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i» 27. Jahrgang Freitag, den 4. Mai 1900. «^>«rtto-> «S «kpE»,: » («^h» do» »- «»asaichy. «abatt- ^rmner tti ritterlichen Gesiniiung erzählt die Annecdote, daß er eines Tages, als die Kaiserin Augusta durch Dessau kam und an dein kalten Muttertage die damals sehr primitiven Wärmevorrichtungen des kaiserlichen Wagens versagten, auch sonst heißes Wasser für die Coupö- wärmflaschen nicht vorhanden mar, Baron Cohn den gesammten Kaffeevorrat der Bahnhofsrestanration aus kaufte und ihn in diese Flaschen füllen ließ. — Die Berliner jüdische Gemeinde beabsichtigt, wie ein Lokalberichterstatter meldet, Geldsammluugen unter den jüdischen Gemeinden Deutschlands zur Aufklärung des Könitzer Mordes zu veranstalten, die beträchtliche Summen ergeben dürsten. — Der in Hamburg wegen Sittlichkeitsverbrcchen verurtheilte Rechtsanwalt Mey ist in 93 Fällen über führt worden und hat sich trotzdem d.r. Zubilligung mildernder Umstände erfreut. Darnach hätte der Berliner Banquier Sternberg, der juristisch nur eines solchen Vergehen mühsam übersührt werden konnte, ge radezu freigesprochen werden müssen. Frankreich. Paris, 2. Mai. Die französische Regierung hat den Botschafter Marquis Noailles mit der besonderen Mission beauftragt, dem Deutschen Kaiser die Glück wünsche des Präsidenten und der Regierung der Französischen Republik zur Feier der Großjährigkeit des deutschen Kronprinzen darzubringen. England. London, 2. Mai. Ein aus Johannesburg hier eingetroffener Brief vom 20. März läßt erkennen, daß die Burei aus's Neue Muth geschöpft haben und neue Commandos unter Enthusiasmus abqehen lassen. Trotz der Vorstellungen der deutschen und französischen Regierungen scheinen die Buren, falls eineJnterventisn nicht stattfindet und sie zur Verzweiflung getrieben werden, die Johannesburger Bergwerke zerstören zu wollen ; man scheint Derartiges auch in London zu be fürchten, da die in Johannesburg verbliebenen deutschen und französischen Beamten die Weisung erhalten haben, sich, sobald die Catastrope bevvrstehe, nach der Küste zu begeben. London, 2. Mai. Auf St. Helena trafen weitere >099 Mann Gefangene ein, die nicht ausgeschifft werden konnten, da keine Transportmittel für das Gepäck zur Hand waren. Da Wassermangel auf St. Helena ein- getreten ist, telegraphirte der Gouverneur nach Wasser- wagen, mittels deren das Wasser in das Lager der Ge fangenen geschafft werden kann. — Englischer Heroen-Cultus. Man schreibt aus London: „Der Burenkrieg giebt England und speciell London Gelegenheiten für fortwährende neue Ausbrüche wbender Begeisterung und wüstester Aufregung. General White, der so lange in Ladysmith gefangen saß und „wegen erschütterter Gesundheit" nach Hause geschickt wurde, wird als Held und Halbgott unaufhörlich ge- feiert und mußte, als er aus einem Theater kam, von der Polizei aus den Liebkosungen eines von Patriotis mus rasenden Mobs gerettet und in einem Cigarren laden in Sicherheit gebracht werden. Die Officiere und Matrosen der Marine-Brigade in und um Ladysmith, die ebenfalls zurückgckehrt sind, haben eine schwere Zeit, und man fragt sich nur, wohin dieser vielfach alberne Bekanntmachung. Mw-l»"«« Es wird «ur »nnduß g-bwch. ß d.s -. TrE, Ed- mittels Dampsstratzenwalze ^^lg uu Gersdorf Bez. -i Göhler. — (bÄntlich soll. Ein kleiner Tromps epischen Heere sind Trommler u?d TroM ^r bei Elands-Laagt- Knaben von 12 b>-> 1b , h^e, wurde von einen Schuß durch den Arm 1 - versilberten Trompete LU'Ta M. °°I d-- Zwischensch -ur d» UErhauSchmg °°m Fmt», iEr»n<: M--L-m s-ach dm KMizmmst--, °b angesichts der wachsenden Noth in Indien und der ge ringen Unterstützung, die der Appell des Lordmajors an die'Mildthäligkeit des englischen Volkes gebracht habe, die Regierung Ihrer Majestät sich entschließen könne, eine nationale Beihilfe an Indien zu gewähren. (Oppositionelle Cheers.) Mr. Balfour : „Die Hungers noth in Indien ist, wie mein verehrter Freund mit Recht bemerkt, von sehr ernsthaftem Charakter, aber mein geschätzter Freund, der Staatssekretär für Indien, ver folgt den Gang der Ereignisse sehr aufmerksam, und wenn es nothwendig sein wird, an das Parlament