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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.06.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030617021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903061702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903061702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-17
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
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Diese» Blatt wird dev Lesens von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während e» die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. 6!L«l verugrgebiilir: VI«UUUrlj«-^Mr »» «,.! dur« Die.DretdnerRachnchten" estKetnen «rilich btk »brr m Drksdk« und der näilMkii Umoebun». N>o die Kutrasu», durch eiucne Bolen oder Sanmnislanär« erloloi, erkalleu da» Blatt an Wochentaaen. die »Mt aut Sonn- oder Feiert«,e tolaen. in twei Leiiauoaadeu adendt und «oraen» «uoetlellt N achdruck aller Ärmel ». Oriainal- Mmeilunaen nur in» deullicher Ouelleiianaabe („DrrSd. Nachr."> „ilättis, Namlräoliche vpiiorar- aiiivruche bleideu «nderumichtiat: Mainnlnpte werde» unverlangte Mannstripte „icht autdetvatirt. Telearam m-Adrelle: «»chrtchten »»»«de». Vertag van Kiepsci, .'L Ueicliardt. Anreizen-canf. »nnalime von ülnkL»diau»,en die nachmiita,» 3 Mir. Sonn und Aeierlaar nur Alariensiratzc 38 von li t>>r'/,l Uln Dir I tvalllae ü-iiilna- .cite ,ca. 8 Siidiu L0 Pi,. Au Iundi,uu,en aus der Pi,ra»eiie oieüe l-r, Pt, i die rivailwe.-teile als ..irm akianot' oder aus Terlicilc so Ps, Jii Nuiniuern nach Souu- und .Zcici lasen i de« r>va»i,c Gruudieilei, 3v. «0 dez M und so Pi, nach de- ioiiderein Tarn Auswariige Ain iröac nur ,c,eu Avrausdejalilunu. Belesdlailer werde» mit Witz,, verelluiei. fternivrechaiiichlubi «mt! Str. tl und Me. ;-U»0. kür «Uv Kvi8v 6rxän2s man reolitrroilix kvinv pIinto^rapdi8ott6 ^u8iii8tun§. GAg» 1»»»» §lui«a«l - Ile Kviiigtzwalil in Scibie». Depeschen Hvsnachiichten, Sarkophag König Albcets. Wahlbeteiligung, Gciaintratssibnng, dUZ »stNdarld ! VjNltzkl. Spielerprozeß, Vercinsiiachrichirn, Gerichtsverhandlungen. Konzert im Ansstellungspalnst. Ein neues Beiliner Museum. -v» Strtvvttl, L « » Die Königswahl in Terbien. lieber die Vorgänge bei der Konigswabl in Belgrad am "N! tage geht der „Köln, -zig." folgende Darstellung zu: Die Ansaii lung des Volkes vor dem Königsschioß. wo Militär in Par hl in Belgrad am Mon- 'mnm- „ . ... Parade ausgestellt war, wuchs mit jeder Minule. "Aus de» Frakttoussitzungen begaben sich bald nach 11 Uhr vnrinittags sämtliche Volksvertreter in den neuen Konak zur gemeinsamen Beratung. Jeden Augen blick wurde die Bekanntgabe der Wahl erwartet. Man dachte nur an Prinz Peter Karageorgewitich. denn schon am Abend vorher kmtte im Gebäude der srkupschlina eine zwanglose gemeinsame Sitzung der Abgeordneten und Senatoren slatlge'nnden, die vier Stunden dauerte und worin einstimmig der Vorschlag angenom men wurde, den Fürsten Peter zu wählen und die Verfassung von 1889 mit einigen durch die veränderten Zcitnmslände ge gebenen Aenderunacn anzuiiehmen. Bold »ach 12 Uhr eröffnet«: Präsident Pera Weliinirowitsch die Sitzung der beiden Körper schaften mit einer kurzen Anjprachc, worin er die Vergangenheit " " b^-rnhi ^ Seyen imasien m,i einer inrzcn mntprachc, worin er die Vergangenheit und Gegenwart nicht berührte und nur von der Zukunft sprach, von der er Heil und Seyen für das Land erhoffe. Als einzigen Slimmzeitel den "Kamen Peter Karagcoryewttsch naimle, erbrauste ein stürmisches Hoch durch de» Saal, das sich bei den weitere» Betteln wiederholte, bis der Präsident um Ruhe zur Beschleunigung des Verfahrens bat. Einstimmig wurde Prinz Peter gewählt. Der zweite Vorsitzende, ein berühmter Redner, warf in einer Ansprache den Blick vertrauensvoll in die Zukunft, von der er eine Kräftigung der serbischen Tugenden erwartet. Minister präsident Awakumowitsch dankte für das Vertraue», das die Ver- Depeschen und eine Abordnung dem neuen Könige die Wahl an- zuzeiyen. 'Der Minister für Volkswirtschaft, Genlschitsch, empfahl, aus iedem Kreise einen Abgeordneten hierfür zu bezeichnen, also fünfzehn. Es wurde demgemäß beschlossen: Vertreter der beiden Präsidien führen die Abordnung an. Um 12 Uhr 15 Minuten schon verkündete ein berittener Offizier dem in Parade stehenden Militär die Wahl Peters. Militär und Volk brachten Hoch rufe aus. Die Militärmusik spielte gerade im Freien. Nach der Verkündigung zogen die Truppen mit klingendem Spiele durch die Strahen ab. In Ergänzung hierzu wird noch berichtet: In der National versammlung gab die Regierung eine Erklärung ab, worin auf die Ereignisse vom 11. Juni und die Bildung der jetzigen Regierung hingewiesen wird. Die Regierung habe cs für ihre erste und hervorragendste Pflicht gchaltc», für die Ansrechterhaltung von Ruhe, Ordnung und Gesell im Lande zu sorgen, die National versammlung zur Königswahi cinznberufen und die Verfassung von 19ttl, wieder in Kraft treten zu lassen. Tie Regierung stelle mit Befriedigung fest, das; sie, unterstützt von der selbstbewussten Haltung der Nation und der patriotischen beldenmüttgen Armee, die Ordnung im Lande anfrechterhallen habe. Ucbcrzcngt, das; sie dadurch gegenüber dem Lande in so ernster Beit ihre Pflicht erfüllt habe, überlasse die Regierung der nationalen Volksver tretung die Beurteilung der Ereignisse vom II. Juni und ihrer Tätigkeit seit diesen Ereignissen und lädt die konstituierende Nationalvellamniluna ein, ihrcrieitS ihre Pflicht zu erfüllen, die Königswahl vorzunchmen, Verfügungen zu treffen, und wünscht, daß die Tätigkeit der "Nattonalvcriainmlung dem Vatcrlande Glück und Fortschritt bringe. Des weiteren liegen noch die folgenden neuesten Meldungen vor: Belgrad. Es verlautet, daß vom König Alexander eigen händig medcrgeschriebcne Entwürfe gesunden seien, nach denen am 15. Juni o. St. die Verkündignnascines Schwagers zum Thronfolger mit gleichzeitiger Verhäng»»« des Stand- rechtes geplant wurde und mittels welcher zahlreiche Personen, dornnicr die jetzigen Minister Awakumowitsch und Schiwkowitsch, zuin Tode verurteilt werden sollten. Belgrad. Die Abordnung, die den neuen König in Genf abholen soll, bestehend aus 1 Senatoren und 20 Mitgliedern der Skupschtina, soll morgen abrcisen. Tie Stadt ist festlich be leuchtet. Eine große Menschenmenge bringt Hochrufe auf den neuen König aus. Belgrad. Vor der gemeinsamen Sitzung hielten der Senat und die Skupschtina getrennte Sitzungen ab. m denen beschlossen wurde, daß die Verfassung von 1868 mit auf den König und das Wahlrecht bezüglichen Aendcrunge» als neue Verfassung ln Kraft treten soll. Belgrad. Auf die Erklärung der Regierung ant wortete die N a t i o n a l o e rsa m ml ung mit einer Entschließung, die besagt, sie begrüße mit Begeisterung die durch die Ereignisse vom 11. Juni geschaffene neue Lage, bringe die völlige Uebcr- cigslimmung der Gefühle des serbischen Volkes und des gesamten Hhjtres zum Ausdruck und billige das Verhalten des Heeres, das ein Hort des Vaterlandes, der Verteidiger von Ordnung und Ge setzlichkeit und ein Bürge für die heilige und glänzende Zukunft Serbiens gewesen sei und bleibe. Gleichzeitig dankt die National versammlung der Regierung und billigt die Verfügungen der Re gierung, die bis zur Ankunft des neuen Königs die Geschäfte leiten soll. Belgrad. Trotz des gestrigen Aufrufs der Stadtgcmcinde nimmt die Stadt kein rechtes Hestgcpräge an. Ties kenn zeichnet am besten die ganz einzig dastehende Teilnahmlosigkeit der Mehrheit der Bevölkerung, die sich durch die den Staat in seinen Grundfesten erschütternden Ereignisse nicht aus ihrer Apathie ausrütteln läßt. Die gestrige Festbeleuchtung war nicht besonders glänzend. Eine Militärkapelle marschierte spielend durch die Straßen. T-a aber starker Regen fiel, leerten sich die Straßen bald. Genf. Wie das „Journal de Geneve" erfährt, ha« König Peter bis jetzt den Kaiser von Rußland, den König von Italien und den Fürsten von Montenegro amtlich von seiner Wahl be nachrichtigt. Cetinje. Die Wahl Peter Karageorgewitsch' zum König von Serbien, von der der hiesige serbische Gesandte Wassitsch amtlich Mitteilung machte, wurde vom Fürsten Nikita, der fürstlichen Familie und dem Volke mit gleicher Freude aus genommen. Der Fürst hielt an das Volk eine Ansprache, in der er die Tugenden und die Tapferkeit der berühmten Ahnen des neuen Königs hervorhob und gleichzeitig die Art und Weise ver urteilte, in der Alexander sein Ende fand. Kunst und Wissenschaft. V* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hofthcatcr. Im Schaujpieihause wird Mittwoch, den 17. Juni, wie cmgc- langsam und schleppend im Tempo genommen wurde ng! . . .. Gesamt-Fraucnchor " ichör " , . fcsetzung des Werkes ist die folgende: König Heinrich VIII.: Herr Wiene: Königin Katharina: Frau Saibach: Anna Bullen: Frl. Serda: Wolscy: Herr Frobösc: Buckingham: Herr Blankenstein: Suffolk: Herr Decarli: "Norfolk: Herr Eggcrth: Cramncr: Herr Müller: Capucius: Herr Tcttmcr: Campe,us: Herr Hufs: Surrey: .Herr Rcnö: Kämmerer: Herr Baue!: Kanzler: Herr P. "Ncnmann: Gardincr: Herr Winds: Gmldfvrd: .Herr Gebühr: Lovell: Herr Walther: Cromwcll: Herr Ganz; Gutsoogt: Herr Heising: Eine alte Dome: Irl. Schcndler: Paticmc: Frl. L.a»c. Die im dritten Akt vorkommende GesangspaAie „Orpheus' Laute zwang den Wald", nach einer altcnglischen Melodie, wird von Frl. M. Zink gesungen. — Die erste Wiederholung des Werkes findet tags daraus, ach Donnerstag, den 19. Juni statt. 18. Juni, für die Freitags-Abonnenten des st* Bokalkonzert im AnsstellungSpark. Die erste der in der Deutsche» Städtc-Ansstelliing in Aussicht genommenen großen Ehoransführniincn ist gestern abend vom E h n rg e s a n gvc rc i n s- bnnde für Dresden und Umgegend unter Leitung der Bundcsdirigcnten Herren Paul Riesen nnd Bernhard Schneider dargeboien worden. Der erst vor kurzem be gründete Bund stellt sich- aus kleineren gemischten Chören zu sammen und weist etwa 800 Sänger nnd Sängerinnen aus, also eine Vereinigung, mit der sich bei entsprechender Disziplinierung schon gute und wirksame Anfführnngcn ermöglichen lassen müssen. Leider fiel das Debüt, soweit der erste Programmtei in Frage kommt, nicht sonderlich günstig ans. Die dem Chor zngcwiescne nnvortcilhaste Anssiellnng ans dem Garicnpodiiim führte nicht mir eine Zersplitterung der Äimmenartcn herbei und mit dieser eine fortwährende Unsicherheit in der Tongebung, sie beeinflußte auch zieinlich stark die Präzision des Rhythmus nnd die Möglichkeit, feineren Schattierungen Rechnung zu tragen. Nicht unwesentlich litten die Vorträge im Freien endlich durch die beim Fesselballon aufgestellte Zigeunerkapelle, die, ohne Rücksicht auf das Konzert des Ehorgesangpcrcinsbnndes, echt zigeunerisch darauslos mnsizler- ten und damit öfter ein Chaos von Harmonien hcrvorricf, die ein sicheres Intonieren der Sänger rein illusorisch machte. So mußten der Unisonochor „Dankgehet" smit Orchester! aus den Altnicderländijchcn Volksliedern — der, nebenbei gesagt, viel zu das vom gesungene „Brautiied" von Rischbictcr, die Massenchöre „Die Lust ist still" von Robert Volkmann, „Ter Schmied" von Robert Schumann znm Teil so stark versagen, daß bei einem dieser Chöre der Vortrag abgebrochen werden mußte und mit den anderen eine nur leidliche Wirkung erzielt werden kannte. Zum Teil mag dieser wenig günstige Erfolg auch ans der Unzulänglichkeit der Proben hervorgegangen sein, denn daß auf dem Garienpodium des Anssiellungsparkes gut vorbereitete Ckorcnsemble vortrefflich wirken können, ist bei früherer Gelegen heit bewiesen worden. — Ungleich besser, in manchem sogar vor trefflich, sielen die Ehorvortrage dcs zweiten Programmteils aus. die ini Konzcrtsaale gesungen wurden. Hier fanden sich Sänger und Sängerinnen besser zusammen, hier fühlten sie sich sicherer und heimischer. Einen vollen Erfolg in de- Borsiihrung von Einzclchörcn hatte hier zunächst der Verein „H arin o n i e"- Drcsden-Tracha », unter Leitung von Herrn I. Trcntzsch, mit den Wittschcn Chören „Nur im »erzen", „Grus; an Oesterreich": der Lö blauer „Licdcrkr anz", unter Leitung von Herrn K. Wvnzcl, mit den Pachcschcn Ehorlicdern: "Wohlauf, es ruft der Sonnenschein", „Will ruhen unter den Bäumen": dann Riese ns Licderaarten mit den Jüngsl- schen Chören: „Lautes Geheimnis", ,-Waldvögelein", „Entsagung" lDirigent: Herr P. Riesen!, »nd ganz bcsondcrs gefiel der aus gezeichnete Bernhard Schneidcrsche Damenchor in dem trefflich ansgetaßten und sicher gcstmgcncn Chören: „Zu snäi", „An den Fächer" von Richard Schumann ldirigicrt vom Kom- vonisten. Gleich günstig ausgenommen wurden die Massenchöre deS dritten Konzerttcils: zwei reizende Stücke von E H. Döring: „Nimm ein Schlüsselein", „Die Neben biüh'n", die Volksweise: „In einem kühlen Grunde" usw. — Ganz ausgezeichnet bewährle »ich »nieder das Trompeter-Chor des Gardcrciler- Regiments »»»er Herrn Musikdirektor H. Stock, das den instrumentalen Teil des Konzerts auSführie. II. Kt. ich' dam Neueste Drahtmeldungen vom 16. Juni. Essen. (Amtlich.) Gegen 2 Uhr morgens überfuhr an der östlichen Seite des Bahnhofs Bottop-Siid der von Frintrop im Gleis 3 einfcchrcnde Güterzug 8061 das Haltesignal dcs Einsahrls- mastes und entgleiste am Prellbocke hinter der Schutzweichc mit der Maschine und vier Wagen. Der Lokomotivsührcr wurde getötet. Ein Brcniscr nnd der Zugführer wurden leicht verletzt. Die Schuld trägt der Lokomotivführer. Budapest. Ministerpräsident v. Szell wird beim Betreten dcs Sitzungssaales mit miinttenlaiigcn rauschenden Beifalls kundgebungen empfangen, nur von der äußersten Linken ertönen einige höhnische Zurufe: „Schönes Begräbnis!" Unter großer Spannung des Hauses sagt der Ministerpräsident: „Ich habe den prinzipiellen Standpunkt meiner Politik betreffs dcs seitens der Obstruktion an den Tag gelegten Widerstandes gegen die Militär vorlage wiederholt dargelegt. Ich habe Hinzngcfügt daß diese Politik nur so lange befolgt werden kann, als hinsichtlich dcs Prinzips und der Methode derselben unter allen beteiligten Faktoren vollständige Uebereinstimmung herrscht. "Nachdem über die zu befolgende Methode nicht mehr vollkommene Uebcrcin- stimmung in dem Maße vorhanden isi. als es zur Durchführung der Politik und zu deren Erfolge erforderlich ist. habe ich am Sonntag die "T-cinission überreicht, die der König anzunehme» ge ruht hat. Ich ersuche das Haus, bis zur Bildung des neuen Kabinetts sich zu vertagen." Paris. Der Direktor der schönen Künste hat beichloffen. die Tiara des Saklaphcrncs im Kunstgewerbemuseum dauernd auszustellen. Nantes. Die Polizei hat umfassende Maßregeln getroffen, um die von den Nationalisten für heute anläßlich dcs Ericheincns dcs Leutnants Portier vor dem Kriegsgericht gevlanie Manifestation zu verhindern. Auch für morgen werden anläßlich der Beisetzung des sozialistischen Redakteurs Ganlailay Straßen- kundgebungen befürchtet. Uebrigens ist Ganlallay nicht infolge der erlittenen Verletzungen, sondern am Herzschläge gestorben. Marseille. Einer bei der Rccdereigescll'chatt Fraiffinct einaegangenen Drahlme'dung zufolge ist der englische Dampfer „Olsa" bei dein Versuche, de» bei Earawoc an der Elfenbeinküsie gescheiterten Tamvser „Antoine Fraissinet" frcizumachcn.^ebcw falls am gleichen Orte gescheitert. Der Verlust beider Schiffe sei als sicher zu betrachten. Marseille. Die am Sonnabend anfgcstiegenen Lnft- ifser Lalronsic und Lanner sind von dem französischen Posl- )amp»cr „Barras" auf hoher See ausgenommen worden. Frl. Natdin hatte den Ballon kurz vor dem "Aufstieg verlassen. London. Während der letzte» 25 Stunden geht ein ge waltiger »liegen über London und das südliche England, namentlich im Thenffetal, nieder. Große Flächen sind unter Wasser ge setzt. Straßen »nd Häuser stehen gleichfalls voll Wasser. Ter Eisenbahndienst ist völlig gestört. Tic Heuernte 'st vernichtet. Petersburg. Ter Vizegouverneur von Tambow, Fürst Urussow, ist zum interimistischen Gouverneur von Bessarabicn ernannt worden. Konstant in opcl. In den letzten vierzehn Tagen fanden im Vilajet Monastir zwischen türkischen Truppen und Banden zahlreiche Kämpfe statt, in denen aur beiden Seiten Personen getötet und verwundet wurden. Auch sonst kommen Nachrichten über Umtriebe der Komitees, in denen über vercuizelte Morde, Erpressungen und andere Gewalttaten im Vilajet Monastir be richtet wird. Aus dem Vilajet Uesküb werden drei Zusammen stöße mit Banden aemeldek. New York. Die letzten Nachrichten aus Heppner stellen fest, daß drei Viertel der Stadt zerstört und 300 Menschen um gekommen sind. Oran. Eine Truppe nabteilung in Stärke von 1000 Mann iit gestern von Ambenkhellil aufgebrochen und hat nacheinander die auf marokkanischem Gebiet gelegenen Plätze Fertenacergina, Chot-tigoe und Oglatmussa erreicht. Die Ab teilung wird noch weiter nach Westen Vorgehen und über Figig znrückkehren, um alle aus der Oase verwiesenen Stämme anzu- haltcn und an der Rückkehr zu verhindern. Jeder Wahlberechtigte, in dessen Hände diese Ausgabe unseres Blattes früh genug ge»-' langt, sei nochmals ermahnt, seine höchste Bürgerpflicht ausznüben. Ein neues Berliner Museum. L. Berlin, 15. Juni. Im tcchniichcn Viertel von Berlin-Eliarlottenlmra, in un mittelbarer "Nähe der Technischen Hochschule »nd der Physikalisch- Technischen Rcichsanstalt, erhebt sich ei» stattlicher Neubau, der überaus interessante Sammlungen ans dem weiten Gebiete der Arbeitcrfürsorge, der Unfallverhütung, der Gewerbe Hygiene und anderer zum Wohle