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Wopauer« Tageblatt V« ^Zlchopaxr Laa«dla« u«ü Mqrlgrr" r^chiwt »«MS-vch. Monatlich. B^paspni« » Tv AM. Z»ft«üa«bühr 20 Pf. DoMungen w«rd«u in uufnrr S«fchättsft.,von dr» Bolen, svwi« von alk» Poftaostallen angenommen. ^Dl» 4» mm dreit^ Millimetlrieil» s Pf.; WWW MM MM IM W^ M M W M^ M , Idi« 4) mm breit« Nlillim«t«r,ril« im L«xt- ^**»0^*8^* lÄLL^U",^ Da« -Alchopauer Lageblatt and Aneelge»- ist da, ,ur B-röff«ntlich«ng d«» amtlich»» Bekonntmachnna«« de» Landrat» » ZlSha nnd de» Bürgermeister, m Zschopau d»hordlich«rs«tt» bestimmt« Blatt »ad enthLlt dl« amtlichen Bekanntmachungen de« Zmamomtt« Zschopau — Bankkonti»: Lngedirgilch« Handiledoak ». G. w. b. H. Zschopau, Semiiadegirokoato Zschopau Nr. 24l, Postsch'lkkoalo« L.ipjig Nr. 42444 - Zernspr.cher: Nr. r>2 Z.iMng fllr dle Orte: BSrnlchen. Ditt«rsdors, Vittmannsdorf, Gornau, tzohndorf, Knmch«rm«r»dorf, Scharfenftela, Schlößchen Porschendorf. Waldkirchen, Weißdach, Wilischchal, Witzschdorf Um. srs ^»»» R. IG89 107. 3«^«», AeMcher Empfang des Prinzregenlenpaares Ser Zührer beMle die jugoslMlsche« Gaste auf dem Lehrler Sahnhof Triumphale Fahrt durch das Spalier der Hunderllausende »"„.- Die -auptstakt de» Großdeutschen Reiches erlebte den festlichen EinzugdeSPrinzregentenPauI von Jugoslawien und seiner Gemahlin Prinzessin Olga. Der Führer selbst, begleitet von Generalfeld marschall Hermann GSring und dem Reichsaußenminister von Ribbentrop, hieß dir jugoslawischen Gäste bei ihrer Ankunft in Berlin auf das herzlichste willkommen. Die triumphale Fahrt nach der Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof durch die Straßen Berlins — die Millionenstadt hatte sich festlich geschmückt und in ein Meer von Fahnen getaucht — wird dem jugoslawischen Staatsoberhaupt gezeigt haben, wie stark das Bewußtsein der so herzlichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Nationen im deutschen Volke ist und mit welcher bewegten Freude insbesondere di« Hauptstadt deS Großdeutfchen Reiches an dem Aufenthalt deS Regentenpaares Anteil nimmt. DaS deutsche Bott empfing den jugoslawischen Prinzrcgenten Paul als persönlichen Freund und als Leuker eines befreundeten Volkes, in dem Bewußtsein, daß der gemeinsame Weg beider Bölker zugleich eine große europäische Friedensausgabe bedeutet. Massenaufmarsch -er Bevölkerung Die Millionenstadt Berlin hatte sich bis in die ent legensten Außenbezirke hinein in ein wunderbares Flag genmeer verwandelt. Prachtvoller Sonnenschein schien auf die Straßen der Stadt, nnd hie festliche Stimmung eines Feiertages beseelte die Bevölkerung der Reichshauptstadl. Schon. frühzeitig.Logen Scharen von Schulkindern, Kolon nen von HI und BDM. zur Spalierbildung äüf, ünv als gegen 12 Uhr mittag- die Betriebe und Geschäfte ge schloffen hatten, strömten Hunderttausend« von Werktätigen zur Feststraße, während Staffeln der deutschen Luftwaffe in Uebungsflügen für die Parade über das HSusermeer htnwegbraufien. 30 MO Mann SA. waren für die Absperrung aufgeboten worden, und die Wehrmacht bildete ein imposantes Ehrenspalier. Die Feststraße schmücken Adlerwände und Flammen- säulen, die das Hoheitszeichen des Reiches und das ver goldete Wappen des Königreiches Jugoslawien ab wechselnd zeigen. Auf dem Pariser Platz sind zwei ge waltige Fahnentürme mit den Farben Jugoslawiens, Blau-Weiß-Rot, verkleidet und zeigen, gekrönt von dem jugoslawischen Wappen, in dichtem Kranz die Flaggen der beiden Nationen. Ein prachtvolles Bild bietet auch der Wilhelmplatz mit der Wilhelmstraße. Hier bilden die riesigen Hakenkrciiz- flaggen mit den Bannern Jugoslawiens einen Fahnen wald von leuchtender Pracht. Die bunte Flaggenwand, die den Weg des Einzuges des Regentenpaares abzeichnet, hebt sich vor allem aus der durch den Tier garten führenden Strecke aus dem