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Allgemeiner Anzeiger. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Vbonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld. Be- stellungenfnehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Hrtsbehörde und den Hemeinderat zu Aretnig. Jsn s erate, die 4 gespal» tene Sorputzeile 12 Pfg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 1b Pfg-, >m amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 30 Pfg-, nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. lMal-Hnreigrr kür Sie OkM-Nrn Steinig, 8r»ßrSdr;üork, Saurmiar, franürntval uns UmgegrnO Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 40. Mittwoch, den 17. Mai 1916. 26. Jahrgang wechselndes Wasserbad gelegt, dann in ein lau warmes Bad von Salmiak- und Sodawasser, unter Zusatz von recht heißem Wasser gelegt, in diesem möglichst rußfrei ausgewaschen und ge schwenkt, wieder mit klarem Wasser gespült und dann erst mit kochend heißem, fetten Seifenwas ser übergossen und weiter behandelt, wie üblich. Piskowitz. Am vergangenen Sonntag nachmittags halb 3 Uhr fand die Weihe und Eröffnung des vom Verbände Nordlausitzer Krankenkassen im ehemaligen Herrenhause zu Anbauflächen. Bei unseren Feinsen verringern sich diese. Sogar in Rußlano ist dies der Fall. Mangel an Aussaat und Arbeitskräften lassen die russischen maßgebenden Kreise befürchten, in Rußland könnte jchon in diesem Frühjahr eine gefährliche Verringerung der Anbaufläche für Getreide erfolgen. Bis auf jedes Fleckchen wird bei uns die Erde ausgenutzt, und die Arbeits kräfte können bis auf oen letzten Arm verwertet werden. Innerhalb dec oeuifchen Grenzen wird jedes Stück Boden bebaut, und, soweit es die Kriegführnng zuläßt, werden die von unseren Heeren besetzten, landwirtschaftlich zum Teil sehr fruchtbaren Feindesgebiete bestellt. An Arbeits mitteln jeglicher Act, an Menschen wie an Ma schinen, gebricht es uns nicht. Dagegen fehlt es den Feinden an Arbeitskräften. Ueberdies leiden sie unter Veckehcsschwleclgkeiten, wovon wir gänzlich verschont bleiben, besonders an den immer bedrohlicher werdenden Fcachtraumnöten, womit wir nicht das geringste zu tun haben. Dafür kommen uns die kriegswirtschaftlichen Er fahrungen, Vie wir im Kciegöjayce 1^14 und 1915 gewonnen haben, zugute. Sie befähigen uns, die nunmehr völlig für die höchstgespannte» Kricgöansoroerungen geschulten Wirls^aflskcäfte so nutzbringend wie möglich arbeiten zu lassen. Wie militärisch, so erhöht auch wirtschaftlich jeder KciegStag unsern Anspruch auf oen end gültigen Sieg. Die Nahrungsmitteloersorgung in Deutschland. Piskowitz begründeten, inmitten eines alten Parkes gelegenen Genesungsheims statt. Zu dieser Feier waren die Vertreter der Behörden, fast alle Vorstände des aus 22 Krankenkassen bestehenden Verbandes, sowie viele Kassenmit glieder erschienen. Mil einer Begrüßungsan sprache des Vorsitzenden des Verbandes Noro lausitzer Krankenkassen, Herrn Reißmann-Kamenz, wurde die Feier eingelettet. Hierauf überbrach ten Herr Regiecungsamtmann Dr. Neumann die Wünsche der Kgl. Amtshauptmannschafl uno Herr Stadtrat Dr. Sigismund solche der Stadt Kamenz, welch letzterer außerdem noch mttteilte, daß die Körperschaften von Kamenz beschlossen haben, dem Genesungsheim ein Geldgeschenk von 300 Mark zu überweisen. Alsdann hielt Herr Kirchenrat DDr. Molwitz aus Dresden, der Vorsteher und Leiter des Diakonissen-Mutter- hauses, die Weihrede und wies dann die Schwester Sarah in ihr Amt ein. Nachdem noch Herr Oberbaurat Leyser aus Dresden die Wünsche des Kgl. Finanzministeriums über mittelt und Herr Reißmann allen für ihr Er scheinen