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— AMWerMMfreM Donnerstag, den 12. November 1925 78. Jahrg Nr. 263 ük G K b. a Reichstagspräsident auf der interparlamentarischen Tagung in Washington empfangen hat. Der ,»r„«dlr,llch« w«ir»lk«u»L» «r)»«Inl u,»» mtt Auinadin« der Ta,« »ach Eaim- imd F«stl»e«». D«r wr«>» !ür dl« »4 mm LnU« Lol-nel. Mzklz«nz«tt, Im AvlidloNdezlrd Ist 10 IFmuUIenmizNgen mid Ll«llengeluche B«d»rftla«r 11), a»«ür!» »I, sdr dl« S0 mm beeile P«M- Neblamez^I« »o, miswürn 100, lür die so mm bertl« am«. Lvi»n«Iz,<I« 11, ai,swiri»L1 Sovplennig. v»*sch«<r-a»-ta> v«ip,i, Nr. irres. »emelnb«.»tr».a»nia l ?»«, arzzed. Nr. 2» aber bis seht gegenüber den Forderungen für die Schupo ein stimmig ablehnend. Sollte die Regierung die Wünsche der Botschafterkonferenz doch einigermaßen erfüllen, so würde die Botschafterkonferenz immer noch ein Druckmittel haben, indem sie zwischen Beginn und Ende der Räumung der ersten rheini schen Zone einen Unterschied macht. Berlin, 11. Nov. Zu den Pressemeldungen über eine be vorstehende Note der Botschafterkonfcrenz, die sich auf die sog. „Begriffsbestimmungen für die d eu ts che L uftfah r t" be ziehen werde, bemerkt die „TL gl. Rundschau", daß sich die Botschafterkonferenz in der vorigen Woche wohl mit dieser Materie beschäftigt habe, daß jedoch eine Note bisher nicht in Berlin eingegangen sei. Eine Entschließung der Botschafter konferenz im Sinne einer Beseitigung der von ihr geschaffenen Beschränkungen der deutschen Luft fahrt würde, so heißt es in dem Blatte weiter, schon deshalb natürlich und angebracht erscheinen, weil der jetzige Zustand in direktem Widerspruch zu dem Wortlaut des Versailler Ver trages steht und auch über denjenigen des späteren Londoner Ultimatums hinaus geht, ganz abgesehen davon, daß er dem Geiste von Locarno aufs schroffste zuwiderläust. Das Blatt zitiert dann einen Artikel der „Deutschen Diplomatisch- politischen Korrespondeny", in dem ausgeführt wird, daß in Artikel 198 des Versailler Vertrages lediglich festgesetzt wird, daß die bewaffnete Macht Deutschlands keine Land- oder Marineluftstreitkräfte umfassen darf. Nach der allgemeinen Begriffsbestimmung gilt als Militärflugzeug ein solches, das durch eine hierzu kommandierte Militärperson befehligt wird. Lediglich gegenüber Deutschland hat man andere, immer mehr komplizierte Begriffsbestimmungen angewandt. Vom Ver sailler Vertrag über das Londoner Ultimatum bis zur Note der Botschafterkonferenz vom 24. Juni d. I. läuft eine ununter brochene Kette von verschärfenden und hemmenden Maßnah men, welche die deutsche Zivilluftfahrt auf etwa ein Drittel des Standes der Technik, auf etwa ein Halb des wirtschaftlich Er wünschten nach sachverständigem Urteil zurückgeschraubt haben. Die „Tägl. Rundschau" fügt zu den Ausführungen der Korre spondenz hinzu, im Geiste und im Sinne der in Locarno ge inachten Versprechungen müsse erwartet werden, daß die will kürlichen und auch nrit dem Versailler Vertrag in Widerspruch stehenden Einschränkungen der deutschen Zivil luftfahrt nunmehr beseitigt werden. Den liegt Berlin, 10. Nov. Der Reichspräsident von Hinden burg empfing heute mittag den ReichstagsprLsideuten Löbe. Gegenstand der Unterhaltung waren di- Eindrücke, die der Verfrühte Hoffnung. Berlin, 10. Nov. Die Nachricht, daß die Dotschafterkonfe- renz in einer neuen Entscheidung der deutschen Luftfahrt wichtige Erleichterungen zugestehen werde, scheint der „B. Z." zufolge als verfrüht betrachtet werden zu müssen. Seit der Note vom 25. Juni hat sich der Stand der Dinge nicht geändert. Die der deutschen Luftfahrt auferlegten Abreise der Reichspräsidenten, . Berlin, 10. Nov. Der