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Dresdner Nachrichten : 16.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187606166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-06
- Tag 1876-06-16
-
Monat
1876-06
-
Jahr
1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.06.1876
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«rsqrütt II, X» ft», 7 Uhr t, der Ol»«>M»ir MuNrnllrad« Ui. Ad»»« nemenitzprel» »tertelltdr« UchSM-rl Ü0PI,-.durch dir P«„ »Mari 7«PI,e. tt»tel. Stummen, »iPlse. «uft.,e 30000 gür die Rltckgab« ein,»« laudier MailuscriVte mach! sich dir Nedaclt»» nicht »erdtudllch. Iuseraten-SInnadme au>- wiIs tt«a»oo«,vi» unä Vaxlar In Hamburg, Per lt», Wie», Lest>jtg, Basel, Breslau, äraulsuit a. M. — Ilail. dir,»»» tu Berlin, Leipzig, llUtcu, üauü'uig, grankfurt a, M,, Mit»» weil. — vuubn ld o». in flranksur« a, M. — Pr. Vaigt in llbemnid. — N»- «aa,l,»iltt«, »aliiar ld o» tu Part». Tageblatt für Politik, Niiterlialtung u. Geschäftsverkehr. Druck und Ligmthum der Herausgeber: Ltkpsch Nrichardt in Dresden. Verantw. Nedactcur: Fritdr. Goedsche in Dresden ^e-ch« illl »»«namm«» dl» Ld.kNurisounlug dir Mtnagd iL Ul,r. 2» »ieuftadt: »rast« iklolier- »alle L bt» Slachar. « Udr. - Der plaum einer eitt- lpalitaeu Pettlzell« loliet >b Pso-. Aueelandl vi» geile »0 Pli,'. (Sine »aranrie h>r de» ucichirtägige rtlsb ei. »«» der Jnsero!, wird nicht gegeben, Auswäriige Nnnancen- Sluftriige von und unbr« kaunten,.irmen und Pcr« Ionen rulenren wir nur gegeuPranumeronbr» stak tun» durch An^ »rarlcn oder Popeln- ' - lung. Acht Cilden lop >r I,'. Pige. 2>'ieralr l r die Montags - Nun. wer oder nach e'neui Ti'inug« die Petilzeitc Hy Pigc. Nr. 168. EiunnSzwanzigster Jahrgang. Mltredacleur: irr. Lli»U Für daS Feuilleton: I n«I„1«r 1k,triu»nn. Politisches. Bei EmS und dem Zar vorbei, eins, zwei, drei ist Fürst Bismarck nach Kissingen gegangen. Der Kaiser nach Ems, der Kanzler nach Kissingen. Diese Wegescheidung ist bedeutungsvoll, wenn wir sie auch nicht überschätzen wollen. Sie sagt uns, daß für die Diplo matie jetzt nicht der Zeitpunkt gekommen scheint, handelnd einzu greifen und das ist unter allen Umständen eine hocherfreuliche That- sache. Der wüste Lärm der Berliner Journalistik, welche die Mei nung als „frivol, ja absurd" bezeichnet«, daß zwischen Berlin und Petersburg nicht mehr Alle» so wie früher sei, beirrt uns in dieser Ansicht durchaus nicht. Warum soll denn Deutschland unbedingt der willige Genosse Rußlands sein'? Schwärmt das deutsche Volk für eine Duzbrüderschaft mit den Russen'? Behüte Gott! Lieben uns die Russen'? Erst recht nicht! Wenn uns Deutsch« ein fremdes Volk recht, gründlich haßt, so sind es die Russen, die in un serer Nation zugleich die höhere Eultur, die feinere geistige Ent wickelung hassen. Deutscher Geist hat Nichts mit moSkowitischen, deutsches Blut Nicht« mit tatarischem zu schaffen. Mit Recht er innert die „N. fr. Pr." an die bösen Liebesdienste, die speeiell Preußen von Rußland erfahren hat. Katharina von Rußland prellte bei der Thcilung Polen» sowohl Friedrich als Joseph II. Zar Alexander!, schwor dem arglosen Preußenkönig