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Dresdner Nachrichten : 11.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187902113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-02
- Tag 1879-02-11
-
Monat
1879-02
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1879
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Rr. 42. Jahrgang. io Pi». «ust,,. 38000 »»»». s», »I, ««-«»»» «tzd I«»dt»r «ianascrt»», «ch» Ich »le «»ditti« »ichl »rrtiRdlU». zusk«te».«nn,dmt,«». »»rt»: ch»»s»»»«t« «i» «»nl«rin v,mtur,. «««» NiHwten. Let»»,. B-Iel. Nrkilau. fpanisurt«. — »«».M«Ä« >n v«rl»n, Lrtpztg. St«n, Simdur^ granksurt «. M., Mün» che«. — «au»» » ««. In Fr«nNurt «. M. — «iireaur d „z«»al<d»u» »aut'.—«»»»», l^»01 t», vottl.e aOo. In Part». Dresden. Dienstag» 11. Febrnar 1879. Tageblatt für Yokttli. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenberlcht, Fremdenlifte. Mttrevacteur: vr. Loa» Druck uub Siaentkmm dar Herausgeber: «erantwottl. Redakteur: ftftr das Feuill.: Lwelml» 1»»«»«»,»». L»«ivd»rÄt tu Dresden. N«1art«»i l»alii«nlt in Dresden. Juniore weiden Marien- Sir»v >3 d,»«td.» Uhr angenommen, Sonntog» »I» MMagr »» Ukr. In Sieullodl nur on Wochen» tagen: grobe Molier,age Nr. ü b>» Nachm. LUIrr. — Der Raum einrr ein «alllgen Petiijetle I«nc« kt Plge. liingelandt dir Zeile St) P!g». Eine Earaiilie >Iir da» »hchfttägiik Erlchelnen »«r Injerat, wird ntchr geneben Aurwkrligc twnoncen- «uilrage von un» unbe kannten Mrmen und Per- lonen inleriren wir nur arge» Präiiumrrnnda- Aablung durch Brie!» «arlen oder Posteinzaln lunq. Ach» Silbe» koiien ll> Plge. Jnieratc lür »te Montags - Nummer «der »ach einem gelnage die Betiizeile 20 Plge. La pal L va.» rarikgvaokilN, ^8oklo«»str. 14, xogenüb. 6. Sporers. s paplm Die Witterungsnuvsichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den 11. Februar lauten: Wenig Aenderung. U*ü'.'Verl-aÄ üllvrrant^^il^ulsL^t^Lg^ilo^ll) ^ Illnx«rllsr Coupon«. v-enlxoltl.vantfoleäerVerlooaungalli'i-^Vortl»- j ^ j HtttaFstisek von 12-3vbr L In uarto u. ttouvvit. 'I'atile 6Rotv t'/s vlu- im LpOubNull 6er Mtoi, Lbuxe. S äll», »nek auf drioftioliem vomIollatsIla fllr Vsali»«!.. r,r»ü«11ot» LvxÜoAtv bnirisoks Lrsrs. Politische-. Ein friedlicher Zug geht, alle politischen Ereignisse beherrschend, augenblicklich durch die Welt. Europa ist sonst gewohnt, in jenen Mnaten, da der warme Föhn die Schneemassen schmilzt, die Flüsse eisfrei und die Landstraßen zum Geschütztransport praktikabel macht, die Politik zu kriegerischen Schlägen auSholen zu sehen. Umgekehrt Heuer! Je mehr der Thauwind die Macht des Winter« bricht, desto festere Umrisse gewinnt die Aussicht auf Erhaltung des Friedens. Es sind nicht unbestimmte Hoffnungen; feste Thatsachen liegen vor. Montenegro kam am Sonnabend in den ersehnten Besitz der türkischen Festungen Spuz, Podgorizza und sonstiger nordalbanischer Länderstücken; Zar und Sultan setzten ihre Namenözüge unter das Friedensdokument; General Todleben beginnt Adrianopel und Rmnelien zu räumen. Alles läßt hoffen, daß bis zum 3. Mai kein Russe mehr in Numelien steht, daß die dort zurückgebliebenen Bulgaren nach dem Abzüge der Russen keinen Aufstand anzetteln, der das Einschreiten der Großmächte nothwendig macht, vielmehr wird der von seiner ausgezeichneten Verwaltung des Libanon her rühmlichst bekannte Rustem Pascha, ein geborener Italiener und auch in türkischen Diensten Katholik verbliebener Beamter, als Gouverneur der Rumelioten, Muselmänner und Griechen gerecht und friedlich regieren. Das ist viel des Guten auf einmal. Aber es kommt noch besser. Es scheint Rußland wirklich ernst mit dem Abbrechen seiner Kriegspolitik. Bisher hetzte es die Christen in Numelien und Makedonien zu immerwährenden Aufständen. Jetzt hat aber der Russengeneral Stolypin in Philippopel die Vernichtung aller Proklamationen, die zum Aufstande aufforderten, die Verhaftung ihrer Verbreiter und die Auflösung der bulgarischen Turnvereine angeordnet, wenn sie Politik trieben. Die bulgarischen Turner können jetzt über diesen Umschwung eine Verwunderungswelle nach der anderen schlagen, denn Stolypin baute ihnen bisher selbst das politische Reck. Ferner giebt Rußland in dem Konflikt mit Rumänien klein bei. Vor wenig Tagen wollte es noch die Rumänen aus dem Fort Arab-Tabia mit Granaten hinauSkomplimentiren, jetzt erklärt es sich bereit, die Streitfrage durch den Schiedsspruch einer eüropäischen GrenzregulirungSkommission entscheiden zu kaffen. Gleichviel, ob die Festigkeit der Rumänen den Russen imponirte, ob die einmüthige Erklärung der Grenzkommissare: das Fort Arab- Tabia gehöre nach dem ausdrücklichen Willen des Berliner Kongreffes den Rumänen und nicht den Russen, die letzteren belehrte, daß sie bei keiner Großmacht auf Unterstützung ihres unberechtigten Verlangens zu rechnen hätten, oder ob endlich sie sich bei dem Sturme auf jenes Lilistria beherrschende Fort keine Niederlage von ihren früheren Verbündeten holen wollten gleichviel, der Rückzug Rußlands auch in dieser Frage ist unverkennbar. Die Reihe der erfreulichen Nachrichten schließt nicht unwürdig die ab, welche vermeldet, daß England am 1. April 5000 Mann, also die Hälfte sämmtlicher Arbeiter, aus dem Arsenal von Woolwich entläßt. Andere Erspar nisse in verschiedenen Zweigen des Armee- und Flottendienstes Eng lands stehen bevor. Also England, obwohl es jetzt zwei Kriege führt, die nicht zum Besten verlaufen (gegen die Afghanen und die Zulu- kafsern), rüstet ab, eS glaubt nicht an einen europäischen Krieg im kommenden Frühjahr. Das sind willkommene Botschaften! Nicht der gute Wille der Menschen hat diesen Umschwung zu Wege gebracht, sondern die bittere Noth. Rußland kann kein Geld bekommen. Selbst der schlaueste und gewissenloseste Finanzminister brächte keine neue An leihe zu Stande. Der täglich sinkende RubelkourS schneidet die sonst benutzte Möglichkeit, die Druckerprefse zur Notenfabrikation zu miß brauchen, ab. Ein Zug dumpfer Unzufriedenheit geht durch das ru,fische Volk in allen seinen Klaffen. Die gebildeten Russen schämen sich, wie eine Horde Asiaten absolutistisch regiert zu werden. Endlich pocht das „Schwarze Weib" .in unheimlichen Schlägen an die Paläste der Großen im Reiche. Tiefe Unzufriedenheit und die Pest im Lande, kein Geld in der Kaffe — da verbietet sich das Krieg führen von selbst. ES wird Friede. Man will ihn halten. Gesegnet sei der Wechsel! Es ist kein Vergnügen, den Lesern zum Morgenkaffee täglich eine halbe Spalte Pest vorzusetzen. Aber das TageSbedürsniß nöthigt dazu. Kurz bevor die deutsch-österreichisch-ruinänische Pestkommission sich in Warschau zniammenfand, reiste der mit Gewalt über Leben und Tod ausgerüstete Fürst LoriS-Melikoff aus Petersburg alsPest- kommiflar nach den verseuchten Distrikten ab. Der russische Tele graph wird nun rasch gesprächig. Die kurzen Telegramme mit ihrem stereotypen Eingang: „In Wetljanka keine Kranken mehr" sind in Mißkredit gekommen. Giebt eS denn dort überhaupt noch Lebende? Man spricht von einer abermaligen DeSinficirung. War denn die erste nicht sorgfältig? Man meldet von Seuchenkordons; die Kosaken steigen zu Roß. Gleichwohl bricht die Pest 600 Werst von ihrem Entstehungsherde aus. Es wird dringend nothwendig sein, daß die europäische Seuchenkommission den hygieinischen Maß regeln der Russen auf den Grund geht, sich Nichts vormachen läßt. Die Kosakenpferde sind flink, und leicht könnte dasselbe Regiment an verschiedenen Orten als Sperrkordon dort erscheinen, wohin die Kommission ihre Schritte nach einander lenkt. Denn nur mit Miß behagen, ja mit Ingrimm dulden die Russen die Gegenwart der fremden Kommissare, die sie als eineDemüthigung empfinden. Selbst da« sonst so vernünftige Blatt, der „G oloS" staunt über die Feind seligkeit Deutschland«, die in dieser Untersuchung liegen soll und fordert die Russen auf, sich von den europäischen Lehrern und Schul direktoren loszumachen, die jährlich über die Grenze kämen, um die russische Jugend heranzubilden. Gambetta hat mit seinem Jungfern-PrSsidium großen Erfolg enklt. Man bewundert allseitig die große Würde, Ruhe und Sicherheit, mit der er sein ungewohnte« Amt versah. Geduld und Ruhe schienen seine natürlichen Eigenschaften zu sein. Als er in einein Augenblicke des Tumults nicht die Präsiventenglocke läutete, und ihm ein Bonapartist höhnisch zurief: „Prasidiren Sie doch, Herr Präsident!", sah ihn Gambetta mit einem vernichtenden Blicke mit leidsvoller Hoheit an. Gambetta trug im Gegensätze zu seinein Amtsvorgänger Gr6vy, der in schwarzem Rocke und schwarzer Binde auf dem Präsidium saß, Frack und weihe Binde. Seine Antritts rede rühmt man als musterhaft in Form und Inhalt. Er gedachte ehrend seines AintsvorgängcrS Gr6vy, versprach den Minoritäten Schutz und lud sie ein, gemeinschaftlich mit den Republikanern an der Wohlfahrt des Landes zu arbeiten. Die Botschaft Grövys ist von der überwiegenden Mehrheit der Franzosen sehr günstig ausge nommen worden. Namentlich hat auf sie die Stelle beruhigend gewirkt, woraus zu ersehen, daß die Radikalen auf Gr6vy nicht zur Förderung ihrer Pläne rechnen dürfen, daß derselbe vielmehr inner halb seiner Befugnisse ihnen entgegenzutreten gewillt ist. Der morgen zusammentretende deutsche Reichstag kann sich bei dem friedlichen Zuge, den die auswärtige Politik allerorten aufweist, ln Ruhe seiner hohen Ausgabe widmen: die wirthschaftlichen Fragen be friedigend zu lösen. Zu Ersparnissen am Militär-Etat ist jetzt die Zeit recht günstig. Einstweilen hielt der preußische Landtag noch sehr interessante Sitzungen. Hei! wie blitzten da die Klingen! Wie flogen scharfe Worte herüber und hinüber! Man beriech den Eisen bahnetat. Was dabei über die Bismarck'sche Eisenbahnpolitik in» Allgemeinen zur Sprache kam, soll morgen seine Würdigung in unserem Blatte finden. Heute sei vielmehr einer höchst spannenden Episode gedacht. Dem Blatt des Abg. Sonnemann, der „Frankfurter Zeitung", hat die Direktion der Nassauischen Staatobahnen den Ver kauf auf den Bahnhöfen verboten. Der von dem Abg. Virchow darüber zur Rede gesetzte Eisenbahnminister Maybach hatte die un glückliche Ausrede, daß es sich rechtfertige, Blätter, die gegen die öffentliche Ordnung oder die Sittlichkeit verstoßen, zu verbieten. Es wurde chm nun eingehalten, daß in der „Frkf. Ztg." zwar Manches stehe, was der Regierung unbequem sei, aber nichts Un sittliches. Abg. Haenel bemerkte: die beinahe boshaft erscheinende Verfolgung gegen die „Franks. Ztg." erscheine ihm wie ein Mt der „Liebedienerei" und Lasker nannte das Verbot sogar eine Will kür. Da erhob sich »undersnassauische Graf Limburg-Stirum, um mit seinem dünnen Stimmchen zu erklären: er und viele Andere wären gern bereit gewesen, ebensolch einen Akt der Liebedienerei gegen Bismarck zu begehen. Man kann sich denken, mit welchem Halloh eine so beschämende Gesinnung ausgenommen wurde. Laster sagte, daß diese Art, den Minister zu unterstützen, der stärkste Angriff gegen ihngewesen sei. DennFürstBiSmarckhabeimReichStagcden Abgeord neten Sonnemann indirektdeSHoch- und Landesverraths bezichtigt; als Dieser Beweise verlangt und bis dcch.n Alles kür eine Unwahrheit erklärt habe, sei im Reichstage der Eindruck allgemein der gewesen: Sonnemann habe Recht gehabt. Wie könne man jetzt der Regierung nachrühmen, daß sie aus Rache gegen Sonnemann eine solche Liebe dienerei nach der anderen Seite hin geübt habe? Abg. Richter ging noch weiter und meinte: wenn er Anhänger einer Beschränkung der Redefreiheit wäre, so möchte man ein Gesetz zum Schutze der Privat ehre der Abgeordneten gegen die Redefreiheit des Reichskanzlers wünschen. Der Handclöminister Maybach wurde in seinen iveiteren Ausflüchten so in die Enge getrieben, daß er gestern, am Montage, das Verbot der „Franks. Ztg." wieder rückgängig machte. So hat man Herrn Sonnemann wider Willen eine Riesenrellame besorgt. . Neueste Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Berlin, lO. Februar. Amtlich meldet der Reichsanzeiger: Die griechische Regierung ordnete, nachdem durch Konsularberichte aus Kavala am Aegäischen Meere das Auftreten der Pest dort be stätigt war, gestern für alle aus der Türkei und Rußland vom Nach- -vbsrrüii vvs.rwt! Lpoissn dis >/»I2 I7kr ^ Null; 3 Uhr Nachm. Eisgang bei einem Wasserstande von 274 Centimeter über Rull. D, elnik, 12 Uhr Mittags. 100 Eenli- metcr über Null, schwacher Eisgang. Bodenbach, 9 Uhr Vorm. 186 Centimeter über Null ; 5 Uhr Nachm. 330 Centim. über Null (Rückstauwasser). In Niedergruno ist 5 Uhr 40 Min. Nc mittags das Eis abgegangen. — Zum Vornan» der kgl. Landcslotterie an Stelle »es am 31. Märze, in Ruhestand tretenden Herrn Geb. Finaiizcaih Müller ist Herr Advokat Deuiner, früher Reichstagsavgcordneler. Mit glied der ersten Kammer und Rittergutsbesitzer in Kamen;, er nannt worden. - Herrn Herkner in Chemnitz ist i» seiner Eigenschaft alS Bezlrkövo»sicher von Sachsens Militär-Vereins Bund von Sr. Maj. dem König das allgemeine Ehrenzeichen veelleven worden. — I. Mai. die Königin hat. wie alljährlich, so au h ver gangene Weihnachien an die Armen ihrer ehemaligen Herrschaft Morawetz in Mähren, sowie an ihre ehemaligen Diener reiche Gaben gesandt. — Am Sonnabend Nachmittag durchreiüen der Gioschcrzog und die Großherzogin von Sachsen-Weimar Leipzig. Das Ziel ihrer Reise ist Italien. — Die vor wcnigen Tagen erlassenen kaiserlichen Kabt netSordres über die in diesem Jahre bevorstehenden Hebungen, Manöver, Rekruten - Einstellungen und Entlassungen der Reserven enthalten auch bezüglich tcö kg l. sächsischen 12. Armeekorps vielerlei Wichtiges. Zu großen Armcc- korpöllbungen werden Heuer das i., 2. und 15. Armeekorps ein- bermcii. Ohne die Attentate des Vorjahres hätte der Kaiser das in Elsaß-Lothringen siebende 15. Armeekorps schon voriges Jahr iiianövrircn lassen. Das wird nun Heuer nachgeholt. Aus den großen