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Freitag EelvNg Dt« Le,nin, «rswemi täglich AbexdS. Su belieben durch alle »oftjmter bei In- und Auslands. Nr. 330. 2« November 1847. Deutsche Allgemeine Zeitung. ZM «Wahrheit und Reckt, Freiheil und Gesetz!» Neberblt». «»»tschland. München. Landtag. OLeipsig. Die jStadtverordnetcn. «Rus Sahsen- Der Postcongreß.— Württembergische Sammlungen für Beseler. — Badisch- Zeitungen, s Köthen. Lod des Herzogs. Mrevtzen. z Königsberg. Die Stadtverordneten. Die Schweizer. — Arndt über Schleswig - Holstein. — Die freie Gemeinde zu Magdeburg. Antwort de« König« auf eine Eingabe. tvesterreich. Wien. vr. Groß-Hoffinger. von der italienischen Trense. Lrupptnmärsche. <Sr»ddritannien. Parlament. Der irische Geheimrath. Generalmajor Rapier. Der italienische Zollverband. Nachrichten aut Westindien. Orkan auf den Lakedidischen Inseln. Kreritkreieh. Hr. Bois le Comte. Neapolitanische Flüchtlinge. Fallisse ment«. Die Postverbindung zwischen Pari« und London. Verlust der Schiffsdivision in den chinesischen Gewässern. Unglücksfall. Der persi sche Botschafter. Abbe de Bonnechose. LrauergotteSdienst für den Gra sest Bresson. Melgien. »Krüssel. Die Adresse. Schweiz. Freiburger Aktenstücke. — Die Capitulation. Die Rückkehr der freiburger Flüchtlinge. Deutsche Freikorps. — Der Belagerungszustand von Freiburg wird aufgehoben. — Ausfall der Zuger und Schwyzer. — Die Vorgänge in Lessin. — Beabsichtigter Ueberfall der Luzerner. — Dorf Neiden. — Schwyzerische Maßregeln. — Die Gefangenen von Hietwyl. — Neuenburger Medaille. — Die Appenzell - Innerrhodner. — Di« Eroberung Freiburg«. Italien. Livorno. Die englische Flotte. Fivizzano. Rückgabe von Pon- tremoli. Schweden und Skorwegen. Eröffnung des Reichstag«. ÄtuHland und Der Proselytismus.— Das Concordat mit Rom. Vfnndien. DaS Pendschab. Lord Hardinge. Lord Gough. Scinde. Atdrdamrrika. Schreiben Alexander's v. Humboldt an eine Dampfschif- fahrtSgcsellschaft. Wersonalnachrichten. «isfenschnft und Kunst. »Berlin. Dieffenbach'S „Operative Chirur gie". — Briefe der Königin Elisabeth. Handel und Industrie. * Leipzig. Börsenbericht. London. Die Ost indische Compagnie. Geldsendungen- Fallissements. — Die Nübenzucker- erjeugung in Frankreich. — Postwesen. — Berlin. Unkunbigungen. Leutsch München. Dit Kammer der Abgeordneten an die Kam mer der ReichSräthe. Di« Kammer der Abgeordneten beehrt sich der Kammer der ReichSräthe anzuzeigen, daß sie in ihrer heutigen öffentlichen Sitzung nach erstattetem Vortrag ihres ersten Ausschusses über dieRück- iußerung der Kammer der ReichSräthe auf den Antrag, die Vorlage eines Gesetzentwurfs über die Behandlung neuer Gesetzbücher betreffend, und Nachdem von Seiten der Antragsteller das Ansinnen gestellt worden war, de« bezeichneten Antrag in Erwägung der durch den Verlauf der Zeit ver- linderten Verhältnisse zurückziehen zu dürfen, beschlossen habe, cs sei die sem Ansinnen statt zu geben. Sie gibt zugleich der jenseitigen Würdi gung anheim, ob dem gedachten Anträge Folge zu geben sei. München, l» Nov. 1847. (N. C.) v stipsig, 25. Nov. Gestern Abend wurde in öffentlicher Sitzung der Stadtverordneten das Communicat