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4 t »eitzeritz-Jeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippöl-iswalöe, Schmieöeberg u. A. : D«zua-prelS: Für einen Monat 2.— >nit Zutragen; einzelne Nummer 10 Npfg. :: Gemeinöe-Verbands-Girokonto Nr. 8 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 :: Postscheckkonto Dresden 122 48 ;; Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschast, des Stadlrats und de« Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Di« 48 Millimeter breite - Millimeterzelle 8 ^fa.; im Terttett bi« SS - Millimeter breit« Millimeterzeile 18 Npfg. ? :: Anzeigenschluh: 10 Uhr vormittags. :: i :: Zur Zeit ist PretÄiste Nr. S gätttg. :: Sonnabend, am 19. Februar 1938 Nr. 42 - 104. Jahrgang Nus -er keimar unö dem Kachßemanö Dippoldiswalde. Das an den Theaterbühnen mit gros sem Erfolge zur Aufführung gelangte Lustspiel „Mein Sohn, der Herr Minister" ist durch Ufa auch ver filmt worden; der Film läuft gegenwärtig zum Wochenende in den „Ar-Ni"-Lichtspielen. Der Verfasser des Theaterstückes, ein Franzose, Andre Birabeau, läßt dessen Handlungen in der Weltstadt an der Seine — in Paris spielen. Der ewige Ministerwechsel in diesem westlichen Lande der Demokratie scheint dem Dichter den Stoff an die Hand gegeben zu haben. Er hat ihn verarbeitet zu heiterer Muse, gefüllt mit Humor und Satire, aber nie in verletzen der Art. 2a, Minister werden ist in diesem Lande oft leich ter, al^Minister sein! Diese Note arbeitet der Film ganz besonders deutlich heraus. Und besonders schwer mutz es da einem Minister werden, dem — wie in diesem Falle — eine sehr resolute Mutter zur Seite steht, die selbst gern einmal Minister spielen möchte, und der dann später in sei nem 1. Amksdiener seinen bisher unbekannten — Vater erkennt. Schon allein dies mutz für ihn zum Gespött füh ren, ganz zu schweigen von den vielen anderen verwickelten Affären, die der Film in bunter Reihe zeigt. Niemand sollte versäumen, sich den Film anzuschauen, wenn er ein mal recht herzlich lachen will. — Auch das Beiprogramm ist äußerst interessant. Zunächst die Fox-tönende Wochen schau. Sie bringt Bilder von den Hochzeitsfeierlichkeiten des ägyptischen Königspaares, von dem Jubel der Menschen menge bei der Geburt der holländischen Thronfolgerin, von Uebungen der Gebirgsartillerie im Hochgebirge und andere. Ein Kurzfilm „Deutsches Heldentum" greift große Männer wie Friedrich den Großen und Tork heraus, und läßt Hel dentaten 'deutscher »Männer im Weltkriege, wie Kampf und opfervolles Sterben des „Hitlerjungen Quex" mit erleben. Ein lustiger Hundefilm zeigt diesen vierfüßigen Begleiter des Menschen in seinen verschiedenen Rassearten. — Alle hören die Rede des Führers. Die Rede des Führers vor dem Reichstag am 20. Februar wird auf alle deutschen Sender übertragen. Für diese Uebertragung, die bekanntlich um 13 1lhr beginnt, ist Hausempfang vor gesehen. Die Leiter der Hauptstelle Rundfunk haben dafür Sorge zu tragen, daß nicht nur die, die im Besitze eines Empfangsgerätes sind, die Führerrede hören, sondern dar über hinaus auch die zu Gast laden, die nicht im Besitze eines Rundfunkgerätes sind. Außerdem ist Vorsorge zn treffen, daß Säle und Gaststätten die Uebertragung aus dem Deutschen Reichstag übernehmen. Damit schafft die Partei alle Voraussetzungen dafür, daß jeder Volksgenosse am Sonntag die Rede des Führers hören kann. In Dippoldis walde kann die Uebertragung im geheizten Rqthaüssaale gehört werden. — In vergangener Nacht sind nach Oeffnen des Fenster ladens aus dem Schaufenster einer hiesigen Fleischerei durch die offenstehenden oberen Fenster mehrere Würste gestohlen worden. — Die in letzter Zeit durchgeführten Verkehrskonkrollen haben gezeigt, daß bei weitesten Kreisen der Bevölkerung über das Erfordernis einer zweiten Bremse am Fahrrad Unklarheit besteht. Nach der Zulassungsverordnung zur Straßenverkehrsordnung muß aber jedes Fahrrad ab 1. Ja nuar 1938 eine zweite Bremse führen, widrigenfalls macht sich der Verkehrsteilnehmer strafbar. — Abgabe der Steuererklärungen. Diejenigen Perso nen, die ihre Steuererklärungen für die Einkommensteuer, Wehrsteuer, Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer und Gewerbe steuer bei ihrem zuständigen Finanzamt' noch nicht einge- reichl haben, werden nochmals daran erinnert, daß am 28. Februar er. die Frist abläuft. — Zur Unterstützung des Landespflegers für Boden altertümer in Sachsen, Dr. Bierbaum in Dresden-A., ist als Vertrauensmann für den amkshauptmannschaftlichen Be zirk Dippoldiswalde auf das Jahr 1938 Lehrer Ger hardt Müller, Dresden-A. 47, Tögelstratze 12, I bestimmt worden. Reinhardtsgrimma. Am Dienstag, 22. Febrüar, findet im Ortsgruppenbereich, welcher die Gemeinden Reinhardts grimma und Hausdorf umfaßt, die nächste Pfundsamm- lyng statt. « Nis ßülli / WUMuMm »möl W IW ViV NlU-lv sMit / MMinMnsMeMlsM-MmmMM Ueber den Fall Budenko ist eine sowjetamUiche Vcr- > wutbarung verbreitet worden. Darin heißt es, am l7. Fc-^ i bruar habe der rumänische Geschäftsträger in Bloskau den! j Uußenkommissar Litwinow-Finkelsteiu ausgesucht und ihm > erklärt, daß die rumänische Negierung, welche von Beginns ' ihres Amtsantritts an für die Beschleunigung der Unter ! suchung im Falle Budenky in jeder Weise Sorge getragen - habe, es im gegenwärtigen Moment für erwiesen erachte^ vaß der sowjetrussische Geschäftsträger in Bukarest frei willig in das Ausland abgcreist sei. Dafür spreche dcr^ Umstand, daß das rumänische Außenministerium ein Schreiben Budenkos aus Budapest erhalten habe. In Beantwortung dieser Erklärung habe Litwinow-Finkel-' stein folgendes geäußert: Die Sowjetrcgicrung glaube nicht au die Version der freiwilligen Abreise Budenkos. Wenn das erwähntes Schreiben überhaupt von Budenko stamme, so zweifle man in Moskau nicht daran, daß er sich immer noch in der Gewalt seiner Entführer befinde, die mit Drohungen oder Foltern (!) ihn gezwungen hätten, diesen Brief zu schrei- ben, der daun von den „Verbrechern" nach Budapest ge^ bracht und von dort nach Bukarest geleitet worden sei. Besonders bemerkenswert ist ferner, was Litwinows Finkelstein über das Auftreten Budenkos in Nom zu sagens weiß. Auch in diesem Falle bezweifle man in Moskau uicht, daß die Erklärungen Budenkos erpreßt wären und daß diese „irgendeinen russischen Weißgardisten", der unter dem Namen Budenko jetzt in Italien auftrete, mit bestens Papieren ausgerüstet hätten, während die faschistischen Be-- Hörden zur Aufklärung des Sachverhalts nichts beitragens würden. (Anmerkung der Schriftleitung: An dieser Stelle widerspricht sich hie Verlautbarung Finkelsteins besonders