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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189101117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910111
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-11
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1891
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Rk-«rNon «nd LrrrdUIon Joh-wnesfiaff« S. LPrrchlindri, drr Krdacjion; vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag» ü—6 Uhr. »Il «,«««,»»« ew»r(«»»«ri «I»nuIcN»t, »»«I gch t» «I»«ac»» atch» „r»u>»lt». »,««»«« »e« ftr Nie «i»stk«l,e,»e N»««rr »efti«mtr« Inserate an Wachrntagr« hi» 3 Uhr Nachmtnaa», a»kann-un» Festtage«frühh>»' ,9 Uhr. 2» drn /ilialrn für Jns.->niilll>mr: ktt» «lr««'» Gartlm. (Alfrr» Hahn). Unlversitcirsslraße I, LoniS Lüsche, Katharintnstr. 14 vart. und KSnig-platz 7, nur bi» ,3 Uhr. Anzeiger. Drgiln fiir Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. MwnriementSprei- vierteljährlich 4>, Mk in Alt-Lelpzlg, iacl. Bringerlolm 5 Me, Lurch di» Pos» bezogen 6 Mk. Einzelne Nrn. 20 Pf. Belegerrinplnr lü Pf. Gebilde«» für E;trabeil »g», (in Tageblatt-Format gesalzt! olinr Poslbeförderung 60 Ml. mit PoslbesSrSerunz 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile LO Pf. Gröbere Schriften laut uni. Preisverzeichnis. Tabellarifcheru. giffernsny nach höherin Taril Krelamen anter dem RedactionSstrlch die 4qe>p,!t. ZeileSOPs.vordenFamilien Nachrichten die 6g»spaltene Zeile 40 Pf. Iisterate sind stet« an die IpppcSilion za senden. — Rabatt wird nicht gegeben.. Zahlung prrenumeruncio oder durch Post» Nachnahme. II. Sonntag den N. Januar 189! 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Oeffentliche Sitzung -er Stadtverordneten MtttVoöb. den 14. Januar I8UI, Abends «'/, Uhr, t« Taale der vormaligen Handelsbörse am Staschmarktc. Tagesordnung: l. Wahlen von Mitgliedern au- dem Collegium bez. der Bürger- Ichaft zn ». dem stLbtischen Steuerausschuß, d. dem gemischten GaSausschuh, r. dem gemischten SchulauSschuß, ü. dem Armendircctvriuni, e. der Deputation der Atbrechtsstistung, k. der Deputation der Fricdcnsstlftniig, x. dem gemischten Ausschust für öffentliche Gesundheitspflege. II. Reclamationen gegen Wahlen in die staatlichen Einschätzung», commissionen und event. Ersatzwahlen. III. Bericht des Berfassungsausichusscs über Abänderung der Geschästsordnung des Collegiums. IV. Bericht des Bciiassungs- und Finanzausschusses über oedingnngsweise Gewährung einer Bergleichssumme an die hiesige Fleischerinnung. V. Bericht des Lösch- und bez. BerfassnngSauSichufleS über Conto 11 „Feuerlöschwesen" Pos. 5, 11, 14 und 23 des dies- jährigen Haushaltplanes. VI. Bericht de- Schul- und Banausschuffes über: Einrichtung des Erdgeschosse« des Bordergebäudes des Schulneubaues zu Leipzig-Gohlis zu Classeozimmer» anstatt der provisorischen Einrichtung der Turnhalle zu Classenzimmern. VII. Bericht des Schulausschusses über Anstellung eines 2. Heizers sür dir VI. Bürgerschule. Bekanntmachung, den eilijährig-freimilltgcn Dienst betr. Ans Grund der Bestimmungen in §. 89 flg. der Wehrordaung rom 22. November 1888 wird Folgendes bekannt gemacht: 1) Die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienste darf im Allgemeinen nicht vor vollendetem 17. Lebensjahre nach- gesucht werden. 2) Jung« Leute, welch« i« Regierungsbezirke Leipzig wohn- hast sind und um die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienste nachsuchen wollen, haben dies spätestens biü ziim 1. Februar »e» ersten Mitttairpfitchtjatzrcs bei der unterzetchnetrn Küntgl. Prüfung«.Lommisfloa sRoffplah 11, 1 Treppe) schriftlich unter genauer Angabe ihrer Adresse 8) Der Meldung sind beizufügen: ». ein Geburtszeugnib (zu Militairzwecken kostenfrei), d. eine Erklärung de- Vaters oder Bormundes über die Bereitwilligkeit, den Freiwilligen während einer ein jährigen arttve« Dienstzeit zu bekleide», auszu- riisten, f«wie die Kosten für Wohnung und Unter halt zn übernehme». Idtv »rllitxleeit Ui«-eu:i, ist »Urizxlteltllcl» ru l»vü>« tiviutp;« u. (8. 89, 4d.) c. IlnbescholtcnheitSauSwels bis zur Anmeldung. 4) Der Nachweis der wissenschaftlichen Befähigung sür den ein jährig-freiwilligen Dienst hat entweder durch Beibringung von Schulzeugnissen (8. 90) oder durch Ablegung einer Prüfung vor der unterzcichncten Königlichen Prüflings Commission zu geschehen und sind der Meldung daher entweder: ». di« Schulzeugnisse, durch welche die wissenschaftliche Be fäbiaung nachgewiesen werden kann, beizufügcn, oder d. eS ist zu erwähnen, dag dieselben Nachfolgen, in welchem Falle die Einreichung bis zum 1. April ausgejetzt werden darf, oder v. eS ist in der Meldung da» Gesuch um Zulassung zur Prüfung auszusprechen. In diesem Falle ist ferner an- zugeben, in welchen zwei srcinden sprachen der sich Meldende geprüft sein will. Auch hat der sich Meldende einen selbst geschriebenen Lebenslauf beizusügen. 5) Da- Gesuch um Zulassung zu der im Frühjahr stalllindenden Prüfung ist ebenfalls spätesten» bi» zum 1. Februar «. I». mit den unter 3 a—o erwähnten Schriftstücken bei der König!. Prüsungs-Commission einzureichen. Leipzig, den 2. Januar 1891. Königliche PrüfunaS-vanimissian für »injährtg - Freiwillige tm Regierungsbezirke Leipzig. 8eeIio»«I<rrll, 8eb»K, rou Geheimer Regierungsrath. Lbcrsilieuienant. Graul. Lcklllintiiiachuil hie Anstellung eiuer Aufseherin tm Staatsdienst betr. An der Königlichen Gefangen-Anstalt Leipzig soll noch eine weitere Ausseherin anaestellt werden. Gebildete, möglichst alleinstehende Frauen auS besseren Ständen, die geneigt sind, sich diesem Berufe zu widmen, zu dem nicht nur teste Gesundheit und Energie, sondern auch inoraliichc Zuverlässigkeit und wahre Menschenliebe gehören, wollen ihre schriftlichen Bewerbungs gesuche. aus denen der Lebens- und Bildungsgang zu ersehe» ist, init Beifügung von Zeugnissen ehebaldigst anher einreicheu. Das Amt gehört mit zu den wenige» Stellungen, welche einer gebildeten Dame Aussicht auf Erlangung von Pensionsberechtigung gewähren. Leipzig, am 8. Januar 1891. Brandt. Gesangniff-Tirector. Erledigt hat sich unser« Bekanntmachung vom 18. December vorigen Jahres, einen im hiesigen Waisenhaus« befindlich gewesenen Knaben betreffend, durch Ermittelung der Angehörigen desselben. Leipzig, am 3. Januar 189l. Ter Rath der Stadt Leipzig. (Armenain t.) X k IV» 37. Hentschel. Hr, Bekanntmachung. Dir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten beschlossen haben, 1) die den unter städtischem Tchulpalronat stehenden Lehrern seither gewährte Schulacldbefreiung sür ihre die eine oder die andere der höheren Schulen besuchenden Kinder wieder aus- zudeden, mit der Beschränkung jedoch, dag Lehrcrokinder, welche zur Zeit eine städtische höhere Schule besuchen, im Geuufle freien Unterrichts bis zum Abgänge aus dieser Schule ver bleiben, und daß diese Befreiungen auch de» eine städtische höhere Schule zur Zeit »och nicht besuchenden Söhnen der bis Ende des Jahres 1888 in Alt-Leipzig angestelllc» Lehrer zugesichert bleibe», sowie daß Kinder von Lehrern an der- jenige» höberen Schule, an weicher diese ongeslellt sind, oder dis zum Tod« beziehentlich bis z ir Pensioiiiiung angesirllt geivescn sind, nach wie vor Befreiung vom Schulgelde ge- «ietzen, vorausgesetzt, daß die betreffenden Schüler sich deS verliehenen Benesieiums würdig und für die Erreichung dcS Len höheren Schulen gestellien Ziele« befähigt erweise»: 2) allen Lehrer» unter städtischem Patronat, also auch den Lehrer» an Schulen in einverleibten Bororlen, sür ibre eine städtische höhere oder »iitilele Bürgerschule oder eine Beürl. schule besuchenden Kinder lose biober schiilgeldsreieil Unierrichl zu gewähren und diese Bergünstigung auch aus die hinter- lassenen Kinder der genannte» Lehrer zu erstrecken. Leipzig, den 2. Januar 1891. Der Rath der Lkaüt Leipzig. II. X. 1326, I>Ion. 1799. vr. Äeorgi. Lohie. Gewerbekammer Beipzig. Dte>»»taa, de« 13. d. M.. Rachmittags 5 Uhr Plenarsitzung im Kammerlocaie. Tagesordnung: Bericht de« Finanz-Ausschusses über die Iahresrechuung von 1890 nnd den Houshaltplaa sür 1891. Leipzig, dra 10. Januar 189l. V. X. vedler, Bors Neiiair, S Steckbrief. Gegen den Handarbeiter Friedrich Ferdinand Günzrl aus Ariern, geboren am 21. März 1873, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Stehlen- einer Drehorgel verhängt. S« wird ersucht, denselben zu verhaften und in da- nächste AmtsgerichtS-Gekängniß abznliescrn. Fraukenhauseu a. Kyffh, den ö. Januar 1891. Fürstliche» AmiSgrrtcht. Roß. Bekanntmachung, die Anmeldung der Oster» 1891 schulpflichtig werdenden Kinder betreffend. Zu Ostern 189l werde» alle diejenigen Kinder schulpfllchlig, welche bis dabin dos 6. Lebensjabr erfüllt haben. Außer diesen können ober auch solche Kinder Ostern 1891 mit Ausnahme finden, welch« bis zum 30. Juni 1891 daS 6. Lebensjahr vollenden. Alle diese Kinder, die gesetzlich schulpflichtigen sowohl wie die Zuletzt erwäbnlen Kinder, Kasern diese schon Ostern 1891 in die Schule eintreten sollen, sind demnächst zur Schule anzuinelden und zwar bei dem Direktor der Schule, in deren Bezirk sic wohnen. Anmeldungen zur nrnen Bczirksschiilc in Leipzig-Schleunig, welche Ostern 1891 eröffnet werden soll, werde» von den Herren Schuldirectoren Arnold in Leipzig-Kleinzschocher und Böhm in Leipzig-Plagwitz und zwar von einem Jeden für diejenigen Lrts- theilc des neuen Schulbezirks entgegen genommen, welche zur Zeit »och mit den Bezirken der diese» Direclorcn unterstellten Schulen verbunden sind. Der Bezirk dieser Schule besteht vorläufig aus folgenden Ort'- tbeilen: Neuklcinzscho.her nebst dem zu Kleinzschocher gehöri gen Haust "^gcwitzer Straße Ne. 90, s.-rner au« der Hansmannswoi:umg '>>. widerSkVfchen und der Knlschcrwobnung der Stöhr scheu Fcbiik, sowie aus AU- »nd Nenichlcußig und folgenden Straßen von Plagwitz: Branstroße, Steinstraße, Kar.slraße, Nonnenstraße und Zschochersche traße diesseits des Canals Nr. 32—46d. Eltern und bez. Erzieher, welche zur Bezahlung von Bürger- chuigcid verinogcnd sind, laben i!:rc Kinder in eine Bürgerschule zu schicke», daiern sic in einem Bürgerschulbeffrke wohne». Tie Anmeldungen haben sur jämmtliche biesige Bolksschnlen, kin- schlitsrlich drr Schuir» in drn ri»v>.ricib:rn Skadtbrzirkrn, in der Zrit vom 12. viS 14. Jännnr d. I.. Vormittags 10 bis 12 Uhr und Nachmittags 2 bis 4 Uhr zu rrsolgcn. Bei der Anmeldung ist sür jcdeS anzumeldende Kind rinr standes amtliche Geburiebesckciistgiing oder dar vom Standesamt beginn- biate Familien-Stanimbuch sowie ein Jnrpsschcin und außerdem sür alle der christlichen Religion angehörende» Kinder auch ein Tauf- zcugniß, daiern durch das etwa vorgelegte Faiiiilien.Stanimbnch die Taufe nicht nachgewiesen ist, sowie stir die Kinder von solche» Dissi denten, welche keiner Rcüaiousgescllschasi angehören, eine schriftliche Erklärung darüber beizuvringen, in welcher RcligionSlehre Liese Kinder unterrichtet werden sollen. Die Eltern »nd bez. Erzieher solcher Kinder, welche, wenn auch nach ihrcnl Alter schulpflichtig, Loch wegen Kränklichkeit oder sonstiger körperlicher und geistiger Gebrechen einer Schule nicht oder nicht rechtzeitig zugesührt werden können, werde» hierdurch ausgesordcrl, hierüber unter Beisügung eines ärztlichen Zeugnisses binnen obiger Frist Anzeige an uns zu erstatte». Leipzig, am 2. Januar 189l. Drr LchulauSschnsz der Stadt Leipzig. Datier. Lehnert. Katholische Bürgerschule. Ostern 189l sind diejenigen Kinder der Schule ziiziiführen, welche bis zum 3l. März dieses Jahre« das sechste Lebensjahr erfüllen: auch werden aus Wunsch der Eltern und Erzicber solche Kinder ausgenommen, welche bi« zum 30. Juni lausenden Jahre« das sechste Lebensjahr vollenden. Anmeldungen haben in der Expedition des Unterzeichneten, Katholische Bürgerschule, Alexanderstraße 35—37, 2. Stockwerk, Mittelbau, Zimmer 17, Montag, de» 12., Dienstag, den 13.. Donnerstag, den 1',., und Freitag, de» lO. dieses Monats, Nachmittags zwischen 2 imd 5 Uhr. zn erfolgen. Für jedes auszunebmende Kind sind das Taus- oder Geburt?- zeugniß, sowie der Impfschein vorzulegen. Anmeldungen durch Kinder werde» zurückgewlesen. Leipzig, 6. Januar 1891. Joseph Löbman». Direktor. Bekanntmachung. In Sachen betreffend den Concurs des PelzwaarenbSndlers Philipp Norven hiersclbst wird zur Beschlußfassung darüber, ob der Verkauf de« Waarenlagers noch vor dem Prüsungolermiit vor genommen werden soll, eine Gläubigerversammluiia aus de« 24. Januar 1801, Vormittags il' , tthr, Neue Friedrichs»!. Nr. 13, Hof, Flügel O, pari., Saal 36, an- beraumt. Berlin, den 9. Januar 1891. Königliches Amtsgericht I, Abth. '»0. Bekanntmachung. Die LIesernng von etwa 4 )000 lcx: schmirdtvisernen I-Trägern, 2 000 i<k gnizctjeritc» Säule» 16 Stück). 2 500 liff gttsjriscrne» Ilntcrlggsplattcu sür den Nrnbg» der Bürgerschule soll öffentlich vergeben werden. Die Vedingnngrn und Verzeichnisse sind im Stavibanamt einzuschen, bezw. gegen Erlegung der Abschreibegebühr von I ./i »u haben. Tie Anbietungen sind verschlossen und Mit enl sprechender. Au'ichri st versehen, bis Mittwoch, drn 21. Januar 1891, Vorm. II Uhr im Stadi-Bauami einzurcichen. Ein Eröffnnngstermin findet nicht statt. Es bleibt ausdrücklich Vorbehalte», auch keiner der Anbietungen den Zuschlag zu eilhcile». Jena, 8. Januar lh>91. Drr Vorsitzende de- Schnl-VorstanScS. Bürgermeister Singer. S. Städtische kichere Schule für Mädchen. Anmeldungen zur Osterausnahm« nehme ich von Montag, den 19., bis Sonnabend, den 24. Januar, von 11—12 Uhr ent- gegen. Außer dein Geburt-- und dem Jmpsscheiu ist da« letzte ^chiilzcugn.ii vorzulegen. Leipzig, drn 7. Januar 1891. Or. I. Wychgram. Bekanntmachung. Das k. Amtsgericht Hof hat am 7. Januar 1891 Nachm. 5 Uhr die Eröffnung des CoucursversahrenS über das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft Cvr. llebrl Löhne in Los be,ch>ossen, als Coneiirsvcrwaller den Cottiinissionär Friedrich vgloff in Hof ernannt, erste Gläubigerveriammlung verbunden mit allgemeinem Prüfungstermine aui Sonnabend, den 7. Februar e.. Nachm. Ubr im Sitzungssaal« anberanmt, offenen Arrest mit Anzcigesrist binnen >4 Tagen erlassen und Frist zur Anmeldung der Coneurs- sordeluiig.il bis iucl. Freitag, den 3v. Januar v. eröffnet. Hos, Len 7. Januar 1891. (4erich»Lschreiberei de» t. Amtsgericht». MiUitzkr, k. Secrctär. 1'nsrland und die Türkei. Zwei Streitfälle, welche in neuester Zeit allgemeine Be achtung gesunden und a» maßgebender Stelle die sorgfältigste Behandlung ersakrcn haben, sind geeignet, daS zwischen Ruß land und der Türkei bestellende Hlcrßäitniß klar zu stellen. Ter Streit zwischen dem Sultan und dem ökumenischen Patriarchen erregte deshalb so großes Aufsebcn, weil er ans russischen Einslnß als EntstebungSursache binzutculcn schien. Rußlands .Kaiser ist der Hauplprotcclor der griechisch-ortho doxen Kirche, alle diese skirche betreffenden Ängelcgcnbeilen weiden als Sache Rußlands betrachtet. Um so mebr inußtc daS gescheben in dem vorliegenden Falle, der sich in Folge der Ernennung bulgarischer Bischöfe entwickelt hatte. Tie ans daS Erbrecht bezüglichen Streitigkeilcn, welche zwischen dem Patriarchat und der türkischen Regierung schwebten, lomincn erst in zweiter Linie in Betracht. Wohl nicht ohne Rücksicht aus die Stellung der griechisch-ortbvdoxen Kirche i» Rußland wurde der Streit von dem ökumenischen Patriarchen ans die Spitze getrieben und schließlich als äußerstes Mittel, »in zum Zweck zn kommen, die Schließung der Kirchen ver fügt. Die türkische Negierung erklärte sogleich, daß sie in der Frage der bulgarischen Bischöfe unter keinen Umständen "ochgebcn werde, daß sie aber in Betreff der übrigen Pu,,ele .u Unlerbanblungen bereit sei. Bei dwscr Sachlage erwartete man allgemein eine ent- sck'.edeiw Stclinngnnhme der russischen Regierung zn k^ui sten der Forderungen des Patriarchen, diese blieb jedoch auS, »nd daS osfiriclle „Journal de St. PötcrSbourg" erklä'-tc sogar die Schließung der griechischen Kirche als eine zn wcitgcbende Maßregel. Tie türkische Regierung blieb den Anmaßungen deS Palriarchcn nnd der übrigen bohen Geistlichkeit gegenüber fest und ließ sich durch die Schließung der Kirchen nicht anS dem Gleichgewicht bringen. Die Gemeinte war weit davon entfernt, die türkische Negierung sür die Unterbrechung der iirchlichen Functionen vcranlwortlich zu machen, sie verschaffte sich viclmebr Ibcilweisc gewaltsam Zugang zn den GoltcS- bäusern. DaS WcibnachtSsest bot den Anlaß zu einer Bitte der Metropoliten von Hcraklca, DarkoS und Ebalccdon an den Sultan um Bewilligung eines Tkcilcö der Forderungen de« Patriarchats, der russische Botschafter unlcrslützlc diese Vorstellungen, und eS kam ein Eoinpromiß zu Stande, in Folge dessen die Kirchen wieder geöffnet worden sind. Dieses Eoniproniis; bczicbl sich aber lediglich ans die erbrechtliche» Angelegenheiten nnd erwähnt der bulgarischen Bischöfe in Makedonien mit keiner Silbe. Die russische Negierung bat in dieser Sache eine durchaus cinwandSsrcic Haltung bewahrt, sic hat sich zwar ibrcr (Glaubensgenosse» in der Türkei angenommen, aber in einer Form, welche die Selbstständigkeit der Türkei vollständig unangetastet läßt und lediglich im Wege der sreundsck'astlichen Vorstellung aus die Entschließungen deS Sultans cinzuwirken sucht. Der Unterschied zwischen sonst nnd jetzt tritt um so schärfer bervor, wenn man sich die Ursachen deS letzten russisch türkischen Krieges vergegenwärtigt. Bulgarien fühlte sieb in der Erfüllung seiner religiösen Bedürfnisse dnrck, die niohammcdanische Türkei beeinträchtigt und suchte bei Rußland Schutz gegen diesen Notkstand. Der Schutz wurde Bulgarien gewährt, unb beute findet Bulgarien sür seine Slammcö- gcnossen in Makedonien kirchlichen Schutz im Widerspruch zu den Ansprüchen des ökumenischen Patriarchen in Konstan- tinopcl, dessen Wünsche eine maßvolle Unterstützung durch die russische Negierung gefunden haben. Da« ist ein Vorgang, welcher den Umschwung der Verhältnisse ans der Balkan- Halbinsel schärfer delenchlct als irgend etwas Andere«. Der zwcite'-Fall bclrisst die Verhaftung deS Russen Lutzki auf türkischem Boden. Die bisherigen Berichte über diese Angelegenheit gingen von der Annahme au«, daß die russische Regierung die Verhaftung nur durch einen Bruch des Bölkcr- rcchlö auszusübrcn vermochte und daß ihr dabei ein türkischer Beamter als Helfer diente, welcher zu diesem Dienst durch Bestechung veranlaßt wurde. Heute erklärt die türkische Re gierung selbst, daß die Verhaftung den bestehenden Gesetzen nnd Gcwobnbeitcn gciniiß durch die russischen Eonsular- bchörden nach Verständigung der OrtSpolizci erfolgt sei, nnd daß die Negierung »m so weniger Grund zum Einschreiten gehabt habe, als der Verhaftete Nihilist sei nnd als gegen denselben niedrere Untersuchungen wegen gemeiner Verbrechen schwebten, welche seine Vcrnrlbcilung unzweifelhaft machten. Unter diesen Umständen fallen die Mitthcilnngen über eine angebliche Verletzung de« Völkerrechts durch die russischen Exccutivorgane in sich zusammen, und eS ergiebt sich aus der Veröffentlichung deS türkischen Auswärtigen AnitS, daß die Verhaftung Luyki'S mit Wisse» und Genehmigung der tür kischen Behörden geschehen ist. Trotzdem ist eS lehr wahr scheinlich, daß der eigentliche Grund der Verhaftung Lntzki'S nicht seine Eriminalverbrechcn, sondern die Dienste sind, welche er Bulgarien geleistet hat DaS Dcrhaltniß der Türkei zn Rußland ist beute offen bar ein ganz anderes als zur Zeit der AmtSfübrung Jgna- ticw'S als Vertreter Rußlands in Konstantinopel. Damals führte der russische Botschafter die Sprache de« übermüthigcn Machthabers, in dessen Hand eS lag. über da» Wohl und Webe eines großen Reiches nach Belieben Entscheidung zu treffen. Tie Zeiten haben sich geändert, Abdul Hamid sübrt eine zwar milde, aber dock feste und zielbewusste Regierung, er läßt sich nicht wie da« Rohr im Teiche durch jede» von Rußland ausgehenden Luftzug bewegen, er Handelt nach Gründen und stützt sich dabei auf sein gute« Recht. Das wird von Rußland anerkannt, und die russische Regierung hütet sich vor unbefugten Einmischungen in die inneren An aelegcnbeiten der Türkei. Andererseits macht aber die lürkisthe )rc>zieriing der russischen nicht Schwierigkeiten, wo sich diese in Ausübung ihrer Reckte befindet, und daS ist wiederum ein Zeichen von Selbstständigkeit und Objcctivität. Eine schwankende, launenhafte Regierung der Türkei batte Rußland im Laufe der Jabre seil dem Berliner Frieden so viele Gelegenheiten zur Erreichung seiner Zwecke ans der Balkanhalbinsel dargcdoten, daß gewiß eine oder die andere zuin Kriege geführt hätte. Aber die Türkei bat mit chemo großer Geschicklichkeit wie Zähigkeit an dem Bestellenden sen aebalten nnd nur daS aufgegeben, was schon längst den» Zerfall überliefert war, wie die Herrschaft über S>! rnmclicn. Der Zusammenhang dieser angeblichen türkisibeii Provinz mit dein türkischen Reiche war durch den Berliner Frieden zerrissen und ließ sich durch da« Recht der Ernennung deS GencralgonverncnrS nicht wieder befestigen. Abdnt Hamid hat diese Angelegenheit nicht al« eine türkische, ondern als eine curvpaishe von Anfang an aufgefaßt und behandelt, »nd die Entwickelung Bulgariens hat die Nichtig keil dieser Handlungsweise bestätigt. Aber mit dem ve> größcrtcn und ans seine Errnngcnjchaslcn stolze» Bulgarien unterhält die Türkei gute Beziehungen und zeigt dadurch Rußland, daß sic sich in der Lage suhlt, eigene selbstständige Politik zn treiben, nicht russische, wie daS nach dem Berliner- Frieden von Rußland als selbstverständlich vorausgesetzt wurde. Nach Beilegung deS Streikes mit dem ökumenischen Patriarchen erscheint die staatliche und internationale Stellung der Türlei wiederum beträchtlich befestigt und gehoben. * Leipzig, 11. Januar. * Der Großherzog von Luxemburg wird, wie der „Rheinische Courier" als verbürgt meldet, dem Kaiser einen Besuch in Berlin abstattc». Da aber auf einen Gcgciv- besuch gerechnet werden müsse und weder daS Palais, noch die Hotels in Luxemburg die »öthigen Räume zur Ausnahme de« kaiserlichen Gaste« bieten, so muffe der Besuch bis nach Beseitigung dieser Schwierigkeiten, die durch den bereits in Angriff genommenen Anbau zweier neuer Finget am Schloß Balfcrdingen erfolgt, hinauSzeschoben werten. * Am 29. Januar findet in Berlin eine Versammlung besonders geladener Interessenten statt, welche einen Wasser rcchtSenlwurs prüfen und durchberatbcn soll. Zu den Einaeladenrn gehören u. a. Delcgirte des Verbandes deutscher Müller. * Ein recht angenehmer Ton herrscht gegenwärtig in der reaktionären Presse. So vcrstcigt sich die „Neue West fälische Zeitung" in einen» von der „Krcuzzeituiig" wicder- gegebcnc» Artikel zu folgenden unverblümten Drobungen: „Wenn die conservativc Partei, wen» Männer, die auch bereit sind, sich sür ibrcn König in Stücke bauen zu lassen, fortgesetzt von der Regierung unncundlich behandelt werdet», während man die Liberalen und CcnlruinSmänncr verhätschelt, ihnen jeden Wunsch crsüllt oder doch sic scbr höflich ans rie Znkunst vertröstet, so kann einmal eine Zeit kommen, wo man keine Männer mehr findet, welche der Königlichen Fabne folgen." * Anläßlich der Erörterungen der Zeitungen über die Vetbciligung deS bayerischen Landtags am 70. Gebnrw- tage des Prinzregcntcn schreibt die „Allgemeine Zeitnng", nach ihren Informationen befinde sich die Angelcgeiibeit zur Zeit in einem Stadium, wclhes augenblicklich weitere Mi: tbeilungcn »ocb auSschlicßc. Den» von liberaler Seile ans ansgelanchtcn Projecle, anS den llebcrschnsscn des Etats 10 Millionen für ein in München neu zu erbauendes Museum anläßlich der Feier de« Prinzregentc» zu widmen, wird von Seiten de« „Münchener FremdcnblallcS", des „Bayerischen Kuriers" nnd de« „Bayerischen Vaterlandes" in sehr lebhafter Weise widersprochen. » » -I> * Nachdem der Sachscntag in Hcrmannstadt indem sächsische» VolkSprogranini die nationalpolitischcn, wirthsci,ält lichen und cultnrcllcn Aufgaben de« SacksenvolkeS scstgcslcllt hat, ist an die vorzugsweise zur Dnrchsnbrung dieser Aus gaben berufenen Organe, an den Centralausschuß und die KreiSauSschüffe, die Pflicht herangclrcten, das Werk der Regeneration de« nach Slldostcn verschlagenen dcntshcn Stamme« mit zielbewusstem Eifer r» beginnen. Zunächst sollen die wirthschastlichcn und cnlturcllcn Aufgaben besondere Aufmerksamkeit erfahren: in erster Linie gedenkt man die sächsische Landwirtbscbaft, die dinier der Landwirtbschaft in Oesterreich nnd im Deutschen Reiche um ein halbes Jabr Kundert zurückgeblieben ist, auf den Standpunkt der neueren Zeit zn erbeben, nnd zwar durch Einführung der Commassa non oder GrundstückSznsanimcnlegung in allen 227 sächsischen Gemcindcn, durch Anlegung von Mustcrwirthschaftcn, tu» 9 Eultivirnng von Octland u. s. w. Auch will nian den Ver such machen, mit Hilfe einheimischen und fremden Eavilais Großindustrie» in den sächsischen Städten und Marktflecken cinzubürgern. GlaS-, Tbonwaaren-, Leder- nnd Tuchfabriken, sowie Holzindustrie Unteriicbmungen würden hier die B.-- dingungen de« Gedeihens finden, zumal auch der Arbeit,.- lohn in Siebenbürgen weit niedriger ist als in Deutschland. Auswärtiges Eapital würde ferner in städtischen Anlagen (Trinkwasscrlcilungcn, Straßenbeleuchtung, Straßenbahnen:e >, sowie im Eiscnbabnbau lohnende Verwendung finden können. A»ih die Bedingungen z»m Aufblühen einer nach dem Balkan nnd Orient arbeitenden Exporlindustric sind vorhanden; denn der Bau der durch den Rolhcntburmpaß führenden Eiscnbabn, welche eine weitere Verbindung zwischen dem ungarischen und rumänischen Eisenbahnnetz »nd in weiterer Folge auch mit Bulgarien bcrstcllcn wird, ist vollständig ge sichert, andere Eissnbabnen werden folgen. Tie Niederlassung auswärtiger Industriellen in Siebenbürgen wäre von großer Bedeutung. Cie würde das Siebenbürgcr Sachsenvolk, dessen Widerstandskraft und Zähigkeit ini Lause von sieben Jabr- bundertcn sich genügsam erprobt Kat, stärken und wieder zu dem Factor im ungarischen Staatöwcscn machen können, der eS früher, namentlich zur Zeit de- großen König« Mathias, war, welcher daS Maß und Gewicht der damals im Hansel »nt Gewerbe am meisten fortgeschrittenen Siebenbürgcr Sachsen aus sein ganzes Reich ausdehntc. * Wie der in Hcrmannstadt erscheinende „Tclegra'nl Roman", daö balbamtlichc Organ des Metropoliten Miron Roman, erfahren haben will, sei die ungarische Regierung
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