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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger slir Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u.L ikoinnkni'-ic* Vierteljährlich ^MluohneIu- BryUstJPtkiJ» Erageil. — Einzelne Nummem LO Ps. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeind everbands-Giro Konto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12S48. 4»44^4 4444^44444^4^^44^4^^^^4EEEEH^^EE4^^ Aellesle Zeitung -es Bezirks Dieses Blatt evihS» -ie amttlchen Dekannlmachuugea -er Amlshauplmamrfchaft, -es Amlsgerichis un- -es Sla-irals zu Dippol-iswal-e W-SU: LELTäTL Hauptmannschaft 7S Pks^ im amküchca Ml («» °xm Behörden) die Zeile 200Psg.- Sinoek»« «» i Reklamen 200 Pls Verantwottlicher Redakteur: Paul Jebne. — Druck und Verlag: Earl Zehne in Dippol-lswal-e. , ' - -- '7 " - >0 Dienstag den 3. Mai 1921 87^Iahrgang -«»».«EI'— > ! ,»!>—--1I Acker-iftel betr. Zur Bekämpfung der Ackerdistel ergeht auch in diesem Jahre an alle Eigentümer, Nutz nießer und Bewirtschafter von Grundstücken die Aufforderung, die Ackerdistel und andere schädigende Disteln auf ihren gravtlilüokso, sowie auf den L»1ooo, Vazoo, vüwwon. grtdan. vlorrLvckorn, LlsovdLdllllüwlnsll derart rechtzeitig zu vertilgen, daß sie nicht in blühendem oder reifem Zustande anzutreffen sind. Da die Verbreitung der Distel nicht nur durch den Samen, sondern auch durch die „Vorroldrat" erfolgt, ist auf die Lottoroaaz der Distelwurzeln mittels Distelzangen oder Disteleisen Bedacht zu nehmen. Die Ortsbehörden wollen die Durchführung der ordnungsmäßigen Vertilgung der Acker distel gehörig überwachen und nötigenfalls die Säumigen rwSllß8«sjLö dazu anhalten. 569 0. Lmtkk»op1mavll8kk8kt Vlvpolckiüwnick«, am 26. April 1921. ÜavrwLtttür LuulL« vom Rittergut Reichstädt bis Beerwalde bis auf weiteres, wegen Bau, für den Verkehr gvspvni-l. DerLVerkehrzwird über Ruppendorf verwiesen. Mltorza1«vvrv»Ullvg LvledltLät Im Genossenschastsregister ist heute auf Blatt l2, betr. den Spar-, Kredit- und Bezugs verein Obercarsdorf mit Ulberndorf, eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in Obercarsdorf, eingetragen worden, daß Johann wvüüür nicht mehr Mitglied des Vor standes ist und daß der Gutsbesitzer Hermann Lange in Obercarsdorf zum Vorstandsmst- gliede bestellt worden ist/, Reg. 7c/2I. LZ I Lwttr»r1vdt Vlppo!äl«v»lä0. den 29. April 192l. Geschäftszeit des Finanzamts and der Finanzkasfe zn Heidenan, Pirnaer Str. 15 vom t W«s kl« SV «I. Z 2) s täglich 7 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags; " b) et«»» täglich 7 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags.^ Wegen Reinigung der Geschäftsräume des Finanzamts können Freitag, den 6. und Sonn abend, den 7. Mai nur ärlvLlieda Sachen erledigt werden. Nouvramt vippoistamalä», am 2. Mai 1921. DrvkNachen für Gemeindedehörden fertigt Bochvruckeret Carl «Oertlichetz und Tächsisches. Dippoldiswalde, 2. Mai. Eingeleitet wurde der gestrige 1. Mai durch Gesänge auf den Höhen der Umgebung der Stadt. Die für vormittags 10 Uhr vom Gewerkschaftskar tell nach dem Schützenhaus einberufene Mai-Festversamm lung konnte erst mit ziemlicher Verspätung eröffnet werden. (Zn Dippoldiswalde gehört ja bei fast allen Veranstaltungen das ZuspHkommen jetzt zur Regel.) Mit „Ich warte dein" leitete der Gesangverein „Liederkranz" die