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s«. Jahrgang. 1». Gegründet 1858 in Dresden und Vororten bei lögbch »welmaliaer Iutragung monallick ,<>— M.> rck die Poll bei täglich zweimaligem Derland monatlich Dezugs-Sebühr ZZ ^ V»n,i»r«ch»r. Sainmeloummee 2S2«1 «ur Mr vachlgeiprdche: 20011. ,e Die einlpalliae 37 mm breit» lleile M. A»U Famiiienanzeigen. Anzeigen unirr ÄUItzltlöll-Zoktzilö. Slells»-u. Wohnungamarlii, I Ipaiiiqe An- u. DerdSiile 25°,». VorzugspISii» laut i) » ' Tarü. AuowLriige Auslräge argen Porausdezablu»«,. Einzelnummer 70 Pf. Freitag» 6. Januar 1922. SchriMellung und Kaunlielchililsstelle: Wnrionllrril» 2S/4O. Druck». Derlag von rpsch LNelchirttln Dresden. PvMcheck-Konio 1088 Dresden« Nachdruck nur mit deutlicher vuellenangad« (»Dresdner Nachr.'s zutäisig. — Unveriangle Schriilsiücke werden nicht ausd«wahrt. Die yrotzen Projekte Lloyö Georges. Räumung des Rheinlandes. — Ausbau Rußlands. — Hilfe für Deutschland! Vor einer sensationellen Ae-e -es englischen Premiers. t«t«ne, Drehtberich, der »DreSdn. N n ch r l K l e n"3 EanneS, 8. Ja«. I« alliierten Kreisen wird be- Hanptet. daß Lloyd George verschiedene Mitglieder seines «abtnetts «ad anch einige seiner politischen freunde au die Riviera geladen habe. Er soll die Absicht l,abe». seine ge heimnisvoll angekünbigte Rede in der morgigen Sitzung des Obersten Rates zu halten, die an Sensation noch die ErössauagSrede des Staatssekretärs HngheS aus der Washingtoner Konferenz ^.bert ressen soll. Der englische Ministerpräsident soll di« Ab^cht habe«, in dieser ersten Sitzung sofort seine groben Projekte zu entrollen, und diese bctressen in der Hanptsache die Räumung des linken Rheinuserö. den Wicder- ausvan Rußlands nnd finanzielle Hilfe für Deutsch land, um dieses in die Lage zu versehen, seinen Kursstand zu heben, ohne daß aber dadurch de» Stand des Pfund Sterling Schaden erleiden dürfe. Lloyd George wird auch seine grobe» Plane zur ^*Etu»g Europas darlcgcn. die nach Befürchtungen französischer Kreise darauf HInanölanscn würden, alle fran zösischen Hoffnungen ans die Zahlung weiterer Gold milliarden durch Deutschland zn Nichte zn machen und »nr die Naturallieferungen ansrccht zu erhalten. Dafür würde Lloyd George ans die Rückzahlung der französischen Schulden Verzicht leisten. Das Echo an der Seine. tSlaner Drahtbertait der ,.D r e o d ». Nachrichtens Paris, 5. Jan. Der Sonderberichterstatter des „Temps" widerspricht der Mitteilung von der morgen zn erwartenden groben Rede Llond Georges nnd erklärt, da'; die gestrige Unterredung zwischen Llond George und Briand etwas Derartiges nicht voraus sehen lasse. Nach dem „Temps" wird sich Lloyd George in seiner Rede nur mit den deutschen Zahlungen beschäftigen, nin den Wünschen Frankreichs in dieser Hinsicht zu entspreche». Da- Set wird er dem Wunsche Ausdruck geben, das; die An gelegenheit i n c i n e m F r a n k r H. ch g ü n st i g e n S i n n e entschieden werde. Bisher allkeilige Befriedigung. London. 