Grün der Bäume male risch ab. Herrliche Blumen schmücken die Front des Gäste hauses der Neichsregierung, das Schloß Bellevue. Auf der dem Schloßportal gegenüberliegenden Seite ist ein riesiger Wall a,js jugoslawischen Flaggen mit einer Königskrone als besondere Ehrung der hohen Gäste er richtet worden. Der Lehrter Bahnhof war für die Ankunft des Sonderzuges wundervoll geschmückt worden. Ueber dem Mittelbahnsteig hängen an zwei langen Reihen die Fahnen I-r»ns. während sich über den seitlichen Geleisen Fahnenretten hinziehen, die aus der Neichsflagge gebildet sind. Der Bahnsteig ist in dnnklcs Tannengrün eingefaßt, über das goldene Lorbeerblätter leuchten. Einen fesselnden Anblick bietet die repräsentativ ausgestattete Stirnseite der Halle, an der aus den Bannern beider Rationen ein wunderbares Flaggenbild geschaffen worden ist. Rote Teppiche führen zum Bahnhofsausgang. Ser Empfang auf dem Lehrter Sahnhof Schon lange vor Ankunft des Zuges war die weite Bahnhofshalle gefüllt mit Jungen und Mädeln der HI. und des BDM. Hinter der Absperrkette der Bahnpolizei hatten sie Aufstellung genommen, bewaffnet mit den rot- weiß-blauen Fähnchen, den Farben des befrenndeten Jugoslawien. Gespannt verfolgten sie den Zeiger der großen Bahnhofsuhren, und je weiter er auf die entscheidende Stunde vorrttckte, um so größer wurde die Spannung. An der Stirnseite des Bahnhofs hatten Spiel in anns- zügederHJ. Aufstellung genommen, flankiert von An gehörigen der Marine-HI. Erwartungsvoll hielten sie ihre Trommeln gefaßt und ihre Fanfaren, bereit, auf ein Kommando ihre schmetternden Weisen in die riesige Halle zu senden. Gegen 15 Uhr trafen die Repräsentanten des Groß- deutschen Reiches, die Mitglieder der Neichsregierung nnd die Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht ein, jedesmal mit brausenden Heilrnfen begrüßt. Bei dem Empfang waren ferner die Mitglieder der jugoslawischen Gesandtschaft in Berlin und Angehörige dec L^rkiner jugoslawischen Kolonie anwesend, weiter die diploma tischen Vertreter von Italien, Rumänien und Griechen land. Zubelrufe künden Ankunft des Führers Etwa zehn Minuten vor Ankunft deS Zuges dröhnte ein einziger Jubelruf durch die riesige Bahnhofshalle: Der Führer kam, und mit ihm Generalfeldmarschall Hermann Göring und Gattin, NeichSaußenminister von Ribbentrop, Neichsführer U Himmler. Der Führer begrüßte die Reichsminister und Reichs leiter, wechselte hier und da ein paar Worte nnd unter- hielt sich längere Zeit mit den Generalen. Plötzlich kommt Bewegung in die Massen. Der Führer nimmt seinen Platz ein, und langsam stampfen die gewaltigen Lokomotiven mit dem Sonderzuge, der das jugoslawische Prinzregentenpaar bringt, in die Halle. Die erste Lokomotive ist mit goldenen Girlanden geschmückt, in d-»».' Mitte das jugoslawische Wappen prangt. Herzliche Begrüßung der Gaste Der Zug hält, und als erster betritt Prinz- reg ent Paul von Jugoslawien, in blauer Uniform mit karminroter Mütze, den Bahnsteig. Der Führer drückt ihm die Hand, und gleich darauf der Prinzessin Olga, der er einen riesigen Orchideenstrauß überreicht. Frau Emmi Göring begrüßt die Prinzessin ebenfalls und legt ihr einen zweiten Orchideenstraub in den Arin. Generalfeldmarschall Göring entbietet dem hohen Paar seinen Gruß und stellt dem Prinzregenten die Mit glieder des Ncichskabinetts vor. Prinz Paul reicht jedem freundlich die Hand und stellt dann seinerseits dem Führer und dem Generalfeldmarschall die Herren seines Gefolges vor. Während die Spielmannszüge der HI. spielen und die Klänge in der Halle dröhnend widerhallen, schreitet der Führer mit seinem hohen Gast unter dem brausenden Jnbel der Jugend znm Bahnhofsausgang. Es folgen Frau Emmi Göring an der Seite der Prinzessin Olga, , Generalfeldmarschall Göring und alle die Herren, die zum Empfang erschienen waren. Abschreilen