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MHkNtz-MllllS Inserate, welche »ei dw bedeutenden Auflage det Blatte« etn» sehr wirb same Verbreituna finden, werdm mtt 10 Psg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta» bellartsche und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionell«! »heile, die Spaltenzeil« A) Psg. »le „Wei-eritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — «reis vierteljährlich 1 M. 25 Psg-, zweimonatlich 8t Psg-, einmonatlich 42 «so. Einzelne Nummern 10 Psg- — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- Amtsblatt für die Königliche Umishauplmannschast MxxMswalde, sowie für di- Königlichen Amtsgerichte imd dm StadkLche -zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithne in Dippoldiswalde. 56. Jahrgang. Dienstag, dm 26. August 1890. Nr. 100. 4. Sihung des Bezirksausschusses am 4. August 18S0. Der Bezirksausschuß beschäftigte sich zunächst mit den eingegangenen Gesuchen um Unterstützung für Votksbibliotheken, 14 an der Zahl; hierüber erstattete auftragsgemäß Herr Bezirksschulinspektor Richter gut achtlichen Vortrag und wurden demgemäß sämmtliche Gesuche zur Berücksichtigung geeignet, auch die vom Herrn Referenten vorgeschlagenen einzelnen Unter stützungssummen angemessen befunden. Zu der von Gottfried Ernst Marschner in Geising innerhalb Lauensteiner Flur beabsichtigten Stauanlage in der Müglitz ertheilte man unter gewissen Be dingungen, durch welche die gegen das Vorhaben Marschner's erhobenen Einwendungen für erledigt er achtet wurden, Genehmigung, ebenso bedingungsweise zu der Errichtung eines Cupolofens im Eisenwerk Schmiedeberg. Von den angebrachten Konzessionsgesuchen wurden diejenigen der Wwe. Zappelt in Pretzschendorf und der Wwe. Richter in Hartmannsdorf wegen Erlaubniß zum Branntweinkleinhandel, sowie diejenigen Jul. Körner's in Frauenstein (Rathsmühle), Gustav Herrmann's in Hänichen und Wwe. Auerswald in Lungkwitz um Kon zession zum Schankbetrieb, — in allen diesen Fällen handelte es sich um bloße Uebertragung bereits be standener Konzessionen — genehmigt, dagegen die jenigen der Wwe. Büttner in Schmiedeberg und Fried rich Kadner's in Glashütte wegen Branntweinklein handels — ebenfalls bloße Uebertragung — abgelehnt, da man ein Bedürfniß zu deren Fortbestand nicht an- zuerkennnen vermochte; auch wies man aus gleichen Gründen die Gesuche Philipp Günther's in Kreischa und Traugott Glauch's in Glashütte um Neukon- zessionirung zum Branntweinkleinhandel ab, ersteres Gesuch auch insoweit es sich um Erlaubniß zum Ver kauf von denaturirtem Spiritus handelte, da der be stehenden Bestimmung zufolge nur Konzession zum Handel mit Spiritus im Allgemeinen, nicht aber speziell für gedachte Art von Spiritus ertheilt werden könne. Die erbetene Dispensationsertheilung zu Grund stücksabtrennungen bei Fol. 25 von Gombsen und Fol. 1 von Fürstenwalde erachtete der Bezirksausschuß für unbedenklich. Dem Gesuche von Bewohnern des Ortstheils Bienenmühle wegen besonderer Vertretung im Ge- meinderathe von Rechenberg vermochte man nach Prü fung der einschlagenden Verhältnisse keine Berücksich tigung zu Theil werden zu lassen. Auch beanstandete man die Anerkennung der Noth- wendigkeit des in Antrag gekommenen Verlegungs baues des Kommunikationsweges Höckendorf—Dorf hain mit Rücksicht auf die vorhandene gute Wegever- bindung über Edle Krone. Der Rekurs des Rektors Förster in Altenberg in Sachen seiner Einschätzung zu den städtischen Anlagen konnte von dem Bezirksausschuß als begründet nicht erachtet werden. Anlangend die vom Dresdner Verein zum Schutz der Thiere vorgeschlagene Einführung einer allgemeinen „Katzensteuer" zu dem Zwecke der Verminderung der Zahl der Katzen, bez. im Interesse der Erhaltung der Singvögel u. s. w., so bezeichnete man eine solche Maßregel nach den hiesigen Verhältnissen weder für nothwendig noch als praktisch durchführbar. In der anderweit zur Berathung gestellten An gelegenheit, betreffend die Regelung der Gemeinde- zubehörigkeit der von den Baumeistern Schmidt und Äüchling angekauften Bärenburger forstfiskalischen Grundstücke bei Kipsdorf, entschied sich der Bezirks ausschuß nunmehr auf Grund weiterer Verhandlungen hierüber für Einbezirkung gedachter Grundstücke in den Gemeindebezirk Kipsdorf. Das OrtSstatut der Stadt Altenberg, betreffend die Pensionirung der Gemeindebeamten, wurde — mtt Ausnahme einer unzulässig erscheinenden und daher abzuändernden Bestimmung — genehmigt. Das anderweite Gesuch der Gemeinde Zinnwald wegen Uebernahme der Bezirksstraße Geising—Zinn wald in die Unterhaltung des Bezirks war schon der Konsequenzen halber wieder zurückzuweisen. Nachdem schließlich noch die Vorschläge des Herrn Vorsitzenden, Oberregierungsraths AmtShauptmann von Keßinger über Vertheilung der eingegangenen Privatunterstützungsgelder sowohl, als der von der kgl. Staatsregierung bewilligten Unterstützungssumme von 7700 M. an die durch die vorjährigen Unwetter geschädigten Grundstücksbesitzer vom Bezirksausschuß genehmigt und noch einige Bezirksvermögenssachen er ledigt worden waren, wurde die Sitzung geschloffen. Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde, 25. August. In der am ver gangenen Sonnabend stattgefundenen Versammlung des Bezirkslehrervereins Dippoldiswalde erstattete zu nächst der Vorsitzende, Herr Kantor Hellriegel, Bericht über die bezüglich des Dippoldiswalde-Wilsdruffer An trags in den einzelnen Bezirksvereinen erfolgten Kund gebungen und ging dann zu den vom Vorstande des Allgemeinen Sächsischen Lehrervereins zur Besprechung empfohlenen Themen: Verhältniß des Konfirmanden- mttrrrichts -nm Religionsunterricht -in der Volksschule, Einheitlichkeit in der Censurertheilung, einheitlicher Schreibdiktus, über. Für das erste Thema hatte Herr Schuldirektor Rasche, für das zweite Herr Lehrer Buckel das Referat übernommen, während es bei dem dritten Thema in seiner Selbstverständlichkeit weder eines solchen, noch einer Debatte bedurfte. Bezüglich des Konfirmandenunterrichts hielt man die Beibehaltung desselben, ebenso aber auch eine Neuregelung seines Verhältnisses zum Katechismusunterrichte der Schule für geboten. Bezüglich der Censurertheilung war man für Zulässigkeit von Zwischengraden in den Haupt- censuren, Ersatz der Ziffern in den Sittencensuren durch Worte, und instruirte zugleich den Delegirten, wie auf eine einheitliche Herstellung der Censurbücher, so auch der durch einige Rubriken zu vervollständigenden Formulare für Entlaffungs - Zeugnisse hinzuwirken. Schließlich zeigte Herr Schuldirektor om. Engelmann als Erinnerung an Basedows 100jährigen Todestag das seiner Zeit epochemachende „Elementarwerk" sammt dem dazu gehörigen Bilderatlas vor. Bot also die stattgehabte Versammlung des Anregenden Mancherlei, so ist zu bedauern, daß dieselbe nicht zahlreicher be sucht war. — Das gestrige Concert der vollständigen Kapelle des sächs. 4. Jnfanterierregiments Nr. 103 hatte den Garten des Schießhauses vollständig gefüllt, es mußten sogar von auswärts und aus der Schützenhalle sämmt liche vorhandenen Stühle und Bänke requirirt werden, um der unerwarteten Nachfrage zu genügen. Zu diesem Massenbesuche gab es verschiedene Gründe. Zunächst übt ein vollbesetztes Militärorchester im freien Gartenraume an sich eine besondere Zugkraft aus; zudem geht der Kapelle des 103. Regiments ein vor- theilhafler Ruf voraus, und endlich ist der Leiter der selben, Herr Musikdirektor Gietzelt, einem großen Theile des Dippoldiswaldaer Publikums persönlich bekannt von der Zeit her, wo er unter der Leitung des Stadt musikus Fischer hier seine ersten Studien als junger Musiker gemacht hat. Die den Leistungen des Korps entgegengebrachten Erwartungen wurden denn auch