gedankt, erfolgte ein Rundgang durch die verschiedenen Räume. — Das ganze Grund stück ist 18000 Quadratmeter groß. Zm Ober geschoß oes Hauptgebäudes befinden sich außer Aufenthalts- und Rauchzimmer 3 Schlafzimmer mit zusammen 16 Betten für Männer. Der angebaute Flügel enthält einen Aufenthaltsraum und 5 Schlafzimmer mit zusammen 16 Betten werden angetauft. Die für die Abfälle zu ge währenden Preise find durch besondere Verord nung festgelegt. In kleineren Gemeinden können diese Abfälle gesammelt und in einer Menge der mit dem Ankauf betrauten Stelle übergeben werden. Nach der Beschlagnahmebekanntmachung müssen die Abfälle der Kautschuk-Abrechnungs stelle, Berlin W 8, Mauerstraße 25, oder deren Beauftragten verkauft werden. Diese Stelle hat die Altgummifirma Fr. Walt. Müller, Dresden, Leipziger Straße 8, mit dem Ankauf der Altgummiabfälle in Sachsen betraut. Hausmalde. Am Sonntag abends wurde der von Frankenthal kommende ältere Fabrikar beiter Schurig aus Großröhrsdorf auf dem Bie- nertschen Berge von Radfahrern überfahren. Ec erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß sich seine Ueberfühcung in ein Dresdner Krankenhaus für Frauen. Die jährliche Miele beträgt 1900 Mark. Das Grundstück ist zunächst für 15 Jahre ermietet.^ Die Inneneinrichtung kostet 16 200 Mark. Der Verpflegungssatz ist auf täglich 3,25 Mk. festgesetzt, für Nichttassenmit- glieder, die bei vorhandenem Raum auch Auf. nähme finden können, auf 3.50 Mk. Wie man hört, ist das Genesungsheim an den Sonn tagen: 21. und 28. Mai, sowie am Himmel fahrtstage je nachmittag von 3—6 klhc zur allgemeinen Besichtigung geöffnet. Leipzig. (Kontrolle oer Fleischerläden.) Wie der Kriegsausschuß für Konsumeuten-Jnte- ressen in Leipzig bekanntgibt, sind in der letzten Woche durch mit behördlichen Ausweisen ausge- statlete Verbcauchsvectreter wiederholt unvermutet geschlossene Fleischerläden nebst den Vocratsräu- men kontrolliert worden. Zn verschiedenen Fäl len waren noch Vorräte vorhanden, die Schlie ßung der Geschäfte war also zu Unrecht erfolgt. Alle Fälle sind der Staatsanwaltschaft zur Ver folgung übergeben worden. nötig machte und er hier bald darauf verstarb. — Ersatzmittel für Seife. In den Fcühjahrsmonaten findet üblicherweise die Rei nigung dec meisten Wohnungen von Staub, Schmutz, Ruß usw. statt. Ist nun auch die Seife knapp und teuer geworden, so gibt es doch unter den noch immer erhältlichen Reinigungs mitteln eine Anzahl, die sehr wohl als wertvol ler Ersatz dienen können. So werden alle weiß- lackiercen Möbel, Türen, Fenster, Fensterbretter, weiße Tonöfen usw. ohne große Anstrengung tadellos sauber, wenn sie mit Schlemmkreide wassec von milchiger Beschaffenheit abgewaschen werden, dem man auf 5 Liter einen gehäuften Eßlöffel voll in einer Tasse kochendem Wasser ausgelösten Borax beifügt. Bei Verwendung der viel billigeren, ungereinigten Schlemmkreide über gieße man diese mit heißem Wasser, quirle sie aus uno lasse sie durch ein dichtes Leinentuch laufen, um sie dann erst mit dem übrigen Was ser zu verdünnen. ,Für andere hell- und dunkel lackierte Möbel, Türen, Fenster und Oefen ver wende man dagegen eine Lösung oder Abkochung von Seisennnde, auch P anamaspäne oder Quillaya- rinve genannt, die eine vorzügliche Reinigungs kraft besitzt und namentlich fettigen Rußansatz rasch beseitigt. Wetter ist reines Boraxwasser, Salmiak- uno Sodawasser zu nennen, das eben falls, entsprechend stark verdünnt, ruß- und schmutz- lösend wirkr, ohne die Farbe, bzw. Lack usw. anzugreifen. Das Reinigen der Gardinen, das von erfahrenen Hausfrauen fernes großen Sei fenoerbrauchs wegen stets gefürchtet war, muß heute unter dem