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Großenhainer Merh Mngs- und AnzchMatt. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Nedigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 2R. Dienstag, den 2V. Februar L8VS. Bekanntmachung. Die auf den 3. April dieses Jahres anberaumte Zwangs- Dersteigerung des Johann Gottlieb Höfeln zugehörigen Haus grundstücks Fol. 198 von Wildenhain hat sich erledigt. Großenhain, am 15. Februar 1872. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Die unter dem 22. Juli 1870 an die Dienstmagd Johanne Christiane Egerland aus Wahrenbrück erlassene öffentliche Vorladung hat sich erledigt. Großenhain, am 17. Februar 1872. Das Königliche Gerichtsamt. I. A. Häntzschel, Ref. Bekanntmachung. Am 11. d. M. oder kur; vorher sind auf hiesigem Bobers berge von den, an dem darüber führenden Fußwege angepflanzten Kirschbäumen mehrere Stützpfähle muthwilligerweise umgebrochen und über gedachten Weg gelegt worden. Wir bringen diesen Act der Böswilligkeit mit dem an Jeder mann gerichteten Ersuchen zur Kenntniß des Publikums, uns etwaige Wahrnehmungen, die zur Ermittelung des Thäters führen könnten, umgehend anzeigen zu wollen. Großenhain, am 16. Februar 1872. S tad tp ol ize i b eh örd e. - Kunze. Wtzschl. Tagesnachrichten. Groszenhain. Im Monat Januar wurden bei hiesiger Sparkasse eingezahlt 42,918 Thlr. 4 Ngr. — Pf., ausgezahlt 20,620 Thlr. 2 Ngr. — Pf. Sachsen. Der zweiten Kammer wurde am 16. Februar ein Gesetzentwurf, die Publication des Kirchengesetzeö wegen Errichtung eines evangelisch-lutherischen Landesconsistorm betr., vorgelegt. Die Kammer beschäftigte sich hierauf mit der Berathung des Ausgabebudgets für das Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. Bei der Position „für die evangelischen Kirchen" wurde folgender Antrag des Abg. Petri gegen 20 stimmen an genommen: „Die in das Budget normalmäßig eingestellten 16,500 Thlr. nur transsitorisch zu bewilligen und die Staats- regieruug zn ersuchen, auf Beseitigung der Staatsausgabe für die Jnspection über die Kirchen und darauf, daß von jetzt an zur Erledigung kommende Snperintendenturen nicht wieder besetzt oder doch wenigstens nicht aus Staatsmitteln dotirt werden, Bedacht zu nehmen." Der Eultusminister erklärte vorher, er sei durch diesen Antrag, der eine der Grundinstitutionen der evangelischen Kirchenverfassung, die Superintendenturen, gelegent lich bei der Budgetberathung beseitigen wolle, in ziemlichem Grade überrascht, und bat um dessen Ablehnung. Auch wurde der An trag: „außer der. im Budget eingestellten 12,000 Thlr. noch anderweit jährlich 6000 Thlr. für Zulagen an solche Geistliche Bekanntmachung. Die Anmeldung der zwischen dem 1. October 1865 bis nltimo September 1866 geborenen, somit Ostern 1872 schul pflichtigen Kinder ist für die hier geborenen Sonntag, den 3. März 1872, Vormittags 10—12 und Nachmittags 2 — 4 Uhr und für die auswärts geborenen Kinder Mittwoch, den 6. März 1872, Vormittags 10—12 Uhr in dem Expeditionslocale des Schuldirectors (Schulgebäude in der Friedrichsgasse) zn bewirken. Beizubringen ist für die hier und in Mülbitz geborenen Kinder der Impfschein, für die auswärts geborenen außerdem das Taufzeugniß. Körperlich oder geistig zur Aufnahme in die Schule noch nicht reife Kinder werden nach Beibringung einer ärztlichen Be scheinigung bis auf Weiteres dispeusirt. Großenhain, den 9. Februar 1872. Das Sckuldnecton'um. Mushacke. Bekanntmachung. Gesuche um Versetzung von Kindern ans der II. in die HI. Schule sind bis Ende Februar bei mir anzubringen. Großenhain, am 8. Februar 1872. Schuldirector Mushacke. zn bewilligen, welche länger als 4 Jahre geistliche Aemter be kleidet haben, deren Einkommen nicht über 500 Thlr. beträgt", gegen 9 Stimmen angenommen. Am 17. Februar wurde die Berathung des Budgets des Cultusministeriums beendigt. — Die erste Kammer hat am 17. Februar zunächst die von dem Landtagsausschusse zu Verwaltung der Staatsschulden auf die Jahre 1867 und 1868 abgelegten Rechnungen mit einem for mellen Vorbehalt für richtig erklärt, worauf die Bewilligung von 3M,000 Thlr. zum Bau eines Polytechnikums zu Dresden ein stimmig ausgesprochen wurde. Den hierbei von der zweiten Kammer beschlossenen Antrag: die Regierung möge in dem später freiwerdenden bisherigen Polytechnikum den Anfang mit Begrün dung eines Kunstgewerbemuseums machen, lehnte die erste Kammer einstimmig ab, nachdem constatirt worden war, daß der Antrag auf Errichtung eines Kunstgewerbemuseums überhaupt von früheren Landtagen her noch unvermindert in Kraft bestehe. Der Staats minister v. Nostitz-Wallwitz erklärte, es werde noch ein Postulat an den Landtag kommen, bei welchem sich der letztere über die innere Einrichtung und die Zwecke, welche dieses Kunstgewerbe museum erfüllen solle, auszusprechen Gelegenheit haben werde. Zum Schluß wurden noch einige Petitionen erledigt. — In mehreren Etuis - und Cartonnagenfabriken zu Leipzig haben die Arbeiter, weil ihnen die geforderte Lohnerhöhung von 20 Procent nicht bewilligt wurde, die Arbeit eingestellt. — In der Nähe des Städt chens Glashütte ist am 14. Febr. Nachmittags ein höchst frecher