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Mkwrz Ettedttien Sririe». srratk l». <»onn«> m,»t»Vr«l» »>,r,«l» Kar. Siiizrl»« »r. t Kar. - - Nutz'««: «,8öO «xemplal«. Jnsiraten-LMa»«« auawärt»: N»»»»»- «I»I» A Vojslar tn Hamdura. «r-Itn. Wien, L«»Ug. Vasrl, ».«»lau. ar.n Huri a M>- Ituit.ot.--a t» «-rItn.Let»»«».wlttt. Humtura. yrankturt « M.. Un«i>i«n — V-» dato», t» »rank» li.i - t» V ixt tn SiikMMf.— Ua-U- l.iilikki,, Pul li»! L k«. tn Pari». Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Alr'psch Relchardt in Dresden. Verantwort!. Redakteur: Inllvs ^ieichardt. Mate lS ,n««n»mmr» »t» Ad.«Um. Lanniaa» Lt»»i,t»n«t2M,r. I» Rculladl: arolie Llolür- » »it Add. L lldr. Dkr Raum »itt«r ein- IdaUtaen Prttl-ri!r kasiet li Pta. LtnaNandl dir Zeile L !N«r. eine Garantie iiir da» nachlttäaiae Lrtchei- neu der Inserat« «erd nicht »e-ebei«. «u»warttze Annoneen- Anitrage «an nn« unde« tannlen Iirmen u. Per- tonen interiren wir nur «e«en Pranumermrto« Zalilun, durch Artet« marken oder Vodetneeh. lung. lO -ribrn ioltnr Nar. Aarn>t>«,»« ISnnen on ZolUunA a»ch »ut cine Dre-daerAirm, anwiiten. Di- Sr». Nr. 7V Achtzehnter Jklirgang. Politisches. Die Thronrede, mit der gestern Le. Majestät oer König sine getreuen Stand in die Heimat!) entließ, schildert in kurzen Zügen die Arbeiten des verfloss!,en Landtags. 'Als Gvuudton t urciizieht sie das Gefühl !,e, zlicycn Wohlwollens, ivelchetz Krow' und Land in Sachsen verb ndet. ohne r!>etorischen Schmuck, die Sprache nicht zum blendenden S pbau verioendend, schlicht und einfach, mitunter sogar etw >s ge>chuftSmäßig, verbreitet sich die Thronreoe über das dem Landtage gestellt gewesene, von ihm theilZ mit günstigstem Erfolge bearbeitete, theils brachliegend gelassene Arbeitsfeld. Sie sagt eine gewissenhafte Prüfung der staatsrechtlichen Frage der Publikation des VoltsschulgejetzeS zu, von der die Landtagsschrift „noch nicht" an die Regierung ge langt ist, macht eine scharfe Wendung gegen die Haltung der 1« Kammer in der Verfassungsfrage, verweilt einen Augenblick bei dem gemllthvvllen Hochzeitsjubiläum, eröffnet Beamten, Lehrern und Geistlichen eine freundliche Perspektive und gedenkt dankbar der großen Bewilligungen des Landtags sür Bertehrs- a rstalten, Staatsgebaude, Kunst und Wissenschaft. Nicht erwähnt sind selbstverständlich die Beziehungen zum AuSlandc, welche jetzt dem Reiche obliegen; die Stellung Sachsens im Reiche selbst ist eine so klar gegebene, daß sie nicht besonderer Besprechung be durfte. Der Eindruck der Thronrede im Lande dürfte ein ihrem s tündlichen Inhalte entsprechender freundlicher sein Nicht blos Thiers, auch Bismarck war dieser Tage leicht erkrankt und mußte auf ärztliches Geheiß das - ett hüten. Zu einer Conserenz mit dem Kauer in s Schloß befohlen, ließ er sich durch den wirkt. Geh. Legationsrath v. Balan vertreten. Bon Thier's Genesung konnten sich nicht nur die Deputirten, die er empfing, sondern nameirtlich auch der deutsche Botschafter, (straf Arnim persönlich überzeugen. MS er in Pari? '-eniaM.THiLr's sei erkrankt, dampfte er sogleich nach Versaim» und verlangte eine Audienz bei Thier's unter dem Vorwände, er wünsche den Staatschef zu seinem Erfolge in der Kammer zu beglücuvunschcn. Thier's Leben ist allerdings augenblicklich für Deutschland ein sehr kostbares Gut. (stanz beruhigt wurden die Pariser über den körperlichen Zustand von Thier's, als sie Madame Thier's in P«is erscheinen scsi.en. Alle Welt weih, daß die greise Dame -v rch Nichts in der Well, durch keine politischen Erwägungen bewogen werden könnte, ihren Gatten zu verlassen, wenn die ge ringste Besorgniß für sein Befinden obivaltete. Thiers ist zwar LeinPhilemon, aber seine Frau verdient den Namen einer Baueis. Noch sin dritter Patient erregte durch eine Erkrankung die leb hafte Besorgniß jeimr Landsleute: Franz D^ak. Der große Ungar, begabt ebenso mit jtaatSmänni'chen Eigenschaften, als ausgezeichnet durch hohe Vaterlandsliebe und unbestechliche Ehr- jsichkit, war scheu längere Zeit unpäßlich; die Herzkrämpfe, von denen er augenblicklich befallen ist und die Beinaescl,wulst, an der« leidet, flößen ganz Ungarn jedoch ziemliche Bchorgniß ein. Sein etwaiger Ted würtu die Deakpnrt 'i, die in allen Fugen kracht, führerlos machen und nahe Mt die Auflösung führen. - In Prag ist der czechijche ReoaUenr Strejschomsky, gegen dW»«in Unterschlagungsprozeß mit ziemlicher Aussicht aus Pcr- itnheilung eingeleitet worden war, von den rzecpijchcn Geschwor- nen freigesprochen worden. Im Lager der Wenzelskindcr herrscht darüber HAle Freude, größte Begeisterung. In Wien ist, wie einige mit besonderem Raffinement ausgeführte Diebstähle uno Betrügereien beweisen, bereils der Bortrab der großen Gauner- Expedition eingetroffen, welche, aus aller Herren Länder relrutirt, sich das Ausbeuten der AuSstellungsfremden zur Aufgabe ge pellt hat. " Aus der italienischen Schweiz, die sich allezeit durch religiöse Freifinnigkcit ausgezeichnet hat, wird eine ansehnliche Demon stration gegen die Priesterherrschafl gemeldet. In Bellinzona sa<P> eine große Volksversammlung statt, welche die Regieruitgen der Baseler Diözese und des Eantons Genf ermuthigte, in dem Streite mit den Bischöfen die unveräußerlichen Hoheitsrechte des Staats nicht preiszugeben. Das Volk von Solothurn steht nicht Minder tapfer seiner Regierung gegen den Bischof Lachat zur Sei«. Bekanntlich hat die weit überwiegende Mehrheit der Solothurn« die Absetzung des herrschsüchtigen Priesters durch Äs Regierung durch seine Unterschrift gebilligt. Das glänzende Gychniß dieser Unterschriftensammlung zielst einem Soloth. KSr». der Baseler „Grenzvost" Anlaß zu folgenden Bemerkungen: ",,Oiae interessante Erscheinung ist es, daß jene Ortschaften, in welchen die Industrie blüht, das größte Kontingent von Unter schriften geliefert haben; ein neuer Beweis, daß mit dem materi ellm Gedeihen Bildung und geistiger Fortschritt parallel gehen. Mn neues Schulgesetz, das dem nächsten Kantonsrath vorliegt, für Erhöhung der Besoldung der Lehrer, Professoren und aller sonderen Angestellten, ein Eisenbahnnetz, wie es nach unsäglichen Anstrengungen zu Stande gebracht worden, sind Errungenschaf ten, an denen unsere ultramontanen Wühlereien zerschmelzen -werden, wie der Schnee an der Sonne. Nein, das Solothurncr Volk ist nicht erlahmt, noch faul geworden ; nie wird es jesuitisch -werden!" Um so ingrimmiger wüthen die Ultramontanen. Daß MyyMr HauptMnec, de«» Landamman Pigieh dz« liWüge Mitrekacteur: Dr. Isiuil »lerer'. Für das Feuilleton: Haiti»«,»». Dresse», Dienstag, 11. März 1873. blühende Tochter, vor kurzem gestorben ist, bezeichnen sie als ein Strafgericht Gottes. Den lieben Herrgott sollte man aus dem Spiele lassen; oder wäre es menschenwürdig, jetzt umgekehrt, zu behaupten, daß, m-il dein preuß. Abg.Reichenspcrger, den Führer der deutschen Ultramontanen, in Meran sein ältester, yochbegabter Sohn gestorben ist, darin der Finger Gottes zu finden sei, der Rcichensperger für seine Rede gegen die Falkschcn Kirchengesetze habe züchtigen wollen? Bekanntlich organisiren sich die Bürger Madrids militärisch zum gegenseitigen Schutze ihres EigcnthumS. Die so einfluß reichen Sozialisten sind über diese Vorsichtsmaßregel „diese unbe fugte Einmischung der Bourgeoisie in die Staatsangelegenheiten" wüthend, dieZeitnng der Rothen tobt: „Es sei ein Mißtrauens votum gegen die Regierung, gegen die Armee; diese Leute sollten bei ihrem Geschäfte bleiben, um ihren Steuern und anderen Verpflichtungen gegen den Staat nachzukommen, nicht aber un berufen Soldaten spielen, die im Augenblicke einer Gefahr doch das Hasenpanier ergreifen würden." Diese Sprache zeigt allein die Nothwendigkeit der Maßregel der Bürger Madrids. Locnlcs mid Sächsisches. — Mit all' der Würde, Feierlichkeit und dem Gepränge, welche diesem bedeutungsvollen Staatsakte zukommen, vollzog sich gestern Mittag ,m K. Schlosse der Schluß des 1.4. ordent lichen Landtags. Borhergegangen war ihm ein Gottesdienst in der Sophienlirche, bei welchem der Hofprediger Or. Langbein eine Predigt über den Text Josua 24, 14—18, l„Jch und mein Haus wollen dein Herrn dienen, — das soll fortan unser Wahl»,mich und unsere Lebenslosung sein") gehalten hat. Von I I Uhr ab nahm die Schloßstraße eine außerordentlich bewegte Physiognomie an. In zum Theil prächtigen Equipagen fuhren Hosrcmgordnungen, die Aristokratie des Landes und zahlreiche Offiziere, sowie die Mitglieder beider Ständekammern nach dem Schlosse. Eine Art Jagdwagen brachte eine Anzahl Eadettcn in der vom Jubiläum her noch wohlbekannten kleidsamen Edelpagen- Ilniform gefahren; einzelne Landstände und Suballernoffiziere bedienten sich wohl auch der biedern Droschken oder wunderten zu Fuße vor den Königsthron. Die Wachtmannschaft des K. Schlosses trug Galauniform und Roßschweif, eine Ehrencompagnie Jäger war in den Eorridoren außerdem noch postirt. Tie Mit glieder beider Kammern stellten sich getrennt, jede ihr Directorium cm der Spitze, im Eckparadcsaal der 2. Etage auf, in der Mitte einen Gang offen lassend. Der gutbürgerliche Frack herrschte vor, einige Rittergutsvcsitzir oder Inhaber von Slaatswürden belebten in ihrer Uniform als Krcisstände oder Staatsbeamte die dunkle Blasse, die jedoch umsäumt wurde durch einen blitzenden > Streifen von Offizieren. Notier demThron nahmen hoheLtaats- ! beamte und die Mitglieder des diplomatischen Eorps, sowie son- ! stige am Hofe vor^swüle disiinguirtePersoncn Platz. Unter dem ! dip'omatischen Personale bemerkten wir einen Gesandtschafts sccretär von der preußischen Gesandtschaft (Baron von Eichmann ist bekanntlich verreist , den östreichischen, russischen und bay rischen Gesandten, sonne den englischen Geschäftsträger. Das Ganze bot ein äußerst belebtes, durch den Gegensatz zwischen dem schwarzen Burgerkleide der Abgeordneten und der glänzenden Uniform der Hosbeainte» und Offiziere effectvolles, wohlthuen- des Bild. Schlag 12 Uhr schmetterten Fanfaren vom Thurm- i zimmer her: Der König hatte seine Gemächer verlassen und ver fügte sich, während das Tromptterchor den Parademarsch des GardercitcrregimentS erschallen ließ, nach dem Eckparadesaal durch die Bcwquetsäle. Die Spitze des Zuges bildeten die Hof- marschälle v. Friesen und Gras Vitzthum nebst dem Obercere- nwnienmeister v. Gersdorf, dann folgte eine Anzahl hoher Hof beamte. Des Königs Majestät, neben sich die beiden königl. Prinzen, begleitet von den höchsten Slaatswürdenträgern und den obersten Hofchargen und gefolgt von einer glänzenden Suite, wurde von dreifochcn Hochs, ausgebracht von dein Präsidenten der 1. Kammer, v. Zehmen, empfangen. Der König grüßte freundlich und ließ sich unter dem Thronhimmel auf dem roth- sammtenen, goldgestickten Throne nieder, während sich links und rechts ihm zunächst die beiden Prinzen und sodann die Suite, mit der er eingetreten war, Platz nahm. Nachdem der König hieraus sein -Haupt mit dem reiherfedergeschmückten Helme bedeckt, las er folgende, ihm vom Premierminister v. Friesen überreichte Thronrede vor: Meine Herren Stände! Ein langer und viel bewegter, an bedeutenden und schwierigen Arbeiten überaus reicher Landtag liegt hinter uns. Eine seiner wichtigsten Aufgaben »rar es, dlc neue Organisation der Behörden für die innere Verwaltung zu beratben, welche, indem sie die Bevölkerung selbst zu einer umfassenden und einflußreichen rbellnahme a» den öffentlichen Geschäften berbeizicht, einem längst ge fühlten Bedürfnisse Rechnung tragen soll. In engem Zu sammenhänge mit diesem Gesetzentwürfe sieben die revidirten Gemeindcorknungen, die Gesetze über das Verfahren ln Ver- waltungöstrassachcn und über die Bezirkobcrtrctuiigcn, das neue Volksschulgesek und die Vorlage über die Errichtung eineck LandeckconslswrilnnS für die evangelisch-lutherische .«Arche, »reiche Gesetze alle nicht von clnander getrennt inA Leoei, iretm können. Uever den größten Theil dieser Vor lagen ist cö gelungen, eine vollständige Uebereinstimmuna alterFactorcn dcrGeietzzeblMgbcrbeizumhrcn. Soweit dies nicht möglich gewesen ist, wird eine definitive Entschließung über dack auf Grand der Verfassung deck Landes von Mir ciinuschlagente Verfahren und die Eonseaucnzen deffechen in Bezug aus andere Gcsci-c nicht eher gefaßt werden können, alö biö die daö Volköschulgesctz betreffende Ständische Schritt, welche noch nicht an Meine Regierung gelangt ist, einer genauen Ptüiung unterlegen hat. Zn Meinem lebhaften Bedauern bat eS gereicht» daß über die, den Ständen vorgelcgtcn Gesetzentwürfe wegen einiger Abänderungen der Verlass»ingSurkunte und wegen der Reform deck Svstemö unserer dicecien Steuern eine Vereinigung nicht stattgeinnten bat. Da aber jener Ge setzentwurf von der Zweiten Kammer mit großer Majorität aiigcnommen, in der Ersten Kammer aber nur „zur Zelt" abgclchnt worden ist, so spreche Ich die zuversichtliche Er wartung auck, daß bei Wietervorlegung dieses Gesetzent wurfs aus dem nächsten Landtage ein anderer. Meinen Ab sichten entsprechender Erfolg zu erzielen sein werde. In Bezug aus die Steuerreform aber gerelcl t eS Mir zur Be- frieAgung, daß noch im letzten Augenblicke sicv beide Kam mern wenigstens zu einem von Meiner Negierung vorge- scblaacncn Anträge vereüiiat haben, aui Grund dessen es möglich sein wird, neue Gesetzentwürfe auszuarbeiten und soweit dies ausführbar ist — schon dem nächsten Landtage vorzulegen. Dagegen sind mehrere andere, nicht unwichtige Gesetze, von denen Ich hier > u dack über die Aushebung des Lehns- Verbandes erwähnen will, vereinbart worden. Mit besonderem Danke habe Ich die Bereitwilligkeit anzucrlennen, mit weicher Sie nickst nur für die lausenden Bcdürmiffe der Verwaltung gesorgt, sondern auch nambaite Bewilligungen für außerordentliche Zwecke gemacht haben. Vor Allem drängt es Mich, hier nochmals den Dank zu wiederholen. den Ich Ihnen bereits srüher ausgesprochen habe, den Dank daiur, daß Sie das schöne Famllientest. was Ick' und die Königin, Meine Gcmabiin im vorigen Jahre geleiert, dazu benutzt haben, um zur Erinnerung an dasselbe zwei reiche Stistungen zu begründen. Es hat Mir ferner zur besonderen Befriedigung gereicht, daß Sie durch Bewilligung der erforderlichen Mistel und durch Zustimmung zu den bezüglichen Gesetzen Mir die Möglichkeit verschafft haben, die Lage der Staatsdiener, der Geistlichen und Lebrer, sowie der Hinterlassenen derselben zu verbessern; Ich darf aber dabei nickst verschweigen, da »vir damit noch nickw allen, zum Theil nicht einmal de» dringenden Bedürfnissen Genüge geleistet haben und das die täglich fortschreitende Erhöhung der Preise aller Lebens bedürfnisse und des Lobncö der Arbeit Meine Regierung vielleicht schon am nächsten Landtage nötblgcn wirb, mit erneuten Anforderungen nach dieser Richtung hin vor Sie zu treten. Bedeutende Summen haben Sie abermals Mein« Re gierung sür Eisenbahnbauten, sowie für den Bau der poly technischen Schuic, sür Vervollständigung der den Lehr- zwccken der Universität dienenden Einrichtungen, für höhere Schulen und stir die Bildungoanslaltcn der Schullehrer, so wie zu verschiedenen anderen Zwecken zur Verfügung gestellt und damit Ihre Fürsorge uir die Förderung deS mate riellen Wohlstandes iin Volke ebenso wie für vie einer all gemeinen Verbreitung wiiwnscl'aiNichcr Bildung bethätigt, Sic haben aber gleichzeitig auch die Interessen der Kunst nickst unberücksichtigt gelassen, vielmehr durch die Bewillig ung der Nüttel zum Umbau deo alten Galcriegebäudes mr die Aufnahme zweier wichtigen Sammlnngcn, sowie zum Bau von Künsncratclicrck nach zwei verschiedenen Richtun gen hin dringenden Bcdürümse» abgchosten. Endlich haben Sie aber auch zu einer zweckmäßigen und erwünschten Verlegung der Militär - Etablissement- Meiner Regierung die nöthlgen Mittel gewährt. So kann Ich denn, auch wenn manche Wünsche zur Zeit noch unerfüllt sind, doch immer mit Befriedigung auf die Resultate des Landtags blicken und rufe Ihnen bei Ihrem Scheiden ein herzliches Lebewohl zn. Bei der Stelle, die des Nichtzustandekommens der Verän derung der Verfassungsurkunde gedachte und die Hoffnung auS- sprach, daß auf dem nächsten Landtage die 1. Kammer derselben nicht entgegcnsteheu werde, ging eine lebhaft zustimmende Bewe gung durch die Mitglieder der 2. Kammer. Auch der Schluß der Thronrede fand eine sehr sympathische Aufnahme. Der Geh. Regierungs-Rath Roßberg verlas sodann den kurzen Landtags abschied, der Minister v. Friesen übergab dem Könige zwei ge druckte Exemplare der Thronrede, die Se. Majestät den vor den Thron getretenen Präsidenten beider Kammern huldreich einhän digte. Nachdem sodann der Minister v. Friesen auf Befehl und ini Namen Sr. Majestät des Königs den Landtag für geschlossen erklärt hotte, verließ der König den Eckparadesaal in derselben Weise, in der er eingetreten mar, während die Versammelten in ein dreifaches vom Präsidenten Or. Schaffrath ausgebrachleS Hoch begeistert einstimmten. Am Nachmittage fand beim Könige große Tafel statt, zu der außer den Prinzeil und ihren Gemahl innen sämmtliche Landlagsmitglicder, die Staatsmimster uich Regierungseommissarien Einladungen erhalten hatten. — Durch Verordnung des Fürsten-Reichskanzlers hat da» Postreglement vom 30. Nov. 1871 einige Abänderungen er fahren die sich zunächst auf die extraordinären Beilagen mit Zeitungen und Zeitschriften, welche durch die Post debi» tirt werden, erstrecken. Die Gebühr ist von 1 Pfg. auf einen halbe» Pfennig für das Stück herabgesetzt worden und bei großen Par» tien erhält man einen Rabatt bis zu 50 Procent. Diese extraen Zeitungsbeilagen brauchen der Post gegenüber nickt mehr be- sopders angegeben, sondern einjach iy vie Zeitungs- y. EßMs