Druck oer gebotenen Sparsam keit fettreicher Seifen ebenfalls in veränderter Form bewirkt werden. Sie werden zunächst zur Lösung des Staubes in ein reinliches, oft zu Der „Franks. Ztg." wird aus Berlin gedrah tet: Ueber oie Schaffung des neuen Amtes, ui dessen Händen die Nahrungsmittelversorgung vereinigt werden soll, werden in politischen Kreisen ungefähr folgende Grunozüge besprochen: Das Amt soll losgelöst werden vom Reichsamt des Innern, Es fall eine doppelte Spitze, eine zivile und eine militärische, erhallen, beide, wie es scheint, nebengeoronet, so daß es inehc als in einem anderen Amt auf oie Persönlichkeiten ankommen wird. Dieses Amt soll oie Befugnis haben, die nach wie vor unter der Zuständigkeit des Bundesrates gefaßten Beschlüsse un» Ver ordnungen in der Lebensmittelfrage durch direkte Anweisungen an die Verwaltungsorgane zur Durchführung zu bringen. Der ln .den letzten Monaten als nachteilig erkannte Umweg über die Zentralinstanzen dec Bundesstaaten, und namentlich das Widecspruchsrechl dieser Zentcal- instanzen, soll dadurch ausgeschaltet wecoen, so daß der Wille oes Gesetzgebers unverschoben und möglichst rasch auch ui der Verwaltung zum Ausdruck kommen kann. jDie militärische Spitze soll ebenfalls mit weitgehenden Vollmach ten ausgestattet werden und soll vor allem da rauf ytnwicken, baß ln oie vielseitigen uno häufig nach lokalen oder prinzipiellen Gesichts punkten getroffenen Mlßuaymm oer stelloer tretenden Generaltommanoos mehr Einheitlichkeit als bisher kommt und oie Auflösung oeS Deutsche» Reiches in zahlreiche getrennre Wirt schaftsgebiete vermieden wird. Das Amt würde direkt oem Reichskanzler unterstellt sein. Ueber die Wahl der leitenden Persönlichkeiten gehen mancherlei Gerüchte um. Ü. a. nennt man oen Unterstaatösekretär Michaelis, den GenerallanoschaftSoirektor Kapp uno oen ost- preußifchen Obecpräsioenten o. Batocki, auch an den Wieoeceiutcict einer so energischen Persön lichkeit, wie es Oberbürgermeister Wermuth von Berlin ist, wico gedacht. Ueber die militärische Persönlichkeit ist Genaueres noch nicht bekannt, aber es liegt nahe, daß es sich uin einen General Hanseln wiro, der mit oer Verpflegung der Truppen vertraut ist, denn es wird ja u. a. auch seine Aufgabe sei», eine bessere Verbindung zwischen oec Feldverpflegunz uno der Heimars- oecpflegung herzu stellen. ßiirzr NaKrismn. Im Kampfgebiete der Maas wurden Angriffe der Franzosen am Westhange des „Toten Mannes" und beim Caillettewalde mühelos abgeschlagen. Versuche des Gegners, unsere neugewonnene Stel lung bei Hulluch wiederzunehmen, wurden, so weit sie nicht im Feuer zusammenbrachrn, im Nahkampfe erledigt. Westlich von San Martino und nördlich des Tolmeiner Brückenkopfes warf österreichisch- ungarische Infanterie die Italiener aus vor- geschobenen Gräben. Oesterreichisch-ungarische Flieger griffen oie Aoria- werke bei Monsalcone, den Bahnhof von Cec- vignano, Walona und die Insel Saseao er folgreich an. Ä Irland wurden bisher 1255 Ice» wegen des Aufruhrs festgenommen unv den engli schen Kriegsgerichten zu r Aburteilung über geben. Die steigende Sicherung unsrer Auszug aus der Verlustliste Nr. 282 der Königlich Sächsischen Armee, auögezeben am 12. Mai 1916. 3. Infanterie-Regiment Nr. 1V2: Haufe, Georg (Masch.-Gew.-Komp.), aus Groß röhrsdorf, leicht verwunoet. Feldartillerie-Negiment Nr. 192: Herrlich, Paul (1. Batt.), aus Oberlichte nau, gefallen. Pofandt, Martin (6. Batt.), aus Häslich, leicht verwundet, rechter Oberschenkel. 