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I Rr. 1»4 Dteastag, de» 4. Satt 1V44 B«ka«r T. M. »Lrtteer, «ue, Sachsen Uv v Stärkere Bombardierung mit 1". United Preß meldet aus London eine verstärkte Bom bardierung Englands mit der Vergeltungswaffe „V1" in der Nacht zum Montag. Auch deutsche Kampfflieger seien wieder über den britischen Inseln erschienen. Die englische Presse berichtet über eine lange Reihe neuer Einschläge der „V1" in Südengland. Hotels, öffentliche Gebäude, Kauf- und Wohnhäuser seien zerstört worden. In einer Zeitung heißt es: Wie unsinnig es ist, daß englische Flak und Jäger ver suchten, die „V1" abzuschießen, beweis folgender Fall: Bei Tage sei eine fliegende Bombe von der Flak getroffen und zur Explosion gebracht worden. Herabfallende brennende Trümmer hätten ein großes Gebäude vernichtet. Wie schon viele andere Blätter tritt jetzt auch der „Daily Herald" für die weitgehende Lockerung der für die Berichterstattung über die Wirkung der „V1" geltenden Zensurbestimmungen ein. Die in London weilenden amerikanischen Pressevertreter ver suchen, trotz der strengen englischen Zensur ihren Zeitungen Aufklärung über die geheimnisvolle Waffe zukommen zu lassen. So berichtet einer: „Ich kann ihnen nicht sagen, daß die „V1"-Geschosse London treffen. Ich kann ihnen auch ebensowenig sagen, daß sie London nicht getroffen haben. Eck ist nun mal die Zensur. Die Leute in England sind empfind licher gegen diese Dinger als gegen die altmodischen Bomben, zum Teil, weil sie für das Publikum unberechenbar sind und zum andern, weil sie nach einem langausgedehnten Kriege kommen." Ein anderer schildert den Einschlag einer „V1"- Bombe auf eine Straße, als gerade ein Bus vorüberfuhr, „Gebäude wurden beschädigt, von dem Bus war nichts übrig geblieben außer verbogenem Gestänge". Ein dritter berichtet: „Die geflügelten Bomben fallen weiter, und sie verursachen Verluste, sie richten eine Menge Schaden an und fallen den Leuten, die in ihrem Wirkungsbereich sind, auf die Nerven. Die geflügelte Bombe ist eine gefährliche Waffe." Die Eng länder seien unter normalen Umständen schweigsam und ge fühlsmäßig ausgeglichen. Jetzt aber besprächen sie erregt und in endlosen Debatten die fliegenden Bomben. Jeder Eng länder im Süden des Landes spreche heute mehr als ein Dauerredner im amerikanischen Kongreß. Nervöse Menschen hätten nun auch die fliegende Bombe auf die Liste der Themen gesetzt, über die sie nicht sprechen wollten. Aber die Per- suchung, dieses Gelöbnis zu brechen, sei furchtbar groß. Immer härtere Kämpfe a« -er mittlere« Ostfront. s« der Bretagne wurde« Terroristen ««d Fallschirmjäger niedergemacht. Generalfeldmarfchall Keitel hielt die Gedenkrede bei dem Staatsakt für Generaloberst Dietl. « Atl-Sch-M. Starke Feindangriffe in der Normandie. DNB. Au» dem Führerhauptquartier, 4. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I« der Normaudie griff der Feind gestern, von starker Artillerie und Panzern unterstützt, am Wcstflügel des Landekopfes an. Er wurde im wesentliche» abgewiese« und konnte nur an einigen Stellen nach hartem Kampf in unsere Linien eindringen. An der übrigen Front verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. I« der Bretagne wurde» 2V Terroristen und 58 in Zioilkleiduug abgesprungen feindliche Fallschirmjäger im Kampf bi« zum letzten Mann niedergemacht. Schwere deutsche Kampfflugzeuge griffe« in der ver- gangenen Nacht feindliche Schiffsansammlungen vor der normannischen Küste