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Donnerstag, 27. Jannar 1SL8, abends Da» Riesaer Taaeblatt erscheint jede« Ta« abend» V.6 Uhr mit ««»nähme der Gönn, und Festtage. Bezugspreis, bet BorauSzahlung, für einen Monat v Mark, ohne Zustellsebühr, durch Postbezug RM 2 14 Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte l« aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer IS Pfg. ««»eigen ur d^e Nummer beS AuSaabetaae» sind bi» IN Uhr vormittag» aufzugcben; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Platzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die aesetztt « mm breite mm. S Rpf, di« SN mm breite, 8 gespaltene mm.Zetle im Texttetl 2S Rpf. (Grundschrift: Petit 8 mmhoch).Ziffergebltbr 27 Rpf., tabellarischer Gaü M. ^f7chlaa ve7 f-rnmündW ober fernmündlicher Abänderung eingesandter «n-eiaenterte ober Probeabzüge schlseht ber Verlaa di« Inanspruch, nahm« au» Mängeln nichts au». Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon b-will'g.-r Nach^ und Nastluna und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen uiw. entbinden den Verlag von allen cingegangencn Verpflichtungen. Gescha'tsstelle. Riesa, Goethestraße 88. ««d Auzelger Medlatt md Atycha-. und de» Hauptzollamte» Met»«« Postscheckkontm Dresden l SSO Eirokaß« RUsa Nr « S1. Jahrg. Riesaer Tageblatt Drahtanschristr Tageblatt Riesa Fernruf »W7 Postfach Nr. » s Jahre deutscher Kulturpolitik Wie Symbole einer neuen Zeit, so stehen an der Schwelle beS ersten Jahrfünft» de» Dritten Reiche» zwei Ereignisse, die gleichsam die große Linie der nationalsozia listischen Kulturpolitik aufzeigen: eS ist die Eröffn««» der Deutschen Ba«k«»st> u«d Suufthaudwerksausftellung im Hause der Deutschen Kunst zu München «nd die Erricht««» de» RDM.-Werkes „Glaube und Schönheit". Diese beiden so grundverschiedenen Dinge sind gestal tet worden nach dem Wortlaut der Führcrrede aus dem Parteitag der Arbeit: „Dieser Staat soll nicht sein eine Macht ohne Kultur und eine Kraft ohne Schönheit. Denn auch die Rüstung eine» Volke» ist nur dann moralisch be- rechtigt, wenn sie Schild und Schwert einer höheren Mis. sion ist. Wir streben daher nicht nach der rohen Gewalt eines Dschingis Khan, sondern nach einem Reiche der Krakt in ber Gestaltung einer starken sozialen und beschirmten Gemeinschaft al« Träger und Wächter einer höheren Kultur". Der kulturpolitische Umbruch umfaßt alle Lebenskreis« des Volkes. Er gliedert sich nach den Gesetzen der Kunst. „Klar sein heißt deutsch sein!" — da» ist da» Programm, da» Adolf Hitler den Künsten mit auf den Weg gab. Aber weit über den Rahmen der durch das Gesetz vom 22. Sep tember 1988 begründeten RcichSkultnrkammer hinaus ist die geistige Einwirkung der Revolution auf die deutsche Nation tiefer gegangen, als feder Umschwung seiner tau sendjährigen Geschichte. Wir brauchen nur den Begriff der Nürnberger Gesetze herauszustellen, um darzutuu, auf welche Weise sich das deutsche Volk der rassisch fremden Einflüsse zu entledigen wünscht: das Reichsbürgergesetz und da» Gesetz zum Schutze de» deutschen Blute» und der deut schen Ehre vom iS. November IMS bieten dazu die recht lichen Handhaben. Nicht minder bedeutungsvoll für den Weg kultureller Entwicklung ist die Neubildung deutschen Bauerntums, wie sie im Erbhofgesetz und in den anderen Maßnahmen zum Schutze der deutschen Scholle niebergelrgt ist. Welch große» Aufsehen hat nicht die bevölkerungspoli tische Gesetzgebung Deutschlands erregt, von der Verhü tung erbkranken Nachwuchses angefangc» bis zur weitest gehenden Förderung kinderreicher Familien und aller fähigen Kräfte de» Nachwuchses. Un» sind heute dir Adolf- Hitler Schulen, die nationalpolitischcn Erziehungsanstal