Volltext Seite (XML)
Muer Tageblatt Mzeiger Mr -as Erzgebirge V-MML mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. ^L«LRM ».'ä, »i."nufaab^Tä nÄN «pr,chstun», »- N.Sakti.n mit flu-nehm« e», «»»»lag, -chmitt«,, 4-- Uhr. - L,l»namm-ft-r,ss,r r«e»»!«a stu«rzg,»!rgr. r«nspnch« KA'W «W.W.'stHL >ür «avrrlengt »IngffanSt« Manuskript, kann ».wühr nicht ,,ktst,t »»rtrn. «iauusre»prtIr<yraUurn<y zEOvalk VUfeUMßiöAEA a^eaEiEW« Ur. 23S.Montag, üen 9. Oktober ISIS. " 11. Jahrgang. Allen, MlMMr öitteiiege rnilenr »erbWetei sewe ee tu Änne Des Kaisers Vaak für -te Kriegsanleihe. — Kaiser Wilhelm im Osten. - Zahrt eines -rutschen Kriegs-U-öootes nach Mmerika in 17 Tagen. Ein neuer eyglisther Vurchbruchsoersnch zwisthea Mncre un- Somme gescheitert. — Kronstadt in Siebenbürgen wieder in unserer Hand. Ver Natter über unseren neoen MlMarüenrieg. Der Kaiser hat an den Staatssekretär deS Reichs schatzamtes, Grafen von Rödern, nachstehendes Telegramm gerichtet: Ihre Meldung von dem Erfolg der Kriegsan leihe hat mir hoho Freude bereitet. Ihnen und dem Präsidenten der NeichSbank, sowie allen, die an dem Werke mitgearbeitet haben, spreche ich meinen wann sten Dank aus. Ich sehe in dem Ergebnis einen neue» Beweis für die Entschlossenheit und Zu versicht des gesamten deutschen Volkes, den Krieg mit allen Mitteln zu einem glück lichen En sie zu führe q. Das ganze deutsche Volk weiß sich eins mit dem Kaiser in dieser Entschlossenheit und Zuversicht, den Krieg siegreich zu beenden, gleich wie der Krieg jetzt auch zum fünften Male auf dem Felde der Kriegsmittel-Beschafsung gewonnen worden ist. E» ist daS ein Steg, dessen das ganze deutsche Volk sich freuen darf und aff dem weiteste Kreise der Bs< uölkerung Anteil haben. 36^L Milliarden Mark waren durch die vier ersten Kriegsanleihen zum Schutze des deutschen Vaterlande» aufgebracht worden — eine Summe, wie sie in der Finanzgeschichte aller Länder einzig dastehl. Aber eben darum mag sich mancher Zaghafte die Frage vorgelegt Ha den: Wird daS Ergebnis der fünften Kriegsanleihe dem der früheren würdig zur Seite stehen? Der Erfolg hat djie Zweifler glänzend widerlegt. Der patriotische Stnm und dioEtnstchtde» deutsche« Volke» haben M man cherlei umlaufenden Gerüchten und Einflüsterungen zum Trotz bewährt, und ein neuer Beweis unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, wie er nicht großartiger gedacht werden, ist erbracht worden. Zum Schutze de» Vaterlandes, zum Schutze der heiligsten Güter der Nation, zum Schutze von Herd und Familie hat sich der Aufmarsch der Milliarden auch diesmal mit jener Sicher heit vollzogen, die keiner unserer Feinde für sich in Anspruch nehmen kann. Voll Stolz, aber ohne Ueberhebung ver künden wir den n! e ff e n Ftnanzsieg, erfüllt von dem Bewußtsein, daß, solange der Krieg noch dauert, das deut sche Volk bereit sein wird, seine ganze Kraft in den Dienst deS Vaterlandes zu stellens Erlaß be» Kaiser». (Amtlich). Se. Maj. der Kaiser hat an den Reichst kanzler folgenden Erlaß gerichtet: Mehr als 10Vs Milliarden sind bet der fünften Kriegs anleihe aus allenj Kreisen des Volkes aufgebracht worden. Die Summe der in Form langfristiger Anleihen dem Vater