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Aber da» deutsche Doll! glaubte an die Su- kunft, glaubte daran, daß es noch so weit kommen würde, daß man Ansere Seit ist nicht dazu angetan, Feste zu feiern. Schwer drückt die Not und noch ist kein Ende der mageren Klahrs zu sehen. Wenn sich trotzdem in unserer Stadt Männer zusammengefunden haben, um einige Stunden gemeinsamen Lebens zu verbringen, so trägt dieser Gedanke seins Rechtfertigung in sich selbst. Eis sind nicht gekommen, um ein rauschendes Fest mit den Freunden in Aus zu feiern, sondern sie sind mit den wenigen Spargroschen herbeigeeilt, um dem Staate, in dem sie leben, ein Treugslöbnis ab zulegen. Daß diese Tat nicht überflüssig ist, beweist unsere heutige Seit, in der nur Haß und Mißverstehen zu herrschen scheinen. Als im ^ahre ISIS das alte deutsche Reich in einem Wirbel von Tumulten unterzugehen schien, fanden sich, wie immer, wenn Deutsch lands Not aüi größten, Männer, die die Einheit retteten, dis Ord nung aufrecht erhielten und eine neue Derfassung schufen, eine Verfassung, die einem in vierjährigem erbitterten Kampfe zermürbten Dolke den Weg zur Freiheit zeigen sollte. Innere und äußere Freiheit, heißt das Motto dieser Derfassung, die inmitten von Trümmern geboren. Wie ganz anders die Amstände, die beim Entstehen der ersten deutschen Rsichsverfasjung herrschten! Siegreich standen die Heere in Feindesland. — Siegreich hatte der deutsche Einheitsgedanke, hatte die Stimme des Dolkes, dis finsteren Mächte der Selbstsucht und des Bruderzwistes besiegt. Deutschland war kein Hirngespinst mehr. — Deutschland war Wahrheit geworden. Die Welle der Begeisterung ob der erzielten Einigkeit wischte hinweg, was an sonstigen Wünschen an ein geeintes deutsches Vaterland vor handen war. — War das erste Siel erreicht, konnten auch die Folgen nicht aus sich warten lasten. — Das Volk hatte von seinem Daterland geträumt, hatte Kerkerhaft und Derfolgung für seinen Glauben er duldet, als man an deutschen Fürstenhöfsn noch nichts von deutscher Einigkeit wußte. Wer kennt heute noch die trutzigen Worte Ernst Moritz Arndts, der im März 1851 schrieb: Nom Heute-Deutschland sprich: Wo fliegen die Fahnen? Ihr Scharzrotgolden liegt in Dann und Acht; Man warf sie hin zu längst verblichnsn Wahnen; So fiel de» Wahres Achtundvierzig Macht. Schau, wie die Schwarzschwarzgelbsn, Schwarzschwarzwaipen Sich junksrfrech um ihre Fetzen reißen. Weg mit der Freiheit, mit den hohen Klängen, Dem Klang von deutscher Ehre, deutschem Recht! Bon Fesseln singe, Köpfen, Erschießen, Hängen, Nom Hainau-Schwarzenberg, so singst du recht. Nom Spisgelberg, von Kufsteins Kerkerungen, Bon allem, was ein Henker sinnt und Knecht. Wo» niedsrrsißet jeden Himmelshebsl, Singt mir da» Lied vom Knüppel und vom Säbel. Wo bleibt der Schwur von Deutschland» Macht und Einheit, jüngst Fürstenwort und Königswort und Eid? Heut klingt« E „Ans zwang die wilde Nolksgamsinheit. Ihr wißt, gezwungner Eid ist Gott nicht leid. Jetzt steht sie wieder da in voller Reinheit, Di« Majestät der Fürstsnhsrrlichksit." auch dem Dolke ernste Mitarbeit am Dolkswohls nicht versagen würde, glaubte daran, daß jahrhundertealte Vorrechte des Standes und der Geburt endlich weichen würden. So hell das Morgenrot der deutschen Einigkeit aufging, so sehr verdunkelten sich die gehegten Hoffnungen. — Doch das deutsche Dolk war geduldig. Es hoffte und war einstweilen zufrieden mit den Er- folgen im Neußeren. And es kam der Krieg, der rücksichtslos die Schäden aufdeckte, es kam die Revolution, dis letzte Auckung eines bis zum Weißbluten geopferten Dolkes und es kam die Derfastung von Weimar, hervor gebracht von Männern voll blühender Vaterlandsliebe. — Doch es schien als sollten die Leiden des deutschen Dolkes erst jetzt ins maßlose gesteigert werden. Don links und rechts wurde gegen das Werk von Weimar Sturm gelaufen. Don links und rechts dröhnten die Phrasen der Kritik, Phrasen, die keine eheliche Mitarbeit, keine Ruhe, kein Derstehsn wollten, sondern nur zerschlagen was notdürftig aufgabaut. (Offen üNd versteckt wurden die Angriffe gegen den heutigen Staat, gegen das deutsche Daterland geführt. Teilweise sind es Männer, die das Brot diese» Staates essen, die alles was sie sind diesem Staate verdanken und dis dennoch im Hinterhalt seinen Antergang predigen. Die deutsche Derfassung aber, die auf Licht und Sonne gebaut, deren höchste» Siel das ist, deutsche Staatsbürger zu erziehen, dis voll Lieb« zum Nächsten in Freiheit sich selbst erziehen, wurde mit Schmutz beworfen. Ihre Farben, dis Sshnsuchtsfarben deutscher Freiheit, wurden be schimpft und in den Staub gezogen, alles dies von Gegnern, die im deutschen Staatswesen leben, Anterhalt und Schutz dem Bestände des Staates danken. Ihnen rufen wir zu, es sind dieselben Farben von denen Freiligrath einst sang : „Aus Kümmernis und Dunkelheit Da mußten wir sie bergen, Nun haben wir sie doch befreit, Befreit aus ihren Särgen, Ha, wie das blitzt und rauscht und rollt Hurra du Schwarz, du Rot, du Gold l" Doch es fanden sich Männer dis gewillt waren, alles zurück- zustellsn, um dem Werke von Weimar und damit dem deutschen Dolk« die Treue zu bewahren Was kümmerte sie trennender Parteihaß, was kümmerte sie trennende Schranken des Standes, sie reichten sich dis Hand und traten unter das „Schwarz-Rot-Gold", in Einigkeit zur Freiheit. Arbeiter und Bauern, Beamte und Angestellte, Professoren und Studenten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer — sie alle kamen — boten die Hand dem Bruder. And ein heiliger Schwur war es, der Schwur dem Staate, dem Daterland in Not und Tod treu zu sein. And morgen kommen diese Männer zu uns. Die Not gebot es nur di« nächsten Nachbarn sinzuladen, aber wer es ermöglichen kann, wird kommen, um zu zeigen, daß auch er gewillt ist, Recht und Ordnung zu verteidigen. Da» „erste Reichsbannertreffsn im Erzgebirge" wird nicht ohne Eindruck auf die Feind« der b«stsh«nden Derfastung sein, «s wird ihnen zeigen, daß dar Staat eine machtvolle (Organisation hat, die ihn in der Stunde der Gefahr nicht im Stiche lasten wird. E» ist eins Organisation, nicht hundert verschiedene, nicht tausend Fähnchen und Wimpelchsn. E» ist eine Organisation, die den Staat verteidigt. Allen denen aber, die zu uns kommen, mit uns gemeinsame Stunden zu verleben, Glück auf!