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Netteste Setting -e» Le-trt» > >>>«««»" ^> — DerantworlllcherRetxckleur: Va»IJe-«e. — Druck und Verlag- Earl Yeh« tn Divpowiewel»«. Mittwoch den 5. Oktober 1921 87. Jahrgang Nr. 233 SV« Dieses »last errlhött die amtlichen Bekamamach«-« -er «mlshmmtmaanschafi,-es Amtsgericht» m»- -es StaStrats zu Dippol-tsmal-e ,,mii r »«»,», «MWreiK M«t.oadrüch^M^°b^ bogen. — Einzeln« llimmnem LO Pf. — Fernlprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. L. »em ei ndeverbands-Girv Konto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12S4S. Weitzeritz-Zeilung TageszeUung im» Anzeiger siir Dippvlöiswawe, Schmiedeberg «.» MW NmimMM 8«rikMes Wpmthl ick. Die Ausgabe des amerikanischen Weizenmehls erfolgt künftig auf besondere Mehlausweise, die bei den VoUdrot- Kmt»a diesen angegliedert sind. Die Kinder im l—S. Lebensjahr erhalten den Mehl- ausweis gesondert. Die UMLarvsitt »iüö jedesmal bis «pü'.STlev« 8«MI- Gdsvü g»r 4 tim »välgouäso »rot V»rß»rßML»Ätr»aw». brstmsltz dl« 8 18 81. bei einem Kleinhändler oder einer Konsumvereinsfiliale zur Lsdl- KlwüsvUsl» »orumoläo» Die Kundenlisten find von den Verkaufsstellen »püt»«t«v» »m tolgsuüsn Aovtsg, «r«t- wkKg dl« Iv 18 81. der Ortsbehörde vorzulegen. Nur fristgemäß eingereichte Kundenlisten können bei der Verteilung berücksichtigt werden. Die Verteilungen und deren Höhe werden auch weiterhin betannigegeben. Kl Auf Bescheinigungen der Ortsbehörden darf Mehl nicht mehr verabreicht werden. Nr. 573 Br. -er kowmiw»lv»rd»uck vlppotcