Volltext Seite (XML)
Wettzeritz-Iettimg Tageszeitung unö Anzeiger D DipM-iswawe- Schntteöederg «.U ÄAIttKKttkKlk^ Dierkeljäbrlkb sZMK.obn«3»- EUstSpirU). ,-agen. - «urelne Nmm»«ni ü 7' Pf - F«mfpreck«: Amt Dtppoldlswald« Nr. L. Mmeindeverkxmds-Girvkonto Nr. 3. — PoMÄ»^»- Konto: Dresden 12548. »»,«,«>»»»»»»»,« Aetteye Ze1k»»g -e» Bezirk» WtdkG BlaN eulhüN üie amklirheu ^ekmikNumthuWDCl -er Amkshaupkmaunschafl, des Amtsgericht» »md des Stadlrats zu DippvIdiswatde Verantwortlicher Redakteur: V<m!l Jehne. — Druck und Vertag Tart Jetm« tn Dr»powi«oat-«. i Nr 9 Freitag den 12. Januar 1923 EE»W»«MWWM»»LL^ 88 Jahrgang rünm---- ssssssisssSi Amtliche Bekanntmachung. I. Auf Blatt 159 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Hermann Wenzel in Schmiedeberg bett., ist heute eingetragen worden: Der Inhaber Friedrich Hermann Wenzel ist aus geschieden. Anna Clara verw. Wenzel, geb. Männchen, in Schmiedeberg ist Inhaberin. I k Reg. 17/23. Amtsgericht MppolttSwalde, den 9. Januar 1923. Haupt «inen Nutzen von seiner Arbeit haben will. Vor allem die ländliche Kundschaft läßt sich bedauerlicherweise durch die enorme Verteuerung abhalten, die erforderlichen Wagnerarbeiken vor nehmen zu lassen. Die Landwirtschaft des oberen Erzgebirges, welche durch die Mißernte in äußerst bedrängte Lage gekommen ist, versichert dauernd, daß es ihr beim besten Willen nicht möglich ist, die enormen Instandhaltungsarbelten zu bezahlen. Auch das gesamte Fuhrwesen ist kaum mehr in der Lage, die enormen Preise zu zahlen. Angesichts dieser katastrophalen Lage stellt das Stell macherhandwerk die nachdrücklichste Forderung in erster Linie an die fiskalischen Waldbesitzer, an Staat und Gemeinden, aus ihren Beständen Holz zu einem erschwinglichen Preise an die gewerb lichen Betriebe abzugeben. Das fiskalische Interesse an hohen Holzpreisen muß unbedingt zurücktreten gegenüber dem Stand punkt der Verbraucherschaft und damit auch der Allgemeln- wirtschast. — Der Nonnenfraß, von dem auch die sächsischen Waldungen, besonders die an der böhmischen Grenze, heimgesucht worden, hat die unausbleibliche Folge gezeitigt, daß die Waldbestände durch Abholzen erheblich gelichtet werden mußten. Sollte das Holz noch als Nutzholz Verwendung finden, dann macht sich das Schlagen im Winter notwendig, da in dieser Zeit der Safttrieb ruht. Einen lohnenden Verdienst finden besonders die Arbeiter in den Grenz orken. Vielfach geben sie ihre Stellungen in der Industrie auf, um sich als Holzfäller in den böhmischen Waldungen zu betätigen, da ne ihren Verdienst in Tschechenkronen ausgezahlt erhalten. Ganz besonders schlimm muh es aber in der Zittauer Gegend ausschauen, wo Holzfäller aus dem bayrischen Maid als .Fach'arbeiker ihres Amtes walten. So wird der sächsische Wald im kommenden Sommer einen traurigen Anblick bieten. Hoffentlich gelingt es aber, ferner den Kampf gegen die Nonne mit mehr Erfolg zu führen, damit der Wald uns erhalten bleibt. — Der Verband sächsischer Industriellen erhebt in einer län geren Darlegung scharfen Einspruch gegen die abermalige Er höhung der Eisenbahngütertarife und richtet die Aufmerksamkeit der Regierung und Volksvertretung erneut auf die bedenklichen Auswirkungen -er anhaltenden Tariferhöhungen der Reichsbahn. Diese Tarifpolitik trage zu der ganz außerordentlichen Warenver- keuerung d«r Gegenwart wesentlich bei, führe die verhängnisvolle Geldentwertung unaufhörlich weiter, verfehle damit den Zweck einer Hebung der Rentabilität des Eisenbahnbetriebes, schädige dagegen zunehmend die deutsche Wirtschaft, ihre Fähigkeit zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse der Bevölkerung, ihren Absatz im Inlande sowie ihre Ausfuhr. — Nach dem Wochenbericht des Landesamte für Arbeits vermittlung s3l. 12.22 bis 6.1.23) hat die Arbeitsmarktlage in den ersten Tagen des neuen Jahres allenthalben eine merkliche Verschlechterung erfahren. Bemerkenswert ist insbe sondere eine allgemeine Zunahme der Arbeitsuchenden des Metall-, des Bekleidungs- und des Holzgewerbes. Die allge meine Zurückhaltung in der Anmeldung offener Stellen deutet auf ein weiteres Nachlassen des Beschäftigungsgrades hin. 2n der Landwirtschaft erreichen die Anforderungen von Arbeits kräften nicht die sonst gewohnte Höhe zum Jahreswechsel. Im Lugau-Oelsnitzer und Zwickauer Steinkohlenrevier hält sich die Nachfrage nach Bergarbeitern. Die Ziegeleien haben zum grohen Teile ihre Arbeit eingestellt. In der Metallindustrie wird das Angebot jüngerer Arbeitskräfte, insbesondere Maschinen schlosser, immer größer. Der Bedarf an Facharbeitern geht zuruck. 3n der Tertilbranche bleiben Facharbeiter nur noch stellenweise gesucht. Die Betriebseinschränkungen und Ent lassungen nehmen zu. Alks dem Holzgewerbe werden aus einer Reihe von Bezirken Betriebseinschränkungen und Ent lassungen von Tischlern und sonstigen Holzarbeitern gemeldet. In der Schuhindustrie sind allenthalben Betriebseinschränkungen zu beobachten. Arbeitsuchende Schneider treten in Leipzig, Chemnitz und Dresden in steigender Zahl auf dem Arbeits markte auf. Im Baugewerbe übersteigt das Angebot die Nach- frage allenthalben ganz wesentlich. 2m Gastwirtsgewerbe ist nach einer vorübergehenden Besserung die Nachfrage wieder stark zurückgegangen. Der Arbeitsmarkt für Ungelernte erfährt allenthalben starken Zugang durch den Stillstand im Bau gewerbe, in den Ziegeleien und in den Zuckerfabriken. — Eine reichsgesetzliche Regelung des Verkehr» mit Milch, wie sie in den Parlamenten vielfach verlangt worden war, ist nach langer Beratung ini Reichsministerium des Innern und im preußischen Wohlfahrtsministerium für nicht zweck mäßig angesehen und deshalb aufgehoben worden. Die Mi nister waren der Meinung, daß eine allzu weitgehende der- relfen. — Auf den Mittwoch Nacht von Dresden ab 11.12 Uhr nach Tharandt verkehrenden Personenzug wurde zwischen Potschappel und Deuben, anscheinend aus einem Gegenzug, ein scharfer Schuß abgefeuert. Das Projektil zertrümmerte eine Fensterscheibe, rich tete aber sonst keinen Schaden an. Die Scherben der Scheibe flogen den im Abteil befindlichen Personen aus hiesiger Gegend, die von einem Theaterbesuch heimkehrten ins Gesicht und auf die Hände, riefen aber keine bedeutenden Verletzungen hervor. — In der am Montag im Case Schwarz abgehaltenen Vor- ktandssitzung der prioil. Schühengesellschast fand zuerst die Wahl des ersten Vorsitzenden statt. Schützenbruder Haubold, welcher der Gesellschaft 14 Jahre lang als erster Vorsitzender in treuer und höchst uneigennWger Weise vorgestanden hat, lehnte mit Be stimmtheit eine Wiederwahl ab. An seiner Stelle wurde Schützen- bruder Oberleutnant Schwind einstimmig gewählt in der allge meinen lleberzeugung, daß dieses immerhin nicht so einfache und verantwortungsvolle Amt auch wieder in gute Hände kommt. Schützenbruder Major Gieholt dankte dem aus seinem Amte Scheidenden im Namen des Vorstandes und der ganzen Gesell schaft mit aufrichtigen. und warmen Worten für die langjährigen treuen Dienste und für die unermüdliche Arbeit für die Gesellschaft, und mit dem Wuissche, daß er noch viele Jahre derselben auch mit Rat und Tat zur Seite stehen möge. Eine gestiftete frische Blume wurde auf das Wohl Haubolds und seiner Familie getrunken. Nach diesem wurde Schützenbruder Arthur Schwarz als neuge wähltes Vorstandsmitglied vom Vorsitzenden «Angewiesen. Nun mehr wurde an die große Arbeit, an die Vorbereitungen zu dem ani 10. Februar im Schühenhaus stattfindenden öffentlichen Kostümfest herangekreten. Zunächst wurde beschlossen, den Eln- trittSkartenverkauf in den In dieser Zeitung bekannt zu gebenden Verkaufsstellen zu eröffnen. Das Fest selbst soll einen .Ober bayrischen Bauernball' darstellen und sollen in diesem Sinne sämt liche Räume des Schühenhauses dekoriert werden. Daß sür eine dem Feste entsprechende sinnreiche Ausschmückung und für humor volle Avwechselung gesorgt werden wird, dafür bürgt der Name Schühengesellschast. Zu dieser allerhand Kurzweil soll bereits ein stimmungs- und humorvolles Quartett gewonnen worden sein. Daß oer Gesellschaft eine mühevolle Arbeit bevorsteht, davon waren alle Anwesenden überzeugt, aber auch davon, daß Im Vergnügungs- »nd Bauausschuß und unter den anderen Mitgliedern viel fleißige und für die Gesellschaft gern arbeitende Hände vorhanden sind. — Baldige Einführung der Gemeindereform in Eicht? In einer in Sayda am Donnerstag abgehaltenen öffentlichen Ver sammlung machte Kultusminister Fleißner die Mitteilung, daß das Gesamtministerium die Vorlage bereits verabschiedet hohe und daß zu erwarten sei, daß der Landtag das Gesetz bald erledigen werde, da ja ein großer Teil der Vorarbeiten bereits vom vorigen Land tag bewirkt worden sei. — Vom Vorstand sächsischer Wagenbauer- und Stellmacher meister wird folgendes geschrieben: In erschreckender Weise sind besonders in den letzten Monaten die Preise am Holzmarkt ge stiegen, infolgedessen zahlreiche Betriebe des Stellmacher- und Wagenbauerhan-werks in außerordentliche Notlage gedrängt worden. Die Steigerung der Im Wagnerhandwerk gebrauchten Holzarten steht fast einzigartig aus dem gesamten Rohstoffmarkte da. DaS Festmeter Eicke stieg von 5000 M. im' März v. I. bis heute auf 300 000 M.. Birke von 2800 ans 150 000 M„ Rüster kostet beute 200 000 M., Buche 220 000 M. nsw. Diese nackten Zahlen beweisen am besten, wie unverhältnismäßig die Preise ge legen sind. Die Preis« haben den. Weltmarktpreis bei weitem überschritten und machen das über 10 000 fache des Friedenspreises auS! Die ungeheure Preissteigerung hat dahin geführt, daß heute viele Betriebe gar nicht mehr In der Lage sind, fick mit den er forderlichen Rohstoffen einzudecken, da selbst zum Einkauf eines kleinen Quantums Holz Riesensummen erforderlich sind. Die «ntiehliche Rohstoffnot wird noch verschärft durch eine ebenso große Kreditnok. Während so auf der einen Seite das Stell macherhandwerk tn seiner Existenz durch die beispiellosen Holz preise bedroht wird, ist auf der anderen Seite die Kundschaft kaum Nock in der Lage, die Preise für Wagner- und Skellmacherarbeilen zu bezahlen, die der Meister unbedingt fordern muß, wenn er über- artige Regelung und allzu scharfe Vorschriften aus die Milch- ! erzeuger und Milchhändler abschreckend wirken und die - Menge der in Verkehr kommenden Milch noch weiter ein- ! schränken würden. ' Röthenbach Am Siloestertmi fand hier die Weihe des Krleger- Ehrendentmal eines au» dem Nieder Erzgebirge herbei geholten , Findling» statt. Es beteiligten sich daran -ehr viel Personen, Ins besondere auch die Vereine de» Ortes und der Militärverein von Pretzschendorf und Umgegend. Unter den Klängen des Chopinschen Trauermarsche» bewegte sich der Zug nach dem Denkmalsplatz. Die ' schöne, eindrucksvolle Feier war vom Wetter sehr begünstigt, Ge- sänge, Ansprachen und Musikstücke wechselten mit einander ab. Nach ! der Weihe legten die Hinterbliebenen der Gefallenen sowie die Der- - treter der Korporationen Ehrenkränze am Fuße des Riesensteines ! nieder. Dresden. Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, trägt ! sich die sächsische Regierung mit dem Plan der demnächstigen B«- i gebung einer Anleihe. Dem Landtag liegt bereits ein Gesetz- j OerMcheH uad Sächsisches Dippoldiswalde. Endlich wieder einmal ein vollbesetztes Jahn- Konzert am Mittwoch In der Reichskrone, zunächst tnbezug auf die Besucherzahl. Das Orchester, zu dem der Musikdirektor recht oute Kräfte gewonnen hatte, hätte zur Füllung noch ein paar Holzbläser gebrauchen können. Aber die Verwirklichung solcher Wünsche stößt zurzeit auf so große Schwierigkeiten, daß man gern davon absteht, da das sonst gut besetzte Orchester unter Alfred Jahns sicherer und kunstsinniger Leitung in der Wiedergabe von Oberon, Lohengrin, Mignon und Carmen das beste leistete und von den Zuhörern aufs dankbarste ausgenommen wurde. Auch das Charakterstück .Zug der Kobolde', Komposition von Aflred Jahn, bei dem die neckische Behendigkeit der Berggeister recht charak teristisch zum Ausdruck kam, verfehlte nicht seine humoristische Wirkung. Als Solist trat der Violinvirluos Gerhard Kluge- Dresden auf, der mit Orchesterbegleitung eine eigene, aus vier Sähen bestehende Komposition und die Ciaccona für Violine allein von Joh. Seb. Bach mit erstaunlich gewandter Technik und herz erquickender Vortragsweise zum besten gab und dafür stürmischen Beifall erntete. Es wäre zu wünschen, wenn der Erfolg dieses Konzerts Musikdirektor Jahn ermutigte, wieder öfters das hiesige Musikbedürfnis zu befriedigen. Das Zeug dazu hat er, und nach und nach wird auch ihm aus der Saat eine reichlichere Ernte rufung, da schon das Schöffengericht den Umstände zugedilligt habe. Die Waffen , 51000 M. Am 18. November ist der Angeklagte in nommen worden. Für die verbüßte Hast wurden dem An 50 000 M. der Strafe angerechnet. Er wird aber nicht gelassen, als bis die Geldstrafe hinterlegt wird. Freiberg. Direktor Prof. Dr. Kohlschmidt von der Landwirtschaftlichen Schule wurde zum Oberlandwlrtscha! nannt. — In einigen Tagen wird die Dresdner Straßenbahn ihre Fahrpreise wieder erhöhen, diesmal wahrscheinlich auf 120 M. für die einfache Fahrt. Es ist letzt in Dresden angeregt worden, von den Fremden, die die Straßenbahn in sehr hohem Matze be nutzen, einen höheren Fahrpreis zu verlangen. Der Vorschlag wurde früher von den Behörden abgelehnt, weil es nach dem Friebensvertraa nicht zulässig sei, den Angehörigen der Entente länder höhere Preise abzuverlangen, als den Deatfchen. Da aber inzwischen In Köln, Koblenz, Aachen und Krefeld die Sttahen- bahnen höhere Preise, mitunter daS Dreifache des Tarlkpr«is«s, verlangen, ohne daß die Rheinlandkommisilon Einspruch bagMeu erhoben hätte, wird ieht wahrscheinlich auch tn Dresden der A»S- ländertarif auf der Straßenbahn durchgeführt werden. entwurf vor, nach dem das Finanzministerium ermächtigt werden soll, zum wetteren Ausbau der staatlichen Kohlen- und Elektrizt- tätsunternehmungen eine oder mehrere Anleihen aufzunehmen. Es steht zu erwarten, daß der Landtag sich mit dieser Vorlage alsbald beschäftigen wird. Wie wir hören, will das Finanzministerium nicht nur mit einer Goldmarkanleihe, wie sie mehrfach früher vom Lande Sachsen ausgenommen worden ist, sondern zugleich mit einer wertbeständigen Anleihe an den Geldmarkt heranzulreten, und zwar soll die letztere auf das außerordentlich wertvolle Kohlenvor kommen in Sachsen basiert werden, das bekanntlich zu einem sehr großen Teile in der Hand deS EtaateS ist. Das Land Sachsen ist deshalb vorzugsweise in der Lage, gerade auf eine solche wertbe ständige Anleihe zozukommen, weil der Kohlenbesitz deS Staates, der zurzeit einen Wert von vielen Milliarden darstellt, den Gläu bigern der Anleihe eine ganz besondere Sicherheit bieten würde. Außer den Agrarländern Mecklenburg und Oldenburg, die be kanntlich sogenannte Roggenwerkanleihen herausgegeben haben, würde Sachsen damit der erste Staat sein, der eine größere, auf fein eigenes Kohlenvorkommen basierte wertbeständige StaatSan- ieihe emittieren würde. — Wie die Dresdner Volkszeitung' meldet, steht die Er nennung des sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Arzt zum Bezirksschulrat von Dresden-Stadt als Nachfolger des Schulrati Dr. Prietzel unmittelbar bevor. — Der Präsident des sächsischen Statistischen Landesamtes, Geheimrat Prof. Dr. Würzburger, ist vom Völkerbund zum Mit glied seines Statistischen Sachverständigen-Ausschuffes gewählt worden und zu den Beratungen des Ausschusses nach dem Haag abgereist. — Wegen Ausfuhrbannbruchs erhielt der 24jährige Berg arbeiter RudolfFrank aus Braunau in Böhmen einen Strafbefehl über 2 OOS 000 M. Er wurde am 18. November zwilchen Geising und ZInnwald festgenommen, als er drei neue Pistolen mit den dazu gehörigen Patronen nach der Tschecho slowakei paschen wollte. Gegen den Strafbefehl erhob Fr. Einspruch, worauf Ihn das Schöffengericht Altenberg zu 300 000 M. Skafe verurteilt«. Die 3. Strafkammer des Dresdner Landgerichts verwarf die Be rufung, da schon das Schöffengericht dem Angeklagten mildernd« Umstände zugedilligt habe. Die Waffen hatten einen Wert von — Unbekannt gebliebene Diebe drangen in den Zoolo gischen Garten tn Dresden ein und stahlen nach Durch schneiden eines Maschengitters «inen lebenden Atis. Die Diebe dürsten den Diebstahl gerade dieses Tiere» des wertvollen Felles wegen begangen haben. - Daß vor Dieben nichts sich« ist, beweist eine merkwürdige Entdeckung, die kürzlich Angestellte der Bleiche Hänischmiche bei Johnsdorf I. d. Lausitz machen mußten. Auf der Bleich« waren mehrere Obstbäume über Nacht sorgfältig anrgegraben und gestohlen worden. - W»- - — Verbilligte» Rasieren und Haarschneiden für Arme hat di« Barbier- und Friseur-Innung in Löbau zugesagt. Ihr« MstHeder wollen Arbeitrlosen und Rentnern Rasteren mit 25 Mart und Haar schneiden mit 75 Mark berechnen. Heidens«. Tinen schweren Unfall erlitt ein bei der Firma Hoesch K- Co. hier beschäftigter 38 Jahre alter Arbeiter aus Dresden am Dienstag-Nachmittag. Ms er nach der Schicht über die Fabrikgeleise schritt, kam er zu Fall und geriet unter einen rangierenden Wagen. Der linke Fuß wurde ihm bis zum Knöchel abgefahren. Pirna will mit Gewalt Großstadt werden. 2n der letzten Stadtverordnetensitzung wurde beschlossen, den Rat zu ersuchen, mit Zehista, Zuschendorf, Neundorf, Krietzschwitz usw. in Einverleibungsverhandlungen zu treten. An Stell« des von der Regierung nichtgenehmigten Dispens auf Ver längerung der Amtsdauer der Stadtverordneten bis Ende 1923 soll ein diesbez. Nachtrag zum Ortsstatut bei der Obcr- behörde eingereicht werden. Da hierzu nicht einstimmige Annahme im Kollegium nötig ist, besteht Aussicht auf Ge- nehmigung. Leipzig. Ein Opfer der Teuerung ist ein 19 Jahre aller Schreiber Kurt Günther geworden. Er wohnte mit seiner Mutter zusammen. Bisher hatten sich beide mit dem Verdienst des Sohnes kümmerlich über Wasser gehalten. Als Günther stellungslos wurde, reichten trotz aller Einschränkungen Mutter und Sohn mit der Arbeitslosenunterstützung nicht mehr aus. Die Sorge ums tägliche Brot wurde immer größer. Da Günther keine Möglichkeit sah, seine und seiner Mutter Lage zu ver bessern, griff er in der Verzweiflung zum Revolver und machte seinem Leben ein Ende.