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Erscheint tii-lich fr»h 6^/. Uhr. Rddardt»» »nd trptdiNo» JohanniSgasie SS. LffrrHtzvnLr, drr »rd-rtt««: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4-0 Uhr. Annahme der für die nächst- olornde Nummer bestimmten Inserate an Wochintagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Zonn- und Kesttnge« früh bis V,9 Uhr. H» de, FNtatr» str Zas. Aanahmr: Otto Stemm. UmversitLtsstr. 22, LouiS Lösche. Katharinenstr. 16,P. m»r dis '/.3 Uhr. Anzeiger. OtM str Politik, Localgcschichte, Handels- md Geschäftsverkehr. Auslässe 15,25V. 2U>»a»tm«»I»prrt« viertelt. 4^/,M?^ iucl. Brinaerlohn 5 Mt-, durch die Post bezogen 6 D.t. Jede einzelne Nummer 30 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Veblthr'cn für Extrabeilagen »hne Postbeförderung 3V ML u.tt Postdesörderuug 4b L>» Zofeeate 4gesp BourgeoiSz. 20 Pf. Größer« Schnfteu laut uuferem PreiSverzeichittß. — Tabellarisch« Satz nach höherem Tarif. Slectawr« unter dem Redalri»»§trtch die Spaltzrile 40 Pf. Inserate sind stets an d.Sr-eubirn zu senden. — Rabatt wirb mck gegeben. Zahlung xraeollo»«-»4 oder durch Postvorschuß. M 1SV. Montag den 9. Juli 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. TS ist hier zur Anzeige gekommen, daß ein H»»d, welcher der Kille» ssVwttz dringend »erdächttg befnnden und am 30. Innt d. I. gelödtet worden ist, am 27. Juni vormittags ans hiefizem Johann,-platze mit einem weißen Pudel sowie an demselben Tage an der Ecke der Kreuz- und Lange Straße mit einem kleinen gelben glatthaarigen Hnnde in nahe Bertihrnng gekommen ist Der wuldverdächtige Hand soll zwar stet- »nd insbesondere am 27. Inni nnr »nter Anssicht ans die Straße gekommen »nd da immer mit gnt sitzendem Maulkorb versehen gewesen sein, auch sich niemals bissig gezeigt haben, so daß angenommen werden dars, vaß er andere Thiere nicht ge» bisse» habe. Wir wolle» jedoch nicht »nterlasien, vorstehende- zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, indem wir alle Hundebesitzer hierdurch auffordern, ihre Hunde sorgfältig z» beobachten »nd bet Wahrneh mung irgend welche, verdächtiger Erscheinungen an denselben sofort daS Erforderliche vorzukehren «nd davon unverzüglich in der Rath-wache Anzeige zu erstatten. von Anordnung besonderer Maßregeln sehen wir ans Grund eine- von Herrn BezirkSthierarzt Prietsch abgegebenen Gutachten- zur Zeit noch ab. Leipzig, am 5. Zuli 1877. Der Ik«th der Stadt Leipzig. Ür. vr. Georgi. Reichel. Bekanntmachung. Der Verkehr ans Straßen und Plätzen wird in neuerer Zeit häufig, namentlich während der Woche-imärkte »nd Messen durch Händler »nd Hausirer beeinträchtigt, welche -unbefugterweise «it ihren Maaren sich aufstellen. Daher wird Folgende- hierdurch verfügt: 1) ES ist verboten, ohne au-drückliche Erlaubniß auf öffentlichen Straßen und Plätzen Ber> kaufSftände zu errichten. 2) Die Berkauf-srände, zu deren Errichtung Erlaubniß ertheilt ist, dürfen nur während der bestimmten Zeit benutzt und nicht Uber den bestimmten Raum ausgedehnt werden. 3) Sind die Stände ausdrücklich nur für bestimmte Maaren angewiesen, so dürfen andere Maaren daselbst nicht auSgeleat werden. 4) Hausirern und Händlern, welchen VerkausSstände nicht ausdrücklich angewiesen sind, ist e- untersagt, aus öffentlichen Straßen «nd Plätzen mit Maaren sich aufzustellen, und zwar auch dann, wenn sie die letzter« nicht auf Ständen feildietrn, sondern in Kästen. Körben, Wagen oder sonst bei sich führen. 