mit thrämndem Auge Treue, um dann in Erfurt mit Napoleon einen TheilungS- plan Preußens zu verhandeln. Rußland wird in seiner Bedeutung als militärische Macht regelmäßig überschätzt; seine Hilfsquellen fließen sparsam, sein Heer ist am furchtbarsten auf dem Papier, seine Flotte eine Sammlung schwer regierbarer Schiffsrumpfe. WaS, beim Barte des Propheten, hat Deutschland für ein Interesse daran, sich und seine Lebens - Interessen an'S MoSkowiterthum zu ketten'? Im Oriente hat sich mittlerweile wenig verändert. Die Türkei besteht darauf, daß Serbien nicht bloS schöne Worte habe, sondern Ernst in den Abrüstungen zeige. Serbien will sich aber nicht um sonst in die Kosten gesteckt haben, sondern verlangt eine Belohnung durch Abtretung der militairisch wichtigen Position Klein-Zwornick. Lange vermag Serbien den schweren KricgSpanzer nicht zu tragen. E« hat also wenig auf sich, daß zwischen Sultan Murad V. und dem souzcrainen Fürstenthum Serbien noch nicht Alles glatt und friedlich ist. Einen Krieg gi-bt'S jetzt nicht so bald, und wegen des bischen Serbien erst recht nicht. Heftige Unruhen sind den ErneuerungSwahlrn für die belgische Dcputirtenkammer gefolgt. Aller zwei Jahre wird die Hälfte dieser Kammer gewählt. Die freisinnigen Elemente unseres Nachbar landes trugen sich mit der Hoffnung, die Clericalen zu schlagen und die Mehrheit in der Kammer zu erlangen. Dann würde — Belgien folgt in dieser Beziehung dem bewährten englischen Eonstitutiona- liSmuS, vor dem man sich in Berlin bekreuzigt — ein liberales Ministerium ans Ruder gekommen sein. Leider war der Sieg der Freisinnigen nicht entscheidend genug; die clericalr Mehrheit ist bloS algemindert, nicht verdrängt worden. Belgien ist augenblicklich der ultramontane Musterstaat in Europa; es stellt dem Papste beträcht liche Gelder und die geistigen Hilftguellcn des hochentwickelten Landes zur Verfügung. Klöster für Mönche und Nonnen schießen in Belgien in schreckenerregender Zahl empor, die tobte Hand der Kirche heimst Stiftungen und Legate in einer dem Volkswohlstände empfindlichen Menge ein die Rechtsprechung, die Finanzwirthschaft, ja selbst die Armee erhält eine specisisch ultramontane Färbung; über Wunder wie die stigmatisirte Schwindlerin Louise Latcau wundert sich Niemand dort mehr. DaS Volk empört sich schließlich über diese grauenvolle Mißwirthschaft. Stoch ist aber der ClcricaliS- muS in Belgien so gut organisirt, daß er dem Volke zum Trotz in den Wahlen daS Feld behaupten kann. LoraleS rmd Sächsisches. — I. K. H. die Frau Herzogin von Genua hat gestern Nachmittag im k. Schlöffe zu Pillnitz die am kgl. Hofe beglaubigten Gesandten und deren Gemahlinnen empfangen. Dieselben, sowie die Staatsminister und deren Gemahlinnen wurden hierauf zur Kvnigstafel gezogen. — Im Handels- und Gewerbestande erwartet man, daß die 2. Kammer unbedingt bei ihren Beschlüssen von wegen der Ein kommensteuer stehen bleibe und dem Volke die Auferlegung neuer Steuern im nächsten Jahre erspare. Nur auf wiederholtes Andringen hat die 1. Kammer ihren Beschluß gefaßt, aber schon die geringe Mehrheit von 8 Stimmen läßt darauf schließen, daß die 1. Kammer in den letzten Stadien der Berathung nicht bei ihrer festen Meinung beharren werde. Bekanntlich hat die Negierung das Gespenst eines DesicitS von 4^, Mill. Mark ausgestellt, um den Landtag geneigt zu machen, die Einkommensteuer zu bewillige,:. Ge wiegte Finanziers glauben aber nicht mit einem Athemzuge an dieses Deficit, vielmehr ist alle Aussicht vorhanden, daß wieder Ucberschüsse vorhanden sind. Nun wäre eS doch höchst seltsam, ein so verhaßtes und gründlich verfehltes Gesetz wie das Einkommensteuer-Gesetz bloü eines auf unsichere Vermuthungen hin geargwöhntcn Dcficitö halber durchzusühren. Dem Nachfolger des Herrn v. Friesen würde dieser Theil der Erbschaft eine höchst lästige Zugabe sein. — Für den Durchbruch der Wettinerstraße erhält die Stadt Dresden 25,000 Thlr. auS der Lcmdeü-Jmmobiliarbrand- kasse, da durch diesen Durchbruch deS feuergefährlichsten TheilS von Dresden für die gedachte Kaffe ein großer Vortheil entstanden ist. Ein größerer Brand ist jetzt leichter zu begrenzen Die Bewilligung jener Summe beruht auf gesetzlicher Bestimmung. — Am Standbilde Friedrich August II. ist man be schäftigt, ein Gerüst aufzuschlagen. Vermuthlich will man das Erzdenkmal „a bisserl auffrisch'n", wie der Reformtürke der Fati- gleich die Wäsche im Allgemeinen als gut bezeichnet werden konnte,' den Erwartungen der Producenten nicht entsprochen. Es wurden, ganz wie auf den in Breslau und Posen abgehaltenen Markten, Preise für den Centner mit 12—20 Mark niedriger erzielt, als im Jahre 1875. Die zugeführte Waare hatte bis Mittag fast vollstän dig Abnahme gefunden. — Morgen, Sonnabend, den 17. Juni, wird beim konial. sächs. (12.)Armee-Eorps die 2. Quote der auf 12 Tage zur Aus bildung mit dem neuen Gewehr, M.71, einberufenen Landwehr beur laubt. Montag, den 19. lauf. MtS. trifft die dritte und letzte Quote (die Ehargirten aber schon den Sonntag) zu selbigem Zweck ein und ist dann, nach weiteren 12 Tagen, die gesammte sächsische Landwehr- Infanterie mit dem Gebrauch der neuen Waffe vollständig nuSge- bildet. Für den Landsturm ist das alte Zündnadelgewchr bestimmt. — Der höhere Wasserstand mit starker Fluth ist für den Bau der dritten Brücke nicht besonders günstig; doch gehen die Arbei ten rüstig und unbehindert fort. Gegenwärtig ist man mit der Dich tung der eisernen Caissons beschäftigt, dm nächstbcüdig in d n Strom versenkt werden sollen, worauf der Bau des Hauptwasserpfeilers be ginnen kann. — Im hiesigen königk. Orangeriehause, Ostra-Allee, wird morgen Vormittag um 10 Ilhr die von dem Vorstand und der AuS- stellungs-Commission deS Allgemeinen Handwerker-Vereins veran staltete Ausstellung von LehrlingS'Arbeiten eröffnet. — Vorgestern Mittag ist in einem neuerbautcn Hause der Schäfcrstraße ein Maler-Lehrling bei der Arbeit von einem ungefähr 8 Ellen hohen Bockgerüste herabgestürzt und hat dabei den linken Unterarm gebrochen. Es heißt, daß er den Unfall durch eigene Unvorsichtigkeit verschuldet habe. — Am Hostheater Neubau kam vorgestern ein Steinblock beim Ausrichten in'S Nöllen und zerschlug einem dabei beschäf tigten Bildhauer den linken Oberschenkel. ES mußte der selbe deshalb in'S Krankenhaus geschafft werden. — Der eine von den neulich hier gefaßten beiden Kirchen- räubern, der vormalige hiesige Handelsmann Namens Quasdorf, welcher mit einem Schlosser aus Böhmen zu den Pfingst-Fciertagcn eine böhmische Dorskirche erbrochen und beraubt hatte, hat sich der irdischen Gerechtigkeit dadurch entzogen, daß er im hiesigen BezirlS- gcrichtS-Gcsängnisse seinem Leben durch Erhängen freiwillig ein Ende gemacht hat. — Landtag. Auf der Tribüne der 2. Kammer erblickte man gestern scdr viele corpulente, höchst stattliche Herren. Ur sprünglich glaubte man, dieselben selrn auS Anlaß der Lclcken- pcrdrcimilng erschienen, vielleicht in der Hoffnung, einmal nicht Würnicrspcise werbe» zu müssen. Da sie jedoch über cie berr. Nummer der Tagesordnung auohicltcn, entpuppten sie sich a ö — Dresdner Flcischcrmelstcr, die sich nicht sür menschliche Leichen, iondern lür Thicrcadapcr interessirtcn. Zunächst beantwortete Minister v. N o sti tz - W al lw i tz die Anfrage, welche Steilung die Regierung zur L e i ch e nv crb rc n n u n g ö ira g e nehme, In längerer Rebe und gestand zu. daß die Frage ohne Intervention der Gesetzgebung nicht geltst werden kenne, auch wenn cs sich um sacultative Einführung dieser Bcstattungsart bandle. Mit Lösung der Frage betrete man daS Gebiet des öffentlichen Rechts, und bicr sei eine Anwendung der analogen gesetzlichen Bestimmungen über die Lclchendcstattiing unmöglich, cS bedürfe besonderer Lau teten. Daö Ministerium habe zwar in vier Fällen genehmigt, daß bic Verbrennung von Tobten zur Vervollständigung der Wissenschaft!ichen Vcrüiche über die Frage der Verbrennung iu einem hiesigen Etablissement angeslclit wurde, allein cS bade die Fortsetzung untersagt, weil nach den gemachten Erfahrungen weitere wissenschaftliche Erfolge nicht zu erzielen gewesen. Dem Manne (Professor 1>r. Richters, kessen Tod die vorliegende Frage ihren speciellen llrsprung verdanke, zolle er bezüglich seiner wlncnschailiichen und Humanitären Bestrebungen die vollste An erkennung. Wenn gewisse Blätter aber von Willkür und Maß regelung deS Ministeriums in diesem Fall gesprochen, so habe er für solchen Unsinn und solche Verleumdung kein Wort der Ent gegnung. Zur Sache: ES siede fest, daß die Kirchhöfe bei eini ger Vorsicht geringere Gefahren sür ihre Umgebung böten, alö man früher angenommen. Einer Erklärung des Justizministe riums zufolge würden lene Interessen der Eriiiiinalrcchlöpstege nicht genügend durch die Vorschläge der Freunde der Feuerbestat tung gewahrt, welche die Anstellung einer gründlichen Unter suchung über die Todesart eines Menschen in Anspruch nehmen. Die gegenwärtige Form der Leichenbestattung fördere eine liebe volle Pflege der Bestattungsorte. DaS sei bei der Verbrennung nicht der Fall. Der Reiche könne sich wohl eine» Tempel weihe voller Erinnerung bauen; der Unbemittelte werde in dein irdenen Kruge in seiner Behausung, mitte» uutcr anderen HauSgeräthcn, keinen Ersatz finden für die weihevollen Stunden am Grabe eines Dahlngcschiedcnen. Der Staat habe zwar nicht die Aufgabe, die Pietät zu erzwingen, aber darüber zu wachen, daß Bräuche nicht unterstützt würden, welche tauscndiährige Sitte schmä lerten. Er wisse wohl, daß die hervorragenden Vertreter der Leichen-Verbrennungs-Theorie den Gesang frommer Lieder u»b begeisterter Rede an dcr Vegräbnißstelle nicht abschaffen woll ten, aber in unserer Zeit liege eö nahe, dajür zu sorgen, daß christlich-fromme Sitten nicht gelockert würden, wo nicht gar aui- hörtcn; lehre man doch ietzt von gewisser Seite Abfall von Gott, Glauben u»b Kirche. Zurückhaltung und Vorsicht der Negierung sei daher nothwcndig und sie sei verzeihlich, selbst wen» sie zu weit gehe. Der Interpellant war durch diese Antwort des Mi nisters, die von der rechten Seite deS Hauses allgemeinen Beifall erntete, nur zum Theil befriedigt und behielt sich weitere Anträge vor. ES folgte die^allgcmeine Vorbcratbung über daS k. Dccrct, welches die Ermächtigung zuin Ankauf der Chcmnitz-Ko- motauer Eisenbahn für den 7PrciS von '.(.'.»oo.ooo Mark fordert. Abg. Pcnzig sprach hierbei in hochcrrcgtcr Weise über die Ausgabe von PrioxitätSobligatloncii der Gesellschaft, die gar keine Zinsen garantirten, 1:1» Unlcum seien, viel böses Blut und viele Thränen iw Wolke verborgensten hätten. Die Gesellschaft solle erst ein Abkommen mit ihren Prioritätögläubiacrn treffen, che der Staat kaufe. Abg. Fahnaucr tritt nicht für die Prio- rttätSgläudlger ein. Ist aber auch gegen den Ankauf der Bahn. Abg. Günther konnte seine Verwunderung darüber nicht un terdrücken, daß er in der Gegnerschaft gegen den Ankauf von nolhleicenden Bahnen jetzt im Abg. Penzig Unterstützung gesunden; warn», habe Pcnzig nicht bei dcr Ehemnitz-Aiic-Ador- scr Bahn dieselben Bedenken ausgesprochen? Adg. Penzig: nitzasang. — Der gestern hier abgehaltcne W oll markt, welcher, was gx verwahre sich gegen die Unterstellung Günthers,^alS ob» vie Zufuhr anlangt. hinter der des vorjährigen zurückstand, hat, ob « ,wa «ür Speculanten gelvrochen Daö Dekret ging an die Fi- DreSSe«, Freitag, 16: Jrmi 1876. nanzdeputation. Dritter Gegenstand der Berathung war der Be rieht der Finanzdeputation (Abg. v. Oehlschiagel > über den Geschästöbericht der Brandversicherungscoiiimission uni die Jahre 181:! und I8?4, üdcr den dieKammcr ihre Befriedigung erklärie, sowie über den neuen Personal- und Bcsoltniigsctat der Anstatt, der Genehmigung fand. (liecht sehr bedauerlich war cs, daß bei dieser Gchattoauibcsserung die verdienten älteren Ealculatoceu, weiche die meiste Arbeit haben, wieder leer nusgingrn. Die Ver vollkommnung desF cu c rw e h rw e s en S, sowie die E r m ä P- gu » g de, B ra n d k a s s e n b c i t rä g e kamen hierbei durch die A bgeoidneten R ichter - Tharandt. Staub, S chr e e>" und Fahnaucr zur Besprechung, und wurden Scitcn dcS Geheimen Rath Just und Geheimen Negicrungkr uh G utwasser befriedigende Erklärungen abgegeben. Einen iniercssantc» Verlauf nahm die Berathung über den vom Abg. B öuis ch eiiigebrachteu Gcietzeiitwurf, weicher das Vcr - b o t der Errichtung von Privatschlachtereien in Dres den behandelt. Vicepräi. Streit schlug im Einverständnis! mit der Regierung »Anwendung des Grundsatzes aut das ganze Land in einem neuen, ti Paragraphen umfassenden Gesetzentwurf vor, der insofern weiter geht, als durch Ortös.atut nicht nur die Anlage neuer Privalschlächtcrcien, sondern auch die fernere Benutzung bestehender Privatschlachtereien (im letzteren Falle mit Anspruch aui Eutichadigung» untersagt werte» kann, da. wo Schlachthäuser bestehen. Gegen den tocalcn Vorschlag des Abg. Bönisch hatte der Hostiictzgermeister Gottlöbcr von hier Ver wahrung eingelegt, weil er daS Recht habe, als Hoimetzger iüc die Hosküchc ein Privalschlachthaus zu haben. Auch oieFlcischer- iniiung zu Dresden war gegen ein solches Gesetz in einer langen Petition cingekommcn. Es passirtc ihr jedoch das Unglück, daß »Abg. Bönijch aktenkundig nachwicö, daß dieselbe Fleischeclniiung 1874 sich gegen das Gesuch des Fleischermcislerö, jetzigen Hoi- inctzgerö GoNlcbcr, eine Prlvatschlächtcrel zu errichten, entschieden erklärt und vom Stadtrath gefordert hatte, erlö st a t u t a r i s ch e Bestimmung dahin zu treffen, daß keine Prlvat- schlächterci künstig t» Dresden mehr errichtet werde. Abg. Bönisch rief der Kammer mit Recht zu: „Wie verstehen Sie daS?" In der That scheint das Gedächtnis! der Dresdner Fleischerlnnung recht kurz zu sein. Der Gesetzentwurf fand denn auch einstimmige Aiinechme. Schließlich wählte die Kammer zu Mitgliedern des Plenums der Brandversicherungs-Eom Mission die Abgg. v. O c b l sch I ä g cl, Grahl und Klrbach. Letzterer im zweiten Wahlgange; zu Stellvertretern die Abgg. Oehmieben. Werner und Groß m a n n. — Die 1. Kammer hielt cöcnlalls Sitzung. Aus derselben beben wir hervor, daß bei Gelegenheit der Erilärung der Dcputationövorstände über den Stand der Geschälte der Kammer, Bürgermeister 1)r. Andrö, als Referent der l. Deputation üdcr den Gesetzentwurf bezüglich rer Ober- aussicht des Staats über die katbol is ch e K ir ch e erklärte, daß die Deputation aus diesem Landtage irren Bericht nicht mehr werde erstatten können, da das Protokoll der 2. Kammer zu spät hcrübcrgekommen sei. Minister Dr. v Gerber würde cs tic! bedauern, wenn ein so wichtiges, längst auch der l. Kammer bekanntes Gesetz nickst ans diesem Landla i zur Verabschiedung gelangte, und sprach die Hoffnung aus. dai; es der Deputation, der Präsident d Zeh men hierbei das Zcug- niß deö Fleißes aussi-lle» zu müssen glaubte, doch noch niögii v sein werde, Bericht zu erstatten und die offenbar leichte Verstän digung zu erzielen. Wir schließen uns dieser Hoffnung an, damit auck' der leiseste Schein vermieden werde, a!S wolle die l. Kammer die Publication eines solchen Gesetzes wenn nicht verhindern, jo doch verzögern. — Oelsen tltckie Sitzung der Stadtverordne ten, den 14. dS„ unter Vorsitz des Hrn. Hosraty Ackermann und Mitaiiwescuhcit der Herren Stadträtdc Heubner und Grabow Ski. Der Eamtcivorstand und Archivar der Stadt verordneten , Hr. Assessor ThIenemann. hat sich der höchst verdienstlichen und nickst geringen Arbeit unterzogen, ein über sichtliches Verzeichnis! aller couimunalcn Drucksachen über das neue Wasserwerk der Stadt Dresden (vom Januar 1870 bis ult. -Mai 187<>) anzmertigen, welches gedruckt zur Verkeilung gelangt. AuS den verschiedenen Registraiidenvorlagcn sei ime hccvorgehobcn, daß der Stattrath mitthcitt. daß morgen, den 17. dS.. die planmäßige erstmalige AuSloosung der 5,proc. S tcidtschuldschcinc erfolgt, wozu 2 Stadtverordnete ab- gcsnndt werden, und - daß der Stadtrath an die. wie cs scheint, wieder in Vergessenheit gekommenen Angelegenheiten des Raths- porlcchaisciihauscs und der Fußpassage über die Marienbrückc erinnert wird. Greifen wir hier einmal vor und erwähnen schon jetzt, den erst am Schluß der Sitzung einstimmig vom Eollegium gefaßten Beschluß, der dem Collegium zur Ehre und gewiß allen Dresdnern zur Freute gereicht. Der Antrag, auS- gegangen vom Stadtv. Jordan und fast der Heilste des E ollcgs. geht dahin, der Stadtrath möge eine Summe bis zur Höhe von 20.00«) Mark auö dem Rescrveiond der Stadtkasse dem königl. Finanzministerium zur Verfügung stellen, zur entsprechen den künstlerischen Ausschmückung der kahlen Wände auf den äußeren B ü hne n m a u e r n tvulgo „Scheune"» unseieö neuen HottheatcrS Wie lies man auch in diesem Collegium den künstlerischen Fehlgriff, der bei dem sonst so ansprechenden moiiumcntalen Bau gemacht worden ist, empfin det, dafür spricht der einstimmige Entschluß nicht nur, sondern auch die laute Zustimmung, tic man den Worten des Herrn Jordan und denen des Hrii.Hosralh Ackermann zurici, die darin gipfelten, daß hier eine U n schönheit vortiegc, die der Stadt zur Unchre gereiche. »Rach Schluß der lausenden Impipcriode, d. i. im Oktober oder November 76, wünscht das Collegium Mittbcilung über die Zahl der in den Jmpipcriodcii 1875 und 1870 hier durch de» Impiarzt (Hr. 1)r. ChalibäuL, dem vielfach Anerkennung ausgesprochen wird» auSge ührren Vacciiiationcn und Ncvaccinationcii und über die ihm dmür ge währte Entschädigung, setzt aber biö dahin die »Beschlußfassung über ein Rccommuiiicat deS Stadtraths betreffs der von den Stadtverordneten früher beantragten Einweisung der Statt in mehrere Impsbczlrkc auö. Der Stattrath batte bekannt lich s cki o ii jetzt beschlossen, Herrn Obciingcnicnr M a n ck für die dcrclustigc Vollendung der von ihm gebauten trittcn Elbbrückc einen besonderen Ehrcnsold von 12,000 Mark znznsichern, dieses Eollegium aber stimmt dem nicht zu, behält sich jedoch im Sinne der Jordan'scheu treffende» Worte daß von einem Ehrensvide erst dann die Rete sein könne, wenn daö vollen dete Werk dem Meister wirklich zur Eiste gereiche, ausdrück lich vor, auf die Frage zurückzukommen, wenn der Brückenbau vollendet sein und sich aus Griintltcchnlschcr und calculawrischel Prüiung übersehen lassen wird, ob eine unbestreitbare Vortrcss- lichkcit deö Werkes zu einer besonderen Anerkennung ausfordert, und ob und in welchem Maße die Tbätigkclt deö Hrn. Dbering. Manck bei tem Brückenbau seine Wirksamkeit innerhalb seiner sonstigen amtlichen Funktionen werde beeinträchtigt oder einen Kostenaufwand für Stellvertretung werde nothwcndig gemach» haben. Dagegen gewährte man die von Hrn. M a n ck erbetene Auslösung von 200 Mark monatlich vom 1. Jan. 1875, bis zur Fertigstellung deö Brückenbaues, jedoch kelneoweaS aus läng«
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