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Weißeritz-Zeitung : 08.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192510088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19251008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19251008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-08
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.10.1925
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xE«-ilmig und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.U V Aelteste Zeliung-es Bezirks - Verantwortlicher Redakteur: Fellr 8ehne. - Druck und Verlag: Lari Dehne in Divvolüiswal-e. Donnerstag, am 8. Oktober 1925 91. Jahrgang Nr 235 Gluztl^upreist Gl« « WV»««t« Er««« k -«tilzeil« ea Etngesänkt mch ? X«klä««n IG MeS^ennt^, G«r»»t»rti<: FLr «inenMonat L Goldmark mA z«tragen, einzeln« Nummern 1V voldpfennig«, Vemeinde-V« banbt-Dirokont« Nummer >. Miefes Blatt enlhSU -ie amtlichen Bekauntmachunse* -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts «n- -es Sta-trats zu Dlppot-iswat-e Postscheckkonto vr«<d«n US4L Fernsprech«: Amt vippolditwald« Nummer A. Tharandt. In der Nähe des Forsthauses bei Hercndorf i wurde eine für den Winter eingerichtete Räuberhöhle mit Ofen von Pilzsuchern aufgefunden. Daß die Bewohner der Höhls keine Not zu leiden hatten, bewiesen sechs Speckseiten, die in der Höhle hingen, ebenso eine Anzahl Einweckgläser und Mein- I flaschen, letztere bereits leer; auch fanden sich mehrere ganz« I Anzüge usw. vor. Die Nachforschung ist im Gange. Es wird! sich wieder um junge Leute handeln, die das Arbeiten verlernt haben. , , iH > ilsürAqG Frertal. Einer der angesehensten und ältesten Männerge* sangvereine des Plauenschen Grundes, der MGV. Harmonia in! Freital-Potschappel, feierte am Sonntag fein 60. Fahnenjubiläunt und sein 65. Stiftungsfest. Die Feier wurde durch einen gemein samen Kirchgang eingeleitet, dem sich eine Kranzniederlegung anl I den Gräbern der verstorbenen SangeSbrüder anschloß, wobei der 1. Borsitzende Lhristian Rasch die Rede hielt. Am Nachmittag vereinten sich die Mitglieder des Iubelvereins mit zahlreichen! Gästen zu einem Festkonzert im «Goldenen Löwen'. Den Mittel-. I punkt bildete dis Wiedergabe eines Weiheliedes, das Lehrer. I Kuhnke—Freital-Burgk eigens für dieses Jubiläum Komponierls hatte. An das Konzert schloß sich ein Festkommers, dem u. a. der Bundeschormeister Kirchenmusikdirektor Büttner beiwohnte. Loschwitz. Der 25 Jahre alte städtische Arbeiter Jungnickel aus Weißig wurde am Montag unterhalb der Blasewitz-Losch- wiher Abdrücke tot aufgefunden. Er ist wahrscheinlich bei Ar beiten an der Brücke von einem Krämpfeanfall überrascht wor den, fiel dabei über einen Stacheldraht und kam mit dem Ge sicht so unglücklich in Gras und Schlamm zu liegen, daß er nicht mehr atmen konnte und erstickte. Leipzig. Durch unverantwortliche Machinationen ihres Mit aktionärs und bisherigen Generaldirektors Meiß ist die Leip ziger Bulkau-Gummiwarenfabrik Meiß L Bachler A.-G. in qrge Schwierigkeiten geraten. Meiß ist zur Deckung seiner kost spieligen und verschwenderischen Lebensweise, sowie seiner be. deutenden Spielverlufte Lie gewagtesten Wechselverpflichtungen eingegangen und hat die Wechsel mit Akzept der Firma ver sehen. Die privaten, -er Firma aufgebürdeten Schulden be tragen fast 700000 M. bei einem Aktienkapital von 1 Million > Mark. Eine Stützungsaktion -er Banken ist unternommen worden. Leipzig. Am Dienstag kam vor dem 3. Strafsenat des Reichsgerichtshofes der Revisionsankrag -es Kellners Iohannes Kröckel aus Leipzig zur Verhandlung. Kröckel hatte bekanntlich am 1. März dieses Jahres seinen Vater erschossen und wurde vom Leipziger Schwurgericht zu 10 Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Das Reichsgericht kam nach kurzer Beratung zur Verwerfung der Revision. Hainichen. Am Sonnabend kam dos Geschirr -es Gutsbe sitzers U. in Ottendorf herrenlos vom Felde gefahren und zer trümmerte den vor dem Hause befindlichen Gartenzaun. Nichts Gutes ahnend, ging man, um den Geschirrführer zu suchen und fand ihn am Feldweg tot auf. Wahrscheinlich liegt ein Unglücks fall vor. Rochlitz. Von einem Güterzug, mit welchem auf dem Halte punkt Breitenborn der Strecke Rochlitz—Narsdorf Rangierbe wegungen auszuführen waren, entliefen am Montag nachmittag acht leere Güterwagen. Der Bahnhof Rochlitz konnte von dem Entlaufen der Magen noch verständigt werden, fo daß es mög lich war, den am Bahnhof befindlichen Straßenübergang recht zeitig zu schließen und die Freimachung des Gleises in Angriff zu nehmen, was jedoch nicht völlig möglich war. Die Magen erreichten noch die letzten Wagen einer nqch der Streike Roch litz-Großbothen ausweichenden Rangiergruppe und prallten auf diese stark auf, wobei zwei leere Güterwagen zertrümmert und drei leere und drei beladene Güterwagen mehr oder wenigen beschädigt wurden. Verletzt wurde niemand. Der Material schaden beträgt einige Tausend Mark. Glauchau. Am Sonntag vormittag ist, wie -er amtliche Be richt meldet, auf dem Schienenstrange der Bahnstrecke Glauchau —St. Egidien ein Toter aufgefunden worden. Die Leiche war geknebelt und gefesselt. Es erweckte zunächst den Anschein, als ob die Person im Zuge beraubt und herausgeworfen worden wäre. Der Tote wurde als der 18 Jahre alte Maler Kurt Mende von Glauchau festgestellt. Als Fahrgast konnte er nicht in Frage kommen, weil er sich in dieser Nacht m einer Glauchauer Schank wirtschaft aufgehalten und diese mit seinem älteren Bruder und einem Bekannten verlassen hatte. An einer Straßenecke war Mende plötzlich verschwunden. Ob ein Verbrechen von dritter Hand oder Selbstmord vorliegt, konnte bisher noch nicht ein wandfrei festgestellt werden. Die Art der Knebelung und Fesse lung läßt mit aller Wahrscheinlichkeit auf Selbstmord schließen. ! Marienberg. Der hier wohnhafte 24 Jahre alte Arbeiter K. Weinhold wurde von religiösen Wahnideen befallen. Zwecks Gründung einer Arbeiterbank erließ Weinhold ein halbseitiges Inserat mit der Aufforderung an die gesamte Arbeiterschaft von Marienberg und Umgebung, sich zu einer Versammlung im «Meißen Roß' einzufinden. Zu dieser Versammlung, die gar nicht polizeilich gemeldet worden war und von der der Soalbe- siher erst durch die .Zeitung erfuhr, hatten sich etwa 40 Personen eingefunden. Befremdend und Bedenken erregte es, als Wein- i hold mit der Ziehharmonika und dem Neuen Testament erschien ! und von einer ihm widerfahrenen Offenbarung sprach, nach der er ausersehen sei, allen bedrängten Mitmenschen und in Rot befindlichen Volksgenossen zu helfen. Bei einem wöchentlichen Beitrage von 50 Pfg. sollten durch die Arbeiterbank großzügige Unterstützungsmöglichkeiten geboten werden. Man sprach in ruhiger Meise auf Weinhold ein und brachte ihn schließlich zu seinen Eltern. Am Montag mittag erschien er plötzlich auf dem hiesigen Marktplatze und hielt an die Vorübergebenden, die sich bald in größerer Anzahl ansammelten, religiöse Ansprachen und verlas Bibelstellen. Auch die Ziehharmonika trat wieder mit In Tätigkeit. Meinhold wurde zuerst in polizeiliche Obhut genommen und dann ins Krankenhaus gebracht. Oelsnitz i. V. Die früher aus dem ganzen oberen Vostl- lande beschickten und viel besuchten Oelsnther Viehmärkte, die für weite Kreise große Bedeutung hatten, aber, in -er Inflations zeit eingehen mußten, werden jetzt wieder «-gehalten werden. Der erste Markt findet am 20. -. M. statt. Seelenverkäufer verhängt hat, ist nichts ausgerichkek; für den Menschenhandel ist nur die schwerste Strafe berechtigt. Den jenigen Landsmann aber, der es über sich bringt, durch Eintritt in die Legion seine Volksgemeinschaft zu entehren und zu schä digen treffe die unwiderrufliche Ausstoßung aus dem Volksver band. Wer der Heimat entläuft, um der Nation zu dienen, die Gewaltherrschaft auf unserm Boden übt, hat das Tischtuch mit seinem Volke durchschnitten und verdient nicht, daß er den väterlichen Boden wieder betritt. Die Schule allein kann den Unfug nicht ausrotten. Mendischcarsborf. Die bei der Heidemühle im Zuge der Dippoldiswalder und Malterer Straße über den Oelsavach Rüh rende Brücke ist etwas altersschwach und schadhaft geworden, zudem nicht besonders breit, so daß ein Neubau beabsichtigt ist. Die Pläne dazu liegen schon seit langem beim Ministerium, letzen aber bisher den vorgeschriebenen Instanzenweg noch nicht passiert und der für dieses Jahr vorgesehene Bau wird wegen der nun kommenden Frostgefahr auf nächstes Jahr verschoben werden müssen. Zur Zeit darf die Brücke nicht mit Lasten über 50 Zentner befahren werden. Trotz dieser Anordnung passierte am Mittwoch mittags gegen >/»2 Uhr ein Lastauto mit Anhänger der Firma Baumeister Mohlrab in Freital, mit 3000 Ziegeln be laden, also Im ungefähren Gewicht von 300 Zentnern, die Brücke. Möglicherweise ist auch die Kurve etwas zu eng genommen wor den. Der Anhänger geriet auf die Bordsteine, die nachgaben und der Anhänger stürzte, die Räder nach oben, in den Bach hinab. Der Beifahrer, der das Unglück kommen sah, sprang rechtzeitig ab. Durch das Gewicht -es abstürzenden Anhängers wurde auch der Kraftwagen aus der Fahrtrichtung gebracht und rückwärts hinabgezogen. Vor dem Sturze wurde er durch Bäume bewahrt, so daß er nur stark nach links geneigt am linken Bachufer liegt. Der Fahrer konnte unversehrt von seinem Sitze herunlerklettern. Menschenleben kamen also glücklicherweise nicht zu Schaden, auch der Kraftwagen scheint unversehrt zu sein. Dle Straße muhte für den Fährverkehr gänzlich gesperrt werden. Heute Donners tag morgen wurde mit dem Ausrichten und Megbringen des in der Nacht durch Drahtseile gesicherten Kraftwagens begonnen. Die Wirtin der Heidemühle, Frau May, war Augenzeuge deS Unglücks, der Schreck wirkte noch lange nach. Schmiedeberg. Nachdem von der Kirchenbehörde -le Wahl des Herrn Pfarrer Friedrich zum Pfarrer von Gottleuba t. Sa. I bestätigt worden ist, fand unter seinem Vorsitze am Dienstag I abend hier die letzte Kirchgemeindeverlretersitzung stakt. Vor Ein- I tritt in di« Tagesordnung gedachte der Scheidende in kurzem I Rückblick der Jahre seiner Ämtierung in Schmiedeberg, als einer I der schwersten Zeit für die evangelisch-lutherische Kirche und rich- I tete herzliche DankeSworte für ersprießliche Mitarbeit an die Kirchgemeinde-Vertretung. Rach Bekanntgabe einiger Eingänge I wurde in die Beratungen eingetreten. Diese galten: Beschluß fassung über Pensionsversicherung -es Friedhofsmeisters (rück wirkend auf 10 Jahre), Grundbuchangelegenheiten und Hypo- I thekenaufwertung, Erhöhung des Gehaltes für den Kirchkassterer. I Errichtung einer kirchlichen Kriegerehrung. Als Sachverstän diger soll zunächst Geheimer Hofrat Gurlitt gehört werden. In den diese Angelegenheit beratenden Ausschuß wurden gewählt: Forstmeister Wolf, Kaufmann O. Krönert, P. Eichhorn und Sommerschuh—Niederpöbel. Betreffs der bevorstehenden Pfarrer- I Neuwahl sollen erst die Entschließungen des Konsistoriums ab- gewarket werden. Zum Schluß -er Sitzung nahm Forstmeister Wolf noch Gelegenheit, im Namen der Kirchgemeindevertrekung I tiefempfundene und herzliche Worte des Dankes an Pfarrer Friedrich zu richten. ! Schmiedeberg. (Verbesserungen im Orte.) Die Arbeiten zur Errichtung eines erhöhten Fußweges längs der Altenb. Straße I vom Eisenwerk bis Konsumverein sind nun soweit gediehen, daß I -er Vollendung bald entgegengesehen werden kann. Durch die Firma Max Nitzsche wurde in das Lichtnetz für die öffentliche Straßenbeleuchtung eine Zentralschaltung eingebaut, so daß die Lampen in verschiedenen Gruppen im Gemeindeamle ein- und auSgelchalten werden können. Auch am Empfangsgebäude des Bahnhofes ist eine Verbesserung getroffen worden; durch An bau eines verglasten Vorhauses am Haupteingange als Wetter schutz. Dringend notwendig wäre auch eine Ueberdachung deS westlichen Bahnsteiges, denn bei größerem Andrange sind die Reisenden allem Wetter dort ausgesetzt, ehe sie durch die Bahn steigsperre hindurch gelangen. Höckendorf. Line Dahlien-AuSstellung, wie sie vor kurzem Im Gasthofe «zur Tatsperre» Molter stattfand, wird kommenden Sonntag in Henkers Restauration, hier, von der LandschaftS- gartnerei Kurl Schurig in Seifen veranstaltet werden und sei auch an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht. Lungkwitz Zu den schönsten Ruhe- und Aussichtsplätzen der Lungkwcher Anlagen gehörte unstreitig der sog.' Strohtempel', von welchem man einest wundervollen Blick überS Lungkwihtal nach dem Willsch genießen konnte. Seit einigen Tagen ist auch die letzte Aouk, die man interimistisch aus Ueberresten zwischen zwei al « Buchen aufgestellt hatte, gestohlen worden. Verschoben und schief steht der alte, kohle Solztempel mit seinen 8 Säulen ruf der Höhe, wie lange noch, auch er wird eines Tages ver- chwunden sein! Rabenau. Einstimmig nahmen die Stadtverordneten sol lende Entschließung an: «DaS Rabenauer Stadlverordneken- wllegium ersucht daS sächsische Volksbildungsministerium, sich energisch bei der Reichsregierung dafür einzusetzen, daß der neue Reichsschulgesehentwurf deshalb nicht Gesetz werde, weil er eine kostspielige und wesentlich verschlechterte Schulorganisation unter untragbarer finanzieller Belastung der Gemeinden bringen wird. Es fordert vielmehr, da die Gemeinden ohnehin unter den Lasten der Mohnungsfürsorge der großen Anforderungen erheischenden WohlfahrtSoftege und den Schwierigkeiten in der Kreditbc- chaffung schwer leiden, einen Gesetzentwurf, -er auf -xm Grund- atz größter Sparsamkeit und rationellster Ausnutzung aller Kräfte aufgebaut ist. Das ist aber nur möglich, wenn Artikel 146, 1 RV. vor 146, 2 berücksichtigt wird.' Rabrnau. DaS städtische Licht-, Luft- und Schwimmbad wurde seit seiner Eröffnung am 26. Juli von 4047 Erwachsenen und , 3751 Kindern besucht. Die Einnahmen betragen ungefähr 1350 Mark. I Wegen Baufälligkeit der über den Oelsabach führenden Brücke wird die Str-Nenstrecke zwischen kei-emä-le und korstamt wlndkclicarr-opk bis auf Weiteres kill' jeden poln-vei-Kehe gesperrt. Ar Verkehr wird über Großölsa und Oberhäslich verwiesen. Der ^"Neyr^w>r°^o^^^^'„ OlPPSl-Iswal-e, am 8.10. 1925. imv SächftsHeS Divvol-iSwalde. Das Sprllchwort «Ende gut, alles gut" dürste in seiner die Wertschätzung der Anfangs beschränkenden Be- -eutung nicht für die Reihe der vom Kunstverein a^ iekten Konzerte zur Richtschnur dienen. Vielmehr gilt: Anfang aut dann stärkt sich das Vertrauen, daß auch alles bis zum Ende out ausgehe. Nun, das erste Künstlerkonzert am Mittwoch in der «Reichskrone' verdient nicht mir die Zensur gut , sondern sehr gut', ja «vorzüglich'. Glücklich war zunächst die Wahl -er Ausführenden, kunstsinnig fein die ZulEmentel^ Vortragsfolqe aus den Werken berühmter Musikklassiker. Dazu stand ein neuer Konzertflügel der Firma Mofframm—Dresden eikweis« zur Verfügung. Die Opern angerin Irma Weidet- Dreien sang Lied« aus dem Eyklus: Krauen-Ltebe und Le- ben' von Schumann, «HasiS», musikalische Dichtung von Patdky und 8 Zigeunerlieder von Brahms. Ihre umfangreiche, Wohl klingende Stimme, Ihre dramatische Einstellung in Lust und Leid und ihre unermüdliche Ausdauer wirkten bei dem Publikum Er staunen und Entzücken. Ihre Partnerin, Konzertpianistin Janka Weinkauff—Dresden erwies sich nicht nur als feinfühlende Klavierbegleiterin, sondern auch in den 5 Preludes von Chopin und in der Rhapsodie von Lißt als technisch gewandte, seelisch einfühlende Solistin. Mit kräftigem Anschlag wußte sie dem Flügel gewaltige Töne, dann aber wieder mit behendem Finger satz per^nde Tonreihen zu entlocken. Den beiden Künstlerinnen spendete darum auch daS dankbare Publikum reichen Beifall, den die beiden mit köstlichen Blumensträußen bedachten Damen durch Zugabe eines Liedes von Richard Strauß dankend quit tierten. Di« Begleitung geschah dabei auf einem der «Eintracht zum Kauf empfohlenen Stutzflügel. So war also der Anfang der Konzertreihe ein guter und läßt auf eine gute Fortsetzung schlie ßen. Auck der Besuch war gut. Wenn man aber die vielen Bemühungen der Veranstalter, die uneigennützig für die Kunst- bedürfnisse der Bevölkerung sorgen, dann -ie den beträchtlichen Ausgaben gegenüber doch geringen Eintrittspreis« bedenkt, dann ist doch eine noch größere Besucherzahl der Konzerte zu wün schen, soll nicht die Unternehmungslust erlahmen. Es wäre aber schade darum. — Richtigstellung. In der gestrigen Nummer steht in -er Ueberschrift des Berichts über die Kirchenvertretersihung fälsch licherweise «Schulausschuh'. Der Leser hat das wohl selbst rich tiggestellt. — Der Arbeitsbeginn in den Bäckereien. Unter dem Vor sitz des Geheimrats Kranz fanden im sächsischen Arbeitsministerium Besprechungen statt, die die Frage des Arbeitsbeginns in den Bäckereien betrafen. ES handelte sich hierbei um den 6-Uhr oder 5-Uhr-Arbeitsbeginn. An den Besprechungen nahmen Vertreter des Sächsischen Bäckerinnungsverbandes «Saxonia', Vertreter der Konsumvereine und der Arbeitnehmerorganisationen sowie verschiedener sächsischer Bäckerinnungen teil. Geheimrat Kranz erstattete ein ausführliches Referat über dle in Frage stehenden BeralungSpunkte, nach deren Beendigung eine allgemeine Aus spracht stattfand. Der Vertreter der Bäckergehilfen erklärte, daß di« gesamte Gesellenschaft an -em 6-Uhr-Anfang festhalte. Der Vertreter der Dresdner Bäckerinnung sprach sich tu gleichem Sinne aus. — Die Fremdenlegion — eine deutsche Schande. Saarlän dische Zeitungen bringen in letzter Zeit mehrfach Mitteilungen über Söhne des Landes, di« als Opfer der Fremdenlegion auf dem marokkanischen Kriegsschauplatz gefallen sind. Wenn schon das kleine Saargebiet einen hohen Blutzoll den Eroberungs- bsdürfnissen des imperialistischen Frankreich entrichtet, um wie viel mehr wird das ganze besetzte Gebiet an der Ausfüllung der Söldnertruppe beteiligt sein, für die das kostbare französische Blut bekanntlich zu schade ist. Darüber hinaus stellt die deutsche Jugend -es ganzen Reiches unbegreiflicherweise den Hauptteil der Scharen, die zum Verbluten und Verschmachten auf den afrikanischen Glutsteppen bestimmt sind. Man hätte es eigentlich für unmöglich halten sollen, daß nach dem AuSgang dieses Krie- As auch nur ein einziger deutscher Jüngling seine gesunden Knochen dem angenehmen französischen Nachbar verschenken — ^cht einmal sagen verkaufen — würde. Alle die „ °n Gründe — Arbeitslosigkeit, Abenteuerlust, Wander - losinkeik" -^-/^ «Menzen usw. reichen nicht hin, diese Halk- «Z'^lNverfen Tausender Deutscher zu erklären ^Ugland hat seit Jahren eine schlimme b^enn^ ^"Weife 2-Milli°nenM«r überschritten Rock eineS^A^ Briten einfasten, sich in den stecken zu lassen; die unsichtbaren den Nationoloett k^ " die Tiefen des Volkes hinabreichen- zuv/me^ "" 2L"/elbst zurück, sich dermaßen ""litten. Dieses ganz und gar würdelose, Verhalten so vieler Deut- schA. Ist ein trauriger Beweis unseres unentwickelten Rational- Randsttule^ Die Instinktlosigkeit vieler junger ^ndsleule. Vie Franzosen Ihrerseits folgern hieraus und nickt ohne Ärund die Unterlegenheit der germanischen Raffe, die ihnen KEN-nfutter ebenso leicht zur Ver llgung stHk als Üe dSlkerschaften schwarzer brauner oder gelber Färbung Es ist «In Gebot der Selbstachtung, -aß wir Deutlcken sinnen, -er Schande der Reisläuf«^ in d^emM Ende zu machen. Die Aufklärung,der Jugend tut es anlckeckon- alleinmicht, und solange, bis das VolkSempftnden aus sich heraus all«, Volksglieder -egen Lie abenteuerliche Seuche gefeit macki müssen -te Maßnahmen von staatSwegen ergriffen werden die S-eigE sind, das Uebel einzuämmen.' Wenn auch auf Grund »er freiwillige Eintritt in dl/ Uglon keinäm voMähvlaen Deutschen verwehrt «erden kann, so kann hindern, den Werbern das Handwerk zu legen. Mik °en lächerlich geringen Strafen, die man gegen verschiedene '
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