Volltext Seite (XML)
MUMNWW j Dr 7l I I Dienstag, den 2S. März >941 , EKWS , Iahrg 94, 8tLLt««kt i» Ms». Jugoslawien im Dreimächtepakt. Britisches Schlachtschiff schwer getroffen. Luftangriff auf eine« Seleitzug bei Kreta. Berlin, 25. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Wortlaut -es Abkommens. «len, LS. März. Heut« mittag erfolgt, im Schloß Belvedere die feierliche Unterzeichn««, de« Protokoll, über de« Beitritt Jugoslawien» ,um Dreimächtep akt. Da» Protokoll, das vom Reichsaußenminister v. Ribbentrop, dem italienische« Außenminister Graf Llano «nd dem japanischen Botschafter Oshima einerseits sowie dem jugoslawischen Ministerpräsidenten 8« e t k o - witsch und dem Außenminister Linear Markowitsch andererseits über den Beitritt Jugoslawiens zu dem am 27. September 1940 zwischen Deutschland, Italien «nd Japan abgeschlossene« DreimLchtepatt unterzeichnet wurde, hat folgende« Wortlant: Die Reglerungen von Dentschland, Italien «nd Japan einerseits «nd die Regiernng von Jugoslawien anderer, feit» stelle« d«rch ihre unterzeichneten Bevollmächtigte« folgendes fest: Artikel 1: Jugoslawien tritt dem am 27. September 1940 in Berlin unterzeichneten Dreimächtepakt -wische» Deutschland, Italien «nd Japan bei. Art. 2: Sofern die im Art. 4 des Dreimächtepaktes vorgesehenen gemeinsamen technischen Kommissionen Fragen behandel«, die die Interesse« Jugoslawien» berühren, werden zu den Beratungen der Kommissionen auch Bertreter Jugoslawiens herangezogen «erden. Art. S: Der Wortlant de» Dreimächtepakte» ist diesem Protokoll al» Anlage belgefügt. Da» vorliegende Protokoll ist in deutscher, italienischer, japanischer «nd jugoslawischer Sprach« abgefaßt, wob«i jeder Text als Urschrift gilt. Ls tritt am Tage der Unterzeichnung in «rast. Jubel um de« Führer. Wie«, 2S. März. Der Führer ist heute mittag hier eingetrossen. Die Wiener Bevölkerung bereitete ihm auf seiner Fahrt durch die Straßen der Stadt einen begeisterten Empfang. Bei seiner Ankunft wurde der Führer, in dessen Begleitung fich «. a. die Reichslelter Dr. Dietrich «nd Bormann befanden, vom Reichsaußenminister ». Ribbentrop, dem Lhef des Oberkommandos der Wehrmacht Seneralfeldmarschall Ke ^tel, dem Gauleiter «nd Reichsstatthalter von Wien v. Schirach sowie dem Gauleiter «nd Reichsstatthalter von Niederdona« Dr. Jary begrüßt. Gin «euer Sieg. Es hat sich bereits eine feststehende Uebung herausgebildet, wenn ein neuer Staat dem Dreimächtepakt beitritt, sei es nun daß das Ereignis in Wien stattfindet, wie am 20. November 1940 (Ungarn) und am 1. März 1941 (Bulgarien) oder wie am 23. und 24. November 1940 (Rumänien und die Slowakei) in Berlin. Der Führer empfängt den oder die Vertreter der beigetretenen Macht unmittelbar nach der Unterzeichnung, der er selbst nicht beiwohnt. Von den Achsenmächten vollziehen regelmäßig die beiden Außenminister v. Ribbentrop und Graf Tiano die Unterzeichnung, während sich Japan dabei durch seinen Berliner Botschafter vertreten läßt. Regelmäßig „dabei" sind ferner der Reichspressechef Reichsleiter Dr, Dietrich und der Lhef des Oberkommandos der Wehrmacht Generalfeld- marschall Keitel. Wenn heute vormittag das Eintreffen des Führers, der beiden Außenminister der Achse, und des japanischen Bot schafters Oshima in Wien gemeldet wurde sowie die Ankunft des jugoslawischen Ministerpräsidenten gwetkowitsch und des Außenminister Tincar-Markowitsch, so war das ein Zeichen dafür, daß auch der letzte vom Kriege nicht betroffene Dalkan- staat seine Entscheidung getroffen und sich dem Kraft zentrum des Dreierpaktes angeschlossen hat. Somit ist das eingetreten, was der Reichsaußenminister v. Ribbentrop vor reichlich drei Wochen beim Anschluß Bulgariens erklärt«: Bulgarien werde nicht der letzte Staat sein, der sich dem Dreierpakt angeschloffen habe. Die Kriegsausweiter in London und Washington haben in der Zwischenzeit mit dem ihnen besonders liegenden Mittel der Erpressung versucht, den Dingen eine andere Wendung zu gehen. E» ist ihnen nicht gelungen, auch gewisse dynastische Einflüsse waren cchne Erfolg: Die ungeheure Machtfülle, di« hinter dem Staatenbund der jllngen Völker steht, hat ihre Anziehungskraft von neuem wichtigsten Frage zu einem außenpolitischen Ideal zusammen geführt. Um einen Staat mit 18 Millionen Menschen hat , fich der Kreis derjenigen Nationen erweitert, der sich gegen England und , die Vereinigten Staaten stellt. Wir. kennen di« in dem jugoslawischen Staatswesen geeinten Völkerschaften aus der Zeit des Weltkrieges her, als sie teils gegen uns, teils auf unserer Seite kämpften. Ihre Männer haben als Soldaten hüben und drüben den allerbesten