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Wcherih-Mmig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. 78. Jahrgang. Dienstag, den 19. Januar 1909. Nr. 7. sie fest angeschirrt, mit einem sicheren Maulkorbe versehen undZ'außer der Zeit des Ge brauches festgelegt werden. . . . .... Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung der Herde, von Fleischer- Hunden zum Treiben von Vieh und von Jagdhunden bei der Jagd wird unter der Bedingung gestattet, daß sie außer der Zeit des Gebrauches (beziehentlich außerhalb des Jagdreviers) festgelegt oder mit einem sicheren Maulkorbe versehen an der Leine geführt werden. „ »un«ßv, ßnvS umkvnlsuvvna kslnoEßvn WssvNlßvN, sin«> von üvi* Vvnüoi'mvniv unil 6on k^oIiLvion^snvn «Ion so- Foni LO löKvn. Zuwiderhandlungen werden, insoweit nicht die Strafbestimmung in §7328 des Reichsstrafgesetzbuchs Anwendung zu leiden hat, mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft geahndet; M88«Llllvds Vvrlstmuigsu von 8psrrmsürogolll Ldor aut Vruvck ävs vorgsllaodtsu Sssstrsspsrsgrapdsll mit SskLnguj» dl« m olnom ^adro bsstratt. VW OrtsdodSräon dadou älo gvnsussts Sokolguog älssvr Luoräuimeon 8org8Lw LU üdorvsodsu, vordowwovÄv 2vMckvrd8vä1lw8»ll »dar Ludvr 8U- raroleoo Dippoldiswalde, am 16. Januar 1900. Königliche Amtshauptmannschaft. Erhebung der Gemeindeanlagen von Festbesoldeten vetr. Die nach § I der Verordnung zur Ausführung des Gesetzes vom 23. Dezember 1908, die Aufhebung des § 30 der Revidierten Städteordnung betreffend, aufzustellen gewesene Liste derjenigen Personen, auf welche die Besti.umuug in § 30 der Revidierten Städte ordnung im Laufe des Jahres 1908 mit der Maßgabe Anwendung gefunden hat, daß ihr festes Diensteinkommen bei Veranlagung zu den Gemeindesteuern nach dem Maßstabe des Einkommens nur zu 4/s in Ansatz gebracht worden sind, liegt von heute ab eine Movke lang zur Einsichtnahme für die Beteiligten in der hiesigen Stadtkasse öffentlich aus. Anträge nach § 2 der oorgedachten Verordnung auf Ausstellung kostenloser Be scheinigung können ebenfalls bei der Sladtkasse gestellt werden. Für Duplikate dieser Bescheinigung sind die geordneten Gebühren zu entrichten. Stadtrat Dippoldiswalde, am 18. Januar 1909. Inserate werden mit 1? Pm-, solche aus «n,«rer Ämtshauptmu.mschast mir 12Psg.die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. ZV Pfg. Tabellarische Mit achtfettigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt-. Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Kür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jelpre. - Druck und Verlag von Carl Irhne m Dippoldiswalde. Die »Weiheritz-Zeitung- rrschelnswöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- SenMenden ausgegeben. Preisvierteljährlich 1M. V k —V undKmplizi-rteJns-rat- ,0 P!g — Alle Postau- I d . - - L schlag. - Eingesandt, IM SSWL Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. "SSLM Amtsblatt fLr die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Kadtrat zu UpxMswalde. Hundesperre betreffend. In Dippoldiswalde, Reichstädt, Berreuth, Paulsdorf, Seifersdorf, Spechtritz, Groß- ölsa, Wendischcarsdorf, Nieder- und Oberfrauendorf, Obercarsdorf, Reichenau und Frauen- stein sind am 12., 13. und 14. dieses Monats zwei tollwutkranke Hunde frei umherge- laufen. , Es wird deshalb in Gemäßheit von § 38 des Reichsgesetzes, die Abwehr jund Unterdrückung von^Viehseuchen betreffend, vom und § 20 der Instruktion zur Ausführung dieses Gesetzes vom 27. Juni 1895 für die Orte: Lllwwltiäork, Lsvr- Miüäo, Lvrroald wlt Alttorgut, böruokou dol ko88vlläork, Aorlu«, Lurkorsllorl, Lauovrollorl, VittorbLvd, llüusodtou, AlaM, krsuoustolu wlt 8lLLl«kors1rov1or, krloäorsckork, kroüüls», LLulodsu, llLr1MLUU8äork wlt Aoudou uwl 81olvdrüek- wükls, Aouuorsllorl, llorwsäorl dol V1ppol6l8v»lckv, Aormsüorl l. Lrrgod., Alrseddaed, Aüodouäorl wlt 8taal8lor8trovlor, «lodosdaed, Aloludodrltrsod, AlolovLNtäorl wlt Llttorgat, Äloloprotrsodouäorl, Arolsod» wlt kittorgut, buodau, Aultor, AL88LU wlt 81uat8lor8ttovlor, Auuuäort wlt klttorgut, Mockorkrsaou äort, Aloäorpöbol, Oboreursäork, Oboreuuuvrockork, Odorlruusuckork, Odordüsliod, kauloäorl, ?uul8kslu, ?088gMorl wlt klttorgut, yuodrou, Aoiodstiät wlt klttor- gut, koluborg, kviudaräts^rlmmu Ml klttorgut, kolukoläskslu, Lückoudueb, Auopouäorl, 8uLl»äorI, 8vl1ou, 8ekMvävdor8 Mt Llttvrgut uuä 8lLLt8kor8t- rovlor, 8okSaMä, 8oUor8äorl, Lpoodtrltr, Iksloowltr wlt kröogou uuä Alodu, vldoruäork, Vouäluedvuroäorl Mt 8t»uMor8trovlvr, lVliw8äorl wlt Llttorgut, Alttvreul IkolsoMtr uuä kittorgut LsvdvokMtr folgendes angeordnet: Alle diejenigen Hunde und Katzen, welche von den erwähnten tollen Hunden etwa gebissen worden sind, oder rücksichtlich deren der Verdacht vorliegt, daß dies der Fall sei, sind, soweit dies nicht bereits geschehen, sofort zu töten und gemäß dem Regulativ über die Beseitigung umgestandener und getöteter Tiere zu beseitigen und zu vernichten. Alle im Bezirke der obgenannten Ortschaften vorhandenen übrigen Hunde sind während der Dauer von drei Monaten und zwar bis Lum Kpnil I80S festzulegen — anzuketten oder einzusperren. Der Festlegung gleich zu achten ist das Führen der Hunde an der Leine, wenn dieselben zugleich mit einem vorschriftsmäßigen Maulkorbe versehen sind; jedoch dürfen ohne Erlaubnis der betreffenden Ortsbehörde Hunde aus den als gefährdet gelten den vorgenannten Ortschaften usw. nicht ausgeführt werden. Die Benutzung der Hunde zum Ziehen ist unter der Bedingung gestattet, daß Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wir machen noch besonders auf die in heutiger Nummer enthaltene Bekanntmachung über die Baumwärterkurse aufmerkiain. Die Benutzung dieser für die Hebung des Obstbaues so wichtigen Einrichtung möchte sich jede Gemeinde und jeder landwirtschaftliche Verein angelegen sein lassen, indem man zur Teilnahme an diesen Kursen auffordert und geeignete Persönlichkeiten vorschlägt. Rechtzeitige Anmeldung ist unbedingt erforderlich. — Wie aus dem amtlichen Teile dieser Nummer zu ersehen ist, sind am 12, 13. und 14. Januar in ver schiedenen Orten unseres Bezirks zwei tollwutkranke Hunde frei umhergelaufen. Auch in unserer Stadt ist ein tollwütiger Hund angetroffen worden und hat ein Kind des Produkten Händlers K. hier gebissen. Leider hat man ihn hier nicht fangen und töten können. Wie uns berichtet wird, stammt der eine der Hunde aus Reichenau, der anvere aus Wendischcarsdorf, einer also von außerhalb des bisherigen Sperrebezirks. Der erstere soll seinen Weg bis Dresden genommen und dort sieben Personen gebissen haben. Aber auch im Plauenschen Grunde sind ver schiedentlich Personen von ihm verletzt worden. Es ist deshalb die Hundesperre über den größten Teil der Amts- hauptmannschaft ausgedehnt, für eine Anzahl Orte bis zum 14. April verlängert worden. Ganz besonders möchten wir alle Hundebesitzer aber darauf aufmerksam machen, daß die Polizeiorgane und die Gendarmerie angewiesen worden sind, jeden frei umherlaufenden Hund in Zukunft sofort zu töten. (Siehe auch Bekanntmachung des hiesigen Stadtrats in voriger Nummer.) Da die Tollwut in den letzten Monaten im hiesigen Bezirke immer wieder ausge brochen ist, ist diese Verfügung im Interesse eines baldigen gänzlichen Erlöschens nur zu begrüßen. — Das IV. Abonnements.Konzert, das am Frei- tag im Schützenhaussaale stattfand, war als Gedächtnis- feier an den Altvater der klassischen Musik Jos. Haydn (gest. T1. Mai 1809 in Wien) gedacht durch die Ausführung seiner 8-ckur-Sinfonie und durch die Darbietung des Streich quartetts Nr. 5. Sätze aus der Oper „Siuramento" von Mercadante, Wagners „Ricnzi" und Webers „Aufforderung zum Tanz" vervollständigten das Orchesterprogramm, und kann dessen Durchführung nach allen Seiten, sowohl was anpassende, hingebende Vortragsweise, als auch was tech nische Sicherheit anbelangt, als eine vollständig wohlge- lungene bezeichnet werden. Sie gab wiederum ein schönes ! Zeugnis für ernste unermüdliche Uebung unserer Stadt- kapelle. Sehr glücklich war Herr Direktor Jahn auch in der Wahl des Solisten Herrn Kammervirtuos PH. Wunderlich, der auf seiner Flöte so herrliche Weisen hervorzauberte, daß ihm das Publikum stürmisch Beifall zollte, wofür der Künstler durch eine Zugabe dankte. — Der Geslügelzüchterverein zu Dippoldiswalde und Umgegend hält am 22. bis 24. Januar seine 24. große Geflügel Ausstellung ab. Die Anmeldungen sind bereits in stattlicher Anzahl eingegangen, sodaß allen Lieb habern und Freunden von Geflügel ein Besuch der Aus stellung nur zu empfehlen ist. Außer zwei Vereins-Ehren preisen sind gegen 25 Ehrenpreise (als Zuschlagspreise zu vergeben) gestiftet worden, u. a. je ein Preis von der Brauerei „Reichelbräu Kulmbach" und von der Brauerei „Plauenscher Lagerkeller". Der Verein wird nichts fehlen lassen, damit sich die diesjährige Ausstellung den früheren würdig anreihen wird. — Große Freude hat der 40000 Mark-Gewinn der SSchs. Landes-Lotterie in unsrer Stadt erzeugt, ist doch ein Teil des Geldes unter sogenannte „kleine Leute" ge kommen, denn während z. B. ein Zehntel in vielen Teilen hauptsächlich von Ehefrauen Kleingewerbetreibender gespielt wurde, hatte sich eine Arbeitersfrau „heimlich" ein ganzes Zehntel allein geleistet und konnte nun den „Gestrengen" mit der frohen Kunde überraschen, daß sie mehr als raufend Taler gewonnen habe. Kipsdorf. Weniger „himmelhochjauchzend", vielmehr „zu Tode betrübt", waren in diesen Tagen die Gläubiger, denen die „Masse" in einem hier gesührten Konkurse aus gezahlt wurde: sie erhielten für ihre Forderungen ganze 0,953 Prozent. Auch ein fetter Konkurs. Glashütte. Daß die Wasserleitung eine große Wohltat für unsere Stadt ist, erwies sich im trocknen Herbste des vergangenen Jahres. Aber auch in gesund- heitlicher Hinsicht ist eine Besserung eingrtreten, hauptsäch lich die Kindersterblichkeit hat seit Einführung der Wasser leitung bedeutend abgenommen. In früheren Jahren be trug die Zahl der Todesfälle überhaupt zirka 30 Promille der Einwohnerzahl, während sie jetzt auf 15—20 Promille gesunken ist. 1907 und 1908 je 34 15 Promille. Dresden. Erzherzog Karl Franz Josef trifft am heutigen Montag hier ein und nimmt im Residenzschloß Wohnung. Am Mittwoch begibt sich der Erzherzog nach Oschatz, um dort das Ulanenregiment zu besuchen, dem er j a la suite angehört. Abends tritt der Erzherzog die Heim' ! reise von Dresden wieder an. — Am Sonntag vormittag fanden in Dresden vier sozialdemokratische Protestoersammlungen gegen den neuesten Entwurf des Wahlgesetzes statt, die sehr stark besucht waren. Resolutionen wurden nicht gesaßt. — Nach den selben zogen Menschenmassen durch die Straßen, wobei es zumal in der Schloßstraße zu Zusammenstößen mit der Polizei kam, welche von der Waffe Gebrauch machen mußte. — Die Wahlrechtsvorlage wird, soweit bis jetzt fest steht, am 20. Januar in der Ersten Kammer zur Ver handlung kommen. In der Zweiten Kammer dürste die Vorlage wahrscheinlich erst am 25. d. M., also unmittel bar vor Schluß des Landtages, zur Beratung kommen. — Nach einer Mitteilung des Reichsmarineamts betrug die Zahl der aus dem Königreich Sachsen im Laufedes Einstellungsjahrs 1Y08 bei der Kaiserl. Marine etnge- tretenen Seekadetten, Mannschaften rc. 771 Mann. Diese Zahl setzt sich zusammen aus 545 ausgehobenen und 149 freiwilligen Mannschaften, 30 Einjährig-Freiwilligen, I I Seekadettcn, 36 Schiffsjungen. In gleicher Reihenfolge angegeben entfielen auf Bayern 520, 120, 24, 8, 37; Württemberg 219, 50, 15, 3, II; Baden 195, 63, 13, >7; Hessen 120, 50, 3, 4, 14; die Reichslande 479, 77, 9, 3, 23. — 6425 herrenlose Gegenstände, die einen Gesamtwert von rund 51250 Mark darstellen, sind im vorigen Jahre im Fundbureau des Polizeiamtes zu Leipzig eingeliefert worden. Unter ihnen befanden sich bare Geldbeträge in der Gesamtsumme von 14504 Mark, deren Einzelbeträge zwischen wenigen Pfennigen und 2000 Mark schwankten. Berthelsdorf. Ein auf einer Geschäftstour hier an wesender Geschäftsreisender aus Geyer im Erzgebirge über- nachtete im hiesigen Gerichtskretscham. Da gerade der Turnverein Turnstunde hatte, beteiligte er sich am Turnen und fiel hierbei vom Reck. Er trug einen Bruch des linken Armes davon. Freiberg. Von den Herren, die sich um die hier er ledigte Oberbürgermeisterstelle beworben haben, sind vier Herren in die engere Wahl gekommen. Es sind dies Stadtrat Haupt (Dresden), Stadtrat Vetters (Plauen i. V ), Bürgermeister Kretzschmar (Limbach) und Stadtrat vr. Sase (Freiberg). Die Wahl findet voraussichtlich in dieser Woche statt. -