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WuHeritzZeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u.U Aelkeste gellung -es Bezirks Deranlworlllch« Redakteur: Varü Sehne. — Druck und Verlag: Larl Sehne in Dippoldiswalde. Sonnabend den 11. Juni 1921 87. Jahrgang Nr. 134 -2? Buttersammelstellen wird keine K ganzen Sache sein. — Don den amtlichen In das Güterrechtsregister ist am .. .. UnZtüV In huvihHeN» und seine Ehefrau UI» Hürüütatda, geb. Elßrich, ebenda, Zeichen deutscher Heldengröhe sein. Eine besondere Ehren tafel wird der Gefallenen eines jeden Regiments gedenken. — Für das Haus- des Turnvaters Goetz in Leipzig-Lin denau ist dem Männer-Turnverein zu L.-Ltn-enau vom Deutschen Turnverein in Windhuk in Südwestafrika eine Spende von 5 Pfund Sterling (1215 M.) übersandt worden. Brandls. Eine böse Geschichte hat sich ein hiesiger Ein wohner eingebrockt, der kürzlich in hiesiger Zeitung ein Inserat aufgeben lleh und dies mit dem Namen des Guts besitzers Hugo Wittig ohne dessen Missen unterschrieb. Da Inseraten-Manuskripte vom Gericht als Urkunden betrachtet werden, so wird der Betreffende, der sich offenbar einen Scherz erlauben wollte, sich wegen Urkundenfälschung zu ver antworten haben. In ähnlichen Fällen sind Urteile bis zu 6 Monaten Gefängnis gefällt worden. Burgstädt. Bei der Beratung über die Einverleibung von Burkersdorf, Göppersdorf und Mohsdorf kam es zu stürmischen Angriffen der Kommunisten auf die bürgerlichen Stadtverordneten, so daß diese den Sitzungssaal verliehen. Die Linksmehrheit beschloß dann, in Verhandlungen über die Einverleibung einzutreten, sowie das Beerdlgungswesen und den Hebammendienst zu kommunalisieren und die Lehr mittelfreiheit bei der Volksschule einzuführen. Eppendorf. Ein Ehrenhain soll hier angelegt werden, um das Gedächtnis an die im Kriege gefallenen Helden unseres Ortes unseren Nachkommen zu erhalten. Bautzen. Ein auffälliges Abwandern der Schneiderkund schaft auf das Land ist schon seit einiger Zeit hier zu be obachten. Die Ursache hierfür liegt in den Gesellenlöhnen, die die höchsten im ganzen Umkreis sind. Die Kundschaft wendet sich nach Cunewalde, Wilthen, Bischofswerda, ja selbst bis Ebersbach, und der Preisunterschied ist so groß, daß auch die Reisekosten zum Maßnehmen und Anprobieren dabei keine Rolle spielen. Einzelne auswärtige Schneider haben sich bereits einen ganzen Stamm von Kunden in Bautzen zu sichern gewußt und erledigen nunmehr Maß- nehmen und Anproben auf Sammeltouren. Lebhafte Klage wird auch darüber geführt, daß sich viele Gesellen selbständig gemacht haben und nun unter Preis arbeiten. Zittau. Die Ueberwachung der Spork- und Militärver eine durch die Entente ist auch für den Bezirk der Amks- hauptmannschaft Zittau in Wirksamkeit getreten. In der Sitzung des Bezirksausschusses wurde mitgeteilk, daß von sämtlichen Sport- und Militärvereinen die Mitgliederlisten und Statuten eingeliefert werden muhten. Sie sollten vom Entwaffnungskommissar der Entente vorgelegt werden. Oelsnitz i. V. In feierlicher Weise fand am Dienstag nachmittag hier die Grundsteinlegung zur katholischen Kirche stakt, für die vor wenigen Wochen der erste Spatenstich ge schah. In die zur Einmauerung kommende Blechkapsel, die ein Jahrtausend überdauern kann, wurden verschiedene Ur kunden, vor allem das in lateinischer Sprache abgefahte Gründungsdokument, und andere wertvolle Schriftstücke ver lötet. Die Grundsteinlegung wurde von Pfarrer Scheuring, vom Dechant aus Adorf und Pfarrer aus Roßbach vollzogen. Den Hammerschlägen der Geistlichkeit folgten die der wenigen Zeugen, die zu dem ernsten Akt geladen waren. Plauen i. V. Unbekannte Diebe holten von 5 Blitz- ableiterstangen einer Ziegelei in Haselbrunn die Platinspihen herunter, wodurch dem Besitzer ein erheblicher Schaden ent standen ist. längerer Aussprache wurde beschlossen, die Unterstühungsge- suche der beiden Konservatorien der Regierung zur Berück sichtigung zu überweisen und sich gegenüber dem Plane einer staatlichen Musikhochschule nicht unbedingt ablehnend zu ver halten. — Nächste Sitzung Freitag vormittag 10 Uhr. Tages ordnung: Gesetzentwurf über Aenderungen im Polizeiwesen betreffend. — Der Rechtsausschuß des Landtages beriet am Donners tag die Regierungsvorlage über das Gemeindewahlgesetz, die im allgemeinen Zustimmung fand. Es wurde noch ein An trag angenommen, der von der Regierung fordert, in die Vorlage die Bestimmung aufzunehmen, daß in allen säch sischen Gemeinden, auch dort, wo dieses Zahr schon Neu wahlen stattgefunden haben, Neuwahlen für die Gemeinde vertretungen noch bis zum 31. Dezember dieses Zahres vor genommen werden müssen. — Der Streit zwischen dem Arkus Sarrasani und der Stadt Dresden um die Pauschalabgabe an Stelle der Lust barkeitssteuer hat jetzt ein kritisches Stadium erreicht. Sarrasani hatte dem Stadtrat 240 000 M. jährlich angeboten, während die Stadt an ihrer Forderung von 300 000 M. festhält. Da sich Sarrasani damit nicht zufrieden geben wollte, hat der Stadtrat Dresden ihm jetzt milgeteilt, daß sich nunmehr nach Ablauf der gestellten Frist das Angebot der Stadt erledigt hätte. Die Verhandlungen sind damit abge brochen und Sarrasani droht, seinen Zirkus gegebenenfalls nach Brüssel oder Paris zu verkaufen. Damit würde Deutsch land den größten Zirkus Europas verlieren. — Wegen Schleichhandels und unerlaubten Handels mit Zucker sowie Vergehens gegen die Verkehrsvorschriften mit Zucker hatten sich vor dem Wuchergericht Dresden zu ver antworten der 27 jährige ehemalige Molkereiinspekkor Paul Willy Frenzel in Großenhain, der 23 jährige Kraftwagen führer Amandus Erwin Kloß und der erwerbslose 19 jährige Zahntechniker Paul Hans Gericke, beide in Dippoldiswalde. Nach der Anklage boten die drei Beschuldigten im Februar 1921 einer Reihe Geschäftsleute in Dresden und anderen Orten 200 Zentner Butter und 300 Zentner Zucker an. Beides war ihnen von einem Großhändler Schneider in Großenhain zur Verfügung gestellt worden, und zwar die Butter für 22,50 M., der Zucker für 10 M. das Pfund. Beides haben die drei zu viel höheren Preisen weiter ange boten. Im Laufe der Verhandlung erfuhr man, daß Fr. an dem Geschäft 55 000 M. und die beiden anderen je 10 000 Mark verdienen wollten. Die Butter wurde als Auslands butter bezeichnet, der Zucker als solcher, der für industrielle Zwecke freigegeben wäre. Der Staatsanwalt lieh die Klage wegen der Butter fallen, hielt sie aber bezüglich des Zuckers aufrecht. Das Gericht erkannte wegen Schleichhandels, un genehmigten Handels mit Zucker und Vergehens gegen die Verkehrsvorschriften mit Zucker bei Frenzel auf 6 Monate Gefängnis und 2000 M., bei Kloß auf 3, Gericke auf 2 Monate Gefängnis und je 1000 M. Strafe. Im Falle des Nichtzahlens der Geldstrafe tritt sür je 15 M. ein Tag Ge fängnis. Großluga. Das Ortsgesetz über die Vereinigung der Ge meinde Großluga mit der Gemeinde Niedersedlitz, das im beiderseitigen Einvernehmen aufgestellt ist, wurde von den Gemeindevertretungen beider Orte einstimmig genehmigt. Es unterliegt nun den Amtshauptmannschaften Pirna und Dresden-A. zur Begutachtung. Die Vereinigung soll nach vollzogener ministerieller Genehmigung des Vereinigungs gesetzes am 1. des der Genehmigung folgenden Monats stakk- finden. Augustusburg. Der Stadtgemeinderat beschloß, sich einein Protest gegen die Einführung der Einheitsschulen anzu- schließen. Leipzig. Ain 3. Zuni trafen auf dem Bahnhof Wahren 30 weitere Kühe für Leipzig ein. Sie wurden nach der Ab nahme durch Vertreter der Stadt Leipzig direkt nach der Arlilleriekaserne in Leipzig weitergeleitet und von hier unter- gebrachtcn 80 amerikanischen Kühen zugesellt. Leipzig ist also nunmehr im Besitz von 110 amerikanischen Milchkühen und einem stattlichen Bullen. — Zu Füßen des Völkerschlachtdenkmals auf dem Süd friedhof soll ein gemeinsames Ehrenmal für die gefallenen Helden der drei Regimenter I.-A. 107 und M.-G.-A. 8, Res. 107 und Landw. 107 errichtet werden. In ihm sollen die Taten der 107er und der Dank der Ueberlebenden dauernden Ausdruck sinken und kommenden Geschlechtern ein Wahr- hauptinamlschast 78 Pf», kn amtlichen Leit «m Behörden) die Zeile 200Pfg.— Et>vkM«>tz Reklamen 200 Pf» ——»««»»»»IN - Dieses Blatt enlhött die amttichen Bekanntmachung«« -er Amtshauplmannfchaft, -es Amtsgerichts un- -es Sla-lrals zu Dippolviswal-e MornaenroiL' Diertevährllch „^MK.ohneZu- BeWg-fsilrtA» ^agen. — Einzelne Nummern 20 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Girolwnlo Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. Oertliches und Sachfisches. Dippoldiswalde. Die Frage der Neubeschaffung der «ährend des Krieges abgelieferten Kirchenglocken ist seitens des Kirchenvorstandes schon öfters angeschnitten und beraten worden. Mit der Frage dürfte aber auch die der Erneuerung des Glockenstuhles in Verbindung stehen und das alles hängt natürlich wieder mit dem Kostenpunkte und der Geldbe schaffung zusammen, und das dürfte der Kernpunkt der L Ium INI °I>Mtt°g-n w°-d,n. dch d« Hulm-ch« I Nqmchlmg d-- Mann« °u-g- - — — L l scyLvssen yuoen. ' I 2 ä. Reg. 7 c/2l. LMsxsrledt MppoläisvKlcks.^en^Juni IS2I. Butter mehr angenommen, da Butter genügend vorhanden ist und außerordentliche Angebote namentlich aus Holland, Dänemark, Mecklenburg, Pommern und Bayern vorliegen. Vie Butter kostet jetzt 22 -24 M. das Pfund,- der Preis wird aber voraussichtlich noch erheblich sinken, ebenso der Milchpreis. Höckendorf. Am Sonntag den 12. Zuni findet anläßlich der Glockenweihe 8.30 Uhr Festgoktesdienst im geschmückten «otteshause statt. Neben anderen gesanglichen Darbietungen werden die Glockenengel das vom Ortspfarrer verfaßte Vlockenlied vortragen. Alle Kirchgemeindeglieder sind zu diesem Gottesdienste herzlichst eingeladen. Der Ertrag der «ufgestellten Büchsen ist für die Glocken bestimmt. Glocken-Lied. Vom Turme klingt der Glocken Ton, Es ist ein Gruß von Gottes Thron, Vom Himmel, der viel höher ist, Als unser schwaches Äug' ermißt. Dem Kinde gilt ihr hehrer Klang " - Bei seiner Taufe erstem Gang, Der Braut im grünen Myrtenreis Und auch dem müden, matten Greis. Es ist ein voller, weicher Ton. : So redet Gott durch seinen Sohn. Er schenkt uns viel in dieser Zeit Und mehr noch in der Ewigkeit. Es ist ein harter Schlag auf Erz. So trifft das Leid auch manches Herz, Doch nur, damit es dorthin schaut, Wo ihm sein wahres Glück erbaut. Sie klingen in das Land hinein, Denn niemand soll verloren sein. Wärst Du verirrt in falschem Lauf, Des Himmels Tür steht Dir noch auf. Die Glocken ruhn auf hohem Stand, . Vom Erdenleben abgewandt. So schwing auch Dich zu Gott empor Und lob ihn mit der Engel Chor. Sie sind ein Werk von Menschenhand Und-haben Sinn nicht, noch Verstand. Du hast die Einsicht und das Herz: So blicke immer himmelwärts. Wie schön harmonisch ist ihr Sang, Wenn sehr verschieden auch ihr Gang. Ach, wär die Welt im Glauben gleich, Die Erde wär ein Himmelreich. Pastor Haase. Hermsdorf (Erzgeb.). Am Sonntag nachmittag 3 Uhr werbe« in öffentlicher Versammlung die Entwürfe für die hiesige Kriegerehrung besichtigt und der Denkmalsplatz end gültig gewählt werden. Leicht dürfte die Wahl nicht fallen: denn einerseits sind auch hier passende, stimmungsvolle Plätze wie in jeder Gemeinde selten, und andrerseits darf das Denk mal nicht an die Strgße oder einen Ort kommen, wo der Airm des Tages hindringt und das Hasten und Treiben des Alltags vorübergeht, weil dadurch das Grohe, was man ehren will, leicht abgestumpft und abgeschwächt, und das Denkmal meistens unbeachtet dastehen würde. Möchte es darum in die rechte Umgebung kommen. — Die im Kriege abgelieferten und eingeschmolzenen zwei Kirchenglocken und die Rehefelder Kapellenglocke wer ben biS September durch neue Bronzeglocken erseht, sodaß sich die Kirchgemeinde bald wieder ihres vollen, seit 1917 entbehrten Glockengeläutes erfreuen kann. Dresden. Nach Erledigung einiger kurzer Anfragen setzte der Landtag am 9. Zuni einen Untersuchungsausschuß zur Prüfung der Verhältnisse in der Landesblindenanstalt Altendorf ein und beriet dann über die Eingaben der Kon servatorien in Leipzig und Dresden um Unterstützung ihrer Institute, sowie nm Errichtung einer Staatshochschule. Nach Bauerntag. Alljährlich, wenn die Felder in voller Pracht stehen, das Korn aber noch nicht reif zum Schnitt istj, treten Deutschlands Bauern zu ernster Beratung und vaterländischem Fest zusammen. So tagten vom 3. bis 6. Juni die schleswig-holsteinischen Bauern in Rendsburg. Am 13. Juni werden die nassauischen Bauern in Usingen ihr Bekenntnis zum Deutschtum, zur Scholle und zur Arbeit ablegen. Eine reichhaltig« Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Gerät« sowie eine Fohlenschau sind mit der Tagung verbun den, die in einem großen Volksfeste ausklingen wird. Einen eigenen Weg geht der Thüringische Land bund: Am 17. Juli werden Thüringens Bauern nach der Wartburg Wallfahrten, um Heerschau abzuhalten über alle, die in der Einigkeit des Thüringischen, in der Einheit des gesamten deutschen Landvolkes einen bislang noch unerschütterten Rückhalt für unser arme« Vaterland sehen. Von dort, wo einst ein unbeugj-