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> Dt. Wtißeritz-Mitmlg Nr. 9 Sonnabend, den 20. Januar 1912. 78. Jahrgang. ! Dippoldiswalde, am 18. Januar 1912. Der Stadtrat. Pf in Hypotheken, 21 f» 13 Dippoldiswalde, am 19. Januar 1912. Die Sparkassenverwaltung. ne sichere Gewähr. is-h«r 6581641 134 065 532 700 27 000 15000 77II5 ihren etrat, eischt. »auf »vor r zu- 4 des laats- Frei- idtag »erden en im »lichen land- Leben lfo in eutsch- ganz durch ahlen, itende gegen Faustpfand, in mündelsicheren Wertpapieren, Einlage bei der Sächsischen Bank, dergleichen bei der Bereinsbank, hier, Kaisenbestand am 31. Dezember 1911. Sohn anges » auf ) der öfter albert düng Stelle i Bau- gekauft n Bau »eines !fe Art chkeikn »» »» ff I» »» »» Formulare und andere Drucksachen für Gemeinde- nnd andere Behörden liefert n zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerei von Carl Sehne, Dippoldiswalde. haben ge der ie sind otaots- in den tt der ie Ein stigen, enüber -r An in die »erkehr sahrls- !. keine ganz wenn halten chrten, ürden. kann »örden jag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- .«nMendenausgcgeben. Tagesgeschichte. Berlin. Die Treibereien gegen den Dreibund, die gegenwärtig wieder einmal besonder» heftige Formen annehmen, find, wie hier an unterrichteter Stelle erklärt wird, auf englischen und französischen Ursprung zurück- — Gewerbeverein. Der angekündigte Bortrag de» Privatdozenten an der Freien Hochschule zu Berlin, Herrn W. Pauck, über das Selen fand am Dienstag in der „Reichskrone" vor einem sehr zahlreichen Publikum statt. Ls war »in Demonstrationsoortrag und zwar über ein Gebiet, das dem großen Publikum in seinen Detail» nicht geläufig ist, nicht geläufig sein kann. Derartig« Vorträge verlangen immer vom Zuhörer große Aufmerk samkeit, um dem Bortragenden in seinem Gedankengange folgen zu können und ihn nnd seine praktischen Vor führungen zu verstehen; dann sind sie aber auch dankbar, aber auch nur unter dieser Boraussetzung. Wer lediglich auf di« Wirkung d«r D«monstration«n wart«t, ohne sie zu verstehen, wird kaum auf seine Rechnung kommen. Run, da» nebenbei. Eingangs seine» Bortrage» suchte Herr Pauck den Zuhörern die zum Verständnis seiner weiteren Ausführungen nötigen Llementarkenntnifse zu vermitteln und zwar an Hand einfachster Apparate, durch „Anschauungsunterricht". Hieran schlossen sich allgemeine Ausführungen über da» Selen (Mondmetall), da» bereits im Jahre 1817 durch Zufall entdeckt wurde, mit dem man aber lange Zeit (bis anfangs der 70er Jahr») nichts Rechte» anzufangrn wußte, obwohl seine wichtigste Eigen schaft, die Veränderung seine» elektrischen Leitung»- -»mögens durch den Einfluß der Lichte«, bekannt war. tühe, t für >end, Quartett, entsprach den Erwartungen voll und ganz und erntete außerordentlichen Beifall. Bedauerlicher Weise war das Konzert etwas schwach besucht. Die empfindlich kalte Witterung dürfte wohl viele abgehalt«n haben Aber die Nichterschienenen haben sich um einen sehr hübschen, genußreichen Abend gebracht. Schmiedeberg. Der Evangelische Männerverein von Schmiedeberg und Umgebung hält nächsten Dienstag, als am 23. Januar, abends i/e9 Uhr in der „Buschmühle" seine diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Mit dieser Versammlung i t ein Vortrag des Herrn Pastor Krömer verbunden, dessen Thema lautet: „Was ich im sonnigen Süden Frankreichs sah." Zu diesem Vortrage haben auch Damen, sowie Freunde Und Gönner des Vereins freien Zutritt. Dresden. Da» Treibeis der Elbe ist bei Meißen zum Stillstand gekommen. Die Eisdecke hat sich stromaufwärts vergrößert und reichte Donnerstag vormittag bereits bi» nahe der Dresdener Stadtgrenze bei Vorstadt Kadttz. Oberhalb ist das Eis an der böhmischen Landesgrenze gleichfalls zum Stillstand gekommen. — Dem Landtage wird eine Denkschrift über die Elektrisierung der Staatsbahnen zugehen. Die Regierung hält die elektrische Zugbeförderung unter gewissen Voraus setzungen für möglich. Riesa. In einem Wäldchen in der Nähe des Bahn hofes Nöderau wurde Mittwoch nachmittag die Leiche eines 11jährigen Knaben aufgefunden. Wie die Ermitte lungen ergeben haben, ist der Knabe von seiner Mutter, einer Frau Noetel aus Hannover ermordet worden. Die Frau ist am 9. Januar mit der Bahn hier angekommen und hat in hiesigen Hotels gewohnt. Die entsetzliche Tat hat die Frau bereits am 10. Januar ausgesührt. An geblich sollen unglückliche Familienoerhältnisse sie zu dem unheilvollen Schritt veranlaßt haben. Leipzig. Der russische Freiherr Viktor v. Winogradoff wurde Donnerstag vor dem 2. und 3. Strafsenate des Reichs gerichts wegen versuchten Verrates militärischer Geheimnisse zu 3 Jahren Festung, der ungarische Reserveleutnant Lerno wegen Verabredung des Verrate» militärischer Ge heimnisse zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Beiden wurden je 5 Monate Untersuchungshaft angerechnet. Chemnitz. Chemnitz hat als erste deutsche Stadt mit dem Berkaus von australischem Gefrierfleisch begonnen. Die Preise stellen sich auf 65 bis 75 Pfennig. Burgstädt. Im benachbarten Markersdorf hatte die Ehefrau de» Arbeiter» Hahn, als sie Waren abliefern wollte, ihre beiden Kinder, einen vierjährigen Knaben und ein sechsjähriges Mädchen, im Zimmer «tngeschlossen. Als sie zurückkam, hatten aus dem Ofen gefallene Kohlen einen Brand verursacht. Beide Kinder hatten den Er stickungstod gefunden. (Die wissenschaftliche Erklärung dieser Eigentümlichkeit ist heute noch nicht abgeschlossen) Sodann bewies der Herr Vortragende, wie es mit Hilfe des Selens möglich ist, den Schall und das Licht auf weite Entfernungen auf elektrischem Wege zu übertragen, und erläuterte mit Unterstützung zahlreicher Experiment« gar manche» sonst Unbegreifliche, insbesondere den Fernschreiber, das Ein- und Ausschalten elektrischer Lampen durch Lichtwirkung, die Fernphotographie (bei der man übrigens neuerdings auf die Hilfe des Selens wieder verzichtet) und schließlich den Fernseher, der allerdings heute noch in den Kinder schuhen steckt und seiner Kostspieligkeit wegen für die Praxis unbrauchbar ist. Eine Anzahl Lichtbilder (Fern- photogrophien in bedeutender Vergrößerung) dienten eben falls als „Unterrichtsmittel". Dadurch, daß sich Herr Pauck der einfachsten Ausdrucksweise befleißigte und, soweit möglich, einfachste Apparate benutzte, brachte er das Ganze auch dem Laien nahe. Daß dies wirklich gelungen ist, bewies der Beifall. Dem Gcwerbeverein aber kann man nur dankbar sein, daß er unsrer Stadt derartiges bietet. Sind doch diese Borträge mit ganz bedeutenden Unkosten verbunden und deshalb im allgemeinen nur größeren Orten Vorbehalten. — Mit dem nun doch noch eingetrosfenen von ziem- lich reichlichem Schneefalle begleiteten Winter sind auch die Krammetsvögel (unter denen sich auch wieder zahl reiche Seidenschwänze befinden), die Wacholderdrosseln, Birkenzeisige und Kreuzschnabel eingetroffen. Während sich die beiden letztgenannten Bogelarlen mehr in den Wäldern des oberen Vogtländer aufhalten — der Kreuz schnabel pflegt sogar im Februar hier zu brüten — und dort ihre Nahrung finden, fallen die Krammetsvögel scharenweise in den Bogelbeerbäumen (wilde Eberesche) ein, die die Straßen säumen und gegenwärtig noch von den Überreifen roten Beeren wie besät sind. Nach dem Abzug« d«r Krammetsvögel sind freilich die Bäume ihrer Beeren vollständig beraubt: der größere Teil derselben liegt indessen am Boden und kommt im Schnee um, wenn nicht ein hungriger Krähenschwarm sich an das Verzehren der herabgesallenen Beeren macht. Die Krammetsvögel, denen die Jäger eifrig nachstellen, bilden einen zwar kleinen, aber nicht zu verachtenden Leckerbissen für Feinschmecker. Schmiedeberg. Am Sonnabend vormittag verließ der hier selbständige Klempnermeister Heinrich Reich seine Wohnung und begab sich per Bahn nach Dresden. Er st nicht wieder zurückgekehrt und fehlt von ihm seitdem jede Spur. Seine Familie befindet sich in bangen Sorgen Alle von ihr angestellten Ermittelungen waren bis jetzt erfolglos. Man vermutet, daß ihm ein Unglück zugestoßen ist. Zum Selbstmorde liegen kaum Gründe vor. Reich» Geschäft ist ein sehr gutgehendes hier am Orte und seine Verhältnisse können als geordnete betrachtet werden. Schmiedeberg. Der am Dienstag von der Dkppoldis- walder Stadtkapelle hier veranstaltete Konzertabend brachte ein wirklich gut gewählte« Programm. Di« mitwirkende Dresdner Künstlerfamilte, das Königs-Cornet-Solisten- Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt*. Mit land- und hauswlrtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhnr. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. 7367521 M. 34 Pf. Außerdem besitzt die Sparkasse einen Reservefonds in Höhe von . 357 590 M. 77 Pf. Diese Summe erhöht sich noch um ca. 18000 M. durch Zuführung auf da» Rechnungsjahr 1911. Der Reservefonds ist ausschließlich in mür delsicheren Wertpapieren angelegt. Hundesteuer Die Hundesteuer ist bei Vermeidung der zwangsweisen Einziehung bis zum 31. d M. anher abzuführen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Mittwoch war Herr Re gierungsrat v d. Planitz, von der königl. Kreishauptmann schaft Dresden, hier anwesend, um die von den beiden städtischen Kollegien erbetenen Erhebungen darüber an- zustellen, wie der Verkehr der städtischen Kassen mit der Bereinsbank sich gestaltet hat. — Die in auswätigen Zeitungen veröffentlichten hohen Zahlen über den Konkurs der Bereinsbank sind, wie wir von informierter Seite erfahren, durchaus aus der Lust gegriffen U"d nur Vermutungen Nach wie vor isl der Abschluß des Standes der Bank abzuwarten. — Die Firma Dresdner Sprechmaschinen- und Auto matenfabrik Phönix in Dresden, Inhaber die Herren Wolzonn und Winter, die in enger Verbindung mit der hiesigen Vereinsbank stand, hat am 17. Januar den Konkurs angemeldet. — Gegen den flüchtigen Geschäftsführer der Bereins- >ank zu Dippoldiswalde, Bankkassierer Johann Georg Willkomm, erläßt jetzt die Königliche Staatsanwalt- chaft Freiberg einen Steckbrief unter Zusicherung von 1000 Mark Belohnung für Ergreifung Willkomms. — Herr Referendar Bergmann beim hiesigen Königl. Amtsgericht wird vom 1. Februar 1912 ab an die Königl. Staatsanwaltschaft Bautzen versetzt. An seine Stell« tritt Herr Referendar Or. Hoffmann, zur Zeit beim Königl. Amtegericht Leipzig — Aus der im Inseratenteil ersichtlichen Uebersicht der hiesigen Sparkasse geht hervor, daß der Stand der- eiben erfreulicherweise ein sehr günstiger ist, insbesondere littet der Reservefonds von 375000 Mark den Einlegern Inserat« werden mit I» Psg.. solch« au« unser«» Amtrhau ptma. m schäft neuer st sch er ) bis b kx) c »93 sächs- e 23Z sächs., , pro 185, cbsen, ticken, letto letro: l, pro 1 kg 9 kg ) Ic8 netto tb,50, äcker- pohl- Sack !7,59, !2,00. ohne 3,80. rlen) l pro vi elten Konkurs der VereinSvaak. Am 17. Januar ist Herr Rechtsanwalt Süß auf seinen Antrag wegen überkommener Erkrankung aus seinem Amte a's Konkursverwalter entlassen und an seiner Stelle nach Gehör des Gläubigerausschusses Herr Commtssionsrat Bernhard Canzler au» Dresden, zur Zeil in Dippolokwalde, zum Konkursverwalter bestellt worden, der sein Amt sofort angetreten hat. Hierdurch erledigt sich auch die Bestellung des Herrn Kaufmanns Richard Lincke zum stellvertretenden Konkursverwalter. AK wetterer Punkt der Tagesordnung für die aus Montag, den 29. Januar, rorm. l/211 Uhr bereits einberusene Gläubigerversammlung, die übrigen» nicht an Serichtsftelle, sondern im Saale des Restaurants zur Reichskrone stattfinden soll, wird bezeichnet: Beschlußfassung über die von Herrn Rechtsanwalt Süß nach 8 86 K. O. zu legende Schlußrechnung. Die Spareinleger der Vereinebank werden ersucht, ihre Einlagebücher am Schalter der Bereinsbank zum Nachprüfen und Nachtragen insbesondere der Zinsen vorzulegen, ehe sie ihre Forderungen bei Gericht anmelden, wozu nach der früheren Bekanntmachung bis zum 15. März Zelt ist. Dippoldiswalde, am 17. Januar 1912. Das Königliche Amtsgericht. Borliinfiger Jahresavschlich der Sparkasse Dippoldiswalde Das Einlegerguthaben betrug Ende 1911 7 367 521 M. 34 Pf. Dasselbe ist angelegt mit -5 Pfg-, zweimonatlich 14 Psg-, einmonatlich 42 Vfg. Einzelne Nummern so Psg. - Alle Postan- «alten, Postboten, sowie xnsereAusträger nehmen Bestellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend, für öle AöMgtlche öüS AvUlgrUpv SvulrSgeNiH» Uuö vöU schlag. - Eingesandt, i» redaktionellen Teile, di Spaltenzeile 30 Psg zu SixxoLdiswake. mit 12 Psg. die Spaltzell« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nm von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. 30 Psg. - Tabellarisch« und komplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf