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und 3 Redaetton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1tt82. Donnerstag, den 19. Oktober Königlich Sächsische Staatseisen MK md nur von solchen Engländern herrühren kann, welche i, Bib K-änre "Sher das Deutsche nicht gelernt haben und nicht lesen. Es möglich, daß Engländer, welche das Deutsche erst lernen )onner- Deine t nach - mich Kalbe, ibietend Jnscrtionsgtkühr« die gespaltene Ze^ 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate LL Pfennig«. ->Ü Tagesgeschichte Deutschland. naL ehn. Erd, a- nacher- engaffe ;r jun. öttcher- ße. ermstr. v zur >ern, a wie h be,' 1—2 Chef des Generalstabes. Dieser Tag kann selbstredend nicht ohne entsprechende Ehrung des Jubilars vorübergehen. Auf Anregung des Generalquartiermeisters Graf v. Waldersee wird nunmehr, wie auswärtigen Zeitungen geschrieben wird, dem Grafen v. Moltke als Geschenk eine Tabaksdose überreicht werden und an fraglichem Geschenk betheiligen sich sämmtliche Generalstabsofficiere der deutschen Armee mit dem Betrage je eines halben Tagesgehaltes. Daß die fragliche Dose eine sehr kostbare und künstlerisch werthvolle werden dürfte, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Wir fügen schließlich an, daß Graf v. Moltke am 26. d. sein 82. Lebensjahr vollendet. Eil bei Wahn, 14. Oct. So eben, kurz vor 12 Uhr Bormittags, explodirte hier auf der unserm Dorfe nahe ntrag Preußens, am 10. Januar 1883 eine allgemeine Viehzählung in Deutschland vorzunehmen, an. Berlin. Verschiedene englische Blätter haben die Ab- leigung des Reichskanzlers gegen den Druck deutscher Werke nit lateinischen Lettern anerkennend oder mißbilligend be orochen, aber stets mit dem Schluß, daß es für Engländer, welche Deutsch lesen wollen, doch wünschenswerth sei, das u lesende Buch mit englischen Lettern gedruckt zu sehen. Mr glauben, daß diese Aeußerung auf Jrrthum beruht, üblichen Weise gedrucktes. Der Gedanke, daß einige Ge lehrte auf ihre eigene Hand die Nation zwingen wollten, die englische oder französische Sprache ganz oder annähernd in phonetischer Weise mit Hinweglassung der von ihnen für überflüssig gehaltenen Buchstaben zu schreiben, würde in je nen Ländern für die Urheber Folgen haben, die wir aus Höflichkeit gegen unsere auf diesem Irrwege befindlichen Landsleute nicht näher bezeichnen wollen. Berlin, 17. October. Generalfeldmarschall Graf Moltke trat am 29. October 1857 als Generalmajor an die Spitze des Generalstabes und begeht somit am 29. lau- Weichenschwellen von 17 cm. Stärke und 20 cm. Auslagerbreite, 8910 cm. dergleichen von 13 cm. Stärke und 17 cm. Auflagerbrette, sowie von 97500 Stück kiefernenQuerschwellen von 1,, m. Länge, 13 cm. Stärks und 17 cm. Auflagerbreite soll verdungen werden. Die für diese Lieferungen maßgebenden besonderen Bedingungen können im Jn- genieur-Hauptbureau hier eingesehen oder von da gegen Erlag von je 30 Pfennigen be zogen werden. Angebote auf diese Lieferungen oder Theile derselben, find versiegelt und mit der Aufschrift: „Angebot für Schwellen", bis spätestens den 4. November d. IS. Vormittags 10' Uhr portofrei an die unterzeichnete Stelle einzusenden, zu welcher Zeit hier die Er- öffnung derselben erfolgen soll. Die Auswahl unter den Bietern wird Vorbehalten. Letz tere bleiben bis zum 18. November d. Js. einschließlich an ihre Gebote gebunden. Bis dahin nicht als angenommen erklärte Angebote sind als abgelehnt zu betrachten. Dresden, am 13. October 1882. allergnädigstec Herr, daß Sie bereit seien und Stunde Got tes herannahe; gestatten Sie uns. Ihnen zu sagen, daß auch wir bereit sind, Ihnen zu dienen und für Sie zu sterben. Schließlich hielt Cornelz (vom Clairon) eine wüthrnde Rede, worauf man unter begeisterten Hochs auf den König aus einander ging. Auf der Strafe kam es zu einigen jedoch unbedeutenden Kundgebungen; die Ruhe wurde aber nicht gestört.