des Stadtraths über die erfolgte Bestätigung der KreiSdirection von vier auf Zeit gewählten Stadt- rSthrn verlesen. Der zu gleicher Zeit erfolgten Wahl des Hrn. R. Blum zum Stadtrath aus Zeit war dagegen die Bestätigung versagt morden, zu welcher der Stadtrath denselben unbedenklich präsentirt hatte. I>aS Collegium der Stadtverordneten beschloß einstimmig, diese Angele genheit einer Deputation zu überweisen, um von derselben die Schritte »orberathen zu lassen, welche dagegen zu ergreifen seien. v Aus Sachsen, 25. Nov. Nach Demjenigen, was uns in neue- Aer Zeit über den Gang der Verhandlungen bei dem hier stattfinden- -en Postcongreß aus guter Quelle zugekommen ist, verhehlen wir uns allerdings di« großen Schwierigkriten nicht, welche hier wie allenthalben -da «ntgegentreten müssen, wo eS sich nicht allein um Ausgleichung und Bereinigung so unendlich mannichfaltiger und lang verjährter Einrichtun gen, sondern auch, wenn auch nur vorübergehend, um finanzielle Opfer und daher um ein Eingreifen in den Staatshaushalt handelt, während die Ueberzeugung, daß Posterleichterungen auch sehr bald auf die Ein nahmen der Postkasten günstig zurückwirken, noch nicht allseitig fest- steht. Wer, wie wir, Gelegenheit gehabt hat, Einsicht von den als Ma nuskript gedruckten Protokollen der Conferenz zu nehmen, wird erstaunt sein, welche Musterkarte von Bestimmungen für jeden Gegenstand des PostwesenS unser deutsches Vaterland darbictet und welche Opfer zu Er- zikMg eine» gemeinsamen großen Ganzen in Anspruch genommen wer den, und dennoch glauben wir uns nicht zu täuschen, wenn wir uns der Hoffnung hingebcn, es werde in nicht zu langer Zeit dahingelange», daß Deutschland sich als «in einzig«-Postgebiet betrachten dürfe, wo der Ver kehr ungehindert und wesentlich erleichtert seine Wege suchen kann und nyr die Lasten tragen wird, welche er als billige Vergeltung der ihm ge» leisteten Dienste gern trägt. Wir haben uns überzeugt, daß nicht allein mäßige Durchschnittssätze für das Briefporto, sondern daß selbst manche für den öffentlichen Verkehr wesentlich förderliche und erleichternde Nebcnbcstim- mungcn einhellig angenommen worden sind, sowie auch die Freiheit des in ternationalen CorrespondenztransitS von gegenseitiger Vergütung, grund sätzlich bereits feststeht. Wir nennen von jenen Bestimmungen nur Einheit des Gewichts (das Zollgewicht) und die möglichste Erweiterung des Gewichts satzes für den einfachen Brief. Um so weniger aber mögen wir an dem baldigen Zustandekommen des erwünschten deutschen Postvereins zweifeln, als unß die unzweideutigsten Beweise der Bereitwilligkeit vorgelegen ha ben, mit welcher man von allen Seiten, zum Theil selbst mit nicht ge ringen Opfern, dem vorgestcckten Ziel entgegenstrebt. Am besten möchte hierin ein in der Berliner Zeitungs-Halle erschienener Artikel aus Sach sen seine Widerlegung finden, welcher von Thurn und Taxis besondere Schwierigkeiten für eine Vereinigung besorgen ließ. Wir könnten nur wünschen, Laß auch von jeder andern Seite eben so wenig Schwierigkei ten als gerade von dieser her erhoben würden. Dieser Wunsch erscheint uns gerechtfertigt, wenn wir sehen, daß die Abstimmungen