Volltext Seite (XML)
Mburgcr Tageblatt «ad Waldenburger Anzeiger D»»»erst«g, reu 3t. Oktoter 1918 Mmtliaher Teil Nr. «. kostenlos. Die tschecho-slowakischc Republik gegründet gerio Isr eit >si utK burk' für Einlagen auf Sparbücher und Giro einlagen bei täglichem Verfügungsrecht, sn a- Is. sn lis Geschäftszeit: 8-12 und 2—5 Uhr, Sonnabends 8—3 Uhr. Fernsprecher Nr. 16. ira"/ An -er Lys Nietzernng wurden gegnerische Vorstöffe ^Stwiesen. Tie Angriffe gegen den Oisekunal waren vergeblich. . Tus ZerstörnngSfeucr der Engländer auf die Ort- Lasten -er Schelde-Niederung wird fortgesetzt, »lwischcn Aire und Maas lebte die Artillcrietätig- 'nt auf, In den letzten Tagen wurde» 49 feindliche Flugzeuge ^geschossen. sn Berlin wurde Kempner zum NeichstagSabgeord- "eten gewählt. Sachsen ist ein Staatsrat eingesetzt worden. äum ungarischen Ministerpräsidenten wurde Graf halft ernannt. In Budapest plünderten die Arbeiter die Waffeu- ^ger. Tie galizisch-polnische Grenze ist aufgehoben. Tie Kroate» trcnncn sich von Ungarn. Nr den Wiederaufbau Belgien» werden nmfangreiche Vorbereitungen getroffen. In Frankreich wird die Jahresklafs, 1930 erst nächstes öriihjahr einbernsen. Tie Franzosen fürchten den «nschlnsz der Deutsch- ^osterreicher an das Deutsche Reich. W Tu Spanien machen sich deutsch-feindlichelvestrebunge» "Merkbar. Tie Japaner haben von Irkutsk ihren Bormarsch "och Westen angetreteu. WM -» a» Amerika wurde die Liqnidiernng feindlicher ver- ^igenswerte eingestellt. wir bereit» Borbereitungen getroffen, damit die Völker Oesterreich» und Ungarn» ihre künftige Gestaltung nach eigenem Mansche gänzlich unbehindert bestimmen und vollziehen kdnnen. Seit dem Regierungsantritt de» Kaiser» und König» Karl war es sein unentwegtes Bs- streben, da» Ende de« Kriege« herbeizuführen. Mehr als je ist da» heute der Wunsch de» Herrscher» und aller Völker Oesterreichs und Ungarns, die von der Ueberzeugtmg durchdrungen sind, daß ihr künftige» Schicksal nur in einer friedlichen Welt, frei vvn Erschütte rungen, Prüfungen, Entbehrungen und Bitternissen de» Kriege» gestaltet werd-n könne. Ich wende mich des halb direkt an Sie, Herr Staatssekretär, mit der Bitte, bei dem Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten dahin wirken zu wollen, daß im Interesse der Humani tät sowie im Interesse aller Völker, die in Oesterreich und Ungarn leben, der sofortige Waffenstillstand an allen Fronten Oesterreich Ungarn» herbeigeführt werde und die. Einleitung vvn Friedesverhandlungen erfolge." Auch die Türkei wünscht einen Sonderfrieden. Da» Konstantinopler Blatt „Akscham" meldete, daß offizielle Verhandlungen der Türkei mit der Entente be gonnen hätte». Delegierte seien mit General Townshend abgereist. Die Nachricht beschäftigt die Presse und wird «eist in anerkennendem Sinne besprochen. Viele geben sogar schon die Bedingungen bekannt. „Tanin" erklärt dagegen alle derartigen Nachrichten, auch au» offizieller Quelle, al» reine Vermutungen. Wahr scheint zu sei», daß Verhandlungen invsfizirll eingeleitet find. Wine feindliche Gegenäusserung ist ge stern eingelaufe». „Tanin" erklärt, mau könne nur verficher», daß di» offiziellen Kreise hoffnungsvoll ge stimmt seien. Einige versichern, daß die feindlichen Be dingungen günstig seien uud ein Abschluß bevorsteho. Andere erwarten tagelange Verhandlungen und glauben, daß die Bedingungen schwer seien. Nach vorliegenden Aeußerungen scheint man zu wünschen, daß die Meerengen geöffnet werden und die Flotte einfahre, ohne, bi» auf eine kleine Abteilung zur Ueberwachung der Demvbilisa- tivn, eine Landung zu unternehmen. Die Tragweite des Abfalle» Oesterreichs und der Türkei darf nicht unterschätzt werden. In beiden Län dern haben die Agenten der Entente gewühlt. Deutsch land hat Menschen und Material für seine ehemaligen Verbündeten nutzlos geopfert. Das ist nun der Dank dafür. Die Machtverhältmsse verschieben sich naturge mäß durch diese beiden neue« Ereignisse außerordentlich. Wenn man freilich die Gewißheit hegen dürfte, daß! unsere Gegner eine« Frieden der Gerechtigkeit haben wollen, dann würde die Rechnung für Deutschland auch ohne Bundesgenossen noch nicht so schlimm stehen. Die Deutsche» Oesterreich» haben i« der Hochhaltung der Bunde»treue gegen die Note Stellung genommen su^< »urch "Waldenburg, 30. Oktober 1S18. Oesterreich sowohl wie die Türkei sind nunmehr von ^utschland abgefallen. Beide Mächte bieten einen Sonderfrieden an. Da» ist der Dank de» Hauses Hab»- ^kg. Lie österreichisch-ungarische Regierung hat gleich- ikitig mit der an den Gtaat»sekretär Lansing gerichteten ^ote den Inhalt derselben der französischen, königlich ^britannischen, kaiserlich japanischen und königlich ita- ^nischen Regierung mit der Bitte mitgeteilt, dem darin ^thaltenen Vorschlag auch ihrerseits zuzustimmen und "«selben bei dem Herrn Präsidenten Wilson zu unterstütze«. Ferner hat der Minister de» Aeußere« Graf Andrassy "" den Staatssekretär Lansing folgende» Telegramm dichtet: »Sofort nach llebernahme der Leitung des Ministeri- "'n» de» Aeußeren habe ich eine offizielle Antwort auf ^re Not« vom 18. 10. abgesandt, au» welcher Sie Entnehmen werden, daß wir in allen Punkte« die Grundsätze annehmen, welche der Präsident d.r Vereinig en Staaten in seinen verschiedenen Erklärungen aufge- Mt hat. I» voller Uebeieinstimmung m t den vestre- -"Len Herr« Wllson» zur Sicherung van künftige« Ziegen und zur Schaffung einer Völkersamilie haben üreM CM mz.) icsaguu jösisch" ote du liG'» besiW M.) . pondtt' «lall!! in, d«i siden'e» i sei"' LE »le Bedi"«' Heute Mittwoch Nachmittag gegen grüne Lebensmittel bezugskarte 6 ab Nr. 601 — Marke 2 — 60 Gramm Delikatetz-Heringe für 36 Pfg., soweit der Vorrat reicht, bei Frau Schnabel. Waldenburg, den 30. Oktober 1918. Der Ttadtrat. Zuckerkarten Freitag, den 1. November dieses Jahres, Vormittags */,9 bis */,1 Nhr und Nachmittags '/r3 bis 6 Uhr Aus gabe der neuen Zuckerkarten. Die Zuckerkarte und, d^r Be zugsausweis sind auf der Rückseite mit Namen und Woh nung des Inhabers zu bezeichnen und sodann dem Zucker händler zur Abstempelung vorznlcgen: anders darf die Karte nicht beliefert werden. Waldenburg, den 30. Oktober 1918. Der Stadtrat. Margarine-V erkauf. Freitag von 4—7 Uhr Nachmittags Abgabe von Mar garine aus alle Karten, Oelmarke Oktober. 30 Gramm 12 Pfg. Kleingeld mitbringcn. Waldenburg, den 30. Oktober 1918. Der Stadtrat. scheint täglich mit Ausnahme der T«ge noch Sonn- und. «ad " Filialen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Otto FS»- ,Magen. Annahme von Inseraten bis Vormittag 1V ster; in Callenberg bei Herrn Strumpfwirier Friedr W des Ausgabetages. Bezugspreis vierteljährlich 2.85 AM« I« . I. . . Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Frau Emma monatlich 95 Pfg. Einzelne Nummer 1V Pfg. K I »4^1 FH vcrw. Stiegler; in Penig bei Herrn Wilbelm Dahler; ^hratenpreis 1 Zeile 20 Pfg., von auswärts 25 Pfg., M IK11 I I» UVID I » 11 I «KU- 8 / I LLG I UI UV I in Wallenburg bei Herm Linus Friedemann und in Mamezeilenpreis 40 Pfg- die dreigespaltene Zeile im V vT stG- st V Ziegelheim bei Herm Eduard Kirsten. Etlichen Teile 40 Pfg.' Nachlaß nach festem Tarif. ,«rnspr«».r ^ir. ,. ^r.». Kmlsblslt für das Königlicke KmtsgeriM und den Stsdtrst zu Waldenburg. ävglnch weit verbreitet in den Ortschaften der StandesamtSbezirke Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba« mederhain, Langenleuba-Oberhain, LangenLurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenhurg und Ziegelheim Nr. Ws 7 Spar- u. Girokasse Waldenburg Sa. im Mhnst. Witterungsderrcht, ausgenommen am 30. Oktober, Mittag 1 Uhr. rher»o«eterst«»d st- 9° O. iMorgenk 8 Uhr st- 0,»° O. Tiefste Rachttemperatur — 0,.« O-i Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lamprechts Polymeter 44°/». Taupunkt — 3» ^itderschlagSmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 0,« mm. Daher Witterungsaussichtc» für den 31. Oktober: Heiter. Ter VollziehungsauSschuß der deutschen Parteien hat sich in einer Sitzung damit beschäftigt und wird eine dahinge hende Entschließung annehmen. Aufhalten wird er da mit Sen rollenden Magen Oesterreich» freilich auch nicht. Europa steht vor einer vollständigen Neubildung seiner staatlichen Einrichtungen. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Dem General Ludendorff hat der König von Württem berg das Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone mit Schwertern verliehen. Generalleutnant Gröner ist am Dienstag in Berlin ein getroffen. Nach der Meldung beim Kaiser und einer Rück sprache mit der Reichsleitung dürfte er sich sofort in das Große Hauptquartier begeben, um dort die Nachfolgerschaft Ludendorffs anzutreten. Generalleutnant Gröner, ein ge borener Schwabe, war eine Zeit lang Chef des Kriegsamts und zuletzt Organisator der militärischen und wirtschaftlichen Fragen in der Ukraine. Eine Ergänzung der letzten deutschen Note soll in einer Denkschrift unterwegs sein, die dem Präsidenten Wilson da» Verständnis für die Verfassungsveränderungen in Deutsch- land näher bringen soll. Die am 24. d. in Berlin tagende Abgeordnetenversamm- lung des Brandenburgischen Hauptvcreins des Evangeli schen Bundes beschloß solgcnde Kundgebung: „Das Vaterland ist in Gefahr. Die Stunde der Entscheidung naht. Es gilt das Erbe der Väter und Deutschlands Zu kunft. Der ungeheure Ernst der Lage verlangt von jeder mann höchste Entschlossenheit. Wir erwarten daher auch von unseren Mitgliedern und Freunden, daß sie es nicht an sich fehlen lassen. Kein Wort' des Verzagens komme über unsere Lippen. Wer Vater, Söhne, Brüder im Felde hat, der stärke ihnen den Mut zum unerschrockenen AuS- harrcn. Auch in der Heimat tut es not, gegenüber den Anwandlungen sorgenvoller Schwäche zu neuem Vertrauen, Zuversicht und unermüdetem Opsersinn nachdrücklich aufzu rufen Mit den geistigen Waffen der Resormation und den oft bewährten Mitteln dienender Liebe stellt sich der Evange lische Bund dem Vaterland zur Verfügung. Bereit, bas Trennende, soweit es irgend möglich ist, znrückzustellen, sucht er die einigende Front zur Mobilisierung aller Kräfte im Dienst der nationalen Verteidigung und eines ehrenvollen Friedens. Er tut es mit dem alten Kampf- und Glaubens ruf: Ein feste Burg ist unser Gott! Die Reichsbank gibt neue Banknoten aus, um dem Mangel an Zahlungsmitteln abzuhelfen. Der interfraktionelle Ausschuß des Reichstags hat sich bereits mit der Frage beschäftigt, ob frühere leitende Staats männer, denen man eine Schuld an dem Scheitern der angeblichen Friedcnsvermittelungsversuchc Ende 1916 und Anfang 1917 zuschreibt, zur Rechenschaft gezogen werden können. Bestimmte Anträge in dieser Richtung liegen nicht für'Giroeinlagen bei einvierteljährlicher O Kündigung O Vermietung von Schließfächern. WM" Aahlstclle für all» Behörden. "WW Unentgeltliche Verwahrung und Verwaltung von Kriegsanleihe und anderen sicheren Wertpapieren. Postscheckkonto Leipzig 11413. Anneindeverbandsgirokonto Waldenburg «iroverkchr nach allen Orten des Deutschen Reiches