5. Jan. Eine Exchange-Meldung besagt: Bis her sei keinerlei llebereinkunst bezüglich des Programms der Konferenz des Obersten Naies erzielt morden. Lloyd George, der der Ansicht sei. das; d°c Frage der Reparation vom wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas abhängc, möcksie diese Frage gern an die Spitze deS Pro gramms gesetzt sehen. Briand stelle sich jedoch aus einen anderen Standpunkt, und bestimmte Meldungen aus Cannes besagen, Briand sei von seiner gestrigen Unter redung mit Lloyd George sehr befriedigt. Er habe erklärt, n-an sei vorwärts gekommen, und seiner Ansicht »ach werde man die Grundlagen für ein neues Europa legen. Auch Llond George habe durchblicken lassen, das- er non dem Ergebnis der gestrigen Unterredung befriedigt sei. — Außerdem wiro noch aus Eannes gemeldet, rn Kon- ferenzkretien hege man die auf besLmmte Jnsormanoiien begründete Zuversicht, daß. wenn ein Plan für die sinan zielte Neuordnung Europas von Llond George und Briand aufgestellt werde, die Bereinigten Staaten sich bereitertiären würden, mitzuwtrken. iW. T. B.f EineErklSruna des enqttschenSchahkanzlers Paris, 8. Jan. Der englische Schatzkanzlcr Hvrne er klärte dem Bertrctcr der „Daily Mail", das; in Eannes die Frage entschieden werden müsse, ob Deutschland tatsächlich vor der Gefahr des Zusammenbruches stehe oder ob es die Alliierten zu betrügen versuche. „Daily Mail" schreibt, das, die Engländer sich ans der Konferenz bemühen würden, Zahlungömvdalitaten in einer Weise fcstznsctzcn, daß so wohl die Verbündeten dadurch vollkommen befriedig» würden, als auch die gemeinsame» industriellen Interessen Europas vor Schaden bewahrt blieben. Jedenfalls seien die Engländer entschlossen, in Eannes das entscheidende Gefecht in der Ncparatioiisgeschichtc zu schlagen. Englands Bedingungen für ein Defensivbündnis mit Frankreich. (Eigner Drahtbericht der „DreSdn. Nachricht« »".I Cannes. 8. Jan. Hier verlautet gerüchtweise, daß Briand noch immer ein D c f e n s i v b n n d n i S mit England abzuschließen wttnfck>e. England werde jedoch zur Vorbedingung eines solchen Vündr/.sscs machen, daß Frank reich zu Land« teilweise, zur Sec vollständig abrüstc und insbesondere die Unterieebootwafse aufgede. Amerikanische Einflüsse sollen in Eannes am Werke sein, die England veranlassen, für die Durchführung ö'.escs Projektes ein- -zntretcn. ^. Die Umwanölung -er belgischen Prior'M in Aaiurailieferungen. lGlgner Drahtbericht der „D-e»dn. Nachrichtens Cannes, 5. Jan. Unmittelbar nach Eintreffen deö Alnauzminijters Toumer sowie der französischen Abordnung hatte Briand eine erste Unterredung mit Doumcr. Um 11 Uhr fand eine Zusammenkunft zwischen den Ministern statt, au der für Frankreich Doumer und Lonchcur. sür England Worthiugton Evans und Robert Horuc und sür Belgien TheuniS und Jaspar tcilnahmen. Man sprach über das Abkommen der ftinanzkonscrcnz vom IS. August und über die belgische Priorität. Diese erste Besprechung dauerte nur 10 Minuten. Ihr folgte kurz daraus eine zweite, an der dieselben Persönlichkeiten und diesmal anch der italienische Vertreter teilnahmen. Für de» Nachmittag war eine neue Besprechung der französischen, englischen und belgischen Minister auberanmt. an der anch di, Italiener teilnahmen. Dabei wurde wiederum über die Reparationösrage gesprochen. Mau glaubt, dasi die belgische Abordnung in der Frage der 1 Priorität zwar nicht nachgegebcn habe, dasi sic aber als Ersatz für diese Natni allieiern igr» an> etzmcn n:!le. Mau spricht davon, dasi diese in Eiscnbahnmaierial und in Eisen und Holzhäuser » sür den belgischen Kongo be stehen sollen. Die belgischen Minister haben, wie vcrlankct, aus Verlangen des belgischen Königs in diesen» Sinne ent schiede». Die -rutsche Antwort an Sie NexarMons^ Kommission. Berlin, 3. Jan. Wie W. T. B. erfährt, hat die Deutsche Kriegslastcnkonnnission am I. Januar abends der Rcparationskommission eine Note Überreicht. Darin wird die U e b