an. Zwei Landungsspezialschiffe er- hielten Volltreffer. Bombentreffer wurde« auch in Aus- ladunge» beobachtet. Sicherungsfahrzeuge eines deutschen Geleites schossen vor der niederländischen Küste ein britische« Schnellboot in Brand. Schweres Vergeltungsfeuer liegt auf London. I« Italien ließ die Wucht des feindlichen Großan griff« gestern etwa» nach. Nur im westlichen Küstenabschnitt, im Raum von Siena und an der adriatischen Küste wurde heftig gekämpft. An der Westküste konnte der Gegner gerin gen Geläudegewinn erzielen. 2n den anderen Abschnitten wurde er blutig abgewiesen. An der mittleren Ostfront hat die Härte der Kämpfe weiter zugenommen. Westlich Sslozk wechselte« feindliche An- Zweimal wurde in den letzten Tagen Oberstleutnant d. R. Günther Keil, Komm, eines hessisch-thüringischen Gren.-Rgts., als Führer einer Kampfgruppe auf der Halbinsel Cotentin im OKW.-Bericht genannt. Der Führer verlieh ihm, der die Seele des heroischen Kampfes war, das Ritterkreuz. Keil gmrde 1898 in Halle als Sahn eines Poftdirektors geboren und ist von Beruf Zollinspektor. „Warum ist England eigentlich in den Krieg gegangen?" fragt die konservative englische Wochenschrift „Truth". Der Ausdruck „Kriegsnebel" sei doch nur auf die eigentlichen militärischen Operationen anwendbar. Woran England aber gerade in dieser Stunde leide, sei gefährlicher und heimtücki scher, nämlich „der Nebel der Kriegsziele". Ueber die Ant- wort auf die ständige Frage, warum England eigentlich in den Krieg gegangen sei, herrsche im Volk keineswegs Einstimmig keit oder auch nur Klarheit. England kämpfe gegen die natio nalsozialistische Staatsidee. Habe man aber der Idee des Sozialismus den Kampf angesagt dann müsse man den Sozia lismus im eigenen Lande bekämpfen. - „Die Deutschen verrichtete« gute Arbeit." Wie Reuter berichtet, haben die Deutschen in Cherbourg „gute Arbeit" verrichtet, als sie die Dockeingänge versperrten und die Kais sprengten. Jedes im Hafen verbliebene Schiff wurde versenkt, das größte liegt in der Einfahrt zum Ueber- seedock. Die deutschen Pioniere sprengten auch lange Strecken der Gleisanlagen an den Kais und ließen Krane und andere wichtige Anlagen als „verfilzte Massen von Stahl" zurück. WerWWM I Sohr,. »7^ Klare Lage. Unter der Ueberschrift „Finnland als Beispiel im euro- patschen Freiheitskampf" schreibt die „Deutsche Diplomatische Korrespondenz": Der finnische Ministerpräsident Linkomies hat zum fin- Nischen Volk gesprochen. Mit dieser Rede und mit dem Be- such des Reichsaußenministers von Ribbentrop in Helsinki ist auf diesem Abschnitt der Front Europas gegen den Bolsche- wismus eine ganz klare Lage geschaffen. Der Nebel von Ge- rüchten, Verleumdungen und politischen Intrigen, der von den angloamerikanischen Halbfeinden und schwedischen falschen Freunden über dieses tapfere Land gelegt worden war, damit es der Bolschewismus in diesem Dunkel heimlich abwürgen könne, ist verschwunden. Volk und Regierung Finnlands sind sich im klaren darüber, daß es keine andere Wahl gibt als sich durch Kapitulation dem Bolschewismus zur Vernichtung aus zuliefern oder so lange tapfer zu kämpfen, bis Freiheit und Unabhängigkeit gesichert sind. Ministerpräsident Linkomies hat über den Beitrag, den Deutschland der finnischen Nation in ihrem Freiheitskampf geleistet hat und weiterleistet, alles gesagt. Diese Hilfe ist ihr bereitwilligst entsprechend der Auffassung Deutschlands von Waffenbrüderschaft gewährt worden. Wer Deutschland nicht im Stich läßt, wird von Deutschland nicht im Stich ge lassen werden. Wer sich seihst nicht aufgibt, wird von Deutsch, land nicht aufgegeben werden. Wer kämpfen will, um seine Freiheit und nationale Existenz zu erhalten, wird Deutsch lands Unterstützung finden. Dieser Grundsatz, den der Reichs außenminister im Frühjahr dieses Jahres, als man mit ähn lichen Mitteln Rumänien aus dem Kriege herausbluffen wollte, diesem Land gegenüber verkündet hat, gilt auch für Finnland. Es entspricht der Auffassung von Ehre und Recht- lichkeit, die das finnische Volk auszeichnet, daß Ministerpräsi- dent Linkomies nunmehr seinerseits erklärt: „Finnland führt entschlossen auf der Seite Deutschlands und als Waffenbruder Deutschlands den Krieg gegen die Sowjetunion. Wenn wir die Hilfe, die Deutschland uns im Kampf gegen den Bolsche wismus leistet, in Betracht ziehen,- ist es selbstverständliche Pflicht Finnlands, die Waffen erst dann niederzulegen, wenn man hierüber im Einverständnis mit Deutschland ist. Es ist selbstverständlich, daß wir, während wir deutsche Hilfe ent- gegennehmen, nicht zugleich mit dem Gedanken an Beendi gung des Kampfes umgehen können. Dies entspricht schon den Forderungen der Ehrlichkeit, die das finnische Volk, viel leicht mehr als irgendein anderes Volk, gewöhnt ist zu be- folgen." Damit ist jede Lücke, durch die die offene« und ge- Heimen Feinde Finnlands in die geschlossene politische Front zwischen Deutschland und Finnland einzubrechen versuchen, geschlossen Das finnische Volk und die finnische Regierung sind bei Gott aus harter eigener Erfahrung heraus berechtigt und im- stände zu beurteilen, was die sowjetische Gefahr für Finn land bedeutet, was Worte, Verträge und Unterschriften sowje tischer Staatsmänner wert sind. Finnland ist auch ein neuer Probefall dafür, wie bis in den Kern hinein verlogen das Wort ist, das Roosevelt und Churchill über die Befreiung Europas gesprochen haben. Wenn,es ein Land gibt, auf das all das zutrifft, was Engländer und Amerikaner im Namen der Freiheit, der Selbstbestimmung und der Demokratie ver künden, so ist es Finnland, wenn all das auf ein Land zu- trifft, was jene Heuchler unter „Aggression" und „Aggresso ren" verstehen, dann ist es die Sowjetunion. Und trotzdem sind Roosevelt und Churchill zynisch und verlogen bereit, das finnische Volk zur Befriedigung des unersättlichen Appetits der Sowjets und um ihre eigene Haut zu retten dem roten Wolf zuni Fraß vorzuwerfen. Die finnische Regierung hatte noch im Frühjahr alle Möglichkeiten ausprobiert, einen Frie den auf dem Verhandlungsweg zu finden. Sie hat feststellen müssen, daß es solche Möglichkeiten nicht gibt und daß das, was man ihr anbot, einer bedingungslosen Kapitulation gleichkam. Sie hat nun daraus die Folgerungen gezogen. Sie hat gesucht, wo Hilfe »u finden ist und wo sie bereit- willigst gewährt wurde. Sie hat bei-dem Besuch des Reichs außenministers feststellen können, daß die Worte „Freund- schäft" und „Waffenbrüderschaft", wenn sie aus Deutschland kommen, nicht leere Begriffe, sondern Realitäten sind. Sie hat ferner festgestellt, daß sie von den sogenannten Demokra tien erbarmungslos im Stich gelassen wird und daß 'sie ohne deutsche Hilfe wie jedes andere kleine europäische Volk ein Spielball jener drei Großmächte würde, oie Europa angeblich befreien wollten. Die Gegner und falschen Freunde Finnlands haben in ihrer Enttäuschung über den Erfolg des Besuches des Reichs- außenministers in Helsinki vor allem die verlogene Parole ausgegeben, dieser Besuch bedeute das Ende der finnischen Demokratie. Von deutscher Seite ist dazu zu sagen: Schulter an Schulter mit Deutschland kämpfen Völker und Staaten der verschiedensten innerpolitischen Regime für ihre Freiheit und Zukunft und für ein friedliches, glückliches und freies Europa, in dem alle Völker, ob groß oder klein, die sich in dieser historischen Stunde bewährt haben, ihren Platz und ihre Zukunft fittden und nach ihrer Facou selig werden sollen, so auch die finnische.Demokratie. In den drei Jahren der deutsch-finnischen Beziehungen hat es von keiner der beiden Seiten eine Einmischung in die inneren Verhältnisse des anderen gegeben. Es wird auch in Zukunft jene gegen seitige Achtung des inneren Aufbaus aufrechterhalten bleiben, wie sie bisher festzustellen war. Nicht nur im Geiste der Waffenbrüderschaft, sondern auch im Geiste des freien Entschlusses und des Verständnisses für das Lebensrecht und die Eigenart der kleinen und großen Völker Europas sind die Besprechungen in Helsinki geführt, Versprechungen gegeben und entgegengenommen worden. Die Beisetzung von Generaloberst Dollmann. Auf dem Pariser Heldenfriedhof Ivry wurde am Sonn-, tag der am 27. 6. verstorbene Oberbefehlshaber der 7. Armee, Generaloberst Dollmann, beigesetzt. Der Oberbefehlshaber West Generalfeldmarschall von Rundstedt, der mit den Feld marschällen Rommel und Sperrle an der Feier teilnahm, legte den Kranz des Führers nieder und würdigte die großen solda- tischen Leistungen des Verstorbenen. Es ist das Verdienst des Generalobersten Dollmann gewesen, daß der Fein- seit den Tagen seiner Landung um den erhofften Erfolg gebracht worden ist. griffe mit u»sere« Gegenangriffe«. Der bi» an die Bahn linie Baranowiez e—M i«sk »orgedrungene Feind «nrde von »nsere« Panzerdivisionen in schneidigem Gegenangriff unter hohen blutigen Verlusten zurückgeworfen. Bolschewistische PanzerkrSfte drangen in Minsk «in und stießen weiter nach Westen vor. Südöstlich der Stadt leisten unsere Verbünde de« von allen Seiten anstürmenden Sowjets erbitterte« Widerstand und kämpfen sich nach Westen zurück. Bei Molo- deezno wurden feindliche Angriffsspitzen im Gegenstoß ge worfen. 3m Raum westlich Potozk schlugen unsere Trup pen an der Düna wiederholte Angriffe der Bolschewisten ab. Die Stadt wurde «ach wechselvolle« Kämpfe« aufgegebe«. Ja de« Kämpfen der letzten Tage hat sich der Kommandeur eine» Srenadierregiment», Oberst Reimann, durch beispiel hafte Tapferkeit ausgezeichnet. Er fand im Rahkamps in- mitten seiner Grenadiere den Heldentod. Die Luftwaffe griff mit Schlachtfliegerverbänden wirksam in die Srdkämpfe ein, zersprengte zahlreiche feindlich« Ko lonnen und vernichtete mehrere Panzer, Geschütze und einige hundert Fahrzeuge. In der Nacht führten Kampfflugzeuge Angriffe gegen mehrere sowjetische Bahnhöfe und zerstörten umfangreiche« Nachschubmaterial. Besonder» im Bahnhof Borissow entstanden ausgedehnte Brände und starke Explosionen. Nordamerikanische Bomber warfen verstreut Bomben im Raum von Belgrad und auf mehrere Otte i« Rumänien. Deutsche und rumänische Luftverteidigungskräfte brachten hierbei 19 feindliche Flugzeuge zum Absturz. Einzelne britische Flugzeuge griffen in der vergangenen Nacht Orte im rheinisch-westfälischen Gebiet mit Bomben an. Zu den Kämpfen an der mittleren Ostfront ' Bei einem Terrovangriff gegen deutsche Städte kam der Scherl-Bilderdienst-M. Berichterstatter des britischen Rundfunk« Stevenson um« Leben.