land zur Verfügung gestellten Mittel hat damit rund 47 Milliarden erreicht. Diese» Ergebnis, oaS erreicht ist unter dem Toben de» stärksten aller bisherigen Angriffe auf un sere Front, muß als der Ausdruck unerschütterlichen Versi trauenS der Nation auf sich und ihre Zukunft gelten. Deutschland arbeitet weiter inmitten Ker Verheerungen des Krieges, und solange jeder alles, was er bei dieser Arbeit erübrigt, dem Reich gibt, ruht dieses unerschöpfbar auf der eigenen Stärke. Dankbar fühle ich mich in der Zuversicht gestärkt, daß die unbezwingbare Kraft des ganzen Volkes > ns zum Siege führen wird. Ich beeauftrage Sie, diesen ^rlaß zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. Großes Hauptquartier, 7. Oktober 1916. E Wilhelm,!.». »er Natter Im orten. Der Kaiser begrüßte am Freitag, begleitet vom Ober- rsehlshaber Ost, Prinz Leopold von Bayqrn, > .'m Führer der Heeresgruppe Generaloberst von Ter ziyan s k y und dem Armeeführer General der Kaval lerie vonderMarwitzander Ostfront d-a- pommersche Infanterie-Regiment Prinz Moritz von Anhalt-Dessau Nr. 4?, da» die Anstürme russischer zehnfacher Uebermacht in d->n Kämpfen um Swtntuchy am 20. und 21. September ab wehrte und den Sturm von Korytinca durchführte. Gr sprach den Pommern, dir sich in West und Ost stet» ausge zeichnet geschlagen und dem Namm de» Sieger» von Leuthen Ehre gemacht hätten, seinen Dank au» und ernannte dm General der Kavallerie von der Marwitz in Aberkennung der hervorragenden Leistungen seiner Truppen unter seiner tatkräftigen Führung unter Belassung in der jetzigen Stel lung zum Generaladjutanten. Nachdem der Kaiser am Freitag nachmittag den Vortrag de» Generals Ltetzl- mann über die Lag« an der Front seiner Truppen ent- gegengenommen hotte, traf er Sonnabmd bet der unter der MWtWMMWmWe (Amtlich). Große» Hauptquartier, 9. Oktober vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Herzogs Albrecht von Württemberg. Nahe der Küste uqd südlich v»n Spern sowie aus der Artois-Front der Heeresgruppe Kronprinz Rupp« recht herrschte rege Feuer- und Patrouillentätigkett. Die gewaltige Gommefchlacht dauert an. Fast stei gerten gestern unsere verbündete« Feinde noch ihr» An strengungen. Um so empfindlicher ist für sie die schwere verlustreiche Niederlage, die ihnen die heldenmütige In fanterie und die stark» Artillerie der Arme» de» Generals von Below bereitet haben. Nicht das kleinst» Grabenstück aus der 85 Kilometer breite« Schlachtsront ist verloren. Mit besondere, Heftigkeit und in kurzer Folge stürmten die Engländer und Franzosen ohne Bückstcht auf ihr» außer ordentlichen Verluste zwischen Gueuderourt und Bouchcch veSne» an. Die Truppen der Generale von Bähn und Garnier haben sie jedeSmal restlos zurückgeschlage«. Bei Le SarS Lahmen wir bei der Säuberung eine» Engländer neste» SO Man« gefangm und erbeuteten sieben Maschine«- Gewehre. Der Artikleriekampf »rrrichte auch nördlich de« Affere uNd in einzelnen Abschnitte« südlich der Somme, s» bei derseits von VermandovMe, größere Heftigkeit. Front deS Generalfeldmarschall» Kronprinzen Rupprecht von Bayer«. Umfangreiche deutsch» Sprengmrgon i« de« Argonl ne« zerstörte« die französischen Gräben in beträchtlicher Ausdehnung. Oestliich der Maa» frischte da» beiderseitige Feuer auf. Führung keS Generalobersten do« Vkhm-Ermvklt kämpfenden k. und k. 2. Armee ein. Er hatte die ganz be sondere Freude, Teile seines k. und k. Jnfantertv-Regi- menteS Nr. 34 zu sehen, das schwere Kämpfe siegreich be stand. Der Kaiser brachte den tapfere« bsterreichisch-unu «arischen und deutschen Truppen, -die erst in dm allerletzten Tagen in alter, treuer Waffenbrüderschaft für die gemeitz- same gute Sache gekämpft und gesiegt hätten, seinen unh des deutschen Volke» Dank dar und überreichte dem Heerführer Generaloberst von Böhm-Ermolli den Orden pour le m6- rite. Im weiteren Verlaufe de» Tage» weilte der Kaiser im Befehlsbereich de» General» vonEben, dem er gleich falls den Orden pour le märite verlieh. Er nahm auf Höh« 401 bei Pluchow den Vortrag über die Gefechtslage ent gegen und sah Teile von Jäger-Bataillonen- sowie der 95. und 197. Infanterie-Division. Auch diesen dankte der Kaiser für ihre» brave» AuShaltm in dm schweren Kämpfen und wie» auch auf die in Siebenbürgen siegreich sich betäti gende Waffenbrüderschaft der österreichisch-ungarische« und deutschen Truppe« hin. Am Nachmittag verlieh der Kaiser über Lemberg die Heerekfront. (W. T. B.). Der Sasse» ft, Lemberg. Kaiser Wilhelm passierte am Sonnabend 7 Uhr SO Mi nuten vormittag» auf der Fahrt zur Ostfront die Stadt Lemberg. Da jeder offizielle Empfang abgesagt war, fände» sich am Bahnhof nur der Stadtkommandant, Generalmajor R iml und der deutsche Generalkonsul H »in ze ein. D« Kaiser, dessen vorzügliche» Aursehen allgemein auffiel, nahm die Meldung de» Generalmajor» Rtml entgegen, er- kffndigte sich nach dm Verhältnissen in der Stadt und zog auch dm deutschen Generalkonsul in» Gespräch. Um 7 Uhr 58 Minuten setzte der Kaiser die Reise zur Front fort. (W. L. B.). Die äußerste Anspannung alle, Kräfte verlangt «ich Von unsere« Fliegern im Beobachtungsdienst de, Artillerie und bei deff hie, sehr erforderlichen Schutzslügen außeror? deutliche Leistungen. Die schwere Aufgabe der Beobach tungsflieger ist Nur zu erfülle«, wenn ihnen die Kampf flieger de« Feind sernhalten. Die hiernach aus eine noch «ie dagewesene Zahl gestiegene« Lufttämpfe warm fü, un» Wir^verloren' im September 80 Flugzeuge im Luftt kampf, ei» Flugzeug wird vermißt. Der französische und englische Verlust beträgt im Luftkampf 97 durch Abschuß von derErhe Sk» durch unfreiwillige Landung imierh. unserer Liffien 7 tm Ganze« 129 Flugzeuge. Er verteilt sich etwa zu glei chen Teilen auf unsere« und dm feindliche« Bereich. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Front deS Generals Prinzen Leopold von Bayern. Kege« eine« Teil der kürzlich angegriffenen Front östlich von Luck wiederholten die Russe« gestern ihre Angriffe. Sie Haven an keiner Stelle Erfolg gehabt, und wiederum große Verluste erlitten. Auch hier ein« blutige Niederlage unserer Feinde. — Südöstlich von Brzezany wurden russische Borstöße abgeschlagen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. In dm Karpathen schoben wir durch überraschen des Borürecheir an der Bava Dudow« unsere Stellung vor, und verteidigten dm KMudegewirm im heftigen NaHkampfe. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Ter Vormarsch i« Lfv-Sieben-ürgm wird fortge setzt. Tie Rumänen sind in der Schlacht vv« Kron stadt (Brasso) Aeschlagen. Vergeben» griffe« ihre von nördlich eintreffendm Verstärkungen 1« dm Kampf «och östlich von Kronstadt et«. TSrchvar (TerSVnrg) tvurde genommen. Ker Gegner Weicht auf der ganze« Linie. Balkan-Kriegsschauplatz. Front de» Generalfeldmarschalls von Mackensen. Lmtschp Truppen, unterstützt durch österreichisch, ungarische Monitor», setzte« sich durch Handstreich t« de» Wsttz Hst» «pnachiWsel «orvpwstltch dm» WotHod, «atz, mm zwei Offiziere, IS« M«n« gefsngm ««d erbmtev tm fach» Geschütze. Mazedonische Front. Mestlich der Bacher Monrrstir—Florina Wurde« feind lich« Angriffe «-geschlagen, vestlich der Bach» gelang e» dem «der auf dem linken Eemanfer FMß zu fasse«. Per erWe Ge««ralawartti0pmotsiier (W. T. B). Ludendorff. Ein aemrcher ü-öoot in 17 Lagen nach Merttrs. (Vom Vertreter deS W. T. B.). DaS deutsche Un terseeboot U 5 3 a«S Wilhelmshaven ist in Newport (Nhw de-JSland) eingetroffen. ES hat den Ozean in 17 TageH durchquert. U 53 wurde vo« dem amerikanischen U-Boot D S in den Hafen geleitet. De, Kommaudavst Rose tauschte Besuche mit Rearadmiral Kritght, dem Ko««««- dante» der Martnestation, au», wobet er ihm «Weilte, er bereite sich für die Abfahrt am Abend vor. ZweiGtuch- den «ach seiner Ankunft verließ U öS Widder dm Hafen. Wie W. T. v. an zuständiger Stelle erfährt, handelt es sich um eine» Seiner Majestät Unterseeboote, da» auf einer Streife über de« Atlantischen Ozean dm angegebe nen Hafen der Bereinigten Staate« von Amerika ange laufen hat. Das Auslaufen erfolgte, ohne daß Brenn- stoff oder anderes Material ergänzt wurde. » Die Bedeutung dieser Fahrt liegt darin, daß U 53 da mit erneut einen Beweis für die Leistungsfähigkeit unserer Unterseeboote und für den Wagemut unserer Unterseeboots- Besatzungen erbracht hat. U 53 ist das Kri eg »- Unter seeboot, das einen amerikanischen Hafen angelausen hat. Mit peinlicher Genauigkeit hat es die völkerrechtlichen Bestim mungen über das Anlaufen neutraler Häfen durch feindliche Kriegsschiffe beachtet, ja, es hat die amerikanisch« Gast- freundschast viel kürzere Zett in Anspruch genommen, als ihm erlaubt gewesen wäre. Auch hat e» keinen Gebrauch gemacht von der ihm völkerrechtlich zustehettdm Erlaubnis, seine Betriebsstoffe zu ergänze«. D-,s ist übrigm» ein gute» Zeichen für den ungeheuren Aktiv, sradiu» unserer Unter- seeboote, der un» Gewähr dafür oietet, daß die mglische Blockade in Zukunft immer öfter und immer energischer durchbrochen »erde« wird. — Newportist eine befestigte Hafenstadt in Rhode-Island (Nordamerika) in der Nara- gansettbai und liegt ungefähr 250 Kilometer nordwestlich Neuyork an der amerikanischen Ostrüste; Newport ist ameri kanische Marinestation. — Ein R rar» Admiral ent spricht tm Range dem deutschen Konteradmiral. Depesche« an Bord. DaS deutsche Unterseeboot soll nach einer Reutermel- . düng Depeschen für den deutschen Botschafter Gra fen Bernstörff mttgebracht haben. E» sthrt zwei Kanone« und acht Torpedorohre und besitzt eine Funkspruch- einrichtung.