Suche löschen...
Dresdner Journal : 09.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186601091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-01
- Tag 1866-01-09
-
Monat
1866-01
-
Jahr
1866
- Titel
- Dresdner Journal : 09.01.1866
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
18«« -V 5 Dres-nerIournal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. ajestät drrKönig gt e r rec Feuilleton. argen« ;agin tragSverhandlungen trag mit England dtage. — Prag: euer abgelehnt. — chaftSkauf für den gegen die Presse, tersuchung gegen tischen Zeitschrift. r i (D per besi volle Technik in Form und Instrumentation: genug, um uns musikalisch geistvoll und reizend zu unterhalten. Die in neuerer Zeit auf den deutschen Bühnen ver nachlässigte Pflege der Spieloper, namentlich der fran zösischen, gebietet für unsre Anforderung an die AuS- führenden billige Rücksicht auf den Mangel an Ausbil dung und stetiger Uebung ihres Talents in diesem Genre. Frau Jauner - Krall's Leistung in der Hauptrolle Carlo Broschi bedars indcß diesem Rücksicht nicht. Sie sang und spielte diesen jungen Caffarelli, den muthwilligen Stellvertreter des Teufels, der zugleich Scribe's höchst gescheuter Kompagnon für die Handlung des Stückes ist, vorzüglich: keck beweglich, jugendlich unbefangen, lebensfrisch und voll liebenswürdigen Humors, und dabei auch mit dem Ausdrucke herzlicher und einschmeichelnder Empfindung. Mehr Deutlichkeit im Dialog blieb in dessen wünschenswerth. Beim ersten Eintreten als Rem- plaoant des Teufels könnte Carlo Broschi «ine etwas verstellter« Haltung auch im Toncolorit annehmen, um bei dieser improvifirten Stellvertretung durch eine einiger maßen entsprechende Täuschung zu wirken und uns den Disciplinarver- tbibel für den ng nach Lauen- nangelegenheit. Gesandtschaft, pidemie. Re- ermischtes. — ndon: Attcn- Konstan- er. Cholera, teües Ueber- Luberwesens. rk: Militär- sür Mexico. Canada: derung. — rungsgesetz. -f Dresden. Se. Maj. König Ludwig U von Bayern hat durch allerhöchsten Befehl vom 31. v. M. die rühm lich bekannte Sängerin Schnorr v. Carolsfeld, die Witwe des kürzlich hier verstorbenen Hofopernsängers Schnorr v. Carolsfeld, zur königl. bayerschcn Kammer sängerin zu ernennen geruht. Die hierauf bezügliche Eröffnung der königl. bayer. Hofmufikintendanz ist am 6. d. M. an Frau Schnorr v. Carolsfeld hierher gelangt. V So gen fier m Uhr. t die rust- n, ,u W :r handeln, und wär's auch der Teufel. Fräulein Bal- damus gab die Partie der Casilda fleißig und gut, müßte jedoch den Gesangsvortrag leichter und graziöser zu behandeln suchen. Von den übrigen Rollen treten nur noch die in der Haltung ziemlich schwierige des Kö nigs Ferdinand — von Herrn D e g ele vortrefflich aus geführt, und die von Herrn Räder gespielte des Hof meisters Gil Vargas hervor. Die Königin wurde von Frau Krebs-Michalesi gesungen. Die Oper — vom Herrn Kapellmeister Krebs diri- girt — ist musikalisch mit Sorgfalt studirt, und die Gesammtausführung, durch die ausgezeichnete und be lebende Darstellung der Hauptrolle gehoben, machte einen höchst ansprechenden, befriedigenden Eindruck. Die Wiederholungen der Oper, denen die lebhafte Theil- nahme des Publikums nicht fehlen möge, werden in der Behandlung des Dialogs, im rasch ineinandergrei- fendcn, fein pointirten Spiel, im der französisch be weglichen scharfen und dabei legörrn Accentuation des Gesanges noch manchen anerkennenswerthen Fortschritt durch Uebung, Eifer und Talent der Darstellenden för dern helfen. C. Banck. wie von tschechischer Seite wird man große Anstreng ungen machen, um bei dieser Wahl nicht zu unterliegen. Die tschechischen Föderalisten haben den Grafen E. Hernin als Kandidaten ausgestellt. Erhält derselbe die nöthige Stimmenanzahl, so ist den tschechischen Nationalen auch für immer die Majorität im Landrsausschuß selbst ge sichert. Um die Stimmen der Großgrundbesitzer zu ge winnen, entschieden sich die tschechischen Wortführer für den genannten aristokratischen Kandidaten. Infolge anstrengender und fast unausgesehter Arbeiten war Prof, vr Herbst, einer der hervorragendsten Männer der deut schen Partei in unserm Landtage, bedenklich erkrankt. Obschon sich sein Befinden gebessert hat, ist kaum an zunehmen, daß er an den nächsten Landtagsverhand lungen werde sobald Theil nehmen können. Wie ver lautet, bewirbt sich Frhr. v. Helfert um eine böhmische Deputirtenstelle, und zwar ist er willens, den Sitz des Hrn. v. Schmerling, welcher der. Bezirk Bischof-Teinitz, Rohnsberg, Hostau vertrat, einzunehmen. Fürst Carlos Auersperg, der sich nach seiner Mandatsniederlrgung auf daS Land begeben hatte, ist wieder in Prag ein getroffen. Für vr. Schubert s Wahl in den Landtag, gegen welche Proteste von tschechischer Seite eingelausen waren, hat sich der Landesausschuß einstimmig ausge sprochen. — Im hiesigen Stadtverordnetencolle gium wurde am 4. d. M. der Antrag auf Einführung der Hundesteuer verworfen. Diese Steuer ist hier sehr unpopulär, und selbst deutsche Redner, die sich gegen dieselbe erhoben, erhielten vom tschechischen Publicum großen Beifall. Pesth, 5. Januar. (O. P.) Joseph Kunszt, Erz bischof von Kalocsa, ist heute Morgen, vom Schlage gerührt, im 76. Jahre gestorben. Die Leiche wird morgen nach Kalocsa gebracht. — (Boh.) Das Gödöllöer Castell mit dem 27,000 Joch großen Wildparke wurde für Se. Maj. den Kaiser um den Preis von 1,700,000 Fl. gekauft. Den Rest der Herrschaft behält die belgische Bank. * Berlin, 6. Januar. Das neue Jahr hat eine erhöhte Thätigkrit der Polizei- und Gerichtsbehörden gegen die Tagespresse gezeigt. Aus vielen Orten kommen Nachrichten von Beschlagnahmen und Preßpro cessen. Die Aufsicht über die Presse ist auch durch eine Anordnung des Justizministers verschärft, wonach die Staatsanwälte nicht nur die in ihrem Bezirke erschei nenden Zettungen genau controliren sollen, sondern *«ch, wenn sie in andern Blättern Etwas finden, waS zur Verfolgung 'geeignet scheint, ihren Kollegen in den betreffenden Bezirken dazu Auftrag zu geben haben. Welch scharfe Strafen in Preßprocessen zu verbüßen sind, Erhellt u. A. aus einer Nachricht aus Königsberg, wonach Redacteur Dumas dort, der nunmehr ein Jahr Freiheitshaft verbüßt hat, das Gefängniß auf 4 Wochen verläßt, um nach dieser Pause noch ein Jahr Ge- fängnißstrafe wegen Preßvergehen zu erleiden. Und doch spricht die „N. Pr. Ztg.", indem sie die „Rhein. Ztg." bekämpft, heute von „der unglaublichen Nachsicht, welche die Regierung trotz alles Geschreies über Preß bedrückung doch der Presse gegenüber übt." — Der Magistrat hat an den Stadtverordneten vr. Lövinson eine Verfügung erlassen, welche ausspricht: Laut einer Mittheilung von Seiten des Staatsanwalts sei gegen vr Lövinson die Anklage wegen Betrugs erhoben; in folge dessen ruhe nach den Bestimmungen der Städte ordnung das Bürgerrecht, er müsse von seinen städti schen Aemtern suspcndirt werden und habe sich bis nach rechtskräftiger Erledigung der Sache jeder Wirksamkeit als Stadtverordneter zu enthalten. Eine Abschrift die ser Magistratsverfügung wurde in der gestrigen Stadt verordnetenversammlung mitgetheilt; die letztere erklärte sich damit einverstanden. Bei der Neuwahl der Stadtverordnctenvorsteher wurden Herr Kochhann und Herr Halske wiedergewählt. In der Rede, womit der Vorsteher die Jahrcsüberficht begleitete, äußerte er u. A.: „Manche unsrer Beschlüße würden unter andern Ver hältnissen wahrscheinlich anders gefaßt und manche Wah len auf andere Personen gefallen sein, wenn wir uns frei gefühlt hätten von der Sorge um die Rechte und so llt» ril- rck- ten seit aa- ai- die an !lm rn- zu sic, >n- :rS be- 00 00 He >ei >i» r- lch de .tritt ko«» u»<i 8t«mp«I * Dresden, 5. Januar. Unsre hiesige naturfor schende Gesellschaft „Isis" hat ihre wissenschaftliche Thätigkrit in dem vorigen Jahre erst am 30. Dccember in der Sektion für Mineralogie und Geologie beendet und ihre diesjährige Thätigkrit schon am 4 Ja nuar in der Sektion für Zoologie wieder begon nen. Die in der erstern gegebenen Mitthcilungen be zogen sich auf die Erbohrungen eines 13 bis 15 Ellen mächtigen Braunkohlenlagers und die Erbohrung eines starken artesischen Brunnens in der unmittelbaren Nähe von Lucka in Altenburg (Geinitz), aus die Entdeckung eine» bisher nur bei Saarbrücken aufgefundenen fossilen Krebses, Xrtkroplonri »rm»t» laräao, in der Stein- kohlenformation von Zwickau (v. Gutbier), auf dir fossilen Insekten der Steinkohlenformation (Geinitz), auf alpine Mineralien (Aschau) und auf das neu erschienene größere Werk über die Steinkohlen Europas von H. B. Geinitz, H. Fleck und E. Hartig. In der Sitzung der Section für Zoologie verbreitete sich Professor Geinitz über eine im Rothliegcnden von Stockheim entdeckte fossile Eintagsfliege von riesiger Größe, der er den Namen 8pt>«»«rit<>, tiockorti erthkilt hat, worauf Reibisch unter Vorzeigung zahlreicher, von ihm angefertigter Präparate über die LiebeS Pfeile der Helirarten sprach, jenem eigenthümlichen Apparat, der. DrrStze«. Auch in der zweiten Hälfte der Winter saison wird eS den Freunden des Pianofortespiels nicht an Gelegenheit fehlen, concertirenden Pianisten ihre Thrilnahmc zu beweisen. Noch in dieser Woche wird Fräulein Anna Mehlig au» Stuttgart ein Concert ver anstalten, eine Pianistin, dir mit außerordentlich gün stigem Erfolg in Leipzig spielte und der Beachtung des musikalischen Publikums empfohlen sei. Diese möge sich auch dem ausgezeichneten Posaunenvirtuosrn, Herrn M. Nach ich zuwenden, der sich in Dresden vor Jahren be reits vorthcilhaft bekannt machte und nun hier wieder concertiren wird B Dienstag, den 9. Januar L.. Tagesgeschichte. ch Wien, 6. Januar. Die Vorschläge, welche fran zösischerseits in Bezug auf den Handelsvertrag mit Oesterreich gemacht werden und die der vorgestern hier aus Paris eingetroffene Director des dortigen kais. Generalkonsulats, Sectionsrath v. Schwarz, welcher be kanntlich die Vorverhandlung unter der Leitung des Fürsten Metternich geführt hat, hierher überbrachte, er scheinen im Ganzen als so annehmbar, daß schon in den nächsten Tagen die französische Regierung formell ausgefordert werden wird, ihre Commission hierher zu entsenden. Als solche designirt sind, außer dem ersten Bevollmächtigten, Botschafter Herzog v. Grammont, die Herren Herbei, Barbier und Rosöne. Den öster reichischen Bevollmächtigten, Ministern Gras Mensdorff und Baron Wüllerstorf, werden als Fachmänner die Herren Ministerialrath Baron Mar Gagern, Scctions- räthe Depretis und v. Schwarz zur Seite stehen. Wien, 5. Januar. (Deb.) Gestern Mittag ist, wie wir aus verläßlicher Quelle vernehmen, der Austausch der Ratificationen deS österreichisch-engli schen Handelsvertrags tm Ministerium der aus wärtigen Angelegenheiten erfolgt. — (Boh.) Die Nachrichten aus Pesth gestatten keinen Zweifel darüber, daß die Adresse des ungari schen Landtages einfach an die 1861er Adresse an knüpfen und mit Voranstcllung des Princips der vollen Rechtscontinuität vor allen Dingen die Bildung eines selbstständigen ungarischen Ministeriums verlangen wird. Man scheint hier jedoch kaltes Blut zu bewahren und vollständig überzeugt zu sein, daß das erste Wort des Landtages noch nicht sein letztes ist. Im Uebrigen aber hat das Rescript, welches eben heute dem siebenbürg- schen Landtage verkündigt, daß die Krone erst nach erfolgter Lösung der staatsrechtlichen Frage die Union zu sanctioniren in der Lage sein werde, noch einen Be- , weis mehr geliefert, daß die Regierung an Nichts we niger denkt, als sich mit gebundenen Händen dem sou veränen Wohlmeinen Ungarns zu überantworten. Erft das Reich, dann Ungarn: „Das ist die Ordnung im A. B. C." Z Prag, 7. Januar. Morgen nimmt unser Land tag seine Sitzungen wieder auf. Die neue Bezirks- eintheilung des Landes und die Petition wegen Ein führung tschechischer Vorträge an der Universität werden für die nächste Zeit die wichtigsten Gegenstände der Ver handlungen bilden, und es ist nicht zu zweifeln, daß in beiden Fragen die nationalen Gegensätze einander mit größter Heftigkeit begegnen werden. Dienstags hat der Landtag für den Landesausschuß ein neues Mitglied zu wählen, durch welches der im Herbste v. I. verstorbene Beisitzer 0r. PinkaS ersetzt werden soll. Von deutscher > oder Aßgc rrten die Rückkehr und die StaalSbürgerezrn bewilligen. Sie», Mootag, 8. Januar. Der verwalt»»« rat der Ereditanstalt enthob heute den Direktor Ml raserateaamuchme auswärts: Lstp-iU: Saixoirarr»,, Oomwi,,ionLr äs» Ursaäusr äoaraal»; »«sock»».: U Lxoi.»», L Il-l-aen; S»wd»r^ LItsa»: ttmaaivn» L Vool.»»i U«rU»! O»orlv,',<:bv Itucti- v»oäl., Itarauar»» » 8ure»u; L. 8c»l.sr,«i 8rtU0U»; vraattart». U.: Ouckk.i KiUt^ tivol.» öLvm»; ?»rt« v (09, rusä»lbckttvuk»L»)i viBU: ka.Laai.il:»', Luokd.j Vt«Q: Lowptlir <1. k. Vievsr Leitao^, 8t«fao,xl. 867. Herausgeber: Lüutgl. Lrpsäittoii äs» Vrviäoer äollraal», Orsiäso, vlarisoitraa« kto. 7. Hvrilev: k — tffzr. zs zantt: 1 ,, IS ,, wvllatUek io vrsxt«,: l« kill ttummora: 1 vlgr.f Jafrrateupb; ä«o Laam einer ae»p>u<>ii r«tte: 1 17qr. vntnr „KiagEaat" <P«il«: 3 ttgr. ÄmtlicherUhril Dresden, 6. Januar. Sei sind heute Abend *b7 Uhr naßRünchen gereist. die Stellung, welche die Städteordnung bei der Ver waltung der Stadt uns zugewiesen hat. Diese Gründe, nicht politische, waren eS, daß Männer in das Magi- stratscollegium nicht wieder gewählt worden sind, deren Verdienste um die Stadt wir anerkennen und sehr hoch veranschlagen. Unter solchen Umständen ist die Freu digkeit am Amte jetzt nicht groß; der Widerstand, welchen unsre Bestrebungen finden, darf uns aber nicht muth- los und gleichgiltig machen." — Gegen den Stadtge richtsrath Twesten und einige andere Abgeordnete wurde bekanntlich bald nach dem Schluffe der letzten Landtagssession wegen Beleidigung des Staatsministe riums und resp. einzelner Staatsminister, welche sie durch ihre im Abgeordnetenhause gehaltenen Reden be gangen hatten, eine Untersuchung eingeleitet, die bis heute noch nicht zu einem Resultate gekommen ist, voraussichtlich also, da innerhalb der Landtagssession jede Untersuchung gegen Abgeordnete ruhen muß, wenn das Haus nicht seine Anstimmung zur Fortsetzung derselben giebt, erst nach dem Schluffe des Landtags zum Aus trag kommen wird. Wie die „Ger.-Z." hört, liegt die Anklage jetzt zur definitiven Entscheidung über die Ein leitung dem Obertribunal vor. Das Criminalgericht sowohl wie das Kammergericht sollen den Antrag der Oberstaatsanwaltschaft auf Einleitung der erhobenen Anklage zurückgewiesen haben, weil Abgeordnete für ihre im Hause gehaltenen Reden vor dem Strafrichter nicht verantwortlich gemacht werden könnten, und hat deshalb der Oberstaatsanwalt, um das Princip ein für alle Mal festzustellen, das Obertribunal angerufen, da mit es den rechtskräftigen Ausspruch thue. — Der „N. Pr. Z." nach hört die bisher dem „Staatsanzeiger" beigefügte, vom geh. Regierungsrath Engel herausge gebene „Statistische Zeitschrift" zu erscheinen auf. tt Berlin, 7. Januar. Es bestätigt sich, daß der bisher als Regierungspräsident in Schleswig fungirende Frhr. v. Zedlitz infolge seines angegriffenen Gesund heitszustandes augenblicklich von Amtsgeschäften fern bleibt. Die Nachricht von Zurückberusung des Barons v. Zedlitz und dessen Ersatz durch den Baron Scheel- Plessen wird als mindestens verfrüht bezeichnet. Dir kürzlich erfolgte hiesige Anwesenheit des Letztgenannten galt nur der Darbringung eines persönlichen Dankes für die ihm gewordene Verleihung der ersten Klaffe des rothen Adlerordens. — Wiederum, wie schon seit län gerer Zeit nach regelmäßigen Pausen, taucht das Ge rücht von der Absicht der Regierung aus, die Mucker - ge setze aus legislativem Wege zu beseitigen. Es ist für jetzt auch nicht entfernt daran zu denken. Die Regierung hat allerdings von den Handelskammern, landwirthschaftlichen Vereinen und Behörden zur Fest stellung der Bedürfnißfrage Gutachten eingefordert, und letztere haben zumeist die Aufhebung des beschränkten Zinsfußes befürwortet, -allein man vergegenwärtigt sich auch, daß der frühere Widerspruch des Herrenhauses nicht eher fallen wird, als bis man geeignete Maß regeln für die Sicherstellung des ländlichen Kredits, gleichsam als Kompensation, bieten kann; daran scheint eS im Augenblick noch zu fehlen. München, 6. Januar. Die „B. A." schreibt: Mit Bedauern vernehmen wir, daß Ihre königl. Hoheit die Frau Herzogin Sophie in Bayern ernstlich er krankt ist. Es sind hierüber bis jetzt folgende Bülle- tins erschienen: I. 5. Januar Mittags. Ihre kgl. Hoh. die Frau Herzogin Sophie in Bayern wurde Dienstag, den 