- Rußland. Petersburg. Aus Livland erhält die deutsche „Ps- tersb. Zig." einen Bericht, in welchem es heißt: Ich er laube mir, Ihnen aus einem Privatbciefe aus Kurland folgende authentische Mitteilungen zu machen: „Wir haben hier fast iu jeder Woche Gelegenheit, die traurigsten Tat sachen wahrzunehmen, in welchen die sozial-revolutionäre und kommunistische Aufwiegelung unseres gutsituirtsn und wohlhabenden baltischen Landvolkes sich kund giebt. Fort während sieht man hier des Abends den Himmel vom Feuer geröthet und hört darauf, daß den Gutsbesitzern die Ernte und die Arbeit des ganzen Jahres niedrrgebrannt worden ist. So brannten in der vorigen Woche dem Kreis marschall v. Recke in Schlokenbeck die Riege und sämmtliche Getreideschauer mit einem Male nieder. Die Brandstifter hatten so einen Geldwsrth von 10,000 R. vernichtet. Tags darauf erhielt er einen lettischen Brief, unterschrieben „wir Letten", in welchem ihm erklärt wurde, daß es so lange bei ihm brennen werde, bis er ein ganz armer Mann geworden sei. Das nackte Leben, hieß es, werde man ihm lassen, bis die Zeit gekommen sei — sie käme aber bald —, da die Letten die verfluchten Eindringlinge, die Deutschen niedermetzeln und das lettische Land von seinen Räubern befreien würden. Dabei ist Herr v. Recke stets ein liberaler Wohlthäter seiner Bauern gewesen. Vorgestern brannte in Spirgen die Ernte nieder. Auf Herrn v. Hahn in Grauduppen wurden vor einigen Tagen aus einem Hinterhalt zwei Schüsse abgefeuert, welche ihn jedoch nicht trafen. Unter dem Deckmantel geselliger let tischer Vereine ist die revolutionaire Propaganda auf's beste organisirt, und die Letten genießen in denselben einer gänz lich aufsichtslosen Redefreiheit, wie sie selbst in jedem konsti tutionellen Staate unmöglich wäre. So hielt der Präsident des lettischen Vereins in Mitau im vorigen Sommer eine Rede, in welcher er die Arbeitsbienen im Bienenstaate mit den Letten, die Drohnen mit den Deutschen verglich. Der Schluß führte aus, wie die klugen Bienen die Drohnen, nachdem sie ihre Pflicht gethan, als unnütze Nichtsthuer und Fresser tödten und aus dem Stocke hinauswerfen. — Gehet hin und thuet desgleichen! — Solche Reden sind heute ganz an der Tagesordnung, und wenn nicht endlich einmal von oben her Einhalt geschieht, so ist wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß wir Deutschen in spätestens zwei Jahren Leben und Eigenthum gegen die wildeste und roheste Gewalt zu vertheidigen haben werden." So weit der Brief. Leider haben wir es hier nicht mit der Uebertreibung eines Schwarzsehers, sondern mit nackten Thatsachen zu thun. Sieht es doch im esthnischen Theile Livlands ganz ähnlich aus. Erst kürzlich ist einem Herrn v. Samson seine ganze noch auf dem Felde stehende Ernte verbrannt. Die ein zelnen Getreidemieten gsriethen alle gleichzeitig in Flammen. Und nirgends kommt man den Brandstiftern auf die Spur. Die unsinnigen Erwartungen, welche das Landvolk an die Revision knüpfte, haben die Aufregung nur gesteigert. Es giebt kaum ein Gut, dessen Bauern nicht über ihren Herrn Klage geführt haben. Wer wünscht eben nicht i-gend et was, oder wer hat nicht etwas an den bestehenden Ordnun- Berlin, 17. Oktober. Der Bundesrath nahm den ogge. sirtes Dienstag, den 24. October 1882, Nachmittags 3 Uhr llen in der Rehm'schen Restauration hier 1 Pferd, 1 Schwein, Sommerkorn und Hafer eistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Schwarzenberg, den 14. October 1882. Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Ludwig. gelegenen, einer englischen Gesellschaft gehörenden Dynamit fabrik mit einem fürchterlichen Knall eine Werkhütte, wo bei drei in derselben beschäftigte Menschen zerrissen und weit weggeschleudert wurden. Einer derselben war Vater von sechs Kindern. Die Ursache der Explosion jdürfte schwerlich jestzustellsnM. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz Nenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. rrmann' aroliue mgliä< ntlicht! itzbuch- zlichker.' uch die c. vollen, dies leichter finden würden, wenn alle deutschen Schriften mit englischen Lettern gedruckt würden; diejenigen Schweiz. Die in Basel tagende Synode der evangelischen Kir che hat einen Beschluß gefaßt, welcher für den Protestantis mus in der Schweiz von ernsten Folgen sein wird. Die Cynode hat nämlich mit 39 gegen 32 Stimmen beschlossen, dem Konsistorium den Vorschlag zu machen, die kirchlichen Gesetze dahin abzuändern, daß fortan die Taufe keine Vor bedingung mehr für die Konfirmation und die Tyeilnahme beim Abendmahl bilden soll. Der Katechismus müßte eben falls entsprechend abgeändert werden. ^roukretA. Paris, 15. October. Aus den weinbauenden Ge genden der Dordogne und der Charentes laufen trostlose Berichte über die diesjährige Weinlese ein, welche theils durch die Phillvxera, theils durch die ungünstige Witterung so gut als vernichtet worden ist. Am Traurigsten sieht es in der Gegend um Cognac aus, wo der Mangel an Trauben sich in der fast gänzlichen Einstellung der berühm ten Branntwein-Destillation äußert. Die dortigen Winzer, fast sämmtlich kleine Grundbesitzer, können sich nur in sel tenen Fällen, entschließen, die ihnen, von der Wissenschaft empfohlenen Mittel anzuwenden, und legen einen eben so großen Widerwillen gegen die vielen Schwefelpräparate als gegen die Ertränkung der Reblaus durch Unterwassersetznng des Weinstocks an den Tag. Gegenwärtig stockt die Destil lation gänzlich und was von „l?ino zu hohen Preisen begangen wird, rührt von den noch aufgespeicherten Vorräthen her, die von einem Sachkundigen auf 400 Mil lionen geschätzt werden. Paris, 14. Oktober. Der Winter führt sich diesmal schlecht bei uns ein. Halb Paris liegt am Typhus oder doch an typhösen Zuständen darnieder! Die Zahl der der Epidemie Erliegenden steigt von Woche zu Woche. Von 57 auf 134 ist sie in letzter Woche auf 250 angewachsen. In den Provinzen scheint es noch schlimmer zu stehen. In Auxerre soll der Typhus dergestalt wüthen, daß das dortige Hospital vollständig überfüllt ist. Die Wärterinnen aus dem Laienstande aus Furcht, die Ansteckung in ihre Fami lien zu tragen, verlassen dort ihr Amt. Paris, 16. Oct. Gestern Abend fand im Salon des Familles zu Saint Mande bei Paris, der gewöhnlich das Festlocal der Socialisten ist, das große Festessen zu Ehren des Königs statt. Ungefähr 1150 Royalisten, Herren und Damen aus-allen Theilen Frankreichs, hatten sich, eingefun den. Der Saal war mit der Büste Heinrichs v. nnd mit 244. m mögen, so fremdartig und hinderlich wird ihm die Ver bi Schmelzung Beider im Lesen erscheinen. Ebenso wird es je- - dem Engländer oder Franzosen ergehen, der Deutsch mit , deutschen Lettern gelernt hat und nun mit ausländischen d.esen soll. Wir glauben deshalb, daß die deutschen Schrift steller einen Fehlgriff begehen, wenn sie glauben, daß für c. diejenigen Ausländer, welche wirklich Deutsch gelernt haben ' und können, ihr deutsches Werk in fremden Lettern ange- . nehmer zu lesen sein würde, als in den üblichen deutschen. - Welcher Deutsche, der das Griechische oder das Russische n vollständig beherrscht, würde ein Werk in diesen Sprachen a deutschen Lettern gedruckt leichter und schneller lesen, als > in den üblichen Buchstaben, in denen er die Sprache erlernt hat? Aber auch wenn dies Alles anders wäre, so fragen vir: was würden die Engländer sagen, wenn englische Ge lehrte plötzlich auf den Gedanken kämen, ihre Werke behufs besseren Absatzes in Deutschland mit deutschen Lettern drucken zu lassen? Solche Wunderlichkeiten kommen in England nicht vor, aber wenn sie