für Thurn und Taxis mit denen des ausschließlich das Interesse des Publicums Ta xis gegenüber vertretenden württembergischcn Bevollmächtigten fast durch gängig Übereinkommen. — Der Schwäbische Merkur schreibt aus Stuttgart unterm 22. Nov.: „Wie wir hören, wird eine Sammlung für Beseler gemeinschaftlich für Stuttgart und die übrigen Städte Württembergs unternommen wer den; die Vorbereitungen dazu sind bereits im Gange. Die Liederkränze von Stuttgart und Eßlingen haben beschlossen, diese Sammlung durch öffentliche Aufführungen zu dem gleichen Zwecke zu unterstützen.'^ — Wie der kölnischen Zeitung aus Karlsruhe geschrieben wird, höre man dort von vielen Seiten, daß die Bundesversammlung wirklich entschlossen gewesen sei, den Deutschen Zuschauer und die Mannheimer Abendzeitung zu unterdrücken, daß sie aber auf die nachdrücklichen Schritte des Ministers Bckk davon abgestanden sei. s Köthen, 24. Nov. Gestern Abend erfolgte der schon mehre Tage vorauSgcsehcne Tod unsers Herzogs Heinrich, geb. 30. Jul. 1778. Derselbe folgte seinem Bruder Ferdinand am 2Z. Aug. 1830 in der Re gierung des HerzoglhumS und vermählte sich am 18. Mai 1819 mit der Prinzessin Auguste, Tochter des Fürsten Heinrich LUV. von Reuß- Schleiz-Köstritz j. L. Da der Herzog ohne Erben verstorben ist, so fällt das Land an Anhalt-Bernburg und Anhalt-Dessau. Dem Vernehmen nach soll cs unter gemeinschaftliche Administration gestellt werden. Mreutze«. L Königsberg, 19. Nov. Heute früh begann die erste öffent liche Sitzung der Stadtverordneten im Saale des Kneiphöfi schen Junkerhofes. Man hatte geglaubt, daß der Andrang des nrugieri- gen Publicums sehr groß sein würde, sah sich aber in seinen Erwartun gen getäuscht, indem der Saal nur zum Theil gefüllt war, ungeachtet die Suspensionsangelegenheit des Directors Sauter vorlag und be sprochen werden sollte. Es war auch eine Dame zugegen. Nach einer einleitenden Anrede des StadtverordnctcnvorsteherS Bittrich, die mit einem dreimaligen Lebehoch auf den König schloß, ging man zur Tagesordnung. In der Sauter'schen Angelegenheit erklärte der Referent, man könne ge gen die Suspension freilich nichts thun, aber da Hr. Sauter städtischer Lehrer sei, mache er den Vorschlag, ihm das ganze Gehalt zu lassen. Dieser Beschluß, für welchen sich Biele verwendeten, während nur ein Stadtverordneter dagegen sprach, ward auch angenommen. Nachdem diese Angelegenheit erledigt war, verlor sich das Publicum zum großen Theil, und die Versammlung ging nach fünfstündigem Zusammenbleiben aus ein ander. Abends findet ein großes Festmahl statt. In unserer Stadt befinden sich viele Schweizer, die das Eondi toreigewerbe betreiben. Von den Gehülfen, die diese Schweizer halten, ihren Landsleuten, ist einer bereits nach der Schweiz geeilt, um an dem dort bevorstehenden Kampfe Theil zu nehmen, ein Anderer bictct 300 Thlr. und Erstattung der Reisekosten Demjenigen, der als sein Stellvertreter dorthin in den Kampf gehen will. AchnlicheS erlebten wir hier im Jahr 1830 und bei der letzten polnischen Insurrektion, wo Polen, die nächst Schweizern bei den hiesigen Conditoren servirtcn, abrristen und sich an den Sammelplätzen zum Kampfe stellten.