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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 27.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193909276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390927
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, ...
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-27
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Monat
1939-09
-
Jahr
1939
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m den Bremsgriff r, die Arme nm die' Wägelchen. cht auf der linken venigstens, daß es ihr Gang viel zu lff, die Formen zu ihm her, und viel« Meißner fo wunder, c muh plötzlich den- ) eine Frau zu Ha re sitzt, die Freude er Dringt sind das hreitende Mädchen >at, spürt er starke chnalzt dem Brau- und schnell hat er Aufsitzen?" auf und ein kirsch- Draußen vor dem ich ganz gern ge- eerdigung war ich. du von Wettzell?'' m Wagerl ein unl Waldbach, der an ag erzählt sie, dass :s letzte Geleite ge- Zirtschaft gegangen ;en, deshalb sei sie ein Hockenbleiber eht einen schmalen n muh nun Hinte, )ph vom Fuhrweri es fällt kaum noch redet nichts mehr, lebt die Stille nur ristoph plötzlich. Penting." en." ! ich dich schon ein« >f Hinterm Reiudl- inmal Saaitartof- Tannhofer, gelt?" enut. Ueberhaupt heiß Das Mad ien Schrittes, und Seite. Herrgott! womit die andern ar nicht, wie das mn gern hat. Da» hat, das war ja Ganz feierlich ist md des Mädchens (Fortsetzung folgt.) zu 60 Meter. Der Zurück, das Pferd Meter, der Schlitt l kommt der Rad- Sekunde bis zr am, sie legi nm er schwere Regen- seines Fluges von e Stromlinienform ter dem Erdboden )er Wind, der nor de zurücklegt; aller- m die Physik. Der wärts, während er^ d aber wieder be- r, der fast 12 Kilv er wieder ist lang en Funkwellen, die e schaffen. Herze!" eben will" ist zu» nn handschriftliche« issen aber nicht, tu s zum ersten Mal« ährigen Krieg. Wir rklingen lasten, al- " für jeden junge« von den Einheiten » der dreihundert- ;emäß. Auch heute damals setzen wir für die das Wort dazu verhilft Be^ haben ein tapfer- bereiten ihm groß zagt in seiner blan- an uns wagt, es dazu verhilft Be- ält, mutz doch bald ffen her, das sind List vielmehr, klag l iel, behalt ein tap- noch soviel, verzage unverzagt m deiner auch an uns SO. Iahrgang Mittwoch, -en 27. September 1939 Kummer 208 Diese Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthält auch Dekauntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangen aus den 18W gegr. „Nachrichten für Naunhof" u. 1904 gegr. „Nachrichten und Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu «. Umg." Anzeigenpreis: Die 6gespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Textteil (Zgespalt.) Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlaß nach feststehender Preisliste. Für Platz- wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof. Druck u. Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts stelle in Brandis, Bahnhofstr. 12, Ruf 261. Anzeigenannahme bis 9 Uhr vorm. Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) ; nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr.: Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist im voraus r zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf * Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rück-; gäbe unverlangt zugesandter Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.: Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebfen und Umgebung Mit -en Augen -er an-ern Oer „Zel-zug -er 18 Tage" etwa kein Blitzkrieg? Polens Vernichtung zum Heile Das wahre Symbol -es englischen Kriegs Englan-s die Schiffbrüchigen in bereits aus den erschien plötzlich ein m Weg mit de« Holz her mit dem Feueranzünder! So uns Polens Vernichtung Englands Vorteil Einen seltsamen Trost über den „von niemanden in so kur zer Zeit für möglich gehaltenen polnischen Zusammenbruch" hat sich der Londoner Rundfunk für seine Hörer ausgedacht. Er fin det fromm und gottesfürchtig, daß auch die restlose Vernichtung Polens und der polnischen Armee von Gott offenbar zum Heile Englands zugelassen worden sei. Er erklärt nach der guten alten Heuchelei des englischen „Eants", die „Ereignisse in Polen" hätten „den Vorteil gehabt, daß sie Frankreich und Großbri tannien gestatteten, ihre Mobilmachung in aller Ruhe durch zuführen." Ob die Polen nun begreifen, wie verbrecherisch sie von den Verrätern am Erbe Pilsudskis, von den Moscicki, Rydz- Smigly und Beck, von dem perfiden Albion auf die Schlachtbank geführt und geopfert wurden. lischen Kriegsführung, wenn er aus „irgendwo in Frankreich", also selber vorsichtig genug, drahtet, das Hauptquartier werde von Flak so gut geschützt, daß es bis jetzt keinen Fliegeralarm gegeben habe, Fliegeralarm, der Ausdruck jedes englischen Ge mütes. „Die englischen Truppen" sagt dieser Homer Reuters, „liegen in nicht aufdringlicher Weise in Dörfern und Bauern höfen und sind so gut verteilt, daß keine außergwöhnliche Kon zentration zu bemerken ist." Ob es den Franzosen nicht lieber wäre, wenn die Engländer in einer etwas aufdringlicheren Weise Krieg führten, und wenn man in Frankreich von einer Außergewöhnlichen Konzentration englischer Truppen endlich etwas bemerken könnte? Getarntes Heldentum Auch andern Leuten fällt die vorsichtige Kriegsführung auf. macht sich der Reuter-Berichterstatter in Frankreich, wie es scheint, lustig über die negative Heldenhaftigkeit der eng „Verständnisloses Erstaunen" Nicht wir Deutsche, sondern nach dem Zeugnis des Nieuwe Rotterdamsche Courant die Londoner und Engländer sind es, die mit „verständnislosem Erstaunen, voll Ungeduld ustd Aerger" fragen, „warum der englische Krieg noch immer nicht in Gang kommt." Nach demselben Zeugnis findet man es drüben schon unmöglich, daß ganz England weiter die lähmenden Lasten einer völligen Verdunklung tragen solle. Dem erfreulichen Ausbleiben der schlotternd gefürchteten deutschen Luftangriffe stellt man den Schrecken „über den völlig unerwarteten polnischen Zusammenbruch" gegenüber, den niemand in so kurzer Zeit für möglich gehalten habe, ein Eingeständnis, das etwas im Wider spruch steht zu dem seltsamen Triumph über das Ausbleiben des siegreichen Blitzkrieges. „UnoerM-We AMEeit" Deutscher U-Boot-Kommandant beschämt englische Piraten. An Bord des nordamerikanischen Dampfers „American Farmer" trafen 29 Ueberlebende des britischen Frachters „Kafiristan" in New Bork ein. Der britische Frachter ist am 17. September im Atlantik von einem deutschen U-Boot ver senkt worden. Die Geretteten sind deS Lobes voll über die Ritterlichkeit des deutschen Kommandanten. Ihre Aussagen werden von der New Yorker Presse in ehrlicher Bewunderung Die Verräter pilsu-skis Jedenfalls ernten die Testamentsvollstrecker des großen Marschalls jetzt von allen Seiten die Verachtung, die sie ver dienen. In einem Lloyd George müßen sie sich beschimpfen las sen als „eine miserable Klassenregierung, die nach Rumänien flüchtete, während ihr Heer noch kämpfte." Und die Chicago Tribune spricht lieblos von der Feigheit der polnischen Führung: „Diejenigen, die den Krieg entfesselten", Worte, wert, sie den Herren Chamberlain und Churchill mit Nadelstichen in den Augenwinkel zu schreiben, seien „nicht dieselben, die ihn zu Kit tern Ende kämpften." Rydz-Smigly, Moscicki und Beck hätten „vorher die Brust herausgestreckt. Als es aber ernst wurde, seien sie goldbeladen entflohen. Aber mancher polnische Bauernsohn, der nicht ahnte, wo Danzig lag, und der sich den Teufel um den Korridor kümmerte, mußte sterben, während sein Marschall und sein Präsident es vorzogen, rumänische Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen", eine Lehre, die man auch in französischen Kasematten der Maginotlinie bedenken sollte bei den Unter- DNB Berlin, 26. Sept. — Der Deutsche Dienst schreibt: „Wir wollen nicht nur wissen, was ist; wir wollen auch wissen, und unsere Leser sollen wissen, wovon die drüben, ins besondere die Engländer, sich einbilden und uns einbilden möchten, daß es sei. Viel davon verrät uns ein englisches Pamphlet, das zur Verbreitung von Hand zu Hand bestimmt sei, lund dem wir gern etwas weiterhelfen wollen, als die schwa chen Künste -des englischen Lügenministeriums es unter die Leute zu bringen vermögen. Da wird den Deutschen graulich gemacht mit der Behauptung, daß „deutsches Blut im polnischen Krieg in Strömen geflossen" sei, daß aber „aus dem siegreichen Blitzkrieg nichts geworden" sei. Es werden zweitens, drittens und viertens die Deutschen aufgefordert, nicht zu vergessen, daß „die französische Armee am 6. September die deutsche Grenze überschritten" habe, und daß „englische Truppen Schulter an Schulter mit ihren französischen Verbündeten stehen", vor allem aber, „daß (hört, hört!) tagtäglich die englische Luftwaffe ihre Macht weit ins deutsche Land hinein zeigt". Wer lacht da nichts Gab es je einen siegreicheren Blitzkrieg als den Feldzug der 18 Tage? Vielleicht liest man in London darüber einmal die Mei nung der gesamten Weltpresse nach. Wir werden mit Interesse beobachten, wo und wie die englische Armee es siegreicher und blitzartiger macht. Aber obgleich sie nach ihrer Rechnung schon seit zwanzig Tagen „Schulter an Schulter mit den Franzosen" im Westen Deutschlands steht, hat man noch , nichts vernommen von dem Krieg, den ja sie, nicht Deutschland, dort führen wollen. Daß „die englische Luftwaffe ihre Macht weit ins deutsche Land hinein zeigt", vernehmen wir mit Interesse und werden unsere Leser mit noch größerem Interesse vernehmen, da wir und sie sonst nichts davon hörten und merkten. Sinnloser Widerstand Aus der Stellung und Haltung Italiens erklärt es sich, wenn das Land des Duce nicht nur ein guter Beobachter der weltgeschichtlichen Vorgänge nördlich seiner Grenzen ist, sondern wenn Italien auch den kämpfenden Staaten sozusagen ständig den Puls fühlt. Nirgends ach tet man schärfer auf die Stimmungen und Wandlungen in der westlerischen Oeffentlichkeit als gerade in Nom. Die römische Presse räumt den Nachrichten aus England und Frankreich breiten Raum ein, und sie setzt zu ge gebener Zeit mit bemerkenswerten und sehr oft treffenden Korrekturen des englisch-französischen Wunschbildes ein. Dabei zeigt sich, daß die faschistische Erziehungsarbeit die italienische Presfe bei weitem besser in den Stand setzt, Ereignisse und Entwicklungen zu beurteilen, als dies dem insular beschränkten Engländer und dem sehr illusions fähigen Franzosen eigen ist. Man nehme nur ein Bei spiel. Der deutsch-russische Pakt wurde sofort von der französischen und der englischen Presse als Popanz auf gezogen, um Italien klarzumachen, daß es diesen Weg seines Achsenpartners unmöglich mitgehen könne, da es ja soeben in Spanien an der Bekämpfung des Bolschewis mus aktiv mitgewirkt habe. Aber die Italiener sind bessere Realisten, und zudem wisseu sie auch, daß man trotz ideolo gischer und verfassungsrechtlich unterschiedlicher Auffassung in praktischen Fragen politisch und wirt schaftlich Zusammenarbeiten kann. So mußte ein großes italieuischcs Blatt darauf aufmerksam machen, daß das faschistische Italien schon seit geraumer Zeit einen Nichtangriffspakt mit Moskau abgeschlossen, als mste europäische Macht die Towjctregierung anerkannt und erst im vergangenen Fabre mit Sowjetrüßland einen Handelsvertrag abgeschlossen hat. Es versteht sich von selbst, daß man in Italien völlig tühl den englischen Gerüchten und Tendenzmeldungen gegenübersteht. Im englischen Weißbuch vermißt Italien sehr stark die Berücksichtigung der Friedensbemühungen des Duce. Man spricht das offen aus, dieweil man weiß, daß Mussolini nicht daran denkt, seine Bemühungen um den Frieden und um die L o k a l i s i e r u u g des Krieges aufzugeben. Der beste Beweis für diesen hohen Glauben an Italiens Mittlermission ist auch die kurze Rede, die Mussolini nach langem Schweigen beim Empfang der faschistischen Funktionäre von Bologna gehalten hat. Sie richtet sich in ihrem Inhalt weit über den Kreis der Zuhörer hinaus, und sie ist nicht nur die Parole der näch sten Zeit für das faschistische Italien, sondern sie ist guch adressiert an die Negierungen von Paris und Loudon. Nachdem der Führer bereits in seiner Nede in Danzig nachdrücklichst festgestellt hatte, daß eine Fortsetzung des Krieges durch England oder Frankreich einem Akt des Wahnsinns gleich zu achten ist, weil ja Deutschland keine Kriegsziele im Westen verfolgt, hat nun auch Mussolini —wie wir bereits unterstrichen haben — den Westmäch ten klargemacht, daß sie mit der Duldung des russischen Einmarfches in Polen ihren Kriegsgrund gegen Deutschland preisgegeben haben! Allerdings übertönt zur Zeit iu London die Kriegs- sanfare noch vernünftige Erwägungen dieser Art. An scheinend will London auch jetzt noch in seinen Irrtümern verharren und blind in eine Katastrophe rennen, die ab solut nicht notwendig ist. In diesem Zusammenhang sei auf eine Meldung des „Giornale d'Jtalia" verwiesen, nach der die Regierungen von London und Parts zwar den von hohem Verantwortungsbewußtsein getragenen Geist sowie die konstruktive Bedeutung der Rede Musso linis anerkennen, jedoch in einer offiziösen Note ihre Intransigenz und ihr Beharren auf dem Wege des be- qbfichtigten, aber noch nicht begonnenen Krieges be stätigt hätten. Mit Recht spricht das Blatt davon, daß die Völker, die die Lasten und das Risiko des Krieges zu tragen haben, darüber entsetzt seien, weil sie fühlten, ^aß der Zusammenstoß, der noch weit größere Opfer an Menschenleben und Zerstörungen mit sich bringen würde, keine nationale Ursache habe. Im übrigen seien ja auch die Aussichten für einen Kriegs erfolg der Westmächte denkbar schlecht. So würde «in Durchbruch durch den Westwall, der, „wenn überhaupt, imr bet allerschwersten Opfern" möglich sei, die englisch- französischen Truppen nur mit neuen deutschen Kräften in Berührung bringen. Ein Durchmarsch durch neutrale Länder scheide aus, zumal sich England und Frankreich so gern als Beschützer der kleinen Staaten aufspielen wollten, und schließlich sei die Blockadewaffe stumpf. Man sollte also meinen, daß in dieser Lage auch die Westmächte den hohen Wert der Lokalisierung des Krieges erkennen werden und infolgedessen zumindest durch die Aussichtslosigkeit jedes weiteren Widerstandes gegen eine gerechte europäische Neuordnung darauf verzichten werden, ihre Schuld ins Maßlose zu steigern. In diesem Sinne behält die Warnung Mussolinis ihren Wert, gleichgültig ob die verantwortlichen Westmächte etnsehen, daß ein Zusammenstoß vermieden werden kann, oder ob sie in der Tat durch einen sinnlosen Widerstand in ihrer bisherigen Haltung zu ihrem eigenen Verderben verharren. suchungen, wofür eigentlich der Poilu den Herren Churchill, Eden und Duff Cooper zuliebe sich totschießen lassen soll. Das Grauen in Warschau Noch nicht genug polnisches Blut scheint dem Kommandanten von Warschau für Englands „Treue" geflossen. Dagens Nyheter in Stockholm berichtet aus Warschau, daß dort die Zivilbevölke rung nicht mehr zum Bau von Barrikaden, Trnkhindernissen und Tankfallen herangezogen werde. Sie werde auch im Nah kampf ausgebildet, „insbesondere zum Angriff auf Tanks mit Handgranaten und Venzinflaschen." Wir wußten es längst, hal ten es aber doch für richtig, durch neutralen Mund noch einmal Zeugnis ablegen zu lassen für die gewissenlose Art, wie hier eine „Führung", die kein Motiv mehr hat als den nackten Haß, bewußt ein apokalyptisches Grauen über die Millionenbevölke rung Warschaus heraufbeschwört. Lon-oner Allerlei Im flüchtigen Ueberblick ein paar Londoner Stimmungsmo mente noch: Nach Amsterdamer Meldungen sind „sämtliche But tervorräte in ganz Großbritannien beschlagnahmt" worden, wor aus zu schließen ist, daß man in London güt täte, sich mehr über die eigene und weniger über die deutsche Butterversorgung den Kopf zu zerbrechen. Wie inzwischen der Daily Telegraph aus Gibraltar meldet, wurden dort 3 000 t Heizöl aus dem griechischen Dampfer „Mo torina" versteigert. „Verschärfung der Sore" nennt man das in der Diebessprache. Die Arbeitslosigkeit ist nach den ersten seit Kriegsausbruch veröffentlichten Statistiken in England seit dem 11. September um 99 000 gestiegen. lieber das Chaos in der englischen Kriegswirtschaft sind die Londoner Blätter voll bitterer Klagen und Anklagen. Der Verband britischer Industrieller beschwört seine Mitglieder um sonst, die Preise nicht über Gebühr in die Höhe zu treiben und mit Arbeiterentlassungen nicht all zu gewissenlos vorzugehen. „Eine wild gewordene Bürokratie", schreibt der Daily Herald, habe die Kriegswirtschaft an die unfähigsten und kenntnislo sesten Menschen ausgeliefert. Wohin man blickt, in die Financial News oder in die Fi nancial Times, Jammer über Jammer! Oer Krieg -er Damenfriseure Aber, o Freunde, nicht nur diese düstern Szenen, sondern laßt uns auch Heiteres hören! Es fehlt daran in London nicht. Oder ist'es nicht so erheiternd und Zeugnis für die Unermüdlich keit des Menschengeistes, daß sowohl die Londoner Damenfri seure wie die Herrenhutmacher sich ganz aus die Größe der Zeit und den Ernst der englischen Kriegführung eingestellt haben? Die Damenfriseure, so wird über Amsterdam gemeldet, arbeiten an einer neuen Haartracht, die so sein soll, daß Locken und Dauerwellen durch den Stahlhelm, den die Frauen in den ver schiedenen Frauenorganisationen jetzt tragen, nicht an ihrer Schönheit leiden. Was den Herrenhut betrifft, der ja für füh rende englische Staatsmänner wie Herrn Eden ein Gegenstand hingebender Aufmerksamkeit ist, so hat man als Neuestes jetzt den steifen Hut mit Stahleinlage. Hier endlich haben wir nach drei Wochen Wartens das wahre Symbol des englischen Krie ges und den Beweis, daß man drüben den Ernst der Zeit und die Größe des Geschehens bis ins Mark der Damenfriseure und der Hutmacher hinein lebendig empfindet. einer an Selbstverleugnung grenzenden Ritterlichkeit in gro ßer Aufmachung veröffentlicht. Kapitän Busby von dem versenkten Frachter erklärte, das Schiff sei zunächst durch einige Schüsse gewarnt worden. Die- Versenkung sei erfolgt, nachdem die Mannschaft das Schiff verlassen habe. „Der deutsche Kommandant", so erklärte Kapfti tän Busby wörtlich, „hielt sich durchaus. an die i n t e r n a t t o- n a l en B e st i m m u n g e n. Er teilte uns mit, er habe einen USA.-Dampfer signalisiert, der bald eintreffen werde. Falls aber dieser Dampfer nicht komme, werde er die, Rettungsboote nach der irischen Küste abschleppen. Außer dem fragte der Kommandant, ob wir genügend Brot und Wasser hätten, sonst würde er etwas abgeben.* Als der USA.-Dampser nach zwei Stunden eintraf und Anwesenheit des deutschen U-Bootes American Farmer" übernommen wurden, . ein britisches Bombenflugzeug und beschoß das U-Boot mit Maschinengewehren, um dann nach einem Sturzflug ein oder zwei Bomben abzuwerfen. Die Pasiagiere des „American Farmer" hatten große Sorge um das Schicksal des U-Bootes. Politisch, so erklärte der Student See, ständen sie zwar auf Seilen des Bombenfliegers, mensch-j lich hätten sie jedoch befürchtet, daß „die tavseren und höflichen Deutschen bei ihrer Bemühung, der britischen Besatzung -u helfen, umS Leben kommen würden". Die Amerikanerin Perry aus New York, die entgegen anderen Aussagen übereinsttm-j mend mit Kapitgn Busby ggd Kapitän Pederson VLW „AMeri-'
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