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JalrrAang Allem der Erfolg entsGeidet! IreiGsauKenminifter von Renraty AVer die KollettivitütSidee Der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, hielt in der Vollsitzung der Akademie für Deutsches Recht in der Aula der Münchener Universität einen Vortrag über die politische Kollektivitätsidcc. Der jetzt zum allgemeinen Schlagwort gewordene Begriff einer Kollcktivitäispolitik oder einer kollektiven Sicherheit, so erklärte der Minister einführend, stamme aus der Ideologie des Völkerbundes. Der Minister wies auf die letzte Erklärung des englischen Ministerpräsidenten über den Völkerbund hin, wobei dieser anerkannt habe, daß der Völkerbund die Funktion der Friedenssichernng nicht erfüllt und daß es keinen Sinn mehr habe, das Vertrauen zu den Genfer Methoden immer aufs neue zu betonen. Wenn der englische Ministerpräsident dabei aber gesagt habe, nur» müsse das Versagen des Völkerbundes in erster Linie aus die Tatsache zurückführen, daß sich ein Teil der mächtigen Staaten von Genf sernhalte, so sei das eine Ver wechslung von Ursache und Wirkung. Im Anschluß daran schilderte Herr von Neurath unter Hin weis aus die Mißerfolge des Völkerbundes, wie aus dem Gedanken der Sanktionspolitik das Projekt der Re- gionalpaktc hervorgegangen sei, das sich dann schließlich auch außerhalb der Völkerbundspolitik Geltung zu verschaffen ge sucht habe. Im Anschluß hieran führte der Reichsaußenminister dann Welter unter anderem aus: Unmittelbare Verständigung die beste Methode Nach allen Erfahrungen in und außer dem Völkerbund kann es als ein sicheres Gesetz gelten, daß «in wirksamer organi satorischer Zusammenschluß von Staaten nur insoweit möglich ist, als er ausschließlich zur Erreichung von Zielen dient, an deren Erreichung diese Staaten alle daS gleich« Jnlrreffe haben. Aus der Erkenntnis dieser elementaren Tatsachen heraus ist die Reichsregierung stet« dasür eingetreteD, jedes konkret« inter ¬ nationale Problem nach den gerade dafür geeigneten Methoden zu örhandeln, eö nicht unnötig durch die Verquickung mit an deren Problemen zu komplizieren und, soweit eS sich um Pro bleme zwischen nur zwei Mächten handelt, dafür auch den Weg unmittelbarer Verständigung zwischen diesen beiden Mächten zu wählen. Wir können unS darauf berufen, daß sich diese politische Methode nicht nur im deutschen, sondern auch im allgemeinen Interesse voll bewährt hat. Einen sehr aktuellen Anlaß, sich mit der Frage der für di« Behandlung internationaler Konflikte zu wählenden Methode zu befassen, bietet die für die nächste Zett in Aussicht genom mene Brüsseler Konferenz, die über die fernöstlichen Verwicklungen beraten will. Da Deutschland dem Neun-Mächle- Vertrag nicht angehört, kann es sich logischerweise auch nicht an Beratungen über die Durchführung dieses Vertrages be teiligen. Wir haben aber in unserer Antwort aus die Einladung zum Ausdruck gebracht, daß Deutschland jederzeit bereit ist, bet dem Versuch einer Vermittlung zwischen Japan und China mitzuwirken. Ich glaube jedoch, es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß, wie der Streitfall auch zu beurteilen sein mag, Mächte, die zwischen den streitenden Parteien vermitteln wollen, sich zu diesem Zivecke nicht auf den Stuhl des moralischen Sittenrichers setzen dürfen. Wenn sich die Anhänger der KollektivitätSidee, so schloß der Minister, weder durch die Erfahrungen der letzten Jahr zehnte, noch auch