c r in i«t e l n n g der Antwort zu den von der Rcparationskommission in ihrer Note vom 2. Dezember auf geworfenen Frage» angckündigt. Im übrigen wird die An nahme auogcdrückt, dasi mit Rücksicht ans den Zusammen hang der in der Note der Repara.'ionskommission vom 1V. Dezember gestellten Fragen mit den den Gegenstand von Besprechungen des Obersten Rates bildenden An gelegenheiten die deutsche Regierung ans keinen Widerstand stoben werde, wenn sic sich gegenwärtig weiteren Aenßerun- gcn zu diesen Angelegenheiten enthält. sW. T. B.j Amerikas Rat für Europa. London, 8. Jan. Tie „Times" meldet ans Washington: Amerika werde seine Vertreter i» Eannes haben Viel werde von ihren Beobachtungen abhängen. Wenn Europa sich nicht in erster Linie selbst helfe, sei es unmöglich, das; Amerika Europa »else. 'Nach Ansicht der amerikanischen Ne gierung nnd des amerilanischen Volkes müsse Europa zwei Tinge ohne Zeitverlust tun. Es müsse de» Streit über die deutschen Reparationen beenden und seine L a n d r n st n » g e n auf das Friedcnsmaß herab setzen. Die China-Zölle. Paris, 8. Inn, Nach einer Havas - Meldung aus Washington sollen Spanien. Tenischland und Rußland, die an der Frage der chinesischen Zölle nilercisicrt sind, aui- gcfvrderi werden, an der zu bildenden i n te rnariv-- nal e n Z v kl k o m m i s s i o n tcilzunehmen. iW. T. B.) Krassin über -ie IlnzulängUchkeil -es Wirrschaslskonsorliums. London, 8 Jan. Kraffst; bat sich gegenüber einem Ver treter der „TimeS" über den Plan ausgesprochen, ein inter nationales K a p i! a I i st e n k o n s o r t i u m n?.t einem Kapital von 20 Millionen Pfund Sterling zu gründen, das Rußland wieder ans die Beine Helsen soll. Er bezeichne, den Plan als durchaus unzureichend, nm die Be dürfnisse Rußlands n'i'rklich zu befriedigen. Es iet zurzeit für Rußland sehr schwierig, irgendwelche unmittelbaren Garantien zu geben, die als Sicherheit kür den internatio nalen Handel dienen könnten, io lange der Im Innern des Landes bestehende Zustand nicht durch formelle Frie de n s ve rträge anerkannt sch. Die Frage der Rege lung- des Handels mit Rußland müsse auf eine breitere in'ernaticmalc Grundlage gestellt werden. Rußlands Be dürfnisse seien zu groß, nm von . einer Privatgruppe be- lriedigt zu werden. Das Interesse der Alliierten für Rußland. (Eigner Drahtücr > cht a c r .,D r e A d n. Nachrichten"! Eannes, 6. Jan. Wie wir hören, hat Briand den Prä sidenten der sra-"ösisch"n Gewerk-stastslon,Mission, Jonhanx, um seine Ansicht über die S v w j c t r c g i c r u n g gc- i-eten. Demnächst sollen sich gewisse englische, französische und sonstige alliierte Persönlichkeiten nach Moskau begeben. Ausweisung Awalssf-Dsrmondls. Berlin, 8. Jan. A m a l v s f - B e r m v n d t. der seiner zeit au der Spitze deutsch-russischer Formationen '.m Balti kum tampste, ist durch Verfügung vom 16. Dezember mst Frist bis 17. Januar aus Berlin ansg-ewiese» worden. Seit Weihnachten erscheint hier ein Wochenblatt in deutscher und russischer Sprache „Rodina" sHcimati. als dessen Heraus geber P. M. Awalofs zeichnet. Das Washingtoner Marine-Abkommen. (Eigner Drahivcrich ' der ..D r e « b n. Nachrichte n".i Washington, 8. Jan. Das Marsticabkvmmen, das kurz vor seiner Fertigstellung steht, wird folgende Artikel ent halten: 1. Bestimmungen Uber die Einschränkung der Tonnage, des Kalibers der Geschütze und die Zahl der Schlssscinheiten erster Klasse. 2. Bestimmungen über den Ersatz dieser Ein heiten nach einem sür jede Macht ausgestellten Programm. 