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Freitag, 11. Februar 1838, abenbS und Anzeiger Mtblaü Md Atyelger). und Le» Hnuptsollamte» Met»«« Postscheckkont« Dresden 1580 »irokaff« »tief« Mr U »I. Jatzrg. Riesaer Tageblatt Drahtanschrift» Tageblatt Mesa Fernruf 1287 Pastfach Ne. »» deNumnerdesÄuSaabetä^ sür da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen mirdn.cht übernommen Grundpreisfur die gesetzt mm breU- mWkile ob-r d^ « mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Textteil 25 Rpf. lGrundschrtft: Petit 8 h°»d Z,ff-xg-bühr 27 Rp , t^ll°rischer Satz öOV. Aufscklaa Bei fernmündlicher Anzetgen-Bestelluug oder fernmündlicher Abänderung etngesandter Anzeigenterte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch nähme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr.4. Bet Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß b>nsall i g. Ers ü llungsvrtfur L>elcrung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen ustv. entbinden den Verlag von alle» e,»gegangenen Verpflichtungen Geschatt^stelle^lsieia^^ >8. Die Aerre« des Stradduraer Genders Drei große elsässische Zeitungen haben gegen die „ge- mein« Majsenverhetzung des Straßburger Gender»" prote stiert und damit der französischen Regierung eine nicht inißzuverstehenbe Warnung erteilt. Es ist von feiten dieser Blätter einmal ganz offen ausgesprochen worden, daß die Mehrheit der elsässischen Bevölkerung solch eine mißbräuch liche Verwendung de» Rundfunksenders ablehne. „Was man" — so schreibt die elsaß-lothringer Zeitung wörtlich — „manchmal an versteckter oder ganz offener Hetze und an dreisten Verdrehungen der Tatsachen zu hören bekomme, übersteigt das Maß des Erträglichen!" Gewiß hätten die Gtraßburger Sendungen schon man chen ernsten Konfliktsstoff zwischen Deutschland und der französischen Regierung geboten, aber wir waren gewohnt, die Straßburger Märchenerzähler nicht ernst genug zu nehmen. Wir wissen, wer die Herren sind, die unter der Flagge „sozialer und gewerkschaftspolitischer Aufklärung" da» nationalsozialistische Deutschland anpöbeln. Wir wis sen auch, woher sie kommen. Inden und Emigranten, denen in Deutschland der Boden unter den Füßen zu heiß geworden war und die sich im letzten Augenblick über die Grenze retten konnten, haben in Frankreich ein Dorado gefunden, wo sie entweder als „Literaten" oder Maul- bcldenakrobaten ihr Gift gegen Deutschland verspritzen können. Diese Herren mit ihrer unglaublichen Assimila- ltonssähigkeit sind ja rasch die Stützen der französischen Volksfront geworden. Erstaunlich ist nur, daß sie aus den Fehlern, die sie in Deutschland begingen, nichts gelernt haben. Bei uns bat ihnen das Volk zum Schluß nicht mehr geglaubt, und in ihrer neuen Wahlheimat hat man ihre Lügenhaftigkeit sehr schnell durchschaut. Dieselben Tnven sind e», die bei der Saarabstimmung, bei der Wieder besetzung der Rheinlandzone und bei der Einführung der Wchrbobeit in Deutschland ihre schändliche Hetze betrieben. Wie wenig Erfolg sic damit gehabt haben, haben unsere Erfolge bewiesen. ES wird ihnen fetzt von elsässischer Be völkerung bescheinigt, wie man über ihre Machenschaften denkt. Daraus sollte man in Paris wenigstens die Folge rungen ziehen »ud eine Neuordnung des Straßburger Senders vornehmen. Schließlich würde das ia auch den schönen Ministerredeu über die erforderliche Ordnung und Biirgerdiszipltu entsprechen. ES würde die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich glücklicher gestalten, und der elsässischen Bevölkerung könnte der Rundfunk wieder ein Erholung-- und EntspannungSmittel sein. So lange die Giftmischerei der Emigranten, um dir sich beson der» der marxistische Gewerkschastsfübrcr Mersch verdient macht, weiter anhält, wird die clsaß lothringische Bevölke rung dasselbe tun, waS bei uuS in Deutschland schon gang und gäbe geworden ist: Wenn irgendein Jude am Mikro phon erscheint, drehen wir den Lautsprecher einfach ab. Neue Umslvervorberettuusen -er Komintern ss Warschau. Wie die polnische Telearavkienagentur au» Prag meldet, ist der tschechische Kommunist Gottwald ,« einem der 5 Sekretäre der Komintern ernannt worden. Für 1888 plane die Komintern die Schaffung von 8 Zentren sitr ihre Umftnrzpläve in Prag, Basel und Straßburg. Prag werde die Hauptniederlassung der Komintern in Mit teleuropa sein. Spanienbolschewisten bemühen sich um Friedensverhandlungen? ff Part». Nach einer Meldung de» ,Lour" au» voyonne bemüht sich Barcelona seit einigen Wochen ver- stärkt darum, mit der Nationalregierung in Verhandlungen zu kommen. Die Ursache hierfür sei in der sich ständig ver- schlechternden i«uerpolitischen, wirtschaftliche« und militäri sche« Lage der bolschewistische« Machthaber zu suchen, die nunmehr nach den letzten großen Erfolgen der Nationalen an der Teruel- sowie an anderen Fronten „dringlichst eine Lvsuug erfordere". E» werbe jedoch bezweifelt, daß sich General Franco zu irgendwelchen Verhandlungen bereit- erklären wirb, die von ihm zu früheren Zeitpunkten schon mehrfach abgelehnt wurden, e» sei denn, daß Barcelona seinen Widerstand endgültig einstellt. Vrmrd auf einer Vmrerrchochzett »« Re«sche» verbrannt js Belgrad. Im Dorf Sretniza in der Nähe von Mostar kamen a«f ei««r Nanerxhochzeit bei eine« Brand« Ul Person«« ««» Lebe«. Gegen 100 Personen brängten sich in der großen Stube zusammen, al» plötzlich Feuerschwaden von der angrenzenden Scheune hereinschlugen. Eine Panik brach au». Alle» drängte sich zu der einzigen Tür. In kürzester Frist war da» strohgedeckte Hol,hau» niederge- brannt. 8« Personen verbrannte«, darunter der Bräutigam «nd feine Elter«. Die Brant wurde schwer verletzt. Man vermutet, daß «in abgewiesener Freier den Brand gelegt hat. König Georg VI. verschiebt seine Indienreise V "London. Der englische König hat seine Reise nach Jndie«, bet welcher Gelegenheit die feierliche Krönung znm Kaiser von Jndie« erfolgen sollte, anfgeschobe« ^."^Etner offiziellen Verlautbarung de» Jndienmtniste- rium» heißt e», daß der König zu dem Entschluß gekommen du "orten, bi» sich die allgemeine Weltlage mehr be- euhigt habe und die finanziellen Aussichten in Indien ge- "««"«» Der König habe bet dieser Gelegenheit ^"gleichzeitig seinem Wunsche «uSbruck gegeben, sobald es die Umstände erlaubten, Indien zu besuchen. Regierungswechsel in Rumänien Vas neue rumänische Kabinett gebildet )f Bukarest. Di« Regierung Goga hat am Douners- tag abend ihren Rücktritt erklärt. Die Zeitungen bringen in Sonderausgaben die amtliche Bestätigung für den Rück tritt, den der König angenommen hat. „Universul" erklärt, daß iuueu- «nd außenpolitische Beweggründe Goga zum Rücktritt veranlaßt hätten. Alle zurückgetretenen Minister wurden zum König gerufen. Nach einer Audienz beim König teilte Maniu, der Letter der nationalzaranistischen Partei, mit, daß der König eine neue Lösung in Erwägung zieh«. Die Wahlen würden auf jeden Fall verschoben werden. Die neue Regierung soll eine Regierung der natio nalen Zusammenfassung werden. Der Rücktritt der Regier««« Goga hat außen«, innen- und wirtschaftspolitische Gründe. Durch daS neue Regie rungsprogramm ist der Haushalt stark belastet. Eine Uebcrbrückung mit Hilfe der Nationalbank erwies sich als unmöglich. Die demokratischen Oppositionsparteien suchten den König davon zu überzeugen, daß nur eine Regierung, die alle nationalen Kräfte vereinige, dem Lande Rübe bringen könne, da die kommenden Wahlen sonst sehr blutig werden könnten. Unter dem Vorsitz des König» tagte am Donnerstag abend ein Krourat, an dem alle früheren Ministerpräsi denten »nd alle Parteiführer außer Eodreanu teilnahmen Anschließend betraute der König den Patriarchen Miro» Ehriftea mit der Regierungsbildung. Ministerpräsident Patriarch Ehriftea Di« neue rumänische Regierung ist «och i« der Nacht gebildet worden. Gegen 8 llhr früh wurde solgende Zu sammensetzung halbamtlich bekannt: Ministerpräsident: Patriarch Mirou Ehriftea, Staatsminister: Die ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. AugcleSeu, Marschall AvcreScu, Professor Jorga, MironcScu, Vaida Vocvvd, Vaitoianu, Datarcscu, gleichzeitig Außenminister, Finanz» und »orläns. Juftizmiuifter: Eaacicov lliberali, Gciundheitsminifter: Eoftinescn lliberali. Kultus- und Unterrichtsmiuifter: Jamaudi lliberali. Berkehrsminifter: Dr. Augelescu iRnmänische Fronti. Arbeiröminifter: Nitzescu lRumänische Fronti, Industrie» und Haudelsminifter: Argetoianu (Präsident der Agrarpartcii, LaudwirtschastSmiuister: Professor IoneScu Siseschti iVer- trauenSmann von Professor Jorgai, Juneumiuister: Ealiuescu lehemalS National Zaranisti, Minister für Krieg, Marine, Lustsahrt: General Jo« Autoueseu, UuterstaatSsekretär: General Paul DheodoreScu. Der Ministerpräsident Patriarch Miro« Ehriftea, der im 72. LebcnSsahrc steht, ist feit 182K Oberhaupt der Rumä nisch-Orthodoxen Kirche und war vorher Bischof im Banat. Ter Patriarch genießt ein außerordentlich großes Ansehen im rumänischen Volk. Von den ehemaligen Ministerpräsidenten sind nur Goga und Maniu nicht in das Kabinett eingetreten. Die libe ralen Minister und der Landwirtschaftsminister haben dem Kabinett TatareSeu angehört. General AntoncScu, der Kriegsminister im Kabinett Goga war, hat das Marine- und Luftsahrtministerium noch hinzugenommcn. Außer ihm hat noch der Innenminister Ealinescu der Regierung Goga angehört. „Die Folge jüdischer Machenschaften" Polnische Urteile über den Rücktritt Gogas Obwohl die Blätter zum Rücktritt der Regierung Goga im einzelnen noch nicht Stellung nehmen, geht aus den Ueberschriften doch hervor, wie lebhaften Anteil man in Warschau an der Entwickelung in Rumänien nimmt. „Gazeta Polska" und „Expreß Poranuy" veröffentlichen eine Meldung aus Bukarest, in der auf die Gründe de» Regierungswechsels eingegangen wirb Einer der Haupt gründe sei wohl die Spannung gewesen, die sich zwischen der Eisernen Garde, die immer einflußreicher unter der Bevölkerung werde, und allen anderen Gruppierungen ent wickelt habe. Die Enthaltung der Eisernen Garde von der Wahlpropaganba habe zwar die Gefahr einer Verschärfung der inuerpolitischen Lage fürs erste beseitigt, aber eine endgültige Klärung nicht erleichtert. Weiter wird in der Meldung daraus hingewiesen, daß die von Goga geförderte Entwickelung besonders in Frankreich und England unlieb sam verfolgt worden sei. Die neue Regierung werde viel leicht einen autoritativen Eharakler tragen und werde sich aus bas Vertrauen und den Willen des Königs stützen. Es sei aber nicht unmöglich, daß sie nur einen Uebergangs- chaxakter trage und ihre Aufgabe bann für beendet halte, wenn sich die Ocsfentlichkeit im Lande beruhigt habe. Der regierungsfreundliche „Kurier Poranuy" schreibt, es sei zunächst noch schwer, über die plötzliche und wichtige Umstellung in Rumänien ein Urteil zu fällen. Es sei kei neswegs ausgeschlossen, daß in der Hauptsache äußere -chwicrigkcitcn den Rücktritt der Regierung Goga veran- laßt haben. DaS Blatt verweist hierbei ans die Machen schaften des internationalen Judentums in Gens. Man könne aber darauf Hinweisen, daß mit keinen besonderen Aenderunaen in der äußeren Politik Rumänien» zu rech nen sei. Sie unterstehe der persönlichen Kontrolle des Königs Earol und sei iniolgedesicn unabhängig von dem gerade im Amt befindlichen Außenminister. Die Außen Politik AntoneScuS sei von MiceScu fortgesetzt worden, und mit Gewißheit werde auch der neue Außenminister die gleiche außenpolitische Linie einhalten. Die Wahlen in Rumänien rückqänqiq qemackt ss Bukarest. Wie die Preise mitteilt, sind die für den 2. März angesetzten Wahlen durch königliche» Dekret rück« gängig gemacht worden. Vie neue rumänische Negierung bereits vereidigt Belagerungszustand verdünnt — Revision -er Verfassung angetün-igi und VarieieniSttglett ausgesetzt Di« neu« Regierung hat noch im Laufe der Nacht de» Eid abgelegt. Durch königliches Dekret ist der Belage rungszustand zur Aufrechterhaltung der Ordnung verhäugt worden. Alle Machtmittel sind i« die Hände der militäri sche« Organe gelegt worden, die auch die Preffezensur hand habe« u«d Versammlungen »erbieten u«d auslüsen können. Der Belagerungszustand wird aufgehoben, wenn e» für zweckmäßig angesehen wird. Vergeben werden durch die Militärgerichte abgeurteilt. Die Tätigkeit der Parteien wird bi» zur Revifio» »er «erfass»,« einstweilen aus gesetzt. Da» Parlament wird vorläufig nicht zusammen, treten. Sämtliche Präfekten des Landes sind abgerufen worden und durch Militärpräfekten ersetzt. Bei der Eidesablcgung des neuen Kabinetts hat König Carol ein« Rede gehalte«, in der er auSftthrte, daß e» «in außergewöhnlicher Augenblick iu »er ««schichte de» rumä nischen Volkes sei. Er danke dem Vaterlandsgefühl und dem Pflichtgefühl der ehemaligen Ministerpräsidenten, die sich zur Verfügung gestellt hätten. Rumänien trete in einen neuen Zeitraum ein, in dem Irrtümer der Ver ¬ gangenheit mit größter Energie und mit Nachdenken ver- bester» werden müßten. Er. der König, wisie. daß jeder Minister bereit sei, ihm mit aller Energie zu Helsen. Neber die Antwortrede des neuen Ministerpräsidenten ist amtlich nichts mitgeteilt worden. Inzwischen hat der König einen Ausruf an daS Volk gerichtet, in dem er davon spricht, daß Unruhe und Ver wirrung in das Leben und die Seele des rumänischen Volkes cingekehrt seien. Sie verlangten nach einer Ent scheidung. Rumänien «üffe gerettet werden uud er sei eutschloffeu, dies zu tun »ach der jetzigen Richtlinie der Belange des Vaterlandes. Ans diesem Grunde habe er eine neue Regierung unter der Präsidentschaft des rumäni schen Patriarchen berufen, eine Regierung von Männern der Verantwortung. Diese Regierung werde das Ver waltnngSleben dr» Staates entpolitisieren und sich einen Wechsel der Verfassung entsprechend den Notwendigkeiten de» Landes Vorbehalten. Er, der König, habe sich ent schlossen, diesen Weg mit aller Energie und mit der Ucber- zeugung zu gehen, baß er für das Land notwendig sei. DaS Wüten der Roten an der Teruel-Front Zahlreiche Personen erschoss«« — Ortschaft«« völlig auSgepltiudert ff Saragossa. Die ausländischen Journalisten be suchten da» von den nationalen Truppen in den lebten Tagen an der Teruel-Front eroberte Gebiet, wo zur Zeit völlige Ruhe herrscht, da die Bolschewisten entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit keine Gegenangriffe unternommen haben. Die Pressevertreter konnten sich von den gewaltigen Mengen erbeuteten Kriegsmaterials überzeugen und sich mit Gefangenen unterhalten, deren Zahl auf ungefähr 10 MV angestiegen ist. Die eroberte« Ortschaften biete» ei« tranrigeS Bild. Sie wnrden von den Bolschewisten völlig ansgeplündert. Alle männlichen Einwohner im Alter von iS—40 Jahren wurden von den Roten unter Todesdrohungen gezwungen, mit ihnen mitzugehen. Zurückgebliebene Frauen berichten, daß zahlreiche Personen, deren soziale Stellung über dem Durchschnitt lag, von bolschewistischen Horden grausam verfolgt und erschossen wurden. Empfang in der Deutfck-Französiscken Gesellschaft )( Berlin. Zu Ehren des Präsidenten deS Comitd France-Allemagne, George» Scalpiui, des Präsidenten der Uuron Nationale der französischen Frontkämpfer, Jean Goh, 'und des Präsidenten der Union Föderale der fran zösischem Frontkämpfer, Henri Pjchot, fand am Tvnnerstaa im Berliner Hau» der Deutsch-Französischen Gesellschaft ern Empfang statt der einen sehr starken Besuch auswjes. Der Vorsitzende der Deutsch-Französischen Gesellschaft, - Arnim, begrüßte in einer Ansprache die französischen Gäste, welche zu einer Arbeitsbesprechung , e Kraute Tätigkeit der Deutsch-Fran zosismen Gesellschaft und des Comitd France-Allemagne in die Reichshauptstadt gekommen waren. Der Abgeordnete ibm mit warmen Worten, und dem Hinweis auf die unbestreitbaren Erfolge, die in der Ver- ls chaften und der Front- kamvrerverbände erzielt worden sind.