2. Futzartillerie-Reglmeat Nr. 19 i Böhme, Mar (5. Batt,), aus Oberlichtenau, am 23. Sept. 1915 schwer verwundet. Pionier-Bataillon Nr. 12: Sieber, Georg (3. Komp.), aus Großröhrsdorf, schwer verwundet. Volksernährung. Die Hoffnung auf eine reich gesegnete Ernte dürfen wir schon heute in unsre Kriegswirtschaft als einen verheißungsvollen Hauptpvsten, als ÜNe neue Bürgschaft unsrer Sieghaftigkeit cin- bellen. Fast aus allen Teilen unsers Vater landes stimmen die Berichte dahin zusammen, daß seit Jahren der Saatenstand nicht mehr so Mt gewesen ist, wie Heuer. Das Wetter und d^ Wachstum der Saaten berechtigen die deutschen Landwirte zu Erwartungen, die über den Durchschnitt hinausgehen. Aus Süddeutschland ist ein ausgezeichneter Stand der Wintersaaten, der Feldfrüchte und Obstbäume gemeldet worden. Aehnlich AWige Berichte kommen au« großen Teilen Norddeutschlands und aus Schleswig-Holstein. Molge oes fruchtbaren Wetters der letzten Woche» sind die Weiden für das Vieh, das "nge unter dem Mangel an Futtermitteln litt, füglich. Der Stand der Halmfrüchte ist fast durchweg zur Zeit ausgezeichnet; im Mecklen- ^gischen zum Beispiel sieht man Roggenfelder, geradezu üppig stehen uno eine Halmlänge ^weisen, die derjenige» andrer Jahre weit !>°laus ist. Die weiten Ackerflächen Nocddeutsch- ands bieten ein Bild prächtigen Gedeihens und ^'Hsten Segens! Dazu kommen die Tausende Hektaren großen, aus Oedländereien in Mtur gebrachten Fläche», so in SchleSwig- Mstein das Wilde Moor, das Laucnburgische l°vr, die Sezeberger Oedländereie», deren ultioierung zwar Millionen gekostet, die aber " deutschen Volkswirtschaft in diesem Jahre .Nen großen Zins bringen werden! Auch oer muchtansatz der Obstbäume verspricht überall gute Ernte; Kirschen- und Pflaumenbäume i» vielen Gegenden in voller Blüte, die Achten Nachtfröste der letzten Tage haben oen »Umm nicht geschadet. So wurde ein außer- , ^mlichcr Blütenschmuck auch aus den Viec- Nden gemelvet; Steinobst uno Frühbirnen c "UH eine sehr reiche Obsternte er- Mn. Da die gleichen Verhältnisse bezüglich . . ^^ten, Feldfcuchi- uno ObstbaumbestanSeS reib Süddcutschland in Betracht kommen, keick überall im deutschen Vaterlands einer Aen Segen verheißenden Ernte entgegen. üo Kriegswirtschaft wächst in ihrer Ueber - fMheit ^it „er Zeit, während oie Feinde, da Wirn^ länger je mehr fremder Hilfe bedürfen, schc-?^lich schwächer werden müssen. Aus- »Na - ch ""f die Erträge des eigenen Bodens ^gewlese^ sind wir über die vorjährige mäßige aeideerntc hinweggekommen. Heute können kroi Sechtem Vertrauen einer weit bessere», ^evigerx,i Ernte entgegensehen, einer reichliche- "lcht nur wegen der Erweiterung unserer OrciM« unü ZSKWe;. — Samm'lt Altgummi! Von amtlicher Seite wird uns geschrieben: „Durch die Be kanntmachung Nr. 2354/1. 16 KRA., betreffend Beschlagnahme und Bcstandsechebung von Alt gummi, Gummiabfälleu und Regenecaten, vom! 1.'April 1916 sind sämtliche Altgummis uno Gummiabfälle — mit Ausnahme von Gegen ständen, die sich noch in Gebrauch befinden — beschlagnahmt. Da schon Vorräte in Höhe von mehr als 1 Kilogramm beschlagnahmt und melde- pflichiig sind, ist anzunehmen, daß in fast jedem Haushalt, in jedem landwirtschaftlichen und ge werblichen Betriebe diese Mindestmenge in un brauchbaren Gummischuhen, Fahrraddecken, Fahr- raoschläuchen, Gaöschläuchen, Gartenschläuchen, Pumpenklappen und anderen Gummiwaren aller Art vorhanden ist. Es empfiehlt sich, daß jeder in seinem Haushalt und Betriebe Umschau hält und alle» Altgummi umgehend der mit dem Aufkauf betrauten Stelle übergibt. Auf diese Weise wird verhindert, daß Altgummis irgendwo im Winkel verderben uno ihrem Zweck, der ge samten Gummiwirtschaft zu dienen, entzogen werde». Jeder denke daran, daß er hiermit eine vaterländische Pflicht erfüllt. Auch kleinste Mengen