durch nüchterne Beurteilung der realen Poli- tischen Möglichkeiten bekehren lassen wollen, dann mögen si« doch zum mindesten davon ahlassen, für sich die höhere Moral und den besseren Willen in Anspruch zu nehmen. Sie mögen ihrerseits zeigen, welche greifbaren Resultat« si« mit ihren Plänen erzielt haben. Ich sehe keine. In der Politik, auch in der Friedenspolitik, entscheidet aber der Erfolg, nicht die bloße Aufstellung schöner Ziele, di» bestechend wirken mögen, die aber praktisch unerreichbar und deshalb wertlos sind. Die Moche des deutschen Buches BO und Mert 3m Buch offenbart eia Volk sich selbst In der festlich geschmückten Weimarhalle in W e t m a r fand in Anwesenheit von Vertretern von Partei, Staat und Wehrmacht die feierliche Eröffnung der „Woche des deutschen Buches" statt. Staatsrat Sauckel wies in der kurzen Begrüßungsansprache darauf hin, daß der Geist von Weimar immer heroisch gewesen sei nnd nie im Gegen- atz zu Potsdam gestauden hätte. Der Präsident der Neichs- chrifttumskammer, Staatsrat Johst, betonte, wie das jeistige Erlebnis zum Buch Pflicht wurde. Er erinnerte an ms Wort von Reichsminister Dr. Goebbels, daß das Buch von Jahr zu Jahr billiger werden müsse und nannte die Buchhandlungen lebenswichtige Betriebe von höchster staatspolitischcr Bedeutung. Nie dürfe der finanzielle Er folg eines Buches entscheideud sein. Aber, und das war die große Mahnung, wer deutsch spricht und seine Mutter- spräche meistern will, muß deutsch denken, und deutsch denken heiße deutsche Politik. Keine Verfälschung! Neichsleiter Bouhler, der Vorsitzende der partei amtlichen Prüfungskommission zum Schutze des natio nalsozialistischen Schrifttums, führte die Notwendigkeit dieser Einrichtung schlagend vor Augen und das Recht und die Pflicht, dafür zu sorgen, daß daS nationalsozia listische Ideengut nicht verfälscht werden kann. Scharf arbeitete der Redner heraus, daß es keine Behinderung bedeute, wenn über die Arbeit des einzelnen das Gesamt wohl der Nation gestellt wird. Die kulturellen Belange des Schrifttums und der Verlage sollen nicht gehindert, sondern der Gesamtheit dienstbar gemacht werden. Reichsminister Dr. Goebbels hielt dann eine mit großer Begeisterung aufgenommene zündende Rede, in der er u. a. erklärte: „Die nationale Politik eines Volkes findet ihren beredte sten Ausdruck, ihr Symbol, in Buch und Schwert. Das Buch ist die Waffe des friedlichen Ausbaugeistes, daS Schwert die Waffe der Sicherung der nationalen Lebensgüter. Die vergangene Epoche prägte das Wo«, daß Willen Macht sei. Wir sagen dagegen: Können ist MachtI Das Können aber findet seinen Ausgangspunkt nicht mir in der natürlichen Veranlagung, sondern auch in der Zielstrebigkeit, mit der diese Veranlagung angesctzt wird. Haltung und Gesinnung sind ausschlaggebende Faktoren der Leistung: nicht so sehr die Summe deS Wissend «ntscheidct über den Rang einer Persönlichkeit als vielmehr die Befähigung, Wissen in der richtigen Weise an- und ein- zusetzen. Diese innere Zielrichtung bezeichnete Dr. Goebbels als hcn wahren Grund für die gesunde Abwehr des National sozialismus gegen den absoluten Intellekt, der keine innere Bindung zum wirklichen Leben mehr besitzt. Er stellte aber dazu ausdrücklich fest: „Allerdings muß ein scharfer Unter, schied aemycht werden zwischen Intellektualismus und Intelligenz. Dör Charakter allein ist nicht aus reichend für den Aufbau von Völkern und Staaten. Er muß seine Ergänzung finden in Begabung und Fertigkeit. Ein Staa« wird regiert mit Charakter, Willen, Wissen und einer Unsumme von Erfahrung. Es ist also nicht unnational- sozialistisch, etwas zu lernen. Die Gesinnung darf für Faul pelze keine Ausrede kür die Trägheit ihres Herzens sein. , Oer natürliche Ausleseprozeß Die nationalsozialistische Bildung darf nicht daS Vorrecht einer Klasse sein, sondern gehört dem ganzen Volke. Ihr« Möglichkeiten müssen icdem Begabten ofsenstehen. Aber nicht der Siaai oder die Partei ist dann für die Ergreifung dieser Möglichkeiten verantwortlich, sondern der Begabte selbst. Auch hier vollzieht sich ein ununterbrochener, natürlicher AuSlesr- prozeß. der Talent und Genie immer an die Spttz« «tuet Volkes trägt. Die Menschen, die heute Verantwortliche Funktionen au»« üben, seien durch den Ausleseprozeß des Kampfes gegangen. Diese große Persönlichkeitsschule muß beute, da der Kampf fehlt, durch die Erziehung ersetzt werden. Als eines dieser Er ziehungsmittel bezeichnete der Minister daS Buch. DaS Buch muß sich an die Gesamtheit unseres Volkes rlch- ten, um an ihr seine Erziehungsaufgabe dnrchzusühren. Jin Buch offenbart ein Volk sich selbst. Die Aufgabe, dem Buche diesen Weg zu weisen und den Nationalsozialismus auf diesem Gebiete durchzusetzen, kann heute als erfüllt angesehen werden. 1246 Veröffentlichungen mehr Die Ziffern des Gesamtumsatzes des deutschen BuchhanbelS bezeichnete Dr Goebbels als deu schlagkräftigsten Beweis da sür, daß das Volk diese Mobilisation des dichterischen Schaffens richtig verstanden hat. Nach sorgfältigen Schätzungen «ratbt sich, daß die Neuerscheinungen gegenüber l936 in diesem Jaor« ein Mehr von l246 Verössemlichungen ausweisen und daß im gleichen Zeitraum die Erstauflagen um >358 gestiegen sind. D«r Gesamtumsatz des deutschen Buchhandels hat sich gegenüber dem Vorjahre uni 2li v. H. erhöbt. Der Heranführung deS Schrifttums an daS Volk selbst dient im besonderen die Woche deS deutschen BucheS. Ihre Be deutung hat seit >933 ständig zugenommcn. In diesem Jahr« werden schon in 2tW Orten deS Reiches Sondcrveranstaltungen im Rahincn der deutschen Buchwoche durchgcführt. Die Heraushebung des besonders bemerkenswerten Schrift tums wird vor allein in der Iabresschau des deutschen Schrift tums in Angriff genommen. In ihr wird von Iahresmitt« zu Jahrcsmitte über die ganze Breite des literarischen Schas sens hinweg eine Auswahl geboten. Die hier aufgeführten Werke werden in einer Liste vereinigt, die in hoher Auflage iuS Volk geht und das Ergebnis der literarischen Iahrcscrnte den verschiedensten Zwecken dienstbar macht. Maßstäbe der Aus lese liefert uns vor allem die nationalsozialistische Bewegung. Der Minister schloß mit einem Appell an die Nation Wiederum kommt daS Buch zum Volle, breitet vor seinen Italien« Sotschaster in Paris beurlaubt Zu Nachrichten, daß der italienische Botschafter in Paris, Cerutti, in den nächsten Tagen auf Weisung seiner Negierung die französische Hauptstadt verlassen werde, wird in unterrichteten italienischen Kreisen er klärt, es sei richtig, daß Botschafter Cerutti in diesen Tagen einen Urlaub autritt und nach Italien zurück- komme. Wie lange dieser Urlaub dauern soll, steht, wie in gleichen Kreisen erklärt wird, noch nicht fest. Die Be hauptung, es handele sich um eine endgültige Maß nahme, wird weder bestätigt noch dementiert. In politischen Kreisen wird allerdings in diesem Zusammenhang daran erinnert, daß Frankreich seit mehr als Jahresfrist in Nom nicht mehr durch einen Bot schafter, sondern nur durch einen Geschäftsträger ver treten ist. Bestürzung in Paris Der plötzliche Urlaub hat in der Pariser Oeffentlich- keit allergrößte Ueberraschung hervorgerufen. Die Blätter bedauern im allgemeinen den Beschluß der italienischen Regierung, ihren Botschafter zeitweilig abzuberufen, geben aber der Hoffnung Ausdruck, daß möglichst schnell Mittel und Wege gefunden werden mögen, um diesen unangenehmen Zustand schnell zu bereinigen. Augen seine Schätze aus, und wir alle bekennen unS voll Dank barkeit zu ihm. ES war unS Wegbegleiter durch Jahre des Kampfes und des Sieges, eS hat unS in der Jugend entflammt und wird uns im Alter einmal trösten und erquicken. Wir Männer der nationalsozialistischen Tat könnten rin Leben ohne Buch nicht mehr als lebcnSwcrt erachten. Gerade deshalb aber soll eS nicht nur zu wenigen spreck>en. Dir ganze Nation soll sich seiner Schätze bemächtigen. Und so gebe ich der heute beginnenden großen Werbeaktion sür daS deutsch« Schrifttum dir Parole mit auf den Weg: DaS deutsche Buch in die Hand des ganzen Volkes! Kranzniederlegung in der Kürstengrust Reichsminister Dr. Goebbels begab sich mit seiner Begleitung zur Fürstengruft, wo er in stillem Gedenken an den Särgen Goethes und Schillers Lorbeerkränze ntederlegte. „Die Zeit lebt im Such" Bereits am Vorabend fand ein eindrucksvoller Akt in Weimar statt. Im Vortragssaal des Goethe-National museums stand die 350 Bände umfassende Jahresschau des deutschen Schrifttums, die von der Reichsschrifttumsstelle beim Reichsministerium für Volksaufklärung nnd Propa ganda zusammengestcllt worden ist und die zugleich in den übrigen deutschen Gaustädten gezeigt wird. Sie bietet einen fesselnden Einblick in das Schrifttum des Jahres 1936/37 und steht unter dem Grundgedanken der diesjäh rigen Buch-Woche „Die Zeit lebt im Buch". Bet dieser Feier überreichte Neichsstatlhalter Sauckel- Thüringen dem Minister eine kulturell und künstlerisch gleich wertvolle Ehrengabe des Gaues Thüringen und der Stadt Weimar. Sie stellt eine Sammlung mit ungewöhn- licher Naturtreue nachgebildeter Originale von Handschrif ten und Hanozeichnungen Goethes, Schillers, Herders, Wielands, Hebbels und Nietzsches dar. 200 000 NM. für die Schillerstiftung Am Vorabend zur Eröffnung der Woche des Deutschen Buches in Weimar hat der Reichsminister für Volksauf klärung und Propaganda, Dr. Goebbels, für die Schil- lerstiftung, die der Unterstützung und Förderung deutscher Dichter und Schriftsteller dieut, 200 VOO Reichs mark zur Verfügung gestellt. , Kurzlebige Beiriebsanlagegüter Stichtag für den Fortfall der Bcwertungöfreihett: 1. Oktober 1937 Staatssekretär Reinhardt hat unlängst auf einer Fach- wissenschaftlichen Tagung der Betriebsprüfer in München angekündigt, daß demnächst die Bewertungssreiheit für kurzlebige Wirtschaftsgüter des betrieblichen Anlagever mögens aufgehoben werde. Er hat Vertretern der Wirt schaft dazu ergänzend erklärt, daß die Bewertungssreiheit auf alle Wirtschaftsgttter beschränkt werde, die vor dem 1. Oktober >937 angeschafst, hergcstellt oder bestellt worden seien. Die Bewertungssreiheit wird demgemäß für An lagegüter, die nach dem 30. September 1937 bestellt wer den, nicht mehr in Anspruch genommen werden können. Staatssekretär Reinhardt erklärte, daß die Bewcr- tungöfreiheit nach Fortfall der Gründe, die gegenwärtig zur Aufhebung zwingen, wahrscheinlich wiedereingesührt werden würde.