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Wo-auer« Tageblatt Da« .Zfchopaser Tageblatt and Anzeiger', »rscheintwerktLglich.M»natl.B«»uarpreis l.1SRW.L'ch«la«. A> Pfg. Bestkllungrn werd«t» ans. Geschäftast.,von den Boten, sowievonallmPostanstaltrn angenammcn und Anzeiger «scheublatt für Slchspauuad Um « sLe » DaS „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger* istdaSzur Berössemsichung der amttichcn Bekanntmachung« des LaudratS zu Flöha und de- Bürgermeisters zu wchotza» behördlicherseits befthnmt« Blatt und enthält dl, amtlichen Bekanntmachung« de» Finanzamt«» Zschopau — Bankkonten: «rzgrbirgtsche Handelsbank» g». m. b. H. Zschopau. Demeindegtrvko«»: Zschopau Nr. 41; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 4SS84— Fernsprecher Rr. 712 Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirch«, Börnich«, Hohndors, «üischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wihschdorf, Scharftnstein, Schlößchen Porfchendorf K« Tb bm« ?. a« JOSS lv?. Jahrgang UWMilbkO der Rck« in MWe» 3ll Milder Fl«A Aber die Grenze - MassentrnnMte in die KWMIiWlM Sm Aktionsplan -er IRA. Vor dem Poltzeigericht in der Bow-Street in Lon» don wurde wieder eine Anzahl Leute vernommen, von denen man aunimmt, daß sie mit den jüngsten Bomben» l attentaten in Zusammenhang stehen. Dabei wurde ein , Aktionsplan der Irischen Republikani schen Armee verlesen, der bet einem der Verhafteten gefunden wurde. Dieser Plan, der anch auf das von den irischen Nationalisten an Lord Halifax gerichtete Ultima tum Bezug nimmt, enthält Einzelheiten über Bomben attentate auf Kraftwagen, U-Bahn-Stationen, Flugzeug- fabriken, Munitionswerke, Zeitungen usw. Der Plan ist in zwei Abschnitte geteilt, von denen einer die Agitation der INA. und der andere die Attentate behandelt. Unter den Attentaten werden als besonders zweckmäßig solche auf öffentliche Verkehrsinstitute, auf Schlüsselindustrien, Handels-, Bank- und Schisfahrtsunternehmen, Industrie werke usw. empfohlen. Auch die Presse wird als letztes Ziel genannt. Auch Angriffe auf Regkerungsgebäude werden in diesem Plan erwähnt. Die Londoner Polizei hat besondere Sicherheitsmaß nahmen zum Schutze des Britischen Museums getroffen. Polizei durchsucht alle Aktentaschen und Pakete der Museumsbesucher, um Bombenattentaten vorzubeu- gen. Man weist allerdings darauf hin, daß es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme handelt, und daß keine be sondere Drohung den Anlaß zu dtesen Polireimabnab- men aeaeben LaL General Franco eine Absage erteilt hat. Dies« Absage soll unter den Barcclonabonzen eine Spaltung hervorgerufen haben. Während Negrin und sein „Außen- Minister* del Vayo entschieden gegen eine Kapitulation seien, habe sich die Mehrzahl der anderen Bonzen gegen diesen Standpunkt ausgesprochen. Katalanische Sowjet-Luftwaffe geflüchtet Die gesamte sowjetspanische Luftwaffe ist aus Kata lonien geflüchtet. Ein Teil hat sich nach Frankreich ge wandt, ein anderer nach Madrid. Die nattonalspanische Regierung erwartet von der Regierung in Paris, daß die sowjetspanischen Flugzeuge, die sich auf französischem Boden befinden, nach dem geltenden Recht interniert werden und nicht nach Sowjetspanien zurückgeschickt oder an das Ausland weiterverkauft werden. 30 rote Jagdflugzeuge vernichtet Von amtlicher italienischer Seite wird ein neuer glänzender Erfolg der Legionärsflieger in Spa nien gemeldet. An der katalanischen Front ist es zwei Kampfstaffeln und einer Jagdstaffel gelungen, auf den Flughäfen von Figueras und Vilajuiga zahlreiche feind liche Flugzeuge zu überraschen und insgesamt 3 v rote Jagdflugzeuge unH »Wei rot« Bomber zu vernichten. Die LegionSrsflieger haben trotz der Flug zeugabwehr der Roten keine Verlust« «litten und konnten mit Ausnahme eines einzigen Jagdflugzeug-, das in Barcelona noilanden mußte, zu ihrer Flugbasis zurück- kehren. Railoygkeii bei den roten Bonzen Der völlig« Zusammenbruch d«S bolschewistischen Widerstandes in Katalonien ist das Hauptthema der sran- zöstschen Press«. Je nach der politischen Einstellung werden die Vorkehrungen, die die französische Regierung zur Aufnahme der Flüchtlinge getroffen hat, beurteilt. Während die Blätter oer oce»en sich anerkennend dar über aussprechen, daß die Grenzmannschaften verstärkt und zur Vermeidung von Zwischenfällen überall Luft abwehrgeschütze und Maschinengewehre ausgestellt seien, versuchen die Blätter derLinken weiterhin, ihren Lesern weiszumachen, daß die Spantenbolschewisten trotz des Verlustes von Katalonien sie Zentralspanien ihren Kampf sortsetzen werden. Fragt sich nur, wie solche Versuche sich mit dem Kampfgeist der Roten Armee vereinen lassen. Zunächst einmal scheint festzustehen, daß die roten Bonzen selbst sich nicht einmal darüber einig sind, was geschehen soll. Gejagt von den siegreichen Truppen FrancoS, fluten die geschlagenen rotspanischen Armeen in Katalonien über die französische Grenze. Jetzt erfüllt sich das Schick- sal eines unter jahrelanger roter Terrorherrschaft ge peinigten Landes, vielleicht und hoffentlich das Schicksal ganz Spaniens. Moskau hat seine Schlacht in Spanien verloren. Die Pyrenäengrenze ist nunmehr praktisch in Händen Francos, der nicht säumen wird, nun so bald wie möglich die letzten roten Banditen aus dem spanischen Lande zu jagen. Es ist bezeichnend für den Geist der roten Horden, daß juerst an der Grenze bei Perthus die roten Tsche- kisten eintrafen, jene berüchtigten Schergen der roten Bonzen, die auf Befehl plünderten und mordeten und die auch gleichzeitig die Sicherhettswache für die roten Macht haber bildeten. Hoch zu Pferde erschienen diese „Sicher heitstruppen* an der französischen Grenze, wurden hier von der Mobtlgarde entwaffnet und halb als Aufseher, halb als Internierte beauftragt, zivile Flüchtlinge in die Konzentrationslager zu begleiten. 200000 fluten über die Grenze Unmittelbar hinter den roten Schergen treffen nun ununterbrochen in wilder Auflösung Bataillone roter Milizen ein. Sie drängen in solcher Macht aus die Grenze, Voß cS den französischen Grenzmannschaften kaum möglich ist, die Flüchtlinge auf die Konzentrationslager zu ver teilen. Mau schätzt, daß 2V0VVÜ Menschen aus Spanien nach Frankreich flüchten werven und daß Frankreich die Aufgabe zufällt, diese Horden unterzubringen und zu ver- pflegen. Unbeschreibliche Szenen spielen sich an der Grenze ab. In zerlumptem, völlig erschöpftem und verzweifeltem Zu stand ziehen Männer, Frauen und Kinder die Grenz straßen nach Frankreich entlang. Sie haben ein paar Sachen zusammengerafft, die sie nun auf dem Rücken oder auf klapprigen Karren mit sich schleppen. Viele treffen in krankem Zustande an der Grenze ein und müssen sofort i» die Lazarette geschafft werden. Negrin zwischen Mairahen Der rote Oberbonze Negrin rettete, hinter Matratzen versteckt, sein teures Leben. In Begleitung ver schiedener „Kabinettsmitglieder* traf er in Perthus ein. Die rotspauischen „Minister* hatten sich acht schwere ame rikanische Lastkraftwagen gechartert, die mit Matratzen , ls Kugelschutz umgeben waren. Die Begleitmann schaften führten geradezu ein Arsenal an Maschinen pistolen und Handfeuerwaffen mit, die ihnen die Mobil garde abnahm. Eine Pariser Zeitung will wissen, daß England wischen Rot- und Nationalspanien zu vermitteln versucht habe. Die Vermittlung sei aber mißlungen, da MM« WM gezeii WM KW Stärkste EntrWug tu England Die Neinen Geister haben wieder ihre großen ^age. Seitdem es sich als notwendig erwiesen hat, die Kaffee-Einfuhr und dementsprechend auch den Kaffeeverbrauch etwas etnzuschränken, sind die Hamster wieder aus ihrem Bau hervorgekrochen. ! Obwohl sie gehört haben, daß es sich nur um eine vorübergehende Maßnahme handelt, und obwohl fis wissen, daß der vorhandene Kaffee bei vernünftiger Verteilung für jeden reicht, stehen sie nun wieder Schlange, um, wo auch immer es nach Kaffee riecht, sich etwas zu „erstehen*. Wir kennen diese erbärm lichen Wichte schon aus früheren Zeiten. Menschen, die keine Würde haben und keine Selbstdisziplin und niemals daran denken, zugunsten der Gesamtheit auch nur auf eine Kaffeebohne zu verzichten. Wie die gierigen Hyänen umschleichen sie die Geschäfte und stoßen dann auf den Kaufmann los, von dem. st« wissen, daß er Kaffee hat. Es ist traurig, festzustellen, daß diese Kreaturen immer noch nicht ausgestorben find. Gewiß, es sind weniger geworden in den letzten Jahren und die Zahl der Vernünftigen, die sich auch einmal einschränken kann, wenn es notwendig ist, ist stark gewachsen. Eigentlich sollte man meinen, daß sich die Hamster schämen und ihren Mitmenschen nicht gerade inS Auge sehen können, wenn sie ihre Taschen voll Kaffee Haven. Aber diese Gesellschaft kennt ja keine Scham. Sie setzt sich sogar lieber dem Gespött der Oeffentltchkeit aus und macht sich lächerlich, alS daß sie auf ihre Hamsterzüge verzichtet. „Wer hat, der hat*, das ist ihr Losungswort. Was gehen st« schon die anderen an. Man sollte diese Plagegeister kennzeichnen, damit man sie immer und überall wiedererkennt. Dann würde man bald feststellen, daß heute dieselben Kaffe« Hamstern, die gestern auf Eierjagd waren. Wir kennen ihr Jammergeheul, ihre Unkeret und ihr« Meckereien. Sie widern uns an, und doch müssen wir sie überall sehen. Es ist Zett, daß dies« Schädlinge verschwinden! Sollen sie ge fälligst ihren Kaffee mal etwas dünner trinken, oder eine Bohne durchbeißen! Sie werden deswegen nicht Schaden leiden. Für alle ist Kaffee genug da, wenst jeder den ihm zustehenden Anteil erhält. Außerdem wollen wir doch daran denken, daß der Kaffeever brauch in den letzten Jahren «Heblich gestiegen ist. Dagegen ist ja an sich nichts zu sagen, aber wenn wir nun einmal aus übergeordneten Gründen nickt die ganzen Kaffeemengen hereinnehmen können, wie wir es bisher taten, dann sollte es doch wohl bei einem bißchen Disziplin möglich sein, den Verbrauch etwas einzuschränken bzw. auf das früher« Maß herabzusetzen. Was früher gereicht hat, muß auch heute reichen! Also fort mit den Hamstern! Sprengt ihr« Reihen, macht sie lächerlich! Vielleicht, daß Lächerlich keit tötet! Bemerkenswerte Variier FeWellung „Keine rotspanische Regierung mehr vorhanden" An zuständiger französischer Stelle ist man der Ansicht, daß cS augenblicklich „keine Regierung im republikanischen Spanien mehr gibt". Menn der französische Botschafter trotz dem noch die Verbindung zu gewissen spanischen Persönlich keiten aufrechterhält, „so hätten diese leinen offiziellen Cha rakter mehr". Werterer Vormarsch in Katalonien Der nattonalspanische Vormarsch wurde an allen Ab schnitten der Front in Katalonien weiter fortgesetzt. Im Küstengebiet wurde La Btspal eingenomnien. In der gebir gigen Mittelzone wurde lies in das feindliche Gelände vor- gestoßen. Die nationale Luftwasse bombardierte die letzten Flughäfen der Roten, wobei die feindlichen Luststrettkräst« völlig in Verwirrung gerieten. Aus der Reede des Hafen» La Selva wurden mehrere Schisse durch Fliegerbomben ver senkt Gefangene Rotspanier, die der internationalen Brigade Nr. 129 angrhötten, sagten aus, daß,3MÜ Sowjetspanien die ml» Hilse der Internationalen Kommission bereits ab« gemustert waren, unter dem Vorwand, daß ihrem Abtrans port Schwierigkeiten «ntgegenftänden, von Valencia nach Bai» relona geschasst, wieder bewaffnet und nördlich von Barro- Sona erneut rinarsebt wurden. Nette Bombenattentate und Brände haben ! kn England die ungeheure Aufregung in der Bevölkerung vertieft, die besonders darüber entrüstet ist, daß sogar gegen das englische Königspaar in der St. AndrewSkirche auf dem TruppcnübungSlager bei Aldershot ein Bombcn- attentat geplant war, das noch rechtzeitig entdeckt werden konnte. Die englische Polizei befindet sich in einem regelrechten Ausnahmezustand. Alle Gefängnisse werden bewacht, besonders die Gefängnisse, in denen sich die der Teilnahme an den Bombenattentaten angeklagten Iren befinden. In Ulster wurden von der Polizei die Na men von 12 Leuten festgestellt, die sich vor sechs Monaten nach England begeben haben, wo sie sich viel leicht als Leiter der ganzen Terrororganisation betätigen. In der nordirischen Grafschaft Londonderry wurden Tausende von Flugzetteln ans den Straßen verbrannt, die für den Freiwilligen Nationaldienst aufriefen. Die Verbrennung der Flugzettel ist auf eine öffentliche Er klärung des Führers der nordirischen Nationalistenpartei, Patric Maxwell, zurückznführen, der seine Anhänger anf- forderte, sich jeder Dienstleistung für das britische Ver- .teidigungsprogramm zu widersetzen. Auf dem Flug platz von Rochester wurde ein Polizcibeamter von unbekannten Männern niedergeschlagen. Die Männer hat ten sich an den Flugzeugschuppen zu schaffen gemacht, wärest aber dabei von dem Polizetbeamten überrascht IWorbes Der Zwischenfall soll mit den Bombenattentaten 4m Zu^Mmenhang stehen.