Reichspräsident ist Heuke abend 8,54 Uhr nach Süddeutschland abgereist, um den Regierungen von Württemberg, Baden und Hessen einen Besuch abzustatten und anschließend auch die Stadt Frankfurt a. M. zu besuchen. In der Begleitung Les Reichspräsidenten befinden sich Staatssekretär Dr. Meißner und der persönlich« Adjutant Major von Hindenburg. Berlin, 10. Nov. Der „Nacht-Tag" meldet zu Locarno: Mit dem für den 23. November zu erwartenden Beginn der Reichs tagsverhandlungen wird der parlamentarische Kampf um die Annahme und Ratifizierung der Verträge von Locarno beginnen. Man vermutet in parlamentarischen Kreisen, daß die Regierung, falls sich durch die neu drohende Kabinettskrise in Frankreich und nach der inhaltlosen Rede Chamberlains auf dem Guildhall-Bankett die Verhandlungen über die Rückwirkungen hrnzichen sollten, zunächst die Unter zeichnung der Verträge von Locarno in London am 1. De zember ohne Zustimmung des Reichstages und nur mit einer Ermächtigung des Reichspräsi denten auf Grun- des Artikels 45 der Verfassung versucht wird. Die Ratifizierung könnte dann auf Grund von Absatz 3 des Artikels 45 nachgeholt werden. In parlamentarischen Kreisen macht nran aber schon heute darauf aufmerksam, daß mit der Ratifizierung der Verträge auch das Schlußprotokoll angenommen werden muß, und daß dieses Schlußprotokoll außer der Annahme der Verträge auch die Zustimmung Deutschlands zum Eintritt in den Völkerbund fordert, was vielleicht sine Verfassungsänderung bedeutet, für die eine Mehrheit des Reichstags notwendig ist. England rechnet mit Unterzeichnung. London, 10. Nov. Wie Reuter erfährt, wird der König von England voraussichtlich am 1. Dezember, an deni für die Unterzeichnung der Locarno-Verträge vorgesehenen Tage, Len Unterzeichnern ein Bankett im Duckingham-Palaft geben. Es werden im ganzen etwa 36 Persönlichkeiten, darunter die Außenminister der beteiligten Staaten, erwartet. Die Unter- zeichnung der Verträge soll entweder im Auswärtigen Amt oder im Saint Iames-Palast stattfinden: Verlag L. M. Särluer, Aue, Trzgeb. A«nis»««<-er: All« »1 »od »1, ttßnl- Mmt Aue) Ko, Sch»««»«eg 10, Schwarz««b«rg »»1. vra»!anschrlfti DoMfreund Aueerzgeblrg«. Die -eulsche Antwort. Berlin, 10. Nov. Am heutigen Nachmittag haben die Innenminister und zum Teil auch die Minister präsidenten der deutschen Länder mit dem Reichskanz ler Dr. Luther die deutsche Antwort auf die Entwaff - nungsnote der Botschasterkonferenz durchberaten. Die Besprechungen waren für die Länder — zumal Bayern — von besonderer Wichtigkeit, weil die Fordevungen der Entente betreffs der Schutzpolizei stark in die Rechte der Länder ein greifen. Es wurde eine vollständige Einigung über die von der Reichsregierung vorgeschlagene Antwortnote erzielt. Demgemäß ist noch heute abend die deutsche Antwort nach Paris abgesandt worden, wo sie baldmöglichst übergeben wird. Man rechnet Lärmt, Laß in Len nächsten Tagen trotz mancher anderslautender Meldungen die beiden Dokumente veröffentlicht werden. Es ist schr zu bedauern, daß dies noch nicht geschehen ist, denn die Unruhe über die geheimnis vollen weitgehenden neuen Forderungen der Entente ist un vermindert groß. Jedenfalls muß fesigestellt werden, daß die Cntwaffnungsfvage durchaus noch nicht bereinigt ist, und daß sehr wohl die Möglichkeit langwieriger weiterer Verhand lungen besteht, wodurch die Beendigung der Kölner Räumung, die am 1. Dezember beginnen soll, weiter in ungewisse Ferne rückt. M. Begriffsbestimmungen reichen so weit über die Paragraphen des Vertrages von Versailles hinaus, daß sie im Geiste von Locarno als völlig unhaltbar angesehen werden dürfen, berechtigten deutschen Forderungen entgegenzukommen, im Rahmen der Rückwirkungen. .-'c - t Freiheit für -ie -eulsche Luftfahrt! Anlerzeichnung -er Locarno-Verträge ohne Reichstag? Lie unbefriedigende Mmrl -er BoWasler. Berlin, 9. Nov. Die Entscheidung der Dot- schafterkonferenz über die Räumung der Kölner Zone, die im ,B. V." gestern mitgeteilt wurde, hat in Berlin verstimmt. Man hatte erwartet, daß als Termin für den Beginn der Räumung von der Botschafter- konferenz ohne Rücksicht auf die noch schwebenden Verhand lungen über die Entwaffnung der 15. November festgesetzt werden würde. Die Antwort der Dotschafterkonferenz ist im Wortlaut nicht bekanntgcgeben worden. Man vermutet in parlamentarischen Kreisen, daß die Botschasterkonferenz der deutschen Regierung neben der Note die Mitteilung habe zu gehen losseil, daß der Termin für den Beginn der Räumung auf den 1. Dezember festgesetzt werden könnte, wenn die von Deutschland erwarteten Vorschläge Len Wünschen der Dotschafterkonferenz ent- sprächen. Es handelt sich damit vor allem um die Aende- rung Ler Stellung des Generals v. Seeckt und um die Rück- führung -er Schupo auf 150 000 Mann in Etappen von mchreren Jahren, wobei gleichzeitig die Amtsbezeichnungen geändert werden sollen, und die Kasernierung, mit einer Aus- nähme für die jüngeren Jahrgänge, ausgehoben werden soll. Außerdem verlangt die I. M. K. K., daß dir Schutzpoli zisten lebenslänglich angestellt werden sollen. Die Reichsregierung und die Regierungen der Länder haben diese Forderung abgelehnt, weil mehrer« Jahre Berufsausbildung und Bewähruidgsfrist vor der endgültigen Annahme vor handen sein müssen. Die Regierung kann weder die Forderung der I. M. K. K., noch die Wünsche der Dotschafterkonferenz ohne Zustimmung der Länder erfüllen. Dies« verhalten sich Ist eine ^-Mehrheit des Reichstags nötig? Berlin, 10. Nov. Zu der in parlamentarischen Kreisen viel erörterten Frage, ob die Locarno-Verträge mit einer Zweidrittel-Mehrheit des Reichstages an genommen werden müssen, erfahren wir von unterrichteter Seite, -aß sich gegenwärtig das Reichsjustizministerium mit einem Gutachten über diese Frage beschäftigt, ob, wie be hauptet wird, der im Schlußprotokoll verlangte Eintritt Deutschlands in den Völkerbund in diesem Sinne verfas- sungsändernd ist, da er die versassungsmäßige Souve ränität des Reichstages in der Entscheidung über Krieg und Frieden vinschränlt. Laz«t,«u -Aana»«« ft« dl« am NachmMa» »ksch«<n«nL« Nummer dl» oormMag, S U»r la dm Lauplg«s-Üft». stillen. SI« D-wLLr lllr »l« Ausnahme Ler Nn«t,«, am oorgelchrled«nen Tag« lowl« an bestimmt«! Stell« wird mcht gegetxn, auch nicht lllr Li« Richtig»«» L«r Lurch Fem)»rech«r aulgegelxnen Anzeigen. — gär Rückgabe im- verlallgi «lagelandler SchrMMcke übernlmml Li« Schrift» leltung »eine Verantwortung. — Unlerbrechung«» de» ch» schüft,btlrieb«, begründen Heine Ansprüche. Bet Zahlung» verzug und Konkurs gellen Rabatte als nicht »erelllbari. SaupIgeschtsthstrNell in: Au«, Libnitz, Schneeberg in» Schwarzenberg. Dr. Schacht und der Dawespla«. Berlin, 10. Nov. Vor einigen Tagen lagen Pressemel» Lungen aus Paris vor, wonach große Pariser Bankhäuser vor» ihren Neuyorker Vertretern die Mitteilung erhalten hätten, daß Reichsbankprüsident Dr. Schachtdie Regierung der Ver einigten Staaten für die Einberufung einer Konferenz zur Abänderung des Dawesplanes zu interessieren versuche. Diese Meldungen wurden dabei in Zusammenhang gebracht mit der angeblichen Absicht der französischen Regie rung, bei den Vereinigten Staaten einen gemeinsamen deutsch- französischen Schritt zu unternehmen, um die Revision des Dawesplanes mit der Regelung der interalliierten Schulden zu verbinden. Wie WTB. auf Grund einer tele graphischen Anfrage bei Lem Reichsbankpräsidenten erfährt, ist Lie obige Meldung vollständig unbegründet. Der Reichs bankprüsident hat über eine Abänderung des Dawesplanes nicht verhandelt und auch keine Konferenz zu diesem Zwecks vorgeschlagen. Im übrigen ist auch von amtlicher amerika nischer Seite in der Presse bestätigt worden, daß der Reichs bankpräsident bei seinen Besprechungen in Washington de« Dawesplan in keiner Weise berührt hat. Auch die Meldung über einen gemeinsamen deutschfranzösischen Schritt zur Ver bindung der Rebarationsfrage mit den interalliierten Schuld«! Der angebliche Putschplan in Bayern. München, 10. Nov. Die Nachrichten über angebliche Putschpläne in Bayern und Anfragen bei maßgeben den Behörden, wie man sich verhalten wolle, wenn der ehe malige Kronprinz Rupprecht sich in naher Zeit ver- anlaßt sehen werde, die Gewalt zu übernehmen, haben heute durch die Veröffentlichung der angeblichen Ministerliste in eine», Nürnberger Blatte eine Erweiterung erfahren. Dazu wird von nichtamtlicher, aber gut unterrichteter Seite mitge teilt, daß diese Meldungen den Tatsachen nicht ent sprechen und auf freier Erfindung beruhen. München, 10. Nov. In der Sitzung des Bundestages des Bayerischen Bauern- und Mittelstands bundes betonte Reichstagsabg. Eisenberger, daß mit aller Entschiedenheit gegen eine gewa lts am e Äen d erun g d^ Staatsforni oingeschritten werden müßte. In dieser Frage müßte endlich einmal Ruhe in das Land einziehen. Abg. Städsle bezeichnete die Koalition in Bayern als eine staatliche Notwendigkeit. Von der Staatsregierung müsse erwartet wer den, daß sie zur richtigen Zeit fest zugrvise, damit nicht wieder Dinge möglich würden, wie sie der November 1923 gebracht habe. Gerade aus diesen Gründen dürfe es keine Koalitions krise geben. Der Redner gab schließlich den, Willen des Bundes dahin Ausdruck, daß dieser Ordnung und Rühe int Staate und keine Revolution wolle. - enthaltend die amNiche« »«kanntmachungsn der Amishauptmannschast und der d Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädlel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Sladträte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Amtliche Anzeigen. wie. WMkMnis für SIM- M MeMmm. Wer Frischfleisch, Gefrierfleisch, Fleisch- oder Wurstwaren im» Kleinhandel feilhält, ist zufolge Reichsbestimmung verpflichtet, enr Verzeichnis in seinen Verkaufsräumen oder an feinem Betriebsstandel an gut sichtbarer Stelle anzubringen, aus dem die Verkaufspreis« der verschiedenen Arten und Sorten ersichtlich sind. In Aue ist auf dein Verzeichnisse der Preis aller Sorten nach Pfund anzugeben. Für Rind-, Kalb- und Schweinefleisch ist anzugoben, wieviel da« Pfund Fleisch ohne Knochen und wieviel es mit Knochen kostet. Di» angegebenen Preise dürfen nicht überschritten werden. Wer Gefrier fleisch führt, muß solches besonders kennzeichnen. Zuwiderhandlungen sind strafbar. ' Aue, den 7. November 1925. Der Rat der Stadt. Lößnitz. Fällige Steuern. Am IS. November 1925 ist die 1. Rate der 2. Teilzahlung Bor» auszahlung auf die Gewerbesteuer fällig und innerhalb der Schonsristl von 1 Woche zu b^ahlen. Der 2. Termin ev.-luth. und röm.-kath. Kirchensteuer ist mu 15. d. Al. fällig. Der Terminbetrag ist aus dem Steuerbescheid er sichtlich. Dio Mietzinssteuer (Aufwertungssteuer) ist bis zmn 5. jeden! Monats zu entrichten. Schonfrist 1 Woche. Auf die regelmäßige Abführung Ler Arbeitgebembgabe am 5* 15. imd 25. jeden Adonais wird nochmals aufmerksam gemacht. Die GetrSnkesteuer für Privatverbrauch ist unmittelbar nach Eingang der Ware zu entrichten. Lößnitz, den 10. November 1925. , Der Rat der Stadt. — Steueramt. —