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Dresdner Nachrichten : 25.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187904255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-04
- Tag 1879-04-25
-
Monat
1879-04
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.04.1879
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Belgrad. »4. «vrtt. Die von Samakova der» triedenen Arnauten setzten sich. nooo Mann stark, worunter 2 reguläre Sil, zambataillone, am Fuße drSKapavnlkgebtrge» lest. Sin zurückbedaltener an« gebli» türkischer Parla mentär sagt auö. daß die Arnauten von einem Pa scha belei'ligt werken. klstOO »Rann Reserve baden und Verbindung mit derLiga ln Prizrend Unterbalten. Die Nachricht der Entsendung einer türkischen Truppen- brigade gegen dteArnautm bestätigt sich noch nicht. Unter Vorsitz de» Fürsten sanb ein Kriegorath statt. NLvkt-IvIvsrLMMv. ^«odt-rvlexrLMmv. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Mltredacteur: Vr. Lmiit Druck und Etgentbum brr Herausgeber: Verantwort!. Redakteur: Für VaS Feuill.: Luetvl» Ltvpuct» «e »etett^rete in Dresden, »eturteti k»attt«ntt in Dre-den. London, 25. Avril. UnterbauS. 'Northcote antwortet Goldschmlvt: Wilson werde, da derselbe In Egvpten entlasten, bald nach England zurückkebren und in den Innendienst wieder eintrelen, wann, könne er nicht sagen. Ry- lanb beantragt eine Re- solution, die grobe Ver mehrung der StaalSauS- gab>n zu tadeln und be- liirwortct eine sotortige Reduktion. karret. April. Morgen erfolgt der Austausch und^ie Ratstkaton der Konven^on t. j l-ager «eiösner Lancier. Illiie, Lpitren. LoNIeier, bamenicrage». dtan- zwischen R.imänien und der Türkei bczüglich der Entschädigung kür Unterhaltung der turkstchen ^ D1IVU110N »UONIvr, niisotisn. flohu«, 8ot,l«lsen, Lravatten, dtoraen,müden. Kriegsgefangenen. Die erste EntschäolgungSrate von 500,00t) Franken ist 3 Nionate nach der ?! BItwarIct 5. > Karden, krepe», Laren, killige s-rei e. " tliatistkatlon zablbar. Witterungsaussichten: Wolkig, stellenweise heiter, normal. Für die Monate Mai «nd Juni werde« Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" tu der Srvedtttou, Martevstratzr Nr. IS» z« I Mark IO Pfa.» sowie für auswärt- bet den Postämtern zu 1 Mart 8ü Pfg. angenommen. Politische». Außer einer neuen Welle der Hochfluth in den Zoll- und Steuersragen hat der gestrige Tag Nichts von Belang in die Spalten der Zeitungen gespült. ES wird nachgerade unmöglich, auch nur ol erflächlich den verschiedenen, täglich wechselnden Gestaltungen jenes Stoffe» zu folgen. Er schwillt zu massenhaft an. Man greift das Ein« oder Andere heraus, was größeres Interesse erweckt, was etwa die Lebensbedingungen hervorragender Erwerbszweige und von mit Millionen Marl Umschlag arbeitenden Industrien berührt; aber von einer systematischen, Nicht» übersehenden, Alles mit gleichmäßiger Neigung behandelnden Untersuchung, Besprechung und gegenseitigen Abwägung ist beim besten Willen schon längst nicht mehr die Rede; weder bei den Journalen, noch bei den Abgeordneten. Es übersteigt mmschliche Leistungsfähigkeit, auch nur kursorisch die Broschüren, Denkschriften, Versammlungsberichte