5) Wer vorstehenden Bestimmungen znwiderhandrlt, wird nach § 386, 9 «nd 10 de- Strafgesetzbuch- um Geld bis zu 60 oder mit Haft bi- zu 14 Tagen bestraft, hat sich auch nach Befinden sofortiger Arretur zu gewärtigen. Sechzig, am 4. Juli 1877. Der Mat- der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Reichel. Bekanntmachung. Inda« wir hiermit die neuen Anlagen im S^-et-e»-»l»e der öffentlichen Benutzung über geben, empfehlen wir dieselben der Obhnt nnd de« Schutze deS Public»«-. In Bezug auf den Berkebr daselbst bringen wir die schon im Allgemeinen hier besteheuden die- sallsigen Bestimmungen in Ennnernng nnd verordnen zugleich: 1) Auf den Fußwegen dürfen »icht mehrere Kinderwagen oder Rdllftühle neben einander ge fahren werben. 2) DaS Reiten, viehtreiben »der Fahren «it Karren, Handwagen und anderem Fuhrwerke, ingleichen daS Tragen umfangreicher Gegenstände auf den Fußwegen s»wie da- Betreten der Wiesen« und Waldfläche» außerhalb der gebahnten Wege ist verboten. 3) DaS Befahren de- durch daS Scheibenholz führende« Fahrwege- mit Lastfuhrwerk, gleich viel oh beladenem oder «nbeladenem, ist untersagt Zuwiderhandlungen werden «it Geldstrafe biS zu vv Ma«? oder mit Hast bi- zu 14 Lage« geahndet, w»gegen jedwede Beschädigung der Anlagen gerichtliche Bestrafung, unter Umständen Ge- jäugniß biS zu drei Jahren oder Geldstrafe bis zu 1500 bez. Verlust der bürgerlichen Ehren» rechte nach sich zieht. Leipzig, am 30. Juni 1877. Der R«th der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Reichel. Die Inhaber der alS verloren, vernichtet oder sonst alS abhanden gekommenen augezcigten Pfandscheine v!v ll Nr. K5SS7. 81441, 88171, 88172. 89043. Vit. ^ Nr. 19838. 20552^ 28555, 29471, 82482, 35346, 41084, 48432, 43714, 44897, 48039, 47166, 4731», 48279, 54689, 55385, 56853, 58234, 59059. 62050, «2083, 62595, 62955. 66993, 68894, 69462, «8827, 70299 Werden hierdurch aufgesorvert, sich damit unverzüglich bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht dara« zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung znrückzngeben, widrigenfalls der LeihhauS-Ordnnng gemäß den Anzeigern die Pfänder werden auSgeliesert werden. Leipzig, den 7. Inli 1877. Die Berwalt««g de- Le!hha«i<» «»d der Sparcaffe. Tagrsgrschichtliche Urtzerficht. Leipzig, 9. Inli. „Sagen Sie dem Herrn, daß ich ihm Nicht- mehr mitzntheilen habe!" Hente. a« 9. Inli, sind eS gerade sieben Jahre, daß König Wil helm mit jenen Worten die freche» Znmntbnn- aen de- ihm nach EmS nacbgereisteu französischen Botschafter- znrückwieS. In diese« Iahre ist wieder ein französischer Botschafter in EmS ge« wesen; aber er dnrste nicht wagen, dem Ober haupt« der deutschen Nation in so dreister Weife z« begegne». Die Verhältnisse haben sich eben gewaltig geändert; der König von Prenße» ist deutscher Kaiser geworden; er stellt in seiner Person da- deutsche Volk dar, und «ehe Denen, die in ihm ganz Dentschlaud zu beleidigen wage» würden Der Reichskanzler Fürst BiSmarck verhandelte mährend seine- Aufenthalte- in Berlin am Frei tag längere Zeit «it dem englischen Botschafter. Diese Besprechungen waren auch der Grnud, «eShalb die Abreise de- Fürsten verschoben wnrde. Die Beziehungen zwischen dem Reich und England gelte« für sehr intime, besonders seit der Sendung de- Lord SaliSburh nach Konstantinopel. Der Lord hatte Besprechungen mit BiSmarck «nd de« Kaiser Iber deren Inhalt da- englische Ministe« r'um dem Parlament jedwede Miltheilung vor enthielt. Lord Derby, wegen der SaliSbnry- Misst»» im llnterhanse interpellirt, gab allerhand Andentnugeu über drS LordS Ausnahme boi de» verschiedenen Höfen mit dem Bemerken, da- StaatSintereffe verböte, SaliSburh'- Berliner Anterrednnge» de« Parlament schon jetzt bekannt -» gebe». Die Reich-Politik hat sich seit de« Beginn de- OrientkiegeS nicht »m eine- Haare- Breite von der Linie entfernt, die ihr dnrch da- Interesse DentfchlandS von vorn herein ge zogen war, nnd da- stricte Festhalten de- Reiche- an der Rentralität bewirkte wohl z« allermeist, daß der Krieg localisirt blieb, da- gute Einvernehmen mit England aber hatte augenscheinlich zur Folge, daß auch die britischen Staatsmänner biS jetzt sich znwartend Verhalten haben. Wie sehr Berlin der diplo matische Mittelpnnct während dieser ganzen OrientkrisiS gewesen ist und daß der Kanzler noch in diesem Anger, blick vielleicht die wichtigste Rolle alS Vermittler spielt, da- wird erst die Folgezeit klar legen. Unsere Rentralität — so schreibt man der „Magd Zta." — entsprang nicht eiwa dem Dreikatserviindniß, sonder» allein der Nrber- renguna, daß da- eigene Fernbleiben und da- Fernhalle« Anderer von dem russisch-türkischen Conffict im Interesse Deutschlands läge. DaS speetstsch dentsche Interesse ließ eine andere Er- wägnng gar nicht aufkommen, am wenigsten die, daß wir Rußland zu Danke verpflichtet wären. Sehr viel näher stand in kritischen Momenten d»S Reich dem befreundeten Oesterreich «l- dem Ezarevreich, und die Eorrectheit der BiSmarck« scheu Politik flößte England mit der Zeit »»be dingte- vertranen ein. Der Kaiser hat, wie auS Bad EmS gemeldet wird, die Bestimmungen für die Weiterreise von dort jetzt dahin festgesetzt, daß die Uebersiedelnnz nach Eodlenz am Souutag, den 8. Inli, Nach mittag- 4 Uhr erfolgen »nd daselbst biS zu» 11. d. M Aufenthalt genommen werden soll. Am 11. Inli. früh gegen 8 Uhr, wird sich der Kaiser dann von Eoblenz über Darmstadt nach der Insel Mainau begeben und daselbst Abend- nach 8 Uhr eintreffen. In der Mainau wird der Kaffer alS Gast der großherzoglich badischen Faaulie biS znm Montag, den 16. d. M, ver weilen und am Bormiltag diese- Tage- feine Reise nach Gastrin über Lindau, Rosenheim, wo selbst daS Nachtquartier genommen «erden soll, und Lend rc. forlsetzen. Die Ankunft in Wildbav Gastein wird am Dienstag, den 17. Juli, gegen Abend erfolgen. Die „Wiener Abendpost" schreibt: Die englische» Blätter beschäftigen sich lebhaft mit der Frage der Inleresseu-Gemeinschaft Oesterreich - Ungarn- und England- »nd wir glauben in so fern von den betreffenden Ausführungen Act nehmen zu müssen, alS sie im Wesentlichen aus dem Satze beruhen, daß diese Interessen in erster Linie FriedenSinteressen sind. Der ungarische Reichstag ist biS zum 15. September d. I. vertagt. Lord BeaconSfield schrieb an Northcote bezüg lich de- sächsischen Exgesandten Grafen Seebach folgenden Brief: „Ich begegnete Seebach zuerst m Pari- nach dem Knmkriege, alS, nebenbei ge sagt, sehr wenig Aussicht für einen EabiuetS- wechsel in England vorhanden war. Ich ahnte bi-her nicht, welche wichtige Bekanntschaft ich da zumal gemacht hatte. Ich erinuere mich durchau- keiner jemals ihm gemachten Bemerkung, und hoffentlich wird Se. Excellenz nicht beleidigt sein, daß ich anch alle seine mir je gemachten Bemer kungen vergaß. Der russische Kaiser »nd Fürst Gortschakoff werden wohl etwa- überrascht ge. wesen sein, als sie Uber die zufälligen Aeußeruugen eine- Abgeordneten diplomatisch informlrt wur den. Die- beweist meiner Meinung nach, daß die Amtspflichten am sächsischen Hofe nicht gänzlich absordircnder Ratnr waren." Em Freund der Wiener „Presse", der eiust eine Hobe Stellana in Petersburg einnahm «uS schon seit langer Zeit die freundschaftlichste» Be ziehungen mit Forst Gortschakoff unterhält, hatte dieser Tage in Bukarest eine höchst inte restante Unterredung mit dem russischen Kanzler, über deren Inhalt er Folgende- mit- theilt: „Der Kaiser hat mir die Wahl freige stellt, ob ich in Petersburg bleib« »der ihn hiehcr begleiten will. Die serbische Frage alle»» hat mich veranlaßt, da- Letztere vorznzieheu. Schon damal-, alS der Kaiser znr Trnppen-Revue in Kffcheneff eivgetroffen, fand er dort einen Abge sandten de- Fürste» Milan von Serbien vor, welcher die Mitwirkung Serbien- vorzuschlagen hatte. ES machten sich einflußreiche Summe» für die Annahme dieses Vorschläge- geltend, gegen welche ich nach der Rückkehr Sr. Majestät meine eindringlich motivirten Einwendungen erhob Ich fürchtete für den Fall, daß Serbien an- feiner Reserve heran-zutreten gestattet würde, eine europäische Verwickelung. Beim Be ginn de- Kriege- erschien eS mir zweck mäßig, den politischen Vorgängen nahe zu sein, welche auf der Balkanhaldiusel sich ab spiele». So entschloß ich mich, meinen Monarchen ans seiner Reise zu begleiten. Wir haben Europa gegenüber bei Beginn de- Kriege- zwei Priucipien ausgestellt. Erste»- haben nur die Versicherung gegeben, daß wir »nS nicht in die innere« Ber hältniffe der Donanländer Rumänien »nd Ser bien einmischen werden »nd RichtS unternehmru werden, «aS als eine Ermuthigung derselben znm Kriege gegen die Türkei «usgefaßt werden könnte. Zweiten- haben wir allen Eabir.etcn erklärt, daß wir entschlossen sind, jede Intervention der Mächte während der Dauer de- Feldzüge- abzuweisen. Beim Abschlüsse de- Frieden- werden die Mächte Gelegenheit haben, alle ihre Interessen geltend zu machen." Man sprach darauf vom Kriege »nd den bisherigen Erfolgen der russischen Armee. Fürst Gortschakoff sagte »nter Anderm, daß die Türkei weniger Widerstandskraft gezeigt habe, alS man allgemein in Rußland befürchtete. ES sei merkwürdig, wie vorzüglich General Igna- liess informirt gewesen sei, der diesen Erfolg vor- au-gesagt habe „Da- Einzige, wa» mich besorgt macht" — fuhr der Kanzler fort — „ist die Au Wesenheit de-Kaife»-, der fich z» vielen Gefahren au-setzt; der Armee hat er aber allerdings da durch einen EnthrsiaSmuS und eine Siegeszuversicht «itgetheilt, der auch eine zehnmal stärkere Armee, alS gegenwärtig die türkische ist, nicht widerstehen könnte. De» Berichten nach, die wir von Sissowa erhalten haben, ist der Kaiser bei seinem dortigen Eiuzuge nicht wie ei» Mensch, sondern wie ein Gott empfangen worden Man muß dadei ge wesen sein, »m so etwa- zu glaub:n. Aach von Montenegro erhalte ich sorben günstige Berichte Die Türken haben eine fürchterliche Niederlage erlitten. Kein Türke steht mehr ans montene grinischem Boren, o« »out äss guillurä», es, gsus-lä. Die Türken habe« die Montenegriner nach ihren letzten Siegen »nterschätzt nnd »inen großen Theil ihrer Truppen nach der serbischen Grenze geschickt, da sie Serbien- Theilnahme am Kriegefürchteten." AnfdieFrage, ob der Kanzler noch lange m Bukarest zu verweilen gedenke, antwortete Gortschakoff, daß AlleS von den Entschließungen de- Kaisers abhänge, jedenfalls werde er nicht ohne den Kaiser nach Petersburg zurückkehren. „Gelingt eS unseren Truppen, die Türken zu einer entscheidenden Schlacht iu den Ebenen Bul garien- zu zwingen, dann glaube ich, daß wir unsere Aufgabe ln verhältnißmäßig kurzer Zeit lösen werden können; ziehen sich hingegen die Feinde in den Balkan zurück nnd ich habe Grund t» glauben, daß sie eS thun «erden, dan» können re unS noch viele Schwierigkeiten bereiten (eun- serout dauneoup ä'enuul), denn abgesehen von den ausgezeichneten Defensiv-Positionen, die sie dort haben, wird dann erst die Schwierizkelt für die Berpro viantirnng unserer Truppen be ginnen." Die russische Donau-Armee wird in drei Lblheilungen qetheilt, wovon die stärkste vielleicht «it 80,000 Mann gegen Ru st schul, eine zweite Abtheilnng gegen den Balkan und eine dritte, jedenfalls die schwächste, gegen NikopoliS operiren wird Der russische Gcneralstab ist damit den naheliegendsten «nd naturgemäßeflen Erwägungen gefolgt »nd wendet die Hauptmacht gegen die Aufstellungen de- türkischen Heere-, ohne auf die von den Umgehung-strategen empfohlenen Marschmanöver über Serbien oder West bulgarien einzugehen. Da- strategische Ope- rationSobject einer jeden rationellen Krieg führung ist eben die feindliche Armee und nicht die Occupation schwach oder gar nicht besetzter Gebiete. Sobald da- HauptcorpS feinen Marsch gegen Rast schul, da- sieben Meilen von Sistoiva entfernt ifl, ziemlich beendet und sich dann in da- Innere de- Festung-Viereck- begeben hat, dürfle auch der durch die Dobrudscha vorrückende linke Flügel mit größerer Entschiedenheit die Operationen gegen die erste BerlheidigungSlinie der Türken, Küste»dsche-Tschernawosa. anfnrymen Ein voreilige- Borrückea diese- Flügel-, bevor noch Abdul Kerim Pascha durch da- vom Westen aurückenbe GroS der Russen festgehalie» ist. wäre ein Wagflück von-»,üblicherweise höchst nachlheiligen Folgen. Die nächsten Operationen der Russen werben sich, wie wir schon gestern vorherqesagr haben, vorläufig auf die Occupation Mittel- bulgarienS, die Besetzung der süolich davon ge- le>.enen Balkanübergänge «nd hauptsächlich a»s eine Eerniruug RustlchukS richten. Ein officielltS russische- Telegramm meldet au- Simmtza vom 2. d (also sehr verspätet): Testern besetzten die Starodud'schcn Dragoner Bi ela, heute rückte Jnfauterie dahin nach. Bei de» Flusse Iantr« faud zwischen Kosaken uud Achtyr schen Husaren einerseits und Tschcrkessen andere, seit- ei« Handgemenge statt. Der Major SlSkewitsch von den Achtyr'scbeu Husaren »no 1 Kosak wurden verwundet, 2 Kosaken sind todl Die Tscherkssen zerstreuten sich und ließen 10 Todte aus dem Kampsplatze zurück. Unser nunmehr fest gestellter Verlust bei dem Donauüdergange an, 27. v. M. beträgt: 6 Ossiciere, 289 Mann tobt, 898 Verwundet, 38 vermißt Eiu Telegramm deS Oberbefehlshabers der russischen KaukasuSarmee vom 6. d. M. meldet: Gestern ist die Erioau-Colonne in »er Umgegend von IftdyrS angekomme», um ihren Proviant un» ihren sonstigen Klieg-oorrath zu vervollständigen, von dort rückt dieselbe zum Entsatz von Bajasid ab, wo unsere Garnison sich biS jetzt gegen 20 türkische Bataillone unL 10.000 Mann Reiterei, welche sie eingeschlossen haben, gehalten hat. (Hiermit erledigt sich die immer wieder anfgewLrmte TscherkessennachriLl von der Wiedereinnahme von Bajasid dnrch die Türken). Der „Polit. Eorrefp." wird auS Belgrad ge meldet, daß die Sknpschtina vor der Besprech ung de- Entwurf- einer Adresse an den Fürsten da- Budget sowie die Vorlagen, betreffend die Deckung der 1,500,000 Ducaten betragenden Staatsschulden und die Aufnabme einer An leihe, berathe» werde. Ein großer Theil der Ab geordneten widerstrebe jeder Souderabmachung mit Rumänien, weil diese- während de- letzten serbischen Kriege- da- Anerbieten Serbien- zur Herstellung eines Bündnisse- zurückgewiese» habe Man meint, daß die Tkapscbtin» die Ratbschläge RnßlandS befolgen werde. RisticS wird dieselben in geheimer Sitzung varlegen Trotz einer mäch tige» Gegeubewegung der Eoaservatioen dürfte die Regierung aus eine geschlossene Mehrheit rech nen könne». Fürst Milan bleibt vorerst noch in Kragujewatz. Nachrichten auS Mexiko vom 30. Inni infolge habe« die durch den Eowmandanten der ameri kanischeu Trnppen an der Grenze, General Oro, erlassenen Befehle einige Unruhe hervor aerufen DaS osficielle »exikauische Journal beschuldigt die vereinigt-» Staaten der Berletznug der Verträge »nd de- Völkerrechte- Der ameri- kanische Gesandte in Mexiko hat in Folge dessen