3. Bestimmungen über die Flvgzeugbcgleit- schiffe. 1. Bestimmungen über die leichten K rcuzer. 8. Bestimmungen über die Anwendung der N n t c r s e e b o o I c und das Verbot, Handelsschiffe zu Kriegszwecken zu verwenden. Das Abkommen wird ferner Vestimmnugen über die Verwendung von Bomben im Luftkriege ent halten und bestimmte Regeln für den Ban von Schissen aus Privatwcrstcn sür Rechnung fremder Staaten anfstellen. Bestimmungen über die künftige .Kriegsführung sollen ebenfalls erlassen werden, namentlich über die Krtegs- sührung gegen solche Mächte, die das Abkommen nicht unter- etchnei haben. Auch die Aufstellung der Geschütze an Bord er Einheiten erster Klasse soll geregelt werden. Ferner wird das Abkommen Richtlinien über die Einberufung periodischer Konferenzen geben, die Abänderungen an den Bestimmungen des jetzt abzuschließcndcn Vertrages vor nehmen könnten. Das Abkommen ist so weit vorgeschritten, das; das Marinekomitee wahrscheinlich heute eine Sitzung abhaltcn kann. Man spricht auch von einer Vollsitzung der Konferenz am Freitag oder Sonnabend. Unabhängige und Mehrheirssozialisken. Die Unabhängigen sind seil der Trennung von den Mehrheitssozialisten ihres vereiniawtc» Daseins nie recht froh geworben. Ihr Gemüt blieb gespalten und zog sie immer wieder zurück nach der alten Gemeinschaft, wenn sie sich auch des Prinzips halber zunächst spröde stellten und so taten, als sei das Band zwischen ihnen nnd der großen Partei sür immer zerschnitten. Als dann lN20 ans dem Parteitage in Halle die .Kommunisten absplitterten, lastete das Gewicht der Einsamkeit noch schwerer als vorher an( den unabhängigen Eigenbrötlern nnd immer hänsigcre > Licbeöblicke flogen hinüber zu den ehemaligen Genossen, l immer heißere Sehnsuchtsscuszer zitierten hin zu den frühere» Weggefährten. Auf Seiten der Mehrheitssozialdemokraie» blieb man gegenüber solchen deutlichen .Zeichen einer un ausrottbarcn Anhänglichkeit selbstverständlich nicht un gerührt, um sv weniger, als dort von Anfang an die Ueber zeugung norgehcrrscht hatte, daß alte Liebe nicht rosten könne nnd daß die Rücksicht aus die „Einheitsfront des Pro- letariatS" schließlich alle Hemmnisse überwinden und die im Grunde ihres Herzens beiderseits nacheinander Schmachten den wieder zusammenführen werde. Daß die Unabhängigen auf jeden Fall bei der Mehrheitssozialdemokratie offene Arme finden werden, darüber ließen die Aenßernngen der mehrheitssozialistischen Führer in der Partcipresse keine Zweifel übrig. Sv stehen die Dinge im Angesicht des Leip ziger Parteitages der Unabhängigen, der am Sonntag i« Leipzig eröffnet wird. Die Presse beider Richtungen hat sich bereits längere Zeit vor dem Zusammentritt des Parteitages mit der Eint- gungssrage eingehend beschäftigt und ein Neberblick über die verschiedenen Auslassungen ergibt das Bild, daß die mehc- heitSsozialistischcn Organe überwiegend günstig urteilen während die unabhängigen Blätter zurückhaltender sind, weil sic nor dem Radikalismus ihres linken Flügels Dampf Habel». Der rechte Flügel der Unabhängigen, der unver kennbar mit einem unwiderstehlichen JmpnIS der Einigung entgegenstrebt und non Hilferding und Brcitscheib geführt wird, fühlt sich gegenüber dem robusten Gebaren des unter der Fuchtel von Crispien und Lcdcbour stehenden linken Flügels augenscheinlich ziemlich unbehaglich nnd pendelt „parteilos zwischen Krasr und Willen" hin und her. Die Mehrbeitösozialistcn haben sich alle Mühe gegeben, die , schwankenden Nccbtsunabhängigcn aufzumnntern und ihnen die Vorteile der Einigung in den rosigsten Farben auS ^zumalcn. Der ReicbstagSpräsidcnt Paul Lobe erklärt im „Vorwärts", die bisherige Taktik der Unabhängigen könne lediglich dazu dienen, die gesamte Arbeiterbewegung ab wärts zu bringen. In der gegenseitigen Ergänzung aber, in dem verständigen Zusammenwirken werde beiden Teilen ebenso sehr wie der Gesamtheit genützt Die Mchrhctts- partei werde dadurch einen Zuwachs von tüchtigen Theore tikern und Praktikern erhalten, sie erbe einen gewissen Fonds von Vertrauen, den die Unabhängige Partei im Auslände zweifellos erworben habe. Tic Unabhängigen wiederum kämen aus einer hossnnngslosen Mittelstellung heraus, die weder ihrem rechten, noch ihrem linken Flügel behage. Vor allen Dingen aber würde die Einigung beider Richtungen in Deutschland ein wichtiger Schritt zur inter nationalen Einheitsfront der Arbeiterklasse werden, die an gesichts der bevorstehenden Internationalisier»»« des Groß kapitals als eine Vorbedingung künftiger Erfolge erscheine. Vom Standpunkt der psychologischen Erkenntnis de; Sozialdemokratie ist in Sen Auslassungen LöbeS besonders interessant der Hinweis auf die internationale Wirkung des ZusammenschlusscS. Man denke: in demselben Augenblick, wo ein französischer Sozialist erklärt, daß in Frankreich selbst die Kommunisten eingefleischte Nationalisten seien, und wo fast in aller Herren Ländern die gesamte Arbeite; bewcgnng sich stramm aus den Boden der nationalen Inter essen stellt, bedient sich der Präsident des Deniichen Reichs tages als Lockmittels gegenüber den Unabhängigen der ab- getakelten Phrase von der Jnternationalität der Arbeiter schaft und sucht den Unabhängigen damit zu schmeicheln, da,- er als eine für die Mehrheitssoztalisteii besonders emp schlensmertc Eigenschaft das Vertrauen hervorhebt, das sich die ehemaligen Parteigenossen ansgerechne, im Auslände errungen hatten! Für die psychologische Einstellung der Mehrheitssoziatdemotrattc ist noch eine weicere Acnßerung bezeichnend, die sich im Hamburger „Echo" sindct und darin gipfelt, daß den Mchrhcitssozialisten „weit näher als der Gedanke einer Koalition mit der immer noch in prrva, kapitalistischer Jntercsscnwahrnchmnng befangenen Volks Partei auch beute noch die Wiedervereinigung mit der Un abhängigen Sozialdemokratischen Partei stehe". Aus diese; Ossenherzigkeil ist zu ersehen, da» sic Z-ialilionsfragc zum mindesten von einem Teile der Mehrhctisivzialdemokratie nicht in dem Sinne einer loyalen, innerlich gern gewährten Mitarbeit mit den bürgerlichen Parteien zniammcn zum Wöhle des Ganzen aufgefaßt wird, sondern daß noch immei die Anschauung Anllana sindei, wonach das Zusammen wirken mit den bürgerlichen Parteien sür die Svzialdemn kratie lediglich ein notwendiges Nebel sct, von dem sie sich so bald als möglich befreien müsse. Die Mehrheitssozinl- demokratie kann sich von der Vorstellung nicht frei machen, daß sic Hernien sei, tu der Regierung dcS neuen demokrati schcn Deutschlands eine führende, beherrschende, alle anderen Parteien überragende Rolle zu spielen, und da die Bürger lichen diesen durch nichts begründeten Anspruch keinesfalls zugebcn können, sondern auf der Einordnung der Sozial demokratic in Reih und Glied bestehen müssen, io schweift das sozialdemokratische Sehnen immer aufs neue zu der Bereinigung mit den Unabhängigen hin, um bei den zn