und Petitionen volkswirthschaftlicher Natur durchrugehen. Höchstens die großen Industrien kommen überhaupt zu Worte und auch nur stellenweise Bet der TabakSindustri« z. B. regten sich bisher einzig die Händler, Fabrikanten und Verkäufer; von den Tabakspflanzern nur die großen. Kaum hat noch Jemand sich der 81,000 kleinen deutschen Landwirthe angenommen, die bisher aus kleinen Parzellen Tabake pflanzen bauten und denen dies künftig untersagt sein soll. Man spricht so viel von dem Schutze, den gerade die Landwirthschaft, dieses erste, dieses Urgewerbe verdiene und hat damit völlig Recht. Aber gehört eS auch zum Schutz« der Landwirthschaft. wenn 81,000 Kleinbauern. Kossäthen und AchtelShüsnern, die bisher von wenigen Quadratschuhen ihre» Boden» durch intelligenten Tabaks bau eine mäßige Rente bezogen, mittelst eines Federstriches dies künftig verboten sein soll? Dies nur so beispielsweise. Aus die Beschlüsse der Vertreter der Textil-, der Leder- und der chemischen Industrie, die in den letzten Tagen stattfanden, einzugehen, ist platterdings unmöglich. Sache einer die Interessen der Allgemeinheit wahrnehmenden Publicistik wird es sein, die allgemeinen Gesichts punkte der Zoll- und Steuerbewegung im Auge zu behalten und die großen darin zu Tage tretenden Umrisse nicht durch Detailsragen in'S Undeutliche verwische« zu lasten. Und da muß man immer sagen: es ist bedauerlich, daß die rinzelnenJndustrienNichts weiter thun, als nur ihre eigenen, gewiß hochachtbaren Interessen wahrzunehmen, aber selten ein Wort übrig haben für das oberste Interesse: das des allgemeinen Konsumenten, lieber den Streit, Freihandel oder Schutzzoll ? und wie viel von Letzterem? findet man keine Zeit, zu untersuchen: Brauchen wir denn so viele Finanzzölle auf die Leibes Nahrung und Nothdurft deS Voltes? Und daS ist denn doch wohl das Wesentlichste Fast scheint es, als spielten gewisse officiöse Blätter das Thema aus das persönliche Gebiet, um die Aufmerksam keit der Nation von der Hauptsache abzulenken. Ander» ist es kaum zu verstehen, wenn die „Nordd. Allg. Zig " sich sogar zu der Drohung versteigt, daß der Presse die freie Erörterung der Zvllfragrn über haupt untersagt werden solle. Recht nette, etwa» nach Juchten riechende Anschauungen das! Von der auswärtigen Politik ist zu bemerken, daß auch das freihändlrrische England Miene macht, in'S Schutzzolllager überzu gehen und zunächst die englische Zuckerindustrie vor der ausländischen zu schützen. Mit Hellem Jubel hat England die Kunde von der Ent setzung des im Lager von Ekowe eingeschlossenm Obersten Pearson begrüßt. Wie mißlich aber trotzdem die Lage der Engländer den Zulu« gegenüber ist, zeigt der Umstand, daß ihr siegreiche« Heer sofort nach Erreichung seine» Hauptzweck« umlehrtr und Über den Tugelastuß zurückgmg. — Garibaldi spielt in Rom ein sehr ver dächtige» Spiel. Nachdem er nicht genug Lobeserhebungen über König Humbert, „den würdigen Sohn de« ,-ö g»Ituau--mo" zu finden gewußt hat, stellt er sich an dir Spitze der republikanischen Agitation, die offen daraus ausgeht, den König zu entthronen und die italienische Republik vom Kapitol aus zu proklamiren. — Ruß