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Nr. 40. Sonnabend den 16. Februar 1007. 6. Zai-lga«k. erscheint täglich na»«. mit Ausnahme der Somi- und Festtage. » ««»aSpreiSi Licrtey. L ^ LU >s (ahne Bestellgeld), sür Oester- L euch 5» >>. Bet a. a. Poslansialten l. AettiingSprctSIiste Nr. «358. ' »tuzelnummer 10 Pf. — SiehaltiouL-SpreHsluude: II—LS Uhr. » »W,«,-,»..»,,, , »>—>»„,.,> lges Tageblatt für Wahrheit, Recht«. Inserate werden die k gesvatl- Pettt^eUe od deren Raum mit IS L. iNellamen mit LV ^ die geile berechn., b. Wiederh. bedeut. NabM. Buchdruckeret, Redaktion nud cOeschäft-stecr; DreSd«^ ÄillniNer Ltratte — Fenisriee'ier ^tr. 130«. Ein Lichtstrahl in die offiziöse Wahlagitation.*) (3. Fortsetzung) Eine neue Klottenvorlage. Am 26. Januar 1907 schreibt der „Generalissimus des Flottenvereins", General- uxrjor Keim, an Landrichter Stern in Beuthen: „Hoffentlich Kat die Regierung fetzt den Mut, auch eine vernünftige Flot- lenvarlage einzubringen." Die nationalliberale „Nhein.- Wcstf. Zcitg." in Essen forderte am 29. Januar 1907 von Generalmajor Keim erst eine Verständigung mit dem Zen trum für die Stichwahlen; aber nach diesen Müsse der Kampf gegen das Zentrum erst recht beginnen. Tann heißt es: ..Am besten geschieht dies indirekt dadurch, daß die Regie rung eine große nationale Politik betreibt. Bringt sie uns. ivozu sic nach ihren Reden verpflichtet ist, in der nächsten Zeit eine koloniale Eifenbahnvorlage, eine Flottenvorlage uiw-, dann wird das Zentrum Farbe bekennen müssen." Ge wiß. aber andere Leute auch im Steuern zahlenI Doch am ergötzlichsten ist ein Brief des Generalmajors Keim vom 15. Januar 1907 an Amtsrichter Knaudt in Hoyerswerda, wo Bassermann kandidierte; da erteilt Keim die Ratschläge: ..Vergessen Sie nicht, Herrn Bassermann klar zu machen, voß 1) Kolonialpolitik ohne Flottenpolitik Unsinn ist; 2) die nationalliberale Partei sich in der Flottenfrage sehr wenig national benommen hat und hierbei hinter dem Zentrum tvrgelauscn ist, da Herr von Tirpitz nicht den Mut hatte, aus Angst vor den: Zentrum eine vernünftige Flottenvor lage einzubringen. Dasselbe gilt auch von Herrn v. Bülow. Vergessen Sie nicht, ihm zu sagen, daß deshalb in allen na- nonalliberalen Kreisen das Verhalten der Partei mit gro ßem Mißfallen beurteilt werde und daß es Aufgabe der na tionalen Parteien sei. für eine vernünftige Flottenvorla.w -.mrzutreten." Also selbst die Nationalliberalen sind „sehr wenig national". Amtsrichter Knaudt antwortete am 17. Januar 1907: „Herrn Bassermann labe ich vorige Woche aus zehn Minuten gesprockM, dabei aber die Flottenvorlage nur flüchtig berühren können." Am 18. Januar schreibt Generalmajor Keim zurück: „Ich traue znmr Herrn Vasser mann nicht ganz, aber die Nationalliberalen schulden uns kuvch unsere Unterstützung bei den Wahlen so unendlich viel, -daß es geradezu haarsträubend wäre, wenn sie diesmal wie der flau würden"" Dann fügt Generalmajor Keim noch den schönen Satz bei: „Nach meiner Ansicht ist das Zentrum gefährlicher als die Sozialdemokratie." — Zwei heitere Ka pitel seien auch heute wieder eingeschaltet. Rentner Dietz rn Bromberg fragt an und erhält am 20. Januar 1907 die Antwort, was er KontreadmiralHolzhauer für einen Vor- rrag bezahlen müsse. Antwort: 150 Mark und Fahrgeld zweiter Klasse! Nicht übel! Schlimmer erging es Haupt- -mann Salzer im Generalstabe der Schntztruppe sür Süd- nresiasrika; er beschwert sich am 23. Januar 1907 von Dres den aus beim Flottenverein, daß er in Dresden in einer Versanrmlung als zweiter Redner sprechen sollte und dazu noch in einem „Tanzlokale zweiter Klasse an der äußersten Peripherie der Stadt." Hauptmann Bayer komme besser weg und dürfe im Gewerbehaus reden. Dazu kommt folgen des wertvolle Eingeständnis: „Ich habe mich dem Flottenverein nur auf ausdrücklichen Wunsch des Oberkommandos zur Verfü gung gestellt." Dieser Offizier ist also zur Wahl agitation kommandiert tvorden. Sehr hübsch! Mit dein Kapitel Katholiken und Flottenverein schließt der „Bayerische Kurier" vorläufig seine Mappe; es ist sicher lich das lchrreickstte und da werden am meisten Konse quenzen gezogen werden müssen; diese können nur lauten: .Raus ans dem Flottenvcrein!" a. Am 24. Januar 1907 berichtete Regierungsrat Tau :n Neiße an die Berliner Präsidialstelle, daß Katholiken aus dem Flottenverein austretcn wegen der Angriffe des selben auf das Zentrum! Antwort von Generalmajor Keim am 26. Januar: Der Verlust von solchen Mitgliedern sei ruckst bedauerlich, da diese bei einer Flottenvorlage dock) Vinter dem Sutrum hergehen würden. I». Der Kreisausschuß des Flottenvereins für Schivaben und Neuburg berichtet am 1. Januar 1907 nach Berlin, daß der gesamte Ausschuß der Ortsgruppe Wemding sein Amt niedergelegt habe, an der Spitze der Abgeordnete Dekan Pütz. Anttvort vom 3. Januar 1907: „Solche Verluste kön nen unserer Sacl-e als solckier nicht schaden." e. Am 18. Januar 1907 erhält General von Liebcr- ulann in Kassel die Weisung von der Berliner Präsidialstelle: ,,eS müsse energisch gegen die radikalen Zentrums-Flotten- Vereinsleute Front gemacht werden, denn diese gereichen unserem Verein nicht zur Ehre". ck. Am 16. Januar 1907 geht von Berlin aus an Bank- direktor Lippert in Breslau die Weisung: „Wer jetzt nicht den Mit lrat, gc'gc'n das Zentrum Front zu machen, hat für den Flottenverein keinen Wert." o. Am 9. Januar 1907 erhält Verleger Uth in Fulda einen Brief von Gmeralniajor Keim des Inhalts: „Meine persönliche Ansicht geht dahin, daß jetzt wohl die Gelegen heit wahrgenommen »verden kann, nun auch als treuer Ka tholik sich als Gegner der Zentrumspolitik zu bekennen, wie -ieS bereits in Nl)einland in acht Kreisen der Fall gewesen, >ft. wo hochnngesehene treue Katholiken (die auch meistens Mitglieder des Flottenvereins sind) Front gegen die Zen *) Siehe Nummer 36. 87 und 39 der .SSchs. Dolttztg.«. trumspolitik gemacht haben." Aehnlich ist ein Brief an Leb- rer Renß in Baud am Rhein. k. Oberst a. D. Becker in Darinstadt erhielt am 11. Ja nuar 1907 einen Brief von Generalmajor Keim des In haltes: „Im Rheinlande txst der Flottenverein es fertig ge bracht, daß in acht Wahlkreisen Front gegen das Zentrum gemacht wird. Macht das in Hessen nach." Also steckt der Flottenvcrein hinter der ganzen Sache der „Nationalen Ka tholiken"; er soll das Sprengpulver für das Zentrum sein und diesem jeden Widerstand gegen eine „vernünftige Flot- tenvorlage" unmöglich machen! Die Katze ist jetzt aus dem Sacke! Ein Jesuit in Berlin. Unser Berliner Mitarbeiter schreibt uns: Das Entsetzliche ist geschehen! Ein wirklicher, leibhafti ger Jesuit hält in der Neichshauptstadt öffentliche Vorträg?! Er ist nicht ein Durchreisender, er tritt nicht auf der Kanzel auf; nein! — man denke au die entsetzliche jesuitische „An maßung" — im vornehmsten Lokal von Berlin, in der Phil harmonie, spricht der bekannte Jesuiteupater Wasmann! Ein Glück, daß heute nacht Berlin nicht von einem Erdbeben oder Rieseirschneefall heimgcsncht wurde, auch kein Heu- schreckenschuxrrm hat uns überfallen; auftallenderweise ging sogar der gestrige Tag ohne Mord- und Raubanfall vorüber! Freilich sollen einige Leser der nationalliberalen Presse und des „frommen" Neichsboten an einer neuen Krankheit zu .Hause bleiben müssen; ein Sachtrerständiger lxrt diese Er scheinung als — „gemeinen Jesnitenkoller" bereits festgc- stellt und den Patienten als Gegenmittel verordnet, daß sie täglich 100 mal den leider noch bestehenden ^ 1 des Jesn itengesetzes hersagen müssen! Dieses Rezept soll auch be reits einige lindernde Wirkungen herbeigeführt lxrben und da man den Patienten gleichzeitig sagen konnte, daß Pater Wasmann in der nächsten Woche wieder den deutschen Staub von den Füßen schütteln müsse, sei nach Ansicht der Acrzte nicht das Schlimmste zu befürchten. Freilich befürchten sie einen Rückfall, wenn in der nächsten Woche das Zentrum seinen Toleranzantrag oder den Antrag ans Aushebung des Jesnitengesetzes wieder einbringt. Also ein leibhaftiger Jesuit spricht in Berlin und zwar nicht in einer katholischen Versammlung, nicht vor Katho liken, sondern öffentlich! Man sehe nur, was ein national- liberales Blatt über den ersten Dortrag schreibt: „Ans Luxemburg ist, ein Jahr nach dom noch unvergesse nen Besuch Ernst Häckels in Berlin, der als Ameisen forscher berühmte Jesuiteupater Erich Wasmann für einig.' Tage in die Neichshauptstadt eingekehrt, um vor seinen Glaubensgenossen und vor den Intellektuellen Berlins die unverbrüchliche Einheit von Wissen nn>d Glauben zu bezeu gen. Man wußte von Häckel, daß gerade Pater Wasmann 3 der Darwinschen Entwickclnngslehre sehr erhebliche Zu geständnisse gemacht habe, um so gespannter waren viele ans diese Auseinandersetzung zwisck-en dem Gelehrten und dem Sohne der römischen Kirche in Wasmann. Ter Ober lichtsaal der Philharmonie lvar gestern abend überfüllt von einem interessanten Publikum: viele Priester im geschlosse nen schnxirzeii Ordensrock (!!), mit dem ausrasierten Ge sicht (!!) »nd dem unverkennbaren katholisck)en Typus (!!), daneben Gelehrte von Weltruf, wie Waldeyer und Hertwig, unversöhnliche Gegner des Mtramontanismns, wie Graf Paul .Hoensbroech, Damen und Herren der ersten Gesell ''chaftSkreise, hohe Offiziere in Uniform. Ein beneidens wertes Auditorium für den Redner, dem er das Beste zu bie ten schuldig ist, ein Empfang in Berlin, den er dem kirch lichen Eifer der Katholiken verdankt. Starke Anspannung ans allen Seiten; fast erscheint ein kleiner Katholikentag etabliert zu sein." Damit ist die Vorgeschichte des Auf tretens des Jesuitent'aters geschildert. Es ist ein Jahr her, daß Häckel hier sprach und seine Witze und Possen zum Vesten gab; der gelungenste Abschluß seiner antichristlichen Vor träge tvar zweifelsohne das große „Derbrüdenlngsfest", das im Festsaale des Zoologischen Gartens zwischen Besuchern des Festabends und den Bewohnern des Affenlxmses sich vollzogen hat. Spotten ihrer selbst und wissen gar nicht wie! Häckel hatte nun in seinen Reden den als Naturfor scher weit bekannten und sehr geachteten Jesuitenpater Was mann als einen Anhänger seiner Theorie bezeichnet, tvaS Pater Wasmann schon damals mit Entschiedenheit zurück wies. Ans diesem Anlaß trat der Gedanke hervor, nun Wasmann selbst zu hören. Es bildete sich ein rein wissen- scbaftliches Komitee, dem die ersten Größen Berlins bci- traten; die Katholiken hielten sich sehr im Hintergrund; selbst ausgesprochene Gegner der Katholiken und Jesuiten traten dem Komitee bei; dieses lud nun Pater Wasmann ein, hier in Berlin seine Ansicht zu entwickeln und veran staltete die Versammlungen, die jetzt stattfindcn. Das ist allerdings ein Grund zum Kranktverden, wenn selbst gegn> rische Autoritäten einen Jesnitenpater hierher einladen. In vier Vorträgen wird Pater Wasmann seine Ansichten ent wickeln und dann folgt eine Diskussion! So ist der Plan. Ter erste Abend vor sehr gut besucht und befriedigte allgemein. Freilich ein liberales Blatt schreibt: „Was- mamis erster Vortrag, der länglich wurde, brachte allen Zu hörern eine schwere Enttäuschung, die sich auf den Gesichtern nur zu deutlich malte und auch am Schluß in Worten des Unwillens sich Luft machte. Herr Wasmann hielt nämlich mit Hilfe zahlloser, zumeist sehr guter Lichtbilder einen reinen fachwissenschastlichen Kvnfcrenzvortrag über sein Spezialgebiet der Ameisen, den er vor zwei Jahren in Bern bereits losgelassen hat. Kein gewöhnlicher Sterblicher, der nicht gründlich eingeweiht war in die Finessen der Atemales und Lomechnsen, der Dorlylinen, Termiten, Termitopholen und Myanekophilen Belgiens, Ostindiens und Nordameri kas, verstand auch nur einen Satz dieser Details." Diese Schilderung ist eine offene Fälschung! Gewiß hat Was mann keine Phrasen geboten, das überließ er Häckel, dessen Reden alles, mir keine Wissenschaft n>aren! Wasmann ging in die Tiefe und zeigte sich als Gelehrter von Jach und Welt ruf, wie mir dies einer der ersten Zoologen Berlins nach dem Dortrage bestätigt l)atte; er meinte: Häckel: Schaum schläger! Wasmann: Kern und Jnl-alt! Und der Mann ist Protestant und wissenschaftlicher Gegner Wasmanns; er meinte, er halte es unter seiner Würde, mit Häckel zu dis putieren; mit Wasmann binde er an, da habe er wenigstens einen ernsten Gegner. Und so hörte man allerorts urteilen. Freilich geht solcl>e Sachlichkeit dem liberalen Zeitungsschrei ber über den Horizont hinaus und deshalb versteht er sie nicht mehr; diese Leute sind nur auf oberfläck>Iicl)e Phrasen dressiert. Ter Jesuitenpater WaSmann hat durch sein Hiesige- Auftreten der katholischen Sacko einen großen Dienst er wiesen; er bat gezeigt, daß der Katholizismus sehr tüchtige wissensckxfttliche Kräfte bat, und er hat bewiesen, daß der christliche Glaube und selbst das Jesnitengewaiid kein Hin dernis für die echte Wissenschaft ist. Er bat auch in manchen Köpfen die Ansichten über den Jesuitenorden etwas nmge- modelt. Allerdings kam hierbei für die katholischen Zu hörer wieder recht zum Bewußtsein, wie ungerecht ihre Glaubensgenossen noch immer behandelt werden. Was mann ist Tentsckor, gebürtiger Hamburger, ein Gelehrter von Weltruf, eine Zierde der deutschen Wissenschaft; aber er darf nicht in seinem Heimatlande bleiben; er muß her aus, weil er das Jesuitengewand trägt. Sein Studium über die Ameisen ist tatsächlich auch zu staatsgefährlich; sein Gegner Häckel, der Ätl)eisten und Sozialisten groß zieht, der bleibt da. der wird vom Staate noch gut besoldet! Größer kann das Unrecht des Jesnitengesetzes nicht hervortreten als hier. Politische Rnndschar». Dresden den 15 Februar 1907. — Dem Obcrpräfidenten der Provinz Schlcswig-Hol- stein, von Dewitz, wurde der erbetene Abschied bewilligt. — In der württcmbcrgischen Kammer der Abgeord neten erklärte Ministerpräsident Dr. von Weizsäcker bei der Beratung des Etats, daß sich die Frage der Betricbsnnttel- gemeinfchaft zur Zeit in gutem Fahrwasser befinde. — Exzellenz von Nottenburg Sdachricht, daß der Kurator der dortigen Universität, Wirk licher Geheimer Rat Tr. von Nottenburg, daselbst infolge eines Schlaganfalles verschieden fei. Der Verstorbene hat eine gewisse geschichtliche Bedeutung. 1881 stellte Fürst Bismarck ihn an die Spitze der Reichskanzlei, in der er bis znm Rücktritt des Altreichskanzlers verblieb. Ende 1890 wurde er znm Unlerstaatssekretär im Reichsamt des Innern ernannt. Ans dieser Stellung schied er 1895 ans und ver tauschte sie mit derjenigen eines Kurators der Friedrich-WU Helm-Universität in Bonn. — Zur braunschweigischen Frage melden die „Braun schweiger Neuest. Nachr.", daß vor längerer Zeit von einigen Herren des braunschweigischen Adels in Anregung gebracht tvar, in der einen oder anderen Weise dem lebhaften Wunsche Ansdruck zu geben, daß der braunschweigische Thron von einem Mitgliede des angestammten Fürstenhauses bestiegen, würde. Es ist aber zu solckor Kundgebung nickst gekommen, weil man höheren Ortes, auf Anfrage, der Meinung Aus druck gegeben lot, die Ritterschaft habe, da sie keine politische Korporation sei, nicht den Beruf, in dieser Angelegenheit mitznreden. Neuen Gerüchten zufolge sollen diejenigen Hofkcwalieren, Kammerherren nsw., die einer der alten brannschtveigischen Familien angehören, beabsichtigen, aus ihre Hofstellnng zu verzichten, wenn cs gegen ihren Wunsch zur Wahl eines Regenten kommen sollte. Von großer Wich tigkeit aber würde cs sein, tvenn man in Hannover hoch stehende Personen, die nickst zur welfisckon Partei gehören, veranlassen könnte, in Berlin darauf aufmerksam zu machen, daß man der welfischen Bewegung in Hannover nickst besser einen Tamm entgegenstellen könnte, als dirrch die Anerken nung des Prinzen Ernst August als Herzog von Brarrn- schweig. — Wie die „Nat.-Zeitg." zu der Flottknvcrrinöaffare jetzt erfährt, lxrt General Keim an den Abgeordneten Basser mann ein Schreiben gerichtet, in dem er sein Bedauern dar über ansdrückt, daß jener Privatbrief, der die Stellung Basserinanns zur Flottenfrage kritisierte, durch unehrliche Machenschaften in die Zentrnmspresse lanciert worden wäre. Den Brief selbst bedauert also General Keim nickst. Wie könnte auch der Flottenverein seinen uferlosen Plänen auf einmal nicht mehr nachhängen! — DaS preußische Abgeordnetenhaus hat sich am Donnerstag zuerst n:!t dem nationalliberalen Antrag ruf Bildung einer besonderen Kommission stir die Beamten- wünsche auf Gehaltserhöhung besaßt. Mit Recht konnte der Finanzminister dem nationalliberalen Antragsteller Schiffer entgegcnbalten. daß er sich um die Deckung gar nicht gekümmert habe und doch erfordern eine Gehalt»- Aus Bonn kommt die