kraß, denn logWerweise könnte ja nur das eine oder das andere der Fall fein.) Solange Budenko, so fährt die Verlautbarung listig fort, sich nicht in einem „freien" Lande befinde und nicht Leuten vorgeführt werde, die ihn persönlich kennen, könne die Ueberzeugung der Sowjetregierung nicht erschüttert werden, daß Budenko sich noch in Rumänien in der Ge walt seiner Entführer befinde, wenn er nicht bon diesen bereits ermordet worden sei. Infolgedessen halte die Towjctregicrung ihre Protestnote vom 10. Februar in, vollem Umfange aufrecht und bestehe auch weiter auf der! vollständigen Erfüllung ihrer Forderungen. Zugleich habe Litwinow den rumänischen Geschäfts i träger gebeten, seine Negierung davon zu unterrichten., daß die Sowjelregierung ihren Gesandten in Prag, Alerandrowski, nach Bukarest beordert habe, um die wei tere Untersuchung zn beobachten und nötigenfalls mit der rumänischen Negierung Verhandlungen zu führen Was soll man davon halten, wenn jetzt in einer vow scr sowjetrustischen Botschaft in Rom herausgegebenenj Mitteilung die Behauptung Litwiuow-FinkelfieinS auf-« ceckterhalten wftd, daß es sich bei der unter diesem Name« Glashütte. Die Wanderlehrschau, die zwei Tage in der hie sigen Turnhalle deutsche Merk- und Kunststoffe zeigte, und gegen wärtig in Dippoldiswalde weilt, wurde von rund 2M0 Personen besucht. Bischofswerda. Radfahrer tödlich über fahren. Hier wnrde nachts ein 18 Jahre alter Rad fahrer von einem Personenkraftwagen angcsahrcn uni sehr schwer verletzt. Der Wagcnlenker Hal nicht angehal ten und wird daher ersucht, sich bei der nächsten Polizei stelle zu melden, andernfalls er Bestrafung wegen Fahrer- flucht zu erwarten hat. Bei dem Auto soll es sich um einen modernen, geschlossenen Wagen (angeblich Opel handeln, der mit Nebellampen ausgerüstet war. An dei linken Seite müssen Beschädigungen oder Blutspuren zu finden sein. Pirna. Ein Rohling. In einer Gastwirtschaft geriet ein 31 Jahre alter Pirnaer Einwohner mit einen 22jährigen Mädchen in Streit. Der Rohling schlug den Mädchen mit einem Holzschuh mehrmals aus den Kow und verletzte cs schwer. Der Täter wnrde festgenommcn Königstein. Ein Bulle als Dauerschwim mer. Ein Bulle rutschte bei der Ueberfahrt über du Elbe vou der Fähre und stürzte ins Wasser. Das Tiei machte sich daraus, nicht viel, sondern schwamm muntei draus los. Es kgm auf diese Weise bis Rathen und hält, den Schwimmansslng wohl noch weiter fortgesetzt, wenr es nicht durch einen Dampfer gezwungen worden wäre sich dem User zu nähern und schließlich dem nassen Ele ment zn entsteigen. Plauen. DieBrücke wieder frei! Der direkt, Fährverkehr Plauen—Neuensalz, der weitersührt nacl Zwickau und Dresden, der mehr als neun Monate unter brochen war und über Großfrjesen nmgeleitet Werder mußte, wurde durch Erstellung einer Holzbrücke Wiede; ausgenommen. Durch Wegfall der Umleitung tritt ein, Verkürzung der vielbcnutzten Fahrstrecke Plauen—Neuen salz um fünf bis sechs Kilometer ein. Chemnitz. Autodiebe s c st a c o m m e n. Aus ocr Zwickauer Straße wurde» zwei Burschen im Alter von 18 nnd 24 Jahren gestellt, als sic an cincm Personen kraftwagen hantierten. Die weitere Nachprüfung ergab, daß beide den Kraftwagen in Brandenburg gestohlen hatten. / Bad Elster. Gpldpokal König Fuads*aus- g e stellt. Der von König Fuad I. in Aegypten