vorkämen, so würde ein solches Buch in England gar nicht und in Deutschland mit mehr Schwierig keit und Widerstreben gelesen werden, als ein in der bisher aber, welche heute bereits Deutsch lesen und dies.mit deut schen Lettern gelernt haben, werden vielmehr Schwierigkeiten 'äben, .die von ihnen erlernte fremde Sprache nun mit solchen Lettern gedruckt zu lesen, mit welchen sie dieselbe nicht lesen gelernt haben. Das wird jeder Deutsche einsehen, dem man zumuthet, ein englisches oder französisches Buch m mit deutschen Lettern gedruckt zu lesen. So vertraut ihm /o e ich die fremde Sprache und die heimischen Buchstaben sein m lssenen. >r ver- unser rconom köckel. nd Be sicht. 1882. twe bahnen. Die bis Ende August 1883 auszuführende Lieferung von 37450 m. kiefernen iße und lpapier, ngSfor- cur-Eo- : altre- n rc. r ent- : sanft :, Va ter r tolf Mitt- »mittag ausung. weißen Linienbannern geschmückt. Mehrere der Fahnen tru gen Inschriften, die den Manifesten des Königs entnommen waren. Neben der Büste des Königs befanden sich die mit schwarzem Flor verschleierten Wappenschilder von Elsaß-Loth- ringen. Wie es hieß, hätte Heinrich V. versprochen, sie gleich nach seiner Thronbesteigung Frankreich „zurückzugeben". Kurz vor Beginn des Essens wurde ein großes Lilienbanner, ein Geschenk des Königs, und die päpstliche Standarte herein- gebracht und beide mit langanhaltenden Hochs auf den König begrüßt. Da weder der Senator de Lareynty noch der Or- leanist Estancelin gekommen, so nahm de Chevigny den Vor sitz ein. Er erklärte, er sei bereit, für Frankreich seinen letz- . .. „ , , , jten Blutstropfen zu vergießen; der König sei unumgänglich senden Monats sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als nothwendig; er allein könne Frankreich retten. „Es lebe der ' " Roy!" Große Begeisterung. Beim Dessert wurde eine längere Reihe von Reden gehalten. Chesnail begrüßte die Provin- cial-Abordnungen uud äußerte, daß jeder Tag, an welchem er der Republik nichts schlimmes zufüge, für ihn verloren sei. Robinet de Clery, der bekannte Pariser Advocat, zeigte sich äußerst heftig: „Genug der Worte. Es muß gehandelt werden. Ich begrüße die Provinz, die sich von einem Ende Frankreichs bis zum andern für den König erhebt! (Langes Hurrah ; Geschrei.) Ich begrüße Metz und Straßburg, die wir durch die Revolution verloren. Wir haben die Repub lik, deren Namen man nur mit Ekel aussprechen kann!" Robinet de Clery schilderte dann die einzelne» Republicaner selbst: „Gambetta ist ein grober Bär, Ferry ein Abenteu rer, Garibaldi ein italienischer Bandit!" Redner bedauert dann den Tod des Generals Ducrot, der einige Tage vor seinem Tode dem König seinen Degen zur Verfügung gestM hatte. (Großer Beifall.) Der Journalist Barbes ergriff nun das Wort, um die nahe Ankunft des Königs zu ver künden. Barbes verlangt nicht, daß man zur Flinte greife. LGrzgeb.^Aolkssreimd offene, tel. fel. l jedem j n unv ilverbo- »rlagen^ Königliche Generaldirection der sächs. Staatseisenbahnen, -s Freiherr von Biedermann. (1—2) (Einige Stimmen: Doch, doch! Ein ÄoyalH: Jeder ist frei, nicht wahr?) BarbeS: „Nein, wir müssen Frankreich über zeugen, Propaganda machen, und Sie, meine Damen, di; Sie wirkliche Frauen sind, und nicht jene Wesen ohne Namen, die man auf den Ministerbällen sieht, helfen Sie uns! Noch eine vertrauliche Mitteilung. Alles läßt hoffen, daß wir nächstes Jahr die Monarchie begrüßen werden!" Sodann wurde die Adresse an den König vorgetragen. Sie lautet: Allergnädigster Herr! Bor Ihrem Bild und Ihrem glor reichen Banner vereinigt, bringen wir Ihnen unsere tiefe Hochachtung und unsere warme Opferwllligkeit dar. Die ver haßte Republik hat die Geduld der Menschen ermüdet. Der Tag ist nahe, wo sie die Geduld Gottes ermüdet haben wird, den sie beschimpft und verfolgt. Sie haben gesagt,