Ruf gehabt. Ihre Regierung hat sie davor bewahrt, sich in einem von vornherein aussichts losem Kampfe für die Weltbeherrschungspläne eines Roosevelt zu opfern. Die Mächte des Dreierpaktes haben die Unanfecht barkeit des jugoslawischen Staatsgebietes verbürgt und werden von sich aus ein Recht des Durchmarsches nicht in Anspruch nehmen. Damit sind die Gegner einer Neuordnung Europas wieder einmal an den Lügenpranger gestellt. Für sie bedeutet der Beitritt Jugoslawiens zum Dreierpakt einen neuen ver- lorenen, Feldzug, für uns und unsere Verbündeten einen neuen Sieg. Ministerpräsident Zwetkowitsch. Außenminister Markowktsch. Am 1. März weilte der Führer das letzte Mal in Wien. An diesem Tage trat Bulgarien dem Dreimächtepakt bei und am 2. März rückten im Einvernehmen mit der Sofioter Re gierung unsere Truppen in Bulgarien ein. Die Unterzeich, nung der Abkommen fand im Schloß Belvedere statt, wo auch Ungarn am 20. November 1940 dem Pakt beigetreten ist: Rumänien und die Slowakei gehören bekanntlich seit dem 23. bzw. 24. November 1940 dem Dreimächtepakt an. Heute vormittag trafen ferner der jugoslawisch« Minister präsident 8 «etko witsch «nd der Außenminister Linear Markotwisch im Souderzug in Wien ei«. Der Reichs- außenmiuister begrüßte st, ans dem Bahnhof «nd hieß sie in Deutschland willkommen. 8«m Empfang waren ferner mit Reichsleiter v. Schirach Bertreter von Staat, Partei «nd Wehrmacht erschienen. Rach dem Abschreiten der Front der Ehrenkompanie gelettete Ribbentrop sei«« Gäste in» Hotel „Bristol". Bei der Fahrt dnrch di« Straßen Wien» wurden die jugoslawischen Staatsmänner von der Bevölkerung Herz- Schließlich trafen auch der italienische Außenminister Gras Liano und der japanisch« Botschafter Oshima in Wien ein. 8um Empfang waren ». a. anwesend General der Flieger Loehr, General d. Inf. Streeeiu», General d. Flak- art. Hirschauer «nd Reichsstatthalter Gauleiter Jury, ferner der italienische Botschafter in Berlin Alfieri. Aroei Rote«. Gleichzeitig mit der Unterzeichnung de» Protokolls richtetet» die Regierungen der Achsenmächte an die jugosla wische Regierung folgend« gl«ichla«tende Not«n: H«rr Ministerpräsident! Ramen» und im Austrag der deutsche« Regierung habe ich die Ehte, Euerer Exzelleuz folgendes mitzuteilen: Aus Anlaß des am heutigen Tag« erfolgten Beitritt» Jugosla wien» zum Dreimächtepakt bestätigt die deutsche Regierung ihren Entschluß, die TouverSnitSt und die territoriale Sutregität Jugoslawien» jederzeit zu respek- tierm«. Srnehmige» Sie, Herr Ministerpräsident, di« Ber- ficherung m«i««r ausgezeichnete« Hochachtung. gez. Joachim v. Ribbentrop. Herr Ministerpräsident! Mit Beziehung auf die Besprechungen, die anläßlich des heute erfolgten Beitritts Jugoslawiens zum Dreimächtepakt stattgefunden haben, beehre ich mich, Eurer Exzellenz namens der Reichsregierung hiermit das Einverständnis zwischen den Regierungen der Achsenmächte »nd der jugoslawischen Regierung darüber zu bestätigen, daß die Regierungen der Achsenmächte während des Kriege» nicht die Forderung an Jugoslawien richten werden, de« Durchmarsch oder Durchtransport von Truppen durch da» jugoslawische Staats gebiet zu gestatten. Genehmigen sie, Herr Mini sterpräsident, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hoch achtung. gez. Joachim v. Ribbentrop. I« der Nordsee schoß ein Torpedoboot ein Flugzeug vom Muster Bristol-Blenheim ab. Marineartillerie nahm Schiffsansammlungen bet Dover unter wirksame» Feuer. Deutsche Aufklärungsflugzeuge griffen in Südeugland drei Flugplätze wirkungsvoll mit Bomb,« a«. In -allen, Baracken und Unterkünften entstanden heftige Brände und nachhaltige Zerstörungen. Im Tiefangriff wur den abgestellte Jagd- «nd Bombenflugeuge mit Bordwaffen beschossen. Im Mittelmeer bekämpften dentsch« Kampfflug zeuge südlich Kreta eine« stark gesicherten feindliche« Geleit- zug. Hierbei wurden zwei große Frachtschiffe von je etwa 8000 BRT. schwer beschädigt. Segen stärkst« Abwehr führte« deutsch« Kampfflugz«uge Angriffe auf die Hafenanlage« von La Valetta durch. 8ahlreiche Bom beneinschläge auf ankernden Schiffen «nd Berlpdeeinrich- tunge« ««rben beobachtet. Im Seegeblet südwestlich Kreta wnrde« ein schwerer Bombentreffer ans einem britische« Schlacht schiff erzielt »nd ei« feindliche« Borposte«boot durch Luftangriff vernichtet. Der nach de« Wehrmachtsbericht vom 24. März iu finkendem 8«sta»d beobachtete Tanker von etwa 6000 BRT. ist al- da» 10000 BRT. große Tankschiff „Talheim" fest- gestellt worden. Ueber Südenglapd vernichteten deutsche Kampfflug zeuge sech»Sperrballo»e. Der Feind flog wdder" am Tage «och in der Nacht «ach Deutschland ei«.