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Montag. 24. August 1842 110. Nr. 187 Uk VIlMW !,e« Aus dem Führerhauptquartier, 24. August. Das Oberkom mando der Wehrmacht gibt bekannt: 2m Kaukasusgebiet schreitet der Angriff der deutschen und ver bündeten Truppen in harten Gebirgskämpsen fort. Nordwestlich Stalingrad erzwangen deutsche Infanteriedivi sionen und schnelle Truppen, von der Luftwaffe hervorragend unterstützt, den Uebergang über den Don und durchbrachen im Vorstotz nach Osten stark ausgebaut« feindliche Verteidigungs stellungen. An der übrigen Don-Front scheiterten örtliche An griffe des Feindes an dem Widerstand italienischer Truppen. Eisenbahnanlagen und Transportbewegungen im rückwärtigen Gebiet des Feindes sowie Schiffsverkehr auf der Wolga wurden durch die Luftwaffe wirkungsvoll bekämpft. Südwestlich Kaluga, nordwestlich Medyn und bei Rschew wur den feindliche Angriffe abgewiesen oder in engem Zusammen wirken mit der Luftwaffe schon in der Bereitstellung zerschlagen. Südostwärts des Ilmensees und vor Leningrad wurden ört liche Geländegewinne erzielt und feindliche Gegenangriffe av- gewiesen. An der Eismeerfront griffen Sturzkampfflugzeuge Truppen lager auf der Fischerhalbinsel an. Die Sowjetlustwasfe verlor gestern in Luftkämpfen 1S7 Flug zeuge, neun weitere wurden durch Flakartillerie abgeschoslen oder am Boden zerstört. Acht eigene Flugzeuge werden vermißt. Im Westen bekämpften Fernkampfbatterien des Heeres mili tärische Ziele im Raum von Dover. Bei Tagesstörflügen warfen einige britische Flugzeuge über dem nordwestdeutschen Küstengebiet Sprengbomben ab. Leichte deutsche Kampfflugzeuge erzielten im Laufe des gestri gen Tages bei Tiefangriffen umfangreiche Zerstörungen in kriegswichtigen Anlagen an der englischen Südostküste. In der vergangenen Nacht belegten deutsche Kampfflugzeug« eine Stadt der britischen Rüstungsindustrie in den Midlands sowie kriegswichtige Ziele in Ostengland mit Spreng- und Brand bomben. Es entstanden zahlreiche Brände und Explosionen. Wie durch Sondermcldung bekanntgegeben, versenkten deutsche Unterseeboote im östlichen und westliche» Atlantik sowie im Ka ribischen Meer 17 Schisse mit 107 000 VRT. und 2 Transport segler. Davon wurden 11 Schisse mit 84 000 BRT. ans Geleit zügen herausgeschossem Zwei weitere Schiffe wurden torpediert. Ihr Sinken konnte wegen einsetzender Abwehr nicht beobachtet werden. Wenn der sowjetische Nachrichtendienst auf Grund dieser militärischen Lage sowohl am Don-Knie wie im Vorkaukasus ausgesprochen trübe Anwandlungen zeigt, so kann das nicht al» Zweckpessimismus angesprochen werden, wennd ieser Zweck pessimismus auch im Moskauer Nachrichtendienst eine merk würdige Rolle spielt, so z. B. wenn amerikanische Presscstimmen, die auch nach Dieppe die sofortige Errichtung der zweiten Front der empfangenen schmerzhaften Lektion fordern, unter dem Stichwort zusammengefaßt werden: „Man darf nicht länger mit dem Zuschlägen im Westen zögern." Ebenso gehört es in das Kapitel der zweckbestimmten sowjetischen Nachrichtenpolitik, daß einzelnen englischen Zeitungsvertretern erlaubt wird, die Aus sichten des kommenden Winters grau in grau zu malen, wäh rend sie ansonsten von der strengen Moskauer Zensur scharf an der Kandare gehalten werden. So meldet Harold King, daß , amtliche Aufforderungen der Sowjetregierung an die Bevölke rung ergangen seien, sich auf die Härten und Schwierigkeiten des kommenden Kriegswinters einzuste.llen. Es sei unvermeidlich, daß die in diesem Sommer erlittenen Verluste an Rohstoff quellen und Eetreidegebieten die Leiden in der kalten Jahres zeit noch vergrößern werden. In diesem Zusammenhang wird der summarische Ukas der Sowjetregierung erwähnt, daß sich alle Stahlwerke „bis spätestens zum 5. Oktober die notwendigen Materialien- und Treibstoffmengen zu beschaffen haben". Nicht Bild links: Mit diesen Transportschiffen brachten die Briten ihre Panzer über den Kanal. lPK.-Aufnahme: Kriegsberichter Hausmann, Sch., Z.) — Bild rechts: Der Nach richtensoldat hat es ebenso schwer wie der Infanterist. Mit dem Kabelgerät auf dem . Rücken geht es hier über einen Flußarm. lPK.-Aufnahme: Kriegsber. Langl, PBZ., Z.- gründlich getäuscht. Der Schrei nach der zweiten Front ist lauter denn je. Plakate, deren Herstellung von dunklen Quellen finanziert werden wird, verkünden ihn in den Straßen, und in feiner Wohnung wird Churchill von einer Hochflut von Briefen überschüttet, in denen man ihn mehr oder weniger höflich aüffordert, für die Verbündeten end lich etwas zu tun. Dabei fehlt es nicht an Ausfällen gegen die Regierung und vor allem auch, gegen Churchill -selbst. Stalin denkt also gar nicht daran, Maiskh zurück- z »pfeifen, und die Kommunisten in London find eifrig am Werk, die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu bearbei ten. Wie der „Daily Expreß" meldet, sind gerade jetzt Bestrebungen im Gange, der bolschewistischen Agitation in den englischen Gewerkschaften Tür und Tor zu öffnen. Auf der Tagung, die Anfang September anberaumt worden ist, soll ein« Bestimmung außer Kraft gesetzt werden, die Kommunisten bisher von leitenden Stellen der Gewerk schaften fernhielt. ES geht also den Agenten MaiSkys nicht nur um die Beeinflussung der öffentlichen Meinung, son dern um die Eroberung wichtiger politischer Positionen in England. Die hier und da in England laut werdenden Stimmen, daß die Briten und ihre Verbündeten in Dieppe eigentlich nutzlos geopfert wurden, daß sie geradezu in einen Feuer vorhang hineinliefen, oder daß die britisch« Armee bewiesen habe, daß sie sich, wie der „Daily Sketsch" feststellt, „noch im Lehrlingsstadium" befinde, rühren -die Bolsche wisten nicht im geringsten. Shylock besteht auf seinem Schein. Stalin verlangt von Churchill neue Blutopfer. Daß sie ebenso sinnlos wie di« von Dieppe sein dürften, ist ihm gleichgültig. Gründe anführen: Aber die Triftigkeit dieser sachlichen Gründe unterstreicht nur, daß nun auch das wirtschaftliche und soziale Schwergewicht genauso wie das militärische und politische auf Washington übergeht, obwohl die Vereinigten Staaten zu Be ginn dieses Krieges eine eigentliche Hochseeflotte überhaupt nicht hatten. Die Engländer ärgert es blutig, daß die Verschif fungen nach England von den Weisungen Washingtons ab hängen sollen, während die USA. für ihre eigenen Bedürfnisse, insbesondere für die Bedürfnisse ihrer Armee im Südpazifik Schiffsraum in — verhältnismäßig'. — reichlicher Menge zur Verfügung stellt. . Viele Leute in den USA. sehen Großbritannien nur noch als Anhängsel der Vereinigten Staaten an." Der Washingtoner Korrespondent der „Times". Washington ist für die englische,'. Zeitungskorrespondenten die Stätte der großen Bewährung. Hier haben sie unter Beweis zu stellen, was Zeitungsdiplomatie vermag. Man schickt aus London keine Heißsporne nach Washington. Wir haben diesen Zeilen einen Satz aus einer der letzten Ka beldepeschen des Washingtoner Vertreters der „Times" voran gestellt. Wir wollen jetzt auch den Satz zitieren, mit dem der Washingtoner-Vertreter der „Times" den Amerikanern ant wortet, die Großbritannien nur noch als ein Anhängsel der Ver einigten Staaten betrachten. Er lagt: „Diese Amerikaner ver geßen dabei, daß Großbritannien nicht nur Heimat und Kraft quelle für alle Engländer in der Welt, sondern auch — starker Stützpunkt der USA. ist. Die Nützlichkeit Englands für die — Vereinigten Staaten wird so zum Argument für das Eigenrecht Englands. Das ist eine verteufelt gefährliche Beweisführung. Der unmittelbare Anlaß für diese auffälligen Meldungen des Times-Korrespondenten, die einem Alarmruf ähnlich sehen, ist das Verlangen der USA.-Preße, daß der amerikanische Ee- neralstabschef Marshall den Oberbefehl in der „Atlantik-Zone" übernimmt. Was heißt Atlantik-Zone? Mit Absicht ist ein verschwommener Ausdruck gewählt; gemeint ist die Kriegfüh rung zu beiden Seiten des Atlantik, also auch im europäischen Bereich England. Unterstrichen wird diese Forderung durch die Anregung der amerikanischen Presse, daß auch der Washing toner Rüstungsdiktator Donald Nelson zum Generaldirektor der Rüstungswirtschaft für die USA. und England ernannt werde. Was im Verhältnis zwischen USA. und Kanada schon durch- geführt ist, soll nun auch auf das englische Mutterland aus gedehnt werden. Am empfindlichsten ist für die Engländer die Unterstellung ihrer Handelsflotte unter die Dispositionen von Washington. Gewiß l'" sich kür dieses Verlangen eine Reihe sachlicher Moskau nimmt Churchill beim Wort Die Bolschewisten schreien tanter denn je nach der Wellen Arant — Verstärkte kommunistische Agitation in London Fetische Nachrichtendienst ist nicht auf Stalin ist mit Churchill noch längst nicht zufrieden. IM Gegenteil, er nimmt ihn geradezu beim Wort, nachdem die englische Presse in dem krampfhaften Bemühen, aus der vernichtenden Niederlage bei Dieppe nach bewährtem Muster einen Erfolg zu machen, den Bolschewisten geradezu Stichworte liefert. Der „Daily Expreß" versichert: „Es ist eine neue Zuversicht im Land«, «in neuer Glaube, daß wir die Mittel zu einem baldigen Steg in der Hand haben. Der Grund dazu ist, daß wir ein« Aktion unternommen haben- die mit der üblichen britischen Frische burchgeführt wurde". Der „Daily Herald" beteuert, niemand sei jetzt berechtigt zu behaupten, „daß wir nicht bereit sind, eine volle zweite Front zu schaffen". Solche Prahlereien kom men den Bolschewisten gerade recht, und so erklärte der Moskauer Nachrichtendienst in der letzten Nacht mit unmiß verständlichem Nachdruck, der Angriff auf Dieppe habe ge zeigt, daß es möglich sei, den Kanal zu überqueren, Trup pen zu landen und schweres Kriegsgerät abzusetzen. Auch in London selbst wird die Agitation für die zweite Front stärker denn j« betrieben. Diese Agitation war Churchill bisher schon höchst unangenehm, und als er aus Moskau zurückgekehrt war, glaubten amtliche britische Kreise, er habe als Aktivum wenigstens das Versprechen Stalins nach Hause mitgebracht, die Kritik an der englischen Re gierung nicht mehr so heftig wie bisher anzublasen. Man meinte, Churchill würde sich die lästigen Kritiker in Zu kunft einfach dadurch vom Halse schaffen können, daß er sich darauf beruft, mit Stalin persönlich alles Notwendige besprochen zu'haben, so daß es höchst überflüssig sei, der englischen Regierung noch besondere Vorschriften machen zu. wollen. Man hat sich in^ dieser Beziehung in London stellt. Die Lage im Donbogen, auch im Kaukasus >.