, der vor gen Tagen in Kassel geäußert hat, es wäre ja egal» denn in wohl nur uwwtfichtig aut -er Schule Di« -Tägliche Rundschau" bringt «inen angeblich im Juni geplanten Generalstreik - - verSffentstcht «in Flugblatt, da» von d«n soMistischen Grup gedruckt worden fft. Di« „Tägl. Rundschau" b« bT» Flugblatt,-da» bchher unter den Massen nock «stellt D>ö3ün ist, vielmehr -ei dem Aktion-aasichuf zsäfistischen Gruppen sorgfältig Und ängstlich »uruck