vollständig befriedigt, wovon oer laute Beifall der Zu hörer Zeugniß gab. Der Solo-Vortrag des Herrn Stößer lehrte uns außerdem einen virtuosen, sein In strument mit Geschmack behandelnden Pistonbläser kennen, auch das aus Piston, Trompete, Tenorhorn und Posaune zusammengesetzte Quartett war in Rein heit, Vortrag und Zusammenspiel ganz vorzüglich. Hoffentlich ist die Kapelle mit dem Ertrage des Con- certs ebenso zufrieden, als die Zuhörer es mtt den Leistungen derselben waren. — Der Viehmarkt am vergangenen Freitag war so schwach besucht, wie seit Jahren nicht; bereits in den späteren Vormittagsstunden war der Markt wieder völlig geräumt. — Das Reiterschießen der hiesigen Schützen gesellschaft wird am nächsten Sonntag Nachmittag ab gehalten werden. — Der Bericht über die letzte Stadtverordneten sitzung in heutiger Nummer giebt Auskunft über die in dieser Woche zu erwartende Einquartierung. Frauenstein. In seiner Sitzung am 18. August hat der Chemnitzer Rath beschlossen, Herrn DiakonuS Fr. E. Böhme hier mit für die DiakonatSwahl zu St. Jakobi in Vorschlag zu bringen. L Glashütte. In der Nacht zum Sonntag wurde hier an der Müglitzstraße ein Baumfrevel verübt, indem unterhalb der Stadt bei drei Bäumchen, und oberhalb der Stadt bei ebensoviel die Krone abge schnitten, bez. abgebrochen wurde. Wie Fuhrleute ver sicherten, sollen an der Müglitzstraße bis Dohna und dann bei Bärenhecke noch mehrere Bäume ihrer Krone beraubt worden sein. Hoffentlich werden die Thäter bald gefunden. — Das Gauturnen des MüglitzthalgaueS am Sonntag war von ca. 50 auswärtigen Turnern be sucht, denen sich ca. 70 hiesige Turner und Zöglinge anschloffen. Der stattliche Zug bewegte sich vom Kaiserhof nach dem so prächtig gelegenen Turnplatz. Nach der vom Vorsteher des hiesigen Turnvereins, Herrn Kantor Müller gehaltenen Ansprache begannen Eisenstabübungen, an welchen sich ca. 80 Turner be- theiligten. Die auswärtigen Turner hatten hierauf Geräthturnen, hieran schloß sich das Ordnungs- und Geräthturnen des hiesigen Turnvereins. An dem nun folgenden Preisturnen betheiligten sich fast nur hiesige Turner. Ein kleiner Kommers auf dem Turnplatz beschloß das Turnen, worauf der Einzug Abend« 7 Uhr erfolgte. Ein stark frequentirter Ball im Kaiser hof brachte den flotten Turnern nach gethaner Arbeit auch das nöthige Vergnügen. -- Kreischa. Die 7 Mitglieder unseres Gesang vereins, welche das 4. deutsche Sängerbundesfest mit durchlebt haben, sind, reich an Erlebnissen und mit Geschenken beladen, wieder aus Wien heimgekehrt. — Der hiesige Wasserleitungsbau schreitet rüstig vorwärts und wird die Leitung in ca. 14 Tagen der allgemeinen Benutzung übergeben werden können. H Lungkwitz. Der hier bestehende Turnverein beabsichtigt, das Sedanfest in echt patriotischer Weise, durch Gesänge, Deklamationen, patriotische Ansprachen, zu feiern. — Die Festlichkeit soll in der Turnhalle abgehalten werden. H Poffendorf. Nächsten Sonntag, den 13. S. n. Trin., nehmen die früh 7 Uhr beginnenden Gottes dienste in diesem Jahre wieder ihr Ende. — Infolge des theilweise günstigen ErntewetterS in vergangener Woche konnte der noch auf den Feldern lagernde Hafer größtentheils in die Scheune gebracht werden; die Getreideernte ist nun in unserer Gegend als beendet zu betrachten. Aushaltend schöne Witterung würde den Oekonomen, wegen der nun herannahenden Grummet-Ernte, recht erwünscht kommen. - Hänichen. Für die exakte gute Haltung, welche der hiesige Turnverein anläßlich der kürzlich stattge fundenen Fahnenweihe des Turnvereins Gittersee ge zeigt hat, wurde demselben von einem Herrn ein Ge schenk von 10 Mark nachträglich überreicht. — Die Mitglieder des GebirgsoereinS „Goldene Höhe" beabsichtigen, Mittwoch einen Wanderabend nach Possendorf zu unternehmen und soll die gesellige Ver einigung im hiesigen Schumann'schen Gasthofe statt» finden.