^.,t den Kreml-Herren arge Sorge. Wenn der Wehrmachtbericht das Scheitern sowjetischer Gegenangriffe gegen den Donbogen mel det, so darf der Leser aus diesen immer wiederholten sowje tischen Angriffsversuchen den Schluß ziehen, daß sich die feind liche Kriegführung an der engen Landbrücke zwischen der öst lichsten Ausbuchtung des Don und der Wolgastadt Stalingrad- Zarizin Luft machen will. Hier geht es um eine Wurst. Die engste Stelle zwischen Don und Wolga ist etwa 65 Kolimeter breit. Sie wird noch schmä ler dadurch, daß Stalingrad-Zarizin einen gewißen Raum am westlichen Wolgaufer für seine großen Industrie- und Hafen anlagen beansprucht. Hier ist der große Umschlagshafen für den eigentlichen Unterlauf der Wolga. Von Stalingrad gehen große mehrgleisige Eisenbahnen aus, die in den letzten Wochen wieder genannt wurden: nach Moskau in nordwestlicher, nach Krasnodar in südwestlicher Richtung. Auf die Lage bei Stalingrad beginnt der schon öfter erwähnte deutsche Vormarsch zwischen Sal und Don und auch in der Kalmückensteppe, also vom Süden her, einzuwirken. Die Säube rung des inneren Donbogens hat die Voraussetzungen für eine energische Kampfführung aus westlicher Richtung geschaffen. Der Don ist schon ein echter Eteppenfluß: zur Zeit der großen Regenfälle ist er sehr breit. Umso breiter als er vielfach nicht sehr tief, sondern flach ist. In der sommerlichen Zeit geht seine Wasserführung ganz erheblich zurück und erleichtert dadurch di« Bildung von Brückenköpfen oder gar den Brückenschlag. Auch im Kaukasus geht es gut weiter. Der Wehrmachtbericht hebt zwar die ungewöhnlichen Beanspruchungen der Truppen durch das Gelände-Sümpfe, Sumpfniederungen, aber auch eng« und tiefeingeschnitiene Täler von ausgesprochenem Eebirgs« charakter — immer wieder hervor, macht aber auch klar, daß dies« gewaltigen Anstrengungen nicht umsonst gebracht wurden. Am Sonnabend verzeichnete «r schon die Einnahme der zäh verteidigten Orte Kurtschanskaja und Krymskaja. Diese Orte find bedeutungsvoll, und der zähe sowjetische Widerstand ist erklärlich. Das Schwarze Meer ist mit dem Asowschen Meer durch die Meerenge von Kertsch verbunden. Im Westen liegt di« HÄbinsel Kertsch; im Ost«» liegt der Halbinsel Kertsch ge genüber di« Halbinsel Taman, die im wesentlichen aus dem schwer versumpften Mündungsgebiet des Kuban besteht. Kur« schanskaja liegt an der einzigen leistungsfähigen Straße, di« den Zugang zu dieser Halbinsel Taman eröffnet. Aehnlich wichtig ist die Einnahme von Krymskaja, die aber n-Ht auf die sumpfige Kubanniederung der Halbinsel Taman (zwischen Asowschen und Schwarzen Meer) hinweist, sondern auf die nordwestkaukasische Eebirgsküste des Schwarzen Meere». Wiederholt wurde in den zurückliegenden Wehrmachtberichten der Name der Hafenstädte Novoroßijsk und Trapse erwähnt. Meder 17 Schisse (MM SM.) versenll Uebergang über ben Son westlich Stalingrad erzwungen / Stark avsgebaule Aeindstelluvgen durchbrochen Englische Angst vor llSA-Malur