der Front der Ehrenkompanien Als der Führer mit seinen Gäste» aus der Bahnhofs halle tritt, geht ein Jubclorlan durch die Massen. Wäh rend Prinzessin Olga und Frau Göring sofort den Wagen besteigen, um durch das Spalier der Hunderttausrnde, überall herzlich begrüßt, zum Schloß Bellevue zu fahren, schreitet Prinzregcnt Paul mit dem Führer unt r den Klangen des Prnscnticrmarschcs die angetrctenc» E^.cn- kompnnien ab. Zunächst die Ehrenkompanie des mcnts Großdcutschland, dann eine Ehrenkom'^u'e ! " Kriegsmarine, die am 3V. und 31. Mai traditio , ,, st in Berlin die Skagerrakwache gestellt hat und abschlie« tzend die Ehrenkompanie der Luftwaffe. Die Kapelle intoniert die jugoslawische Hymne, wäh- rend die Tausende, die sich am Bahnhof einen Platz ge- sichert haben, den Arm zum Deutschen Gruß recken. Durch das Spalier jubelnder Berliner zum Schloß Bellevue Heilrufe über Heilrufe brausten den Gästen entgegen« als sie dann mit dem Führer den Kraftwagen bestiegen. Die Fahrt ging vorbei an den jubelnden Menschenmassen nach dem herrlich geschmückten Schloß Bellevue, dem Gästehaus des Reiches, wo die jugoslawischen Ehren gäste nun Wohnung genommen haben. Hier verabschiedete sich der Führer von dem jugo slawischen Prinzregentenpaar und begab sich wieder an den Hunderttausenden jubelnder Berliner vorbei nach der Reichskanzlei. Der triumphale Empfang gab den jugo slawischen Gästen die Gewißheit, daß das deutsche Volk j an ihrem Deutschlandbesuch mit dem Herzen begeisterten > Anteil nimmt. * Um 5 Uhr nachmittags empfing der Führer dann den jugoslawischen Prinzregenten in der Neuen Reichs kanzlei, und gegen 6 Uhr stattete der Führer dem Prinz- regenten und der Prinzessin Olga von Jugoslawien im Schloß Bellevue seinen Gegenbesuch ab. Abends MrV der Führer zu Ehren der jugoslawischen Gäste eine Abend- täfel im „Hans des Führers-. Damit war das festliche Programm für den ersten Tag des Staatsbesuches deS jugoslawischen Prinzregentenpaares beendet. Ehrung der Prinzessin Olga Anläßlich des Besuches desPrinzregentenvon Jugoslawien beim Führer fand eine erste län gere Aussprache mit dem Gast im Arbeitszimmer des Führers statt. Bei dem Gegenbesuch des Führers im Gästehaus über reichte der Führer der Prinzessin Olga von Jugoslawien als Zeichen seiner Hochachtung für ihre vielseitige segens reiche Tätigkeit im Dienst der Wohlfahrt und menschlichen Fürsorge das Frauenkrcuz des Ehrenzeichens des Deut schen Noten Kreuzes in besonderer Ausführung. Abendtakl beim Führer Zu Ehren des Prinzreaentenpaares veranstaltete der Füh rer um L0.2V Uhr eine Abendtasel, an der neben dem hohen Eästepaar teilnahmcn: der jugoslawische Außenminister Cincar Markovic, der Hoiministcr Antic, der Königlich jugoslawische Gesandte Dr. Andric, der Ecneraladjutant Hristic, die Hofdame Frau Lozanic, ebenso die Begleitung und der Ehrendienst des Prinzrcgenten und der Prinzessin, die Mitglieder der Königlich Jugoslawischen Gesandtschast und Bertreter der jugoslawischen Presse. Bon deutscher Seite waren u. a. mit ihren Damen anwe send: Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring, der Ncichsprotcktor Freiherr oo» Neurath, der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop, die Mitglieder der ' Reichsregierung und die Oberbefehlshaber der Wehrmachtsteile, die in Berlin anwesenden Rcichsleiter, sämtliche Staatssekre täre sowie Bertreter der Partei, der Wehrmacht, der Wirtschaft, der Konst und des Auswärtigen Amtes. Neuer Jubel um das Brinzregeutenpaar Im Jubel der Berliner, die auch am Abend die jugosla wischen Gäste zu sehen wünschten, und die zu vielen Zehntau- senden aus der ganzen Strecke von Schloß Bellevue vis zum i Wilbelmsvlak hin Ausstellung genommen hatten, vollzog sich Prinzregent Paul schreitet mit dem Führer die Front ab. (Presse-Hoffmann, Zander-Multiplcx-K.)