sich um Beistand zu wenden, wird dieser Appell ohne Zögern gemacht werden. Ich halte es für meine Pflicht, hin zuzufügen, daß die Regierung von Indien augenblicklich keine Schwierigkeit hat, noch erwartet, um die nölhige Hilfe selbst zu schaffen." Schweiz. — Der bekannte Hauptmann Dreyfus, hat in Cologny bei Genf mit seiner Familie eine reizend ge legene Villa zu längeren, Aufenthalte bezogen. Der Kapitän erregt — ein bemerkenswertstes Zeichen für die in schnellem Wandel begriffene Gegenwart — nur noch geringe Aufmerksamkeit in der Genfer Presse. Der Kapitän genügte allen Förmlichkeiten und stattete schon am Tage der Ankunft dem Director der Genfer Centralpolizei einen Besuch ab. Sein Signalement wird folgendermaßen gekennzeichnet: Mittlere Größe; etwas schleppender Gang; müdes Aussehen. Ein zu großer schwarzer Mantel hängt über die etwas hohen Schultern. Dreyfus geht leicht gebückt. Der Unter- k.efer steht vor was dem Gesicht einen Ausdruck von Harte und Willensstärke verleiht. Die sehr lebhaften Au»«" (Dr-eyfus trägt Lorgnon) haben einen eher scheuen Blick. Der Schnurrbart ist nicht mehr nach oben gedreht sondern hängt an den Mundwinkeln Fm"Ü^Dre»'s^ das Gepräge der Bitterkeit. Frau Dreyfus ist eine große schlanke Dame mit energischen, ausgeprägten, aber zugleich wohlwollenden Kinder, ein Knäblem und sein blondes Schwesterchen, und Dreyfusens Neffe begleiten das m ^.Amerika. u°ch>- -r'L sch ^wb-n- UN,« Ld s 7L"i A AchmMW, NeckiM, «^-rs .,. —, _ Ursprung, Mittelbach, Hmnkdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, n g e s K e s H j H § e. Deutsches Neicb. /L zusammenAebi'tlcht' Iver War sprach man viel, doch klana aus allen wich den Vorschlägen der Herren Müller-Fulda und Bassermann nur die bemittelten Klassen; ausländische Lckore, französische Schaumweine sollen um ein Drittel ms um die Hälfte höher verzollt werden als bisher - die übrigen Stetlererhöhungen betreffen Bergwerkskuxe' Lotterieloose, Schiffsfracht- und Fahrkarten, lauter Steuern, die in der Praxis kaum fühlbar sein und darum rechts und links iehr sympathisch ausgenommen werden. Und da sich sachlich gegen diese von den Mehrheitspartelen selbst angeregten Steuern kaum etwas einwenden läßt, so ist der Flottenopposition von vorn herein die Sprungkraft benommen. Richter und Bebel beschränken sich auf einige mehr formale und neben sächliche Bedenken, die nur dazu dienen, ihre schwache Position zu verschanzen. Die übrigen Redner, Müller- Fulda, Bassermann, Graf Stolberg, v. Kardorff und Diederich Hahn befleißigen sich einer anerkennenswertsten Kürze, und so sind um 3'/, Uhr schon beide Steuer- vorlagen in erster Lesung erledigt. Sie gehen nunmehr an die Budgetkommission, wo sie gleichzeitig mit der Flottenvorlage zur Verabschiedung kommen werden. Nach Erledigung der Stelleranträge leerte sich das hohe Haus und der kleine Rest stürzte sich in eine endlose Debatte über die Unfallgesetze. Ein halbes Dutzend Mal spricht Herr Stadthagen, der unermüdliche Dauer redner; das Haus hat aber keine Neigung, auf seine Anregungen einzugehen und lehnt alle socialdemokratischen Anträge und Amendements ab. — Zur Feier der Großjährigkeit des deutschen Kron prinzen Wilhelm hat der Kaiser eine Beleuchtung des neuen Berliner Doms befohlen. In der hohen Laterne der Hauptkuppel und in den offenen Hallen der Thürme werden mächtige Feuer flammen und den Bau mit einem Meer von roth-grünem Licht überfluthen Die westliche Hauptfassade und die Südfront werden von innen heraus erleuchtet und gleichfalls in Buntfeuer erstrahlen. — Der Hofbankier Wirkl. Geh. Rath Baron von Cohn, Excellenz, in Dessau ist gestorben. In den be wegtesten Tagen des tollen 1848er Jahrech als der Prinz von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., sich »mnlcht sch. ,-in Land in«r"sk-^ d- Ä LL d« -1°^ b-chränkt-m M-ß- .1« V--s.>>« '°" m d» 1,^ Mai Vormittag 11 Uhr eine Webschützenkab,iv . Oberlungwitz (Goldbachstraße) »schütz-«,z E g-hSr,«-« °ss°Ech -«Wu-nd P« """"" Der Gevi^Ltz. « - - Barzahlung versteigert werden. o zreher des Kgl. Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. —- . ^kr. Kurth. Q. 153/00. d« Mustrirt«. » Pf», w-l. Nr. 101.