land hat doch noch durchgcsctzt, daß es über dt« vom Berliner Kon gresse bestimmte Frist in Rumelicn blecken darf. E» läßt l 0,000 Mann Truppen dort zurück, vorläufig nur auf 1 Jahr. Da« Weitere findet sich schon noch. In BurgaS haben die Russen große Militärbauten angelegt und außerdem bauen sie an einer bequemen UebergongSstraße über den Balkan. Fürst Bismarck hat einmal einen Preßprozeß verloren und zwar in allen Instanzen. Er hatte im Reichstage gegen die Redak tion der „Frkft. Ztg." gewisse Insinuationen wegen LandeSverrath ausgesprochen Das angegriffene Blatt nannte da» eine „ehren rührige Verdächtigung" und forderte Beweise. Der Beweis blieb zwar auS, dafür stellte sich eines der bekannten Formulare ein, daS die Zeitung aus die Anklagebank brachte. Vor der öffentlichen Meinung hatte zwar die Frkft. Ztg. den Prozeß gewonnen, che da» gerichtliche Verfahren ringeleitet war; aber es genügt nicht, da« Recht für sich zu haben, man muß. nach Boz, auch die Junsten aus seine Seite bringen und daS ist dem muthigen Frankfurter Blatte vollständig gelungen. Der Reichskanzler wurde in allen Instanzen abgewiesen. . Neueste Telegramme der „Dresdner Nacklrttkften." München, 24. April. Ein Schreiben deS Kardinal-Staat», sekrctärü Nina an den diesigen Erzbilchoi spricht den schärchen Tadel auö über das Verhallen l)r. Sigl'S gegenüber den kirch- U.bcn Auloritätcu, hauptsächlich dem Nuntius Mcnella. smvie auch aeaenüber ankeren aller Achtuna würdigen Personen. DaS Schreiben fordert sodann den Erzvischos auf, den Klerus zu er mahnen, sich und alle Gläubigen von dem Blatte abzuwenben. Außerdem solle auch der Vorsiand drS katholischen Kasino» aus» gcsorkert werden, den PeterSpfennig nicht mehr von Dem anzu- nebmen. welcher mit der Antorltät der Kirwe Spott treibt und den Vertreter de» Papstes ln den Schmutz zieht. Locales and Sächsische». — Gestern Nachmittag 8 Uhr reiste I. K. H. Frau Fürstin von Hohenzollern von hier nach Sigmaringen av und wurve von I. Mal. der Königin bis zum Bahnbvi begleitet. — Dem Advokaten K. Traug. Immanuel Oertel ln Bischofswerda ward das Ritterkreuz 1. Kl. vom AlbrecvtSorden unv dem Oberlehrer Ferd. Wolfs in Pirna daS Verbienstkreuz verliehen. — Herr Premier-Lieutenant a. D. F. Bertram am Ober-Horka in Schlesien lsächsilcher Staatsangehöriger) erhielt das Ritterkreuz 2. KI. des Sachsen-Ernestinilchcn Hautzordeno. — Herr KrciShauptmann v. Etnsievel bat am Mittwoch bereits die Zurückziehung des Militär»Kordons an der böbiniicvcn Grenze auch aul dem linke» Elbuier angeordnct. E» bleiben nur noch gewisse DeSiniektlonSanstaltcn in Kraik. - Die Festlichkeiten zu Ehren dcö königlichen Ge burtstages finden stets in derSoiree beö Herrn Premier minister v. Fabrice ihren würd gsten und glänzendsten Ab schluß. Hier zeigt sich der Monarch und mit ihm seine erlauchte Familie In der Mitte der vornehmen Gesellschaft seiner Residenz und beglückt auch weitere Kreise durch Zeichen seiner illrsllicbcn Huld. So auch dieses Fahr aus der Soiree, die am Mittwoch Abend in dem Mlnlsterhotcl aus der Seettraße stattland Welch reicher Himmel, Stern bet Stern! Wer kennet ibre Namen? Einer kanute sie: der Hanöberr selbst. Ercellenz v. Fabrice. in der seine Gestalt prächtig habenden Untiorm eines Garrrrelter- GeneralS begrüßte mit seiner Frau Gemahlin im Empsangsialon seiner inwolaisten Zimmcrstuct't Jeden und Jede cri etwa Illoo Besucher seiner Soiree persönlich und mit gewohnter Gastlichkeit. ES gab sich auch diesmal wieder ein Stelldichein, was In der Residenz in Bezug aus Rang, gclellschaltliche Stellung und öffentlichen Leistungen hervorragt. Die Herren Minister waren vollzählig: anher den Herren v. Nostitz-Wallwitz. vr v. Gerber, Or. v. Abelen und v. Könneritz auch der irüvere Minister v. Friesen; von der Diplomatie der preußische Gesandte Gras Dönhos und der Legatio, seath Grai Hcrbert BiSmarck in der Unliorm e ncS Garde-Dragoncrosstzierö. der dalcrtiche Ge sandte v. Geister, die Geschäftsträger Rußlands und Englands, v. Dilvanöky und Strachcl), sowie der englische Gesandtichcvts- predlger Gilberdale in würdigcm Ornate der Hochkirckie, di. Generalkonsule Baron Kaökel und Roicncrantz, der Konsul Hesse u. A-; von der Generalität die Generäle v. Hausen, v. Miltitz v. Carlowitz, Krug v. Nldda. v. Funk, die Obersten v Mensch v. Kirchbach, v. Tlel'lrschkl) und viele Stabsoffiziere; von den Hoichargen außer zahlreichen Kammcrvcrrc» der Obcrstho'inarschali und v. Gur- war durch dem Oberhos- prrdiger vr. Kohlschüttei. KonslstoriairMH Meier und Btlchol Bernert. der bövere Staatsdienst durch die Geh Räthe von Thümmei. Körner und Schwa! tz. die Präsidenten des Ober- appeUationegcrichlö, dcöAppeUationSgcrichrS. dtSMediciiialfollegö, die Zerren v. Weder. Klemm und vr. Reinhard, den interimistischen Vorstand der kgl. Polizei, Reg.-Ratv v. Bose. Krelkhauprmann v. Einsiedel, die Geb. KriegSrathe 2eucher und Mann, die Geh. Fincmzrätbe Meusel und Göh, den Oberrcchnungörctth v. Schön birg. den Geh. LtgationSrcith v. Watzdorf, den Hotratb Grass, de» Schulrats) vr. Hahn, benAmtslauttmann Berndt, de» Geb. Mcbiclna'ralh vr. Günther, den Gerichtorarh v Mangoldt unk viele andere vertreten. Von politischen Pcrsönlichkeilcn bemerkien wir den Präsidenten der 1. Kammer v. Zehmen, die Abgg Ackermann, Scheuer, Heger und Waltet, den Führer der Schutz Zöllner in Sachsen Geb. Eommerzienrath Zichillc und aus dein Stadtrath den EingnarricrungSoderst Herr» Teucher, auS der Milte der Bürgers»«4 alS Vertreter der Vogen- und der Scheibenschützrngilde die Herren Hoiiagtricmcr Krctzichmar und den Inhaber eines Antiguitätcngrk,löste von Bcrtdold. Die Kunst harre ei» großes Kontingent gestellt: die Bild hauer vr. Hähnel und Pros. Schilling, den Galeriedircktvr v, Hübner, Pros. Hertner, Holrath vr Pabst, Kammersänger Lorenzo Ricie, Eon rnmeister Lautcrbacv, KammelviltuoS Glützmachcr. stomponlsl Schuldest, de» vorzüglichen Muiik- irdrer de» Fabrirr'ichen Hauic». Herrn Eugen Kranr n,b» Gattin. Herrn Honchauipieitl Jan» und Fel. Mailen. Unsere Prima- dvnna erschien in einer Robe von diallgeiber Seide mit Spitzen, überwuri; sie hielt sich aber in dem Gewühl nicht zu lange aus, sondern schien große Beiorgniß zu empfinden. daß ibrr enorm lange Schleppe etnae ck'inoutrt werden könnte unk entkernte sich noch geraume Zeit ehe die höchsten Hcrrschastcn erschienen. Aller dings staute sich dte bochansehnlicve und glänzende Gesellschaft mitunter last unentwirrbar, io daß die zahlreiche Dwnersck cm. die Thce, Eiskaffee, Eiopunsch. Mandelmilch. Genornes und L ack- wcrck alc-Erirlichungen hrrumirug. mit ihren relchbeietzren Brelcrn oft kaum an die Erguicku».,-bedürftigen bcran konnte. DaS Er scheinen rer höchsten Hknlriairrn machte ieeocv daS unmöglich Scheinende möglich: es bildeten sich — wie? vermöchte weder ein Magnetiseur noch ein Hypnorechniker anzugcden — trotz alledem In dem Gewühle von Uniiorinen, Fräcken und glänzenden Dameuroben kleinere offene Kreise, in denen die Maiestätcn und die köutgstchen Hobelten berumgcben und huldvolle Ansprachen an dir Festgenosse» richten konnten. Gegen >/.lO Uhr erschienen die Herrschaften, ehrfurchtsvoll von HauSbcrr und HauS'rau empfange», mit glän-ender Suite: den Adjutanten v. Minckw tz, von Ehrcnstein und von der Planitz, sowie viele Hor- kamen und EoreniräulelnS. Dte letzteren mischten sich aar bald unter die zahlreiche Damenwelt, die durchaus exguisire roilette gemacht hatte. Vorzugsweise scheinen zarte Nüanccn des Blau in Mode zu sein. ^>hrc Majestät die Königin hatte eine AtiaSrvbt in Rilgrün ml» Spitzenüderwuri angelegt, um welche si.i' Bluwenguir aaten schlangen; an der Aci-icl und im Haare trug sie große Ltietmüttcrchen; ein Gllchmkidt von Brillanten und Linaragdcn, sowie PerienlLnarr zierten den Hals daSHavpt schmückte ein Brillantendiadem in Silber asstmg. Die fürstliche Frau kleidete da» zarte hclleGrün dcö Gewandes lehr vorthcilhatt. Ihre k. Hoheit dte Frau Prinzeß Georg hatte eine dunkel-lila Seidenrode, mit echten Spitzen auSgeputzt, gewählt; ihre hohe Gestalt wurde durch Brillanten und Blumenschmuck sehr gehoben. Von sonstigen lest en Toiletten erregten die der jugendliche» Ge mahlin des Grcne» von S chönburg-Ferderglai chau. sowie deö Prinzen von Schö»burg»Hermvdors, der Frau v. Kap-berr, der Frau v. Fink und der Frau Kammervcrr v. Posrr» große Be wunderung. Heu und zart — das waren die Lieblingsiarben. Der «rat von «chdndvra ebenso wie Graf Hentcl-Douner»» Tressen. Freitag, 25! April. «MN»»» >Miil»>,äiII > »!!li!»» mark dtibcien in ihren bellrothen Unliormcn bcS ikathvlisa cn) Malteserordens einen lebhaften Gegensatz zu der zarten Nuance der Roden stirer Gattinnen. Auch die rochen Fracks der zevange- lilchen) Johanniter waren mehr-ach vertreten. Aiö die höchsten Herrschaften sich gegen halb l i Uhr verabschiedet halten, begannen die glänzenden Säle sich langsam zu leeren. 'Während der -oirce batte Kapellmeister Wagner mit dem Gardercstci-Trompeterchor die Musik exekutirt. Natürlich fehlte dte Mlglionpeionaiie nicht. Zum Schluß noch eine Bemcrknug. An einem so hol e» Feststage im StgalSlcben wie Königs Geburtttag stellen die Nepraien» tatlonöpstichtcn an die körperliche Leislungskäh gleit der obersten Würlenträgcr starke Anforderungen. Viermal die Toilette wechseln, zu Hole fahren, zwei langen DinerS um 12 und um L Uhr die Ehre anlhun, Abends noch einer brillanten kvmt, bei wohnen und zwischen alle Hem die dringlichsten Amlogeichäste abmachen — Das letzt starke Naturen voraus. Kein 'Wunder, wen» bei Ministem sich krnh-r a!S bei anderen Sterbliche» die bekannten „Gesuiikbeilsrücklichkeii" einslcllen! Freue» wir uns, daß alle die verdiente» Männer, für welche daS Zeikungüdeustch den Lamme'»amen „Spitzen der Behörden" erfunden hat, solche körperliche Anstrengungen aulcheinend recht gut ertragen! Zu beneiden sind sie wirklich an solchen Rcpräscntationolagen nicht immer l — Unter den Festlichkeiten, mit denen Dresden König» Geburtstag gestiert bat. verdient die deS K onservativen Vereins in dem festlich tckorirtcn Same deö kgl. Belvedere am Vorabend deS Festes abgcdaltenc Feier Erwähnung. DaS Belvedere, lür derartige Zwecke glücklich geeignet, prangte in reichem Fahnen-, Wappen- und Blumcnichmuck Die Versamm lung war außerordentlich zahlreich, so daß schon lange vor Be» ginn sowohl der Saal als sämmtilche Ncbcnräume gestillt waren. Unter den Anwesenden befanden sich Se. Erc. der Herr Minister Frbr. vo» Könnesttz. Herr Kreisbaupimann von Einsiedel. Herr Geh. Math Hcrbig und andere hochgestellte Bürger unserer Stadt. Die Festrede hielt der derzeitige Vorsitzende deS konservativen Vereins, Herr RegierungSasiessor vr. Wäntig. Derselbe knüpfte an ein Wort des büchstseilgen König Johann an, welches derselbe in seiner Thronrede im Herbste des Iabreö ldtlil vor den nach Beendigung des Krieges zusammenbernlcncn Landtage ausge» sprachen, indem er darlegie, laß in Sachsen die Anhänglich» keit deöVolkeS an lein angestammtes Fürstcn - Haus wie damals so auch beute mehr als ein leere» Wort sei, da sie aus vier testen Wurzeln Im vaterländischen Boten ruhe. Diele Wurzeln seien die echte und rechte GottcS- -urebt, die da iestdaite an dem Gebote des Apostels: „Fürck tct Kolk und ehret den König", der unerschütterliche Rechtt-voden uuinei Vcrlasiuligsgesctzc, aui Grund deren cs eine Nechtöpfllcht jedes treuen Lachsen sei, nicht nur die in eer Laudebvcr cwung dem Könige als LandeSberrn gewährleisteten Rechte, sondern auch d e in der ReichSveliassuug ibm alö Vundcöglicd zugcsian- cc»en Bclugnine heilig und unverletzlich zu halten, die Fülle der Verdienste, weiche sich die Glieder deö KönigöbaustS und vor Allem auch König Albert um unicr engeres und weiteres Vater land in Krieg und Frieden erworben und endlich die sed-m Lachsen eingeborene Lvinpalbir für das edle Hc.us der Wettiner, die sich In schlimmen und guten Tagen dewährt und auch bei dem silbernen Hochzeiiüiest deö Königspciares im verdien Jahre wieder >o herrlich gezeigt habe. An diese mit ledhaitcm Bestall custgenommene Anlpiaede schloß sich ein von der Versammlung jubelnd auigenommkncs Hoch auf Se. N as. den König. Als sodann die Musik die § achsenbvmne intonirte, wurden nach der Melodie derselben zwciLiederversc gesungen, welche imJadre IbM dec damalige Prinz Johann von Sachsen zur Feier des Namenstages ieincS Vrukcrs gedichtet batte und die nun zur Feier des Geburttziages IeincS SobncS eine ebenso passende al» stnnige Verwendung landen. DaS an diesen Hauptalt der Feier sich anschließende Orchester-E oncert der Kapelle des kgl. Belvedere bot eine reicht Fülle schöner Musikwerke unter Herrn Musik direktor Gottlöberö bewährter Lei ung. Dazwischen reihten sich auch noch einige GcsangSpr-duktioncn ein. nämlich emestheil» ein von der ganzen Versammlung vorge'ragenes. von Herrn Hoi» rath vr. nivrl. Krug in Evemnitz gedichtetes patriotllches Lied nach der Melodie: „Wer ist der Ritter hochgeehrt ic.", sowie anterntbell» eine Anzahl O.uartettgesänge, von den Herren Hoi» opcrniängcr Eichdcrger und Greel und Kirchensanger Opi itz und Meltzner ln bekannter vorzüglicher Weste ausgeiübrt. Die must- kaistch«» Genüsse dielte» die Fcstgcnosscn noch lange beisammen und erst nach Mitternacht schloß daS schöne Fest, nicht ohne daß vorher noch der Anbruch des L3. Apitl al» eigcnt lck'cr Fest» tag ,»lt einem Toast aus den hohen GeburtStäger begrüßt wor ein wäre. - König» Geburtstag Ist überall Im Sachsenlande festlich unk würdevoll begangen worden Von Einzelhcilc» muß hier selbstredend abgesehen werden. Ueberall Glockengclänte und Flaggenschmuck. Festesten und Festmustt! Ausführliche Berichte liegen vor auS Leipzig, Edenwitz. Zwickau, Baufen, Meißen, Schneeberg Frohburg. Zittau re. Der Dresdner Milstarveretn l. feierte vorgestern den Geburtstag Sr. Mast durch Eenccrt und Festrede, gehalten vom Vorsteher Herrn Israel, in MeinholdS Sälen. In der Lehr- und Erziehungsanstalt ven vr.Schlemm, KaufferschcS Reallnstlrut, gli leite die KenlaSseter in clnem Fest- vorteage de» Hcirn Lehrer Bartsch über altdeutsches Leben. - Die Olffzicrc des in Virna garnstonlrcnrrn Ar Illerlc- Regiment« begingen am Mittwoch »ach der Parade die Königö- Geburtotagsseier durch ein am' der Brühl'schen Terrasse hier ver anstaltetes Festbancinet, dem der General von F-uuk prästdirte. Der am 23. Apill früh l> Uhr in der Aula deö konigl. Gymnasium» zu DreSten-Neustadt abgcbaltene AktuS galt zwar vor Allem der GeburtötagSieicr Sr. Lüaiestät dcö > Königs, iodann aber auch der Weibe der dem Gvmnastum ge schenkten Fahne ivcrgl.Nr. 212 b.Bl. von lkltt) und der ersten jLustraiici.r der Begründung der Anstalt Oberlehrer vr, vliil. Gustav Hoffman» verlieb den Gciüblen der Treue und Anhäng lichkeit iür Se. Majestät den König in warmen A orten in der Festrede Ausdruck. Archimcde» in seinem Verhältnis, zu König H,cro von SvrakuS stellte Redner dem Eoctus aiS Vorbild wabrer Vateiial'dsäkdk dar. der Varerlandsllcbe. die tcö Hcimath- lnutes Schönbesten schätzt und schützt, die iedoch der Ein'übrung de» wirklich Guten, da« in fremden Landen etwa ist, sich nicht verschließt. Die Fahnenwetbrebe hielt Rektor v>. ,RU. Iiberg. Ai sgrhcnd von dem Gedanken, daß Mensch sein auch Kamp'cc sein beiße, weihte er dte Fahne, als das Banner, daS In Leib und Freud die Sehlster solle führen iür König unv Vaterland, Kaiser und Reich, iür Alles, was wahr, schön und gut ist. Die Fahne, gestickt von der rühmllchst bekannte» Fabnen-Manviaktur bes königl. Hoflieferanten Hirtel zu Leipzig, zeigt aui der linken Seite da» sächsische Wapp»n. von Löwen gebasten, in Gold, auf weißer Seide mit breiten grünen Rändern und der llntcofchrist: ännci lk?9. Von den Frauen der Lehrer erhielt die Fadne ein Fabutubcuw. Iu «»lb auf duukrlbraunemLainmet trägt c» die
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