Wafsciiplätzen Metz und Straßvnrg rücken !8 resp. 11 Jnsanteriebataillone zu ^wöchentlichen Hebungen ins Feld. Die Bewachung dieser großen Festungen wirb in der Zwischenzeit Truppen anvcrtraut, die aus Trier resp Frclburg und Consian., elnrüclen. Alö Manöveneld ist jedoch nicht das klassische Schlachtcnterrain in der Umgegend von Metz gewählt worden. Unter jenen zum Manöver auörückcndcn Truppen befindet sich auch baS in Straßburg garnilonlrende sächsische Iwanteric- Regiment. Eine kriegeriiche Bedeutung gegen Frankreich haben die militärischen Bewegungen und namentttch die Verstärkung der Truppen in Elsaß-Lothringen nicht. Außer dein 15. Armee-KorpS werden diejenigen von Preußen und Pommern zu Korpsmanövcrn zusammengezogen. Alle übrigen Armeekorps halten ihre gewöhnlichen Hcrbstübungcn in Verbänden einer Division ab. Eine größere Belagerungs- Übung nebst Hebung des Minenkrlcgs wird im August und Sep tember auf dem Plateau der Veste Alexander bei Codlenz ab- gchalten. Dabei werden 12 Kompagnien Plonniere thätig sein, darunter auch eine Kompagnie des sächsischen Armeekorps. An Hebungen einer Kavalcric-Dlplsion »nb an Kavalerie-UedungS- reiscn betheiligt sich das sächsische Armeekorps nicht. Hingegen wird eine I2tägigc Hebung eines Thesis der Landwehr und Reserven bei allen Armeekorps wie in den letzten 4 Jahren ab- gchalten, zu diesem Bchufe 106,415 Mann einberusen <80,000 von der Infanterie, 2400 von den Jagern, 8500 von der Artillerie, 2050 von den Pionnicrcn und 3565 von dem Train). Die Ent lassung der Reserven crsoigt 2 Tage nach dem Einrücken der Truppen aus dem Manöver in ihre Garnisonen, spätestens am 30. September. Die Einstellung der Rekruten geschieht zwischen dem 4. und 8. November, so day dem Lcvrerpersonal des Heeres eine thcllwcise Erholungspause von 5 Wochen gegönnt werden kann. — Das preußische Abgeordnetenhaus hat am Sonnabend eine Resolution des Inhalts angenommen: „In Erwägung zu nehmen, ov cs nicht finanziell und wirthschastlich richtig ist, den S chn el l z u g öv e r ke h r ani der Berlin-Dresdner Bahn min destens außerhalb der eigentlichen Reisesaison cinzustellc n." Man will also nicht mehr so rasch „ins Herz Sachsens" fahren. - Am Sonnabend gab Se. Ercelienz der Herr KriegS- minister v. Fabrice wiederum ein Aa l l i c st, dem ca. 300 Personen benvobnten. Es nahmen Tbcil die Herren Staats minister und Gesandten mit ihren Gemahlinnen, tic Generalstcit. dtsiinguirte Fremde und namentlich zahlreiche Offiziere, unter denen man viele von der preußischen Garde bemerkte. Um 0 Uhr erschienen die allerhöchsten Herrschaften »nd weilten bis nach dem Souper. I. Mas. die Königin trug eine hellgelbe Atiaö- robe mit violette» PensticS garnirt, I. K. H. Pri,nessln Georg eine hellgrüne Seidenrobe mit Spitzen besetzt. Der licbcnöwürdige Festgebcr batte die Uniform disGardercitcr-RegimeiitS angelegt, seine Gemahlin, Frau Minister v. Fabrice, eine weiße Damast robe mit blau garnirt. Das Souper wurde um st-12 Uhr ein genommen; der Bali erreichte um '/Al Uhr scinEnde. DicBali- inustk wurde von dem Musikchor dcö Lcibgrcnadicr-NegimentS unter Leitung des Herrn »Musikdirektor A. Ehr!ich ausgelührt. — Auk einem Umwege erhalten wir erst heute Kenntniß von nachstehender komischer Scene, die sich auf dem letzten Hotbaile zutrug: Ein höherer »Verwaltungsbeamter kommt mit einem würdig ausschenden Herrn, der zum ersten Male bei Host erschien, plaudernd au! eine Gruppe Kavaliere von Militär und Civil zu. ES entwickelt sich bald ein iebhastes, allgemeines Gespräch, in welches auch unser Neuling binelngezogeu wird, »voraus die übliche »Vorstellung erfolgt. Der Neuling auS Cinstedel bei Chemnitz wird als Herr „8!. N. von Einsiedel" vorgellellt. Daraus iragt ein in der Genealogie der sächsischen Adelsgcschlechtco wohlbewanderter Herr: „Von wacher Linie?" Aiitwort: „Chemnitz-»Aue-»Adorf". Tableau! Eine Quadrille verscheuchte die lachende Gruppe. — Die ncu'iche Anwesenheit dcö Herrn Laudtagsabgeordneten Leutritz In Dresden stau», wie uns derselbe zu tonslan'«n bittet, nickst mit Wcihlcmgelcgenhcite» kV. Fiieleii's Kandidatur im Wahlkreise Döbeln-Lcfsiiigf In Zuiainmcnhang. - Wir haben in Sachsen schon 23 F e r n s p r c ch st a tl o n en, vom I. April d. I. ab wird aber Ovbin hinzutreten, welches dann durch Telephon eitnng mit Zittau in Verbindung steht. - »Vom tsraclstischcn Geineindcraib ist HcrrIul.Mendel- Cohn zum zweiten Svnagogcnvorstchcr einaunt »norden. Infolge einer Erirankung der Frau Grätin von Schioarzen resp. Asow'schen Meere kommenden Provenienzen eine Quarantäne von 21 Tagen an. — Von verläßlicher Seite wurde ausZarizyn vorgestern tclegraphirt: Weder im dortigenStadthospital noch in der Stadt selbst oder deren Umgegend ist bisher ein Pcst- epidemiefall vorgckommen. Hamburg, 10. Februar. Der Svruch des Seeamtes in Angelegenheit der „Pommerania" mißt die ausschließliche Schuld der Kollision den falschen Manövers der Barke „Moel-Eilian" bei. Die Besatzung der „Pommerania" trifft auch keine Schuld, dieses falsche Manöver der Barke nicht früher wahrgcnomnien zu haben. Das Benehmen des Kapitäns, der Offiziere und der Mannschaft nach der Kollision ist durchaus lobenswert!) gewesen. Wien, 10. Februar. Die amtliche „Abendpost" schreibt: Mit der Unterzeichnung des russisch-türkischen Friedens, der Ueber- gabe der Festungen Spuz, Podgorizza und Zabliac an Montenegro und andererseits der Räumung der an die Türkei zurücksallcndcn Gebietstheile seitens der Montenegriner sind die wesentlichsten Schwierigkeiten beseitigt, welche sich bisher der von den europäischen Mächten beschlossenen Neuordnung der Verhältnisse im Oriente in den Weg stellten. Jedenfalls darf das bisher Erreichte als eine ge wisse Bürgschaft raschen Fortgangs einer entsprechenden Lösung der noch zu erfüllenden Aufgaben betrachtet werden. London. 0. Februar. Nach Liverpool ist, um die Ordnung! unter den Streikenden aufrecht zu erhalten, eine aus 300 Mann! Infanterie und 80 Mann Kavalerle bestehende )ruppenabthel- Hopxs;<,,. ^ P»e»ße», sind lung avge,endet worden. - Die von der Admiralität zur Unter- ^n beide SV ne die Csracn '» 'Iihei n »,id Friedrich von such'ung der llriamen der Explosion eines Geschützes auf dk'N Hohcuau von Bctti,' hier ci.ia^ " I.nb ! — Ti- nächsten Prmungen der »A ho tbekerge Hilfen vor den Prüsungoeoinmiisloncn zu Dresden, Leidig. Zwickau und Bautzen finden im Monat Mär, statt, tic Anm ldiingen zu sich also gleichzeitig -wet Labungen tu dein Gr»chübe beianden. »solchen h.ibc» bis längstens 15. d vo» den beir Lebrhencn bet Locales and Gächsisches. ! dem Vorstände der betreffenden KreiSl auptmannschast zu erfolgen. — Ueber den Wasserstand der Elbe erhalten wir Sei-!DD Ter .Dresdner B c z i rk oauoi ch nß EIgsc ,n seiner 10. Februar. Wasserstand s Uhr Vornntt. 103 Lcntlmeter über Hanisch und Gr», um Bildung eines selbstständigen Gemeinde-
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