ten, die Ordensburgen selbstverständliche Begriffe gewor den. Un» nimmt e» nicht mehr wunder, daß die große Organisation aller Schaffenden, die Deutsche Arbeitsfront, dem Grundsätze „Ehret die Arbeit?" lebt. Da» Winter- hilsSwcrk und die NS. Volk-ivostlsahrt sind nnan»löschliche Bestandteile des Volksleben» geworden, ein Hort der Armen und der Kranken,' genau so wie die NS. Gemeinschaft „Kraft durch Freude" und die ReichSsportbehvrde die Ge sunden >rnd die Arbeitenden betrent nnd fördert, genan so ferner wie der Dentsche Nationalpreis für Kunst nnd Wis senschaft Spitzenleistungen kulturellen Schaffens belohnt und anerkennt. Zwar hat schon Fichte den Grundsatz vertreten, daß alle echte Kultur GesinnungSkultnr sei: aber erst unserer Zeit blieb es Vorbehalten, verstehen zu lernen, daß alle Kultur und alle Kunst aus dem Volke kommt uud deshalb für das Volk da zu sein hat. Die» ist eine genau so fundamentale Stütze unseres Knlturschafscn» wie die Forderung de» Reichsministers Dr. Goebbels, nach der Kunst von Können und nicht von Wollen komme. So großartig das Kulturgeschehen von un« al» den un mittelbar Beteiligten empfunden wird, so gewaltig ist schon seit Jahren die Ausstrahlung in alle Welt. Erinnern wir un» der großartigen Olnmpischen Spiele IMS, be» Deutschen SängcrfcsteS 1M7, der aufsehenerregenden Deutschen Kul turwoche 1M7 zu Pari«! Auf der Pariser Weltausstellung errangen wir die meisten Großen Preise aller Gaststaaten, nicht nur auf dem Gebiet der Wirtschaft und Technik, son dern vor allem auch auf dem der Kultur, ber Künste, des architektonischen Planens. Niemand übertrifft unS in der sorgsamen Pflege unserer alten Meister, in der Unter stützung neuer und kommender Talente. Der Rundfunk hat seine Hörerzahlen in diesen fünf Jahren verdoppelt. Ein kolossaler baulicher Gestaltungswille erfüllt da» Reich; Reichsautobahnen durchziehen da» Land, da» Hau» der Deutschen Kunst sammelt die Werke ber Schaffende«, da» ReichSsportselb ist Mittelpunkt ber Körperkultur, im Reichsluftfahrtministerium verkörpert sich der Wehrwille. Die Pläne der Architektur-Ausstellung weisen riesige Pro jekte auf, wie da» be» Deutschen Stadion» der 4SÜ0YN, wie da» ber Hochschulftadt Berlin. Da» deutsche Theater verzeichnet Besucherzahlen wie noch niemals in der Theatergeschichte, die Kulturhnngrigen aller Stände und Stämme vereinigen sich in Millionen- Organisattone«. Di« Theater de» Volke», die Wanderbüh nen, die Freilichttheater erfassen den letzten Erwerbslosen. Die internattonal«« Fllmschauen bestätigen dem deutschen Film sein ziel sichere» Können und Wollen; erinnern wir uns an di« fiäyrliWe« Ausstellungen und Wettbewerbe in Venedig, an bt« FtlnGonkmureng in Pari», an be« Inter- nationalen Ftlmko-«wß M Berlin! Die einheitliche Au», richtung bor Pvoffe M da» zuvorkrfftae Instrument politi- l-hen «n» knkstzaollM WaadenS ist Tatsache geworden. Seit am ist. Ma» iM dse «chewEchme frwndvafsi»r Schretber- seele« vmchaannt «ede«, ist dt« Reinigung de» deutschen Schrifttums mm OchnMtz und Schnnb immer weiter fort geschritten. Au di« GsiM, de, »^setzenden Kunstkritik ist die aufbauenbe Kunstbetrachiung gchaeton. - ...?"*se« Knötmestmste« vevetnt ave guten und ehrlichen E» trügt bei an der Neugestaltung de» deutschen Recht», der deutsche« Epziohnyg, deren Gäulen andere und stärkere sind dem, R. Wd, feWweißchndttch geht ntcht heute Richtfest stir Erweiternngsbauie» des Reichsmintfteriumö für volttauMöeun» ««- Propaganda Dr. Goebbels' Dank an die Bauarbeiter Richtseft beim Propagondaminifterin« Auf unserem Bilde siebt man Rrichsminister Dr. Goebbels bei der Ansprache. sScherl-Wagcnborg — M.) )l Berlin. Für die Erweiteruugsbauten de» Reichs- miuifteriums für Volksausktärung und Propaganda, die durch den ständig wachsenden Arbcitsumfang seit langem zu einer zwingenden Notwendigkeit geworden waren, sand am Mittwoch nachmittag im Beisein de» Bauherrn und Hausherrn, de» Reichsminister» Dr. Goebbels, da» Richt seft statt. Die am Bau beteiligten listll Kops- und Handarbeiter hatten auf dem flaggengeschmückten Hof de» neuen, an den alten angrenzenden Gebäudekomplerc» Ausstellung genom men, während die Gefolgschaft des Ministeriums selbst an -en Fenstern des Altbaues dem Festakt beiwohnte. Nachdem Reichsmiuister Dr. Goebbels, in besten Be gleitung sich die GtaatSsekretäre RetchSpresteches Dr. Diet ¬ rich und Hanke befanden, die Herren der Bauleitung be grüßt hatte, hieß Oberregierungsrat Soppart namens der am Rau beteiligten Arbeiter, Handwerker nnd Unter nehmer sowie der örtlichen Bauleiter den Bauherrn und ferner auch Geheimrat Reichte non der Bauabteilung im Reichsfinanzministerium, der die Entwürfe ausgearbeitet hatte, auf» herzlichste willkommen. Dann wurde die große, mit Tannenzweigen und bun ten Bändern geschmückte Richtkrone ,«m Dachfirst empor- gezoge«. Der Zimmerpolier sprach seinen Richtspruch und leerte sein Glas auf das Wohl des Bauherrn. Reichsmiuifter Dr. Goebbels dankte den Arbeitern vor allem für die Schnelligkeit, mit der diele Bauten errichtet worben sind. Er betonte bann, baß sein Ministerium al» höchste Ausgabe immer nur die gekannt habe, ein Volk»« Ministerium zu sein und engste Verbindung zwischen Füh rung «ub Volk ficherzuftellen. ES solle deshalb niemand glauben, baß die Neubauten nur dazu dienen würden, reiner Verwaltungsarbeit Raum zu geben. Auch in den neuen Räumen würden nur Beamte tätig sein, die im Hin blick auf das Volk leitend und lenkend anl den so viel seitigen Gebieten unseres öffentlichen Leben» arbeiteten Der Minister gab den Rauten seinen Herzenswunsch mit aus den Weg, daß die Arbeit in ihnen allzeit be« Deut, scheu Reich uud dem deutschen Volk diene» möge In elf BVG.-Omnibusten fuhren die am Bau Betei ligten sodann zu Kroll» Feftfäle« am KönigSplatz. wo bet fröhlicher Tafelmusik der traditionelle Richtschmaus einge nommen wurde. Im Verlauf« der frohen Feststunden sprach einer der Arbeiter für alle Kameraden dem Minister seinen Dank für da» schöne Fest au«. Dr. Soebbel» versicherte iu seiner Erwiderung, daß uiemal» die vürokrati« ««» »er Amt»schim«el i« die »eueu Raute« einziehe« würde«. Junge oder jung emo- sindende Menschen würden dort arbeiten, zum Wohle de» Reiche» und de» Volke». Unter Hinwei» auf die bevor- stehenden umfangreichen Bauarbeiten für Neugestaltung -er Reichshauptstadt teilte der Minister dann mit. daß die Regierung in der nächsten Zeit mit den dafür ansgrarbei- teten Plänen an die Oeffentlichkeit treten werde. Dies« Plänr würden die Reichthauptstadt erst »ur wahren repräsentativen Hauptstadt de» deutschen Volke» machen. Nicht zuletzt stehe in diesen gewaltigen Neubanplänen die Errichtung »o» Wohnungen für da» arbeitende Volk. Diese Pläne be» Führer» zur Umgestaltung Berlin» seien so umfallen-, daß die Rauarbeiterschafl auf Jahrzehnt« hinaus »ollanf beschäftigt sein »erde. Dr. Goebbels wünschte am Schluß seiner mit lang anhaltendem Beifall ausgenommenen Ansprache den Ar- beitern noch einen weiteren frohen Verlauf des Feste» un dankte ihnen nochmal» herzlich für die aufopfernde Arbeit, die sie für da» Ministerium geleiftet haben. Die Neubauten, für die Richtfest begangen wurde, gliedern sich in drei Teile: einen Bauteil an der Maner- strabr, der in sechs Monaten, von April bi» Oktober 1»87, errichtet wurde, einen sogenannten Parkflügel, delleu Auf bau nur fünf Monate in Anspruch nahm, und einen an -er Wilhelmstraße gelegenen Bau. der in den vier letzten Mo naten de» vergangenen Jahres im Rokbau fertiggestcllt werben konnte. Der Drück auf die Schweiz erreicht das Gegenteil Man rückt von der Genfer Entente noch weiter ab )s Genf. Die Anfeindungen und offenen Drohungen, mit denen gewiße englische und französische Blätter da schweizerische Neutralitätsbestreben verzeichnen, haben in der hiesigen Oeffentlichkeit eine lebhafte Abwehrstimmung hervorgerufen. Da« „Journal d« Gen»,«" setzt sich u. a. mit dem „Manchester Guardian" auseinander und schreibt u. a.: Die Neutralität sei für bi« Schweiz eine Leben», beding«»«. Sie »olle sie i« vollem Umfange wieder er lange«. Wenn ber „Manchester Guardian" damit drohe, daß man ber Schweiz da» Institut entziehen werbe, so zeige er lediglich eine sehr schäbige Gesinnung. Er Wille, fährt da» Schweizer Blatt kühl fort, von dem schweizerischen Denken rein gar nicht». Da» Blatt fragt weiter, ob nnd wie die Liga wetterleben könne. Entweder verstehe sie, daß eine neue Lag« neue Regeln erfordert, oder sie erstarr« in theoretischen Formeln, die mit dem wirklichen Leben nicht» zu tnn haben. Im letzteren Falle setze sie sich jenem fort schreitenden Abbröckeln au», da» die Auflösung eiuleite. Die schweizerische Eidgenossenschaft fei im Laufe ihrer Ge schichte ihrer drohenden Auslösung immer dadurch entgan gen. daß sic jede-mal in ihrem Wirklichkeit»sinn eine den Umständen angemessene Lösung gesunden hat. Sie stabe nicht von Formeln gelebt, sondern für ibr Leben die For- mein gefunden, da» sollte die Liga auch tun. Die „Guille" weist darauf bin, daß die Schwei, jetzt im Ausland ähnlich anaegrisse« »erde wie 1»»4, al» sie sich gegen de« Eintritt Moskaus in die Genser Institution auSsprach. Auch beute wolle sie dem Frieden dienen, indem sie ihre Unabhängigkeit wahre und wiederum stelle sie der inzwischen erweiterten Koalition derjenigen gegenüber, denen diese Politik unbequem sei. Die dringlichen Demar chen von Pari» und London hätten allerdings die Haltung de« BnnbeSrate» im wesentlichen nicht geändert. Das Blatt schließt-: „I« der ««ropäische» AtwofphSre häuseu sich die bedenkliche« Vorzeichen uud die Zeit drängt. Zahlreiche Länder, die sehe«, z« welch neue« und unmittelbar gefähr lich»» Abenteuer der Artikel 1» führen könnte, rönnen sich nicht «ehr »ertrSste« laßen. der flnrge Mensch durch Hitler-Jugend, Sandiahr, Arbeits dienst, Wehrdienst! Wie klar umrissen ist die Zulassung zum akademischen Studium; wie selbstverständlich die poli tische und körperliche Schul,mg für Jedermann. Die kul turellen Ziele durchdringen im gleichen Maße das deutsche Beaententum, ja, eine Steuerpolitik, die die ethische Grund lage der Steuerpflicht und die Rücksichtnahme auf die bevöl kerungspolitischen Absichten zum Grundsatz erhoben hat. Kein Gebiet des täglichen Leben» ist ausgenommen: selbst unsere Außenpolitik, unsere Wehrpolitik sind kultnrell be dingt. Sie wollen nur das eine: nach Adolf Hitlers Knl turrede ans dem Parteitag 1887 „die Ermöglichung einer eigenen, raßisch-blutmäßig bedingten und damit natürlichen Kunst- und Kulturentwicklung"! Neue sowjetfpaniscke Werbebüros auf französischem Boden )s Salamanca. Nach einer Mitteilung der national spanischen Behörden sind in vielen französischen Städten, besonder» ab« in der Näh« ber katalanischen Grenze, unter der Bezeichnung „Vereinigung spanischer Emigranten" zahl- reiche Werbebüro» für die spanische« Bolschewisten eröffnet worden. Diese vitro» arbeiten mit Wißen der französischen Behörde«. Franzosen und sonstigen Ausländern werden spanische Päße auSgehänbtgt, deren Besitzer meistens kein Wort spanisch können, eine Feststellung, die man beim Grenzübertritt nach Sowjetspanien immer wieder treffen