der Arbeiter be stimmten Einrichtungen birgt. Diese Sammiunge» bilden eine ständige Ausstellung für Arbeitcrwohlsahr«, ci» neues und wirklich Tic Wahl wird erst Abends 7 Uhr geschlossen. Heute abend, etwa von VHN Uhr ab — -sobald die ersten Wahlergebnisse aus einzelnen Bezirken in Tresden-Mstadt und -Neustadt vorliegen, werden in unserer Hauptgeschäfts stelle, Marienstraßc 38, in kurzen Zeiträume» fortgesetzt neue Extrablätter ausgegebcn, ans denen der Verlaus der Zusammenstellung der Wahlergebnisse zu ersehen ist. modernes M»»eum. das ein Spiegelbild mfferer sozialen Ve- trebnngcn dielet. Ter Gedanke einer derartigen Ausitcllnna an ich ist nicht neu. Wien besitzl bereits das van dem rühmlichst ekanntcn Zentrai-Gewerbc-Jnff'ektor Dr. Migcrka begründete Gewerbehygienische Museum, Paris das Kux'-o -.oaial. Auch in Amsterdam, Brüssel und Zürich befinden sich bereits ähnliche Sammlungen. Berlin, die Gcburtsstätie der Sozialreform, war natürlich allen and>re» Zlädlen in dieser Hinsicht cbenialls vorauf- gegangcn nnd hat »eit I8-"B »in Anschluß an eine »ür die damalige Zeit vvrzügliche und vorbildlich gewordene "Ausstellung ein Hogicnc- Mnseiim. Das Reichs-Veriichernngsaml folgte bald daraus mit der E»nrichtung einer Sainmlnng »nr Unfallverhütung, eine zweite Sammlung begründete die Zentralstelle für Arbeite:-Wohlfahrts- Einrichtungen Eine vvrübergchcnde, aber in ihren Folgen höchst bedeutsame Erscheinung war die Denttchc "Allgemefne Ausstellung für Unfallverhütung vom Jahre 1889, welche weiten Urcffc» znm ersten Male ein nnffasscndcs Bild von der hohen Bedeutung der vorbeugenden "Arbeilertürsorge vor Augen führte. "Aber alle Viele früheren Versuche werden doch bei »veilem dnrcb die »ellige ständige Ausstellung für "Arbeiterwohlfahrt übcriroffcn, sowohl hinsichtlich einer tunlichen "Vollständigteil, als auch «iner nbersichilichen "An ordnung und namentlich einer schwer zu überbietenden "Anschau lichkeit. Es handelt sic!» nicht um cine Ausstellung des Reiches, sondern »m eine nntcr Leitung des Reiches von "Arbeitgebern, Erfinder» nnd Fabrikanten neuerer Unsallverliütungöoorrichlungcn und sonstiger der Arbciterwvh!»ahr> dienende» Einrichtnugen vcr- anstalleten dauernden "Aussielluna. Auch die Beruisgenvssen- schasle», die ja an der Förderung der Unfalincrhülnng das leb hafteste Interesse haben, wurden zur Unterstütz»»» dieser Ans- stellnng herangczoge». Sie sollte besonders durch ihre "Anschanlicl, kcit wirke» und nach Möglichkeit eui "Abbild der täglichen Gc- werbeiätigkeit bieten. Tarn»» begnügte man sich niclii mil der Vorführung von Modellen, Abbildungen, Beschreib»»»»»,'»» nnd der gleichen, sondern richtete auch eine bcsonderc Maichinenavieiliuig ein, in welcher läglich zu bestimmten stunden die Maschinen mil allen Schutzvorrichtungen in voller Tätigkeit vorgcsübrl werden sollen. So wird in diesem eigenartigen Museum nicht nur der Fachmann, sondern auch der Laie von allen Fortschritte» ans den verschiedenen Gebieten der Arbeitcrfürsorge cine lebendige An schauung gewinnen können. Die Ausstellung zerfällt in zwei große Abteilungen. Die eine reichhaltigere Abteilung ist der Darstellung dcs Unfallschutzes in den verschiedensten Industriezweigen gewidmet. Es werden nur solche Emrichtnngcm vorgcsührt, die vercits in den Bclrieb Eingang gesunden haben, so daß sic also einen Uebcrblicl von dein tatsächlichen augenblicklichen Stande der Unsallverhütnngslcchnik f ' Ml LS.*«,
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