Versammlung unter Leitung seines Liedermeisters Herrn Börner ein, wo rauf Herr Erfurth zu einer kurzen Festrede das Mort nahm. Maigedanken seien für die Sozialisten Kampfge danken; Kampf für Durchsetzung seiner völkerbefreienden Ziele, die im Gegensätze stehen zu den Forderungen des militärischen Imperialismus. Voraussetzung für Erreichung dieses Zieles sei freilich Einigkeit. Darnach möge jeder streben. Wenn sich heute drei Internationalen streiten um die Macht, um die Führerschaft, so sei gewiß, die gesamte Menschheit werde die Internationale sein, die die hohen Ziele des Sozialismus dereinst zur Tat werden lasse. Frei lich sei der Tag noch fern. Gar manchem dauere es zu lange. Aber ein solcher Kampf könne unmöglich mit einem Ruck zum Siege führen, es könne nur von Etappe zu Etappe gehen. Auch Rückschläge blieben nicht aus, in deren größter Not der Arbeiter sich klammere an seine starken Organisationen. Fest verankert sei im Herzen des Sozia listen die Gewißheit, daß der SiegeStag einst kommen «erde. Wenn die jetzige Generation ihn auch nicht erlebe, so doch deren Kinder und Kindeskinder. Der Wegbereiter zu fein für jene, sei die Aufgabe der Lebenden. — Hierauf forderte Herr Stadtrat Voigt, unter dessen Leitung die Ver sammlung stand, ebenfalls auf, alles Trennende zu ver gessen, und verlas sodann die folgenden allgemeinen Mai- sest-Forderungen: „Nationale Gerechtigkeit für alle Völker und dementsprechende Revision des Friedensvertrages! Wiederherstellung des internationalen Handels und Ver kehrs! Sicherung des geistigen Kampfes in Wort und Schrift, unbeschränkt durch Mlllkürgesetze, -ie nichts anderes als politische Tyrannei sind! Freilassung aller, die wegen ihrer politischen Gesinnung gefangen gehalten «erden! Abschaffung des Militarismus in allen Ländern! Frieden zwischen den Völkern!" — Er knüpfte hieran die Hoffnung, daß in gleichem Augenblicke in ungezählten gleichen Veranstaltungen nicht nur in Deutschland die Parole sein möge: „Die Arbeit muß herrschen!" — „Empor zu« Licht", wiederum gesungen vom „Liederkranz", schloß die schlichte Feier. (Die schöne Akkustik des Schützenhaus saales wurde nicht, wie bei Abendunterhaltungen beein trächtigt durch einen Vorhang in der Muschel, was dem Gesang noch zugute kam.) — Die Versammlungsbesucher begaben sich hierauf nach dem Marktplätze, wo der Gesang verein „Liederkranz" zwischen den einzelnen Nummern der Plahmusik noch manch Lied ertönen ließ. — Nachmittags faud gemeinsamer Spaziergang.nach Kurhaus Seifersdorf statt. — Der Sportverein Dippoldiswalde 1910 konnte jetzt sein 11. Stiftungsfest begehen und tat dies in Form eines Konzertes mit Theater und anschließendem Ball am Sonn abend abend. Der Einladung wärest die Mitglieder und viel« Freunde und Gönner gern gefolgt und wurden durch Ausikvorträge der Stadtkapelle und verschiedene Sopran-Soli einer Frl. Müllenberg erfreut. Besonders letztere fand mit ihrer weichen, melodiösen Stimme und hübschen Vortrags- »eise viel Beifall. 3n den Begrüßungsworten brachte der Vorsitzende, Herr Heßler, zum Ausdruck, daß in unserer Stadt Sport und Leichtathletik leider noch recht wenig fruchtbaren Boden gefunden haben. Neue Freunde zu gewinnen, Mit glieder zu erwerben sei Mitzweck des Abends. Den zweiten Programmtest bestritt der dramatische Verein „Mignon"— Hainsberg mit Aufführung eines dreiaktigen Schwankes „Wer ist der Vater?!", der unter dem Titel „Die spanische Fliege" hier schon wiederholt aufgeführt wurde. Im allgemeinen wurde flott gespielt, die einzelnen Pointen gut herausgearbeitet, sodaß man sich köstlich amüsierte und mitunter wahre Lach salven ertönten. Eine Tombola mit schönen Gewinnen unter brach den Ball. Wünschen wir dem Verein, daß der durch den Vorsitzenden dargetane Zweck des Abends, neue Mitglieder zu werben, auch Erfolg gehabt hat. — In der ani vergangenen Sonnabend Abend im Gast hof zum „Hirsch" stattgefundenen Vorstandssitzung der hiesigen privil. Schützengesellschaft wurden neue Mitglieder zum uni formierten Korps ausgenommen und die Mitglieder des Vorstandes ausgelost, welche die Aufsicht an den an >6 Sonntagen stattsindenden Kleinodschießen zu übernehmen haben, auch die Schießeinlagen für Mitglieder und Gäste wurden festgesetzt. Der Vorsitzende, Herr Haubold, gibt bekannt, daß Herr Kaden, der seit einer langen Reihe von Jahren der Gesellschaft als „Böllermeister" gedient, diese Stelle wegen Krankheit gekündigt hat und diese Stelle neu zu besetzen ist. Weiter liegt eine Einladung zu dem am 12.—14. Juni d. I. stattfindenden Jubiläumsfest der privil. Schützengesellschaft zu Geising vor, man beschließt, bei genügender Beteiligung, dieser Einladung nachzukommen. Weiter nimmt man Kenntnis von einer Mitteilung des Kassierers, Herrn Niemand, daß die Gesellschaft mit einer ganz beträchtlichen Summe zum Reichsnotopfer herangezogen worden ist. Nach Erledigung anderer Vorlagen schließt der Vorsitzende die Sitzung. — Sonntag abend hielt die Freiwillige Feuerwehr ihr 56. Stiftungsfest mit Tafel und Ball ab, das erstemal nach dem Kriege. Nach begrüßenden Worten ihres Kommandanten, Herrn Arthur Reichel, begann um 7 Uhr die Tafel, an welcher als Ehrengäste auch Herr Bürgermeister Herrmann nebst Gemahlin testnahmen. Eine stattliche Anzahl Ehrenmitglieder, passive und aktive Kameraden hatten sich mit ihren Frauen eingefunden. Nach verschiedenen Toasten und einem gesungenen Tafellied wurde die Tafel gegen 9 Uhr aufgehoben. Ein anschließendes sehr gemütliches Tänzchen, woran sich alle Teil nehmer lebhaft beteiligten, ging mit verschiedenen Abwechse lungen flott von statten. — Während einer Pause überreichte Herr Branddirektor Kettner, welcher leider durch Besuch an der Teilnahme der Tafel verhindert war, den Kameraden Hermann Reichel und Otto Böhme in markigen Worten das Diplom für 20 jährige Dienstzeit, sowie den Kameraden Albert Wessely und Hermann Burkhardt das von der Stadt gestif tete Diplom für 15 jährige Dienstzeit. Herr Kommandant überreichte den beiden letzteren das seitens der Wehr gestiftete Anhängsel an die Uhrkette. — Mittwoch abend halb 9 Uhr list Herr Potscher— Tharandt in einem öffentlichen Leseabend in „Stadt Dresden" aus im Buchhandel nicht erschienenen und nur in wenigen Abschriften verbreiteten Dichtungen des Schweizer Schriftstellers Ernst Zahn. Es dürfte für alle Literatur- freunde eine seltene und sich nie wieder bietende Gelegen heit sein, diese unveröffentlichten Werke deS in wetten Kreisen so beliebten Dichters zu hören, die zu den besten Gaben seiner Kunst gezählt werden müssen. — Eintritts karten sind bet Herrn Kästner, am Markt, und an der Abendkasse erhältlich. — Die Geschäftszeit des Finanzamtes Heidenau ist ab 1. Mai geändert worden. Wir verweisen auf die diesbezüg liche Bekanntmachung. — In kindlichem Leichtsinn, vielleicht auch durch Gespielen veranlaßt, genoß das dreijährige Mädchen einer hiesigen Familie Maiblumen. Trotzdem es alsbald in ein Dresdner Krankenhaus gebracht wurde, ist es dort verstorben. Es sei dieser Fall eine Warnung. Die Maiblume ist giftig, auch das zwischen die Lippen Nehmen kann Entzündungen Hervor rufen. — Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat April d. I. 1256 Einzahlungen im Betrage von 404 316,93 Mar^ dagegen wurden 531 Rückzahlungen im Betrage von 320 857,06 Mark geleistet. — Seit dem 1. Mai werden wieder die Wettervorher sagen für den folgenden Tag sowohl am Postgebäude, als auch im Vorraume des Fahrscheinverkaufs im Bahnhofe aus- gehängs. — Die Mitglieder der Barbier-, Friseur- und Perrücken- macher-Jnnung Dippoldiswalde werden ihre Damen- und Herren-Friseur-Salons am Himmelfahrtstage, 5. Mai geschlossen halten. — Seitens des Bezirks - Feuerwehr - Verbandes der Amtshauplmannschast Dippoldiswalde werden im laufenden Jahre die Feuerwehren von Höckendorf, Altenberg und Geising geprüft werden. Als Prüfer wurden Vogel— Glashütte, Reichel—Dippoldiswalde, Borig—Bärenstein und Dietrich—Seifersdorf, letztere beiden als Stellvertreter, gewählt. Die Prüfungen sollen in Höckendorf am 26. Juni nachmittags und in Geising und Altenberg am 5. Juni, erstere um 12 Uhr mittags, letztere um 2 Ahr nachmittags stattslnden. — Seitens der Kretshauptmannschaft Dresden ist dem Denkmalsausschuß der Gemeinde Hermsdorf, Amkshaupt- mannschaft Dippoldiswalde, Genehmigung erteilt zur Vor nahme einer Haussammlung zur Errichtung eines Krieger denkmals. Die Sammlung Ist auf die Gemeinde un- auf die Monate Mai und Juni d. I. beschränkt. Obercarsdorf. Das 25. Stiftungsfest der hiesiger Frei willigen Feuerwehr wird am 16. Juni festlich begangen werden. Altenberg. Der Betrieb der staatlichen Personenkraft wagenlinie Kipsdorf—Bärenburg—Altenberg—Zinnwald wird am 5. Mai (Himmelfahrtstag) eröffnet werden. Die neuen Magen haben bereits eine Probefahrt ausgeführt. k Dresden. Im Reichstage wurde dieser Tage eine Neu ordnung des Ortsklassenverzeichnisses vorgenommen. Di« Rückwirkungen dieses Beschlusses treten für Sachsen dadurch in die Erscheinung, daß über 1000 sächsische Otte in eine höhere Stufe kommen. Jedoch auch diese Einstufung ent- spricht noch nicht den Wünschen der Regierung und der Be amten. Doch soll es sich noch immer um eine vorläufige Regelung handeln und eine künftige Regelung noch bevor stehen, worüber zwischen sächsischer und Reichsregierung noch verhandelt wird. In Sachsen sind 10 Otte in die Ortsklasse versetzt worden, nämlich außer den drei Großstädten Dresden, Leipzig und Chemnitz die Vororte Deuben, Loschwltz, Blase witz, Weißer Hirsch, Rabebeul, Böhlitz-Ehrenberg und Wahren. In Ortsklasse 8 sind verseht worden: Zwickau, Plauen, Anna berg, Glauchau, Auerbach, Falkenstein, Bad Elster, Oelsnitz t. B., Oelsnitz t. E. usw. Insgesamt sind in Ortsklasse 8 48, in O 323, in v 715 Orte eingereiht worden. Die übrigen Orte gehören der Klasse 8 an. Coswig. Die Dresdner Feuerwehr wurde Sonnabend früh in der 8. Stunde nach Coswig zu Hilfe gerufen, wo durch Explosion eines Benzinbehälters in der Teerprodukttonfabri