gestiftete Goldpokal, der bei dein vorjährigen internationalen Pla- tatwettbewerb als erster Preis aus das Plakat „Bad Elster" von Jupp Wiertz siel, wird vom 21. Februar ab im Schaufenster der Sächsischen Bank in der Secstraße in Dresden ausgestellt sein. Der Pokal, der einen Wert von 50 0000 NM hat, ist bekanntlich ein Wanderpokal, der bereits bei dem Wettbewerb 1934 für das „Plakat „Ober ammergau" von Jnpp Wiertz an Deutschland gefallen war. Die gleichzeitig gestiftete Goldmedaille mit dem Bildnis Königs Fuads I. bleibt im Besitz des sächsischen Staatsbades Elster. Leipzig. Zum Mord in Naunhof. Das Krimi nalamt Leipzig teilt mit: Zur weiteren Ucbcrführung des als Täter festgenommenen Gletßnc): ist festzustcllen, wer ihn am Mittwoch, den 9. Februar, abends, in der Nacht darauf und am 10. Februar tn der Zett vis gegen! 10 Uhr in Leipzig oder in Ortschaften in der weiteren Umgebung Leipzigs gesehen hat. — Die Ermittlungen nach dem von Gleißner nach der Tat mitgenommenen Mantel ergaben, daß am 10. Februar der Mantel und gleichzeitig anch ein dunkelgrüner Jakettanzug versetzt- worden waren. Die Pfandscheinnummer für den Mantel! ist T 58 708 und für den Anzug T 58 709. Ueber den jeweiligen Besitzer der Pfandscheine sind Anhaltspunkte noch nicht vorhanden. Wer im Besitz der Pfandscheine ist, wird erstickt, sich mit den Pfandscheinen sofort bei drei Kriminalpoliz^istelle Leipzig zu melden Die Schonzeit mißachtet Der 63 Jahre alte Bernhard Sachse aus Vurkartshain bei' Wurzen hatte, obwohl er sehr qut über die Jagdgesetze unter richtet war, während der gesetzlichen Schonzeit m den Jahren 193b bis 1937 insgesamt dreizehn Ringeltauben, drei Dachse, vier Böcke und einen unter Naturschutz stehenden Igel ge schossen. Erschwerend kam hinzu, daß er nach dem Abschußplan nur drei Böcke hätte schießen dürfen und sogar nur einen Ab schuß an den Krcisjägermeister gemeldet hatte. Vor dem Landgericht Leipzig wurde die in Grimma ausgesprochene Strafe von einem Monat Gefängnis auf 600 RM Geldstrafe oder zwei Neonate Gefängnis erhöht. - SiraßenwetterdLenst Der Straßenwetterdienst Dresden teilt mit: Ncichsautobah- neu: Festgesahrenc Schneedecke, Schneeglatte, Glatteis, Verkehr stellenweise durch Spurrinnen erschwert, zwischen Frankenberg und Ronneburg starker Nebel. Fahrbahnen sind und werden gestreut. Reichsstraßcn: Festgesahrenc Schneedecke, Schneeglatte, Glatt eis, Verkehr stellenweise dnrch Spurrinncn und starken Nebel behindert. Straßen sind und werden gestreut Wtttrrvorhrrfaa» »«S »eichSwetterdimst«« Sonntag: Nordöstlicher Wind. Heiter bis wolkig. Nur vereinzelt geringer Schneefall. Temperaturen im Flachlands nachts 4—6 Grad unter Gefrierpunkt, am Tage etwas darüber. Im Gebirge allgemein niedrigere Tempera turen als in den Vorlagen. Montag: Voraussichtlich stärker bewölk? und etwas milder. Welker läge: Zwischen Island und Schollland hat sich der hohe Luftdruck behauptet. Anderseits ist über Ruß land ein Tiefdruckgebilde nach Süden gezogen. ES hat auS dem hohen Norden Kalle Luft herangeführt, von welcher ein Teil nach Mitteleuropa gelangt ist. Da der Kaltluflstrom vorläufig anhält, muß für Sonntag mit einer Fortdauer deS Frostwetters gerechnet werden. Tagsüber werden die Tem peraturen infolge der Sonneneinstrahlung einige Grade über den Gefrierpunkt ansteigen.