2. d. — am zehnten Tage des Wochenbetts — Plötzlich von sehr hef tigem Fieber mit Athemuoth befallen, und dieser Zn- stand dauert zur Zeit noch fort. l>r. v. Fischer. H. 5. Januar Abends. Im Zustande Ihrer kgl. Hoh. der Fran Herzogin Sovhie hat sich nichts Wesentliches ge ändert, Fieber und Athmungsnoth bestehen in bisheriger Weise fort. vr. v. Fischer. III. 6. Januar Morgens. Ihre kgl Hoh. die Fran Herzogin Sophie haben eine gute Nacht gehabt, und es ist heute das Fieber sowohl als die Athmungsnoth um etwas ver mindert. vr. v. Fischer. (Die neuern, auf telegraphischem Wege in Dresden eingegangenen Nachrichten über das Befinden Ihrer königl. Hoheit haben wir unfern Lesern bereits durch ler Melchior seine» Amt» und erklärte dessen Procura für erloschen. Creditactirn wurden steigend gehandelt. Brüssel, «antag, 8. Januar. Dir„J«dSpeu- danre belgr" erfahrt au» angedlich offiriellrr Quelle, daß in Pari» eine Convention bezüglich der Räumung Mexico« vorbereitet »erde, die der Septrmbercouveu- tian mit dem Königreiche Italien ähnlich sei, und daß nur »ach dir Specialbedingungen festzustrlle« seien. Madrid, Sonntag, 7. Januar, Mittag». In Madrid herrscht «»he. General Prim hat La Manch, (den südlichen Theil van Neucastilien) erreicht »nd marschirt mit seinem Jnsurgrntencorp« anscheinend aus Andalusien la». Der Kricasministrr, General leutnant Zavala, verfolgt ihn. Eine andere Colonnr unter dem Befehle de» Marquis Durra sucht Prim adzuschneiden. Die insurgirtr Garnisan von Avila (vergl. unter „Tagesgeschichte") marschirt in der Rich tung nach der portugiesischen Grenze. Der Minister präsident D'Donnell erklärte im Senate, die Lage der Dinge sei ernst und die Verschwörung eine nmfassevde, aber die Rnhr sei nur in Aranjuez, Oranna und Avila gestört worden. Er hoffe, daß binnen zwei Tagen dir Ordnung wiederhergrstellt sein werde. vom König bis zum Portier herab, herumagirt, um unS ir amüsirrn ; da er dies erreicht, finden wir jenes verzeulich. Avber'r Musik ist zwar schon auS jener Zeit, in welcher der productive geistreiche Tonsetzer sich seiner früher« Opern gern erinnerte, um daraus Stoff zu hübschen Motiven für neue Partituren zu entlehnen. Doch wenn auch an Originalität und Erfindung bereits abgeschvächt, besitzt die Musik Esprit, dramatisch leben dige Bewegung, cokettcn Reiz und Eleganz der Melo die, pikante Rhythmik, feine interessante Gliederung, na mentlich einiger Ensemble-; dazu meisterlich geschmack- der baj iciner seiner Zeit übertrifft. Beide Theile der Hand Iw, der und' Hftheater. Sonnabend den 6. Januar wurde Aube's konmche Oper „Des Teufels Antheil" neu eß- studlrt gegeben. Das Zurückgrrifrn nach diesem, n tzüjft und Musik interessanten und höchst ansprechende Re«e rrgiebt eine sehr willkommene Bereicherung ut LÄ echselung im Repertoire. Der Tert ist ein von Scrib ab liebst erfundenes und behandeltes Lustspiel: ei» lei : skizzirte Hofintrigue und ein ergötzliches Oui pn quo das Hirngespinnst eines jungen spanischen Hidalgo im naivsten Teufelsglauben noch den gelehrteste, sind mit dem bekannten scenischen Geschick und pielend geistvollen Gewandtheit Scribe's verflochten «reifen in den Hauptmomenten mit sich steigernder U treffend ineinander, so daß wir dem Scherz, der der wgar einige Male — aber nur zum Spaß und wegm der Bühnenwirkung — eine ernste Maske vor-, nimmt, gern folgen. Der heitere Eindruck wird nicht grmirdert, sondern vermehrt durch di« ungenirte Art, jungen Spanier nicht gar zu albern erscheinen zu las- in bei Scribe mit den Personen deS spanischen Hofes, sen. Im zweiten Finale ist ein affertvollerer Vortrag < «. c z Hxbxtxz Madonna, nicht unmotivirt, denn die tzage ist verzweifelt genug, und der König soll aus dem siebenzimmer durch den Gesang hrrbeigerufen werden. Herr Rudolph sang die Partiesdes Rafael — dieser beneidenSwerthen Glücksritterfigur, dir Scribe in mehrer» seiner Lustspiele mit Vorliebe verwandt hat — sehr lsbcnswerth, und bemühte sich mit Erfolg, diesem dttet- tantischen Teufelsbeschwörer die ihm nöthige Dosis ge sunder Naivetät zu geben. Etwas weniger solide» und mehr kavaliermäßiges Wesen sollte der junge Liebhaber allerdings haben, denn Rafael ist Kavalier: er weiß sei« Geld wandern zu machen und läßt Andere für sich ehe iligen Angehörigen de» lombardo-venelia Kö »reich«, welche al« unbefugte Au«wanderr vc »rt »lt wurden, die gesetzlichen Folgen diese» Hr te« achgesehen werden, daß den Betreffenden iß se qui ttrte« vermögen auSgefalat wird und alle dasster an »gigen Proressr niedergeschlagen finl Hal r kann den unbefugt Abwesenden w.^ --- , sch« Telegraphische Nachrichtß. iLuche«, Sonntag, 7. Januar, Atzd«. (Di Meldung.) Se. Majestät der Köni se» s^ieu, Abend« IO Uhr, i« besten lsrin hier ein troffen. >er Zustand Ihrer königlichen Hohricker Frau Hei >gin Sophie (vergl. unter „Tagcsgescksstc") hat sich icht wesentlich verändert, doch hat die s« Kranke mr Ruhe im Laufe de« Tage» gehabt, j lünchen, Montag, 8. Januar, r. (Dircctc Meldung.) Bei der Frau ie war die Nacht etwa» ruhiger al« di hirheri Fieber und Brustbeschwerden haben rnig nicht erhöht. vr. München, Montag, 8.Januar, Norm. icte Meldung.) Frau Herzogin Sophie chrne Nacht ruhiger verbracht. Fieber uu> »erden haben etwas nachgelassen. NichtamüichrMeil. Uebersi Telegraphische Nachrichten. T«ssft»geschichtr. Wien: Handel mit Frankreich. Der Hande ratificirt. Vom ungarischen LandtagSangclegcnheiten. Hu Pesth: Erzbischof Kunszt 7. Kaiser. — Berlin: Maßre Stadtverordnetenversammlung. Abgeordnete. Aufhören der freiherr v.Zedlitz. Die Wuchergßk. — München: Herzogin Sophie erkrankt. Abschhdepesche des nea- olitanischen Gesandten. — Nürtzrg: Magistrats- tzung. — Stuttgart: Versackung von Geist chen. — Hannover: Commisstz für Revision der Gewerbeordnung. — Darm st a ihren. — Braunschweig: «erzog. — Hamburg: Postbeför arg verhindert. — Lübeck: Eise ar iS: Audienz der marokkanis elohnungen auS Anlaß der Cho ims über die Cooperativvrreine. iadrid: Militärinsurrection. — t auf den Statthalter von Jrlan nopel: »Unterbringung der Cir - Athen: Kammerverhandlungen, »kommen mit der Pforte wegen de - Bombay: Unruhen. — New- duction. Vom Congreß. Gesand ichrichten aus Mexico. Vermischtest ränderungen im Ministerium. Aus exico: Reise der Kaiserin. Rec < rategischc Bewegungen. St »wig-Holstein. (Vermischtes.) Dr >nrr Nachrichten. 1Rzti«I>, mit äer Ztdvoä» kiir ä«u toi Vien, Montag, 8. Januar. Ein vom 1. lMt». dachte» kaiserliche» Handschreiben verfügt, den »ligen Angehörigen dr» lombardo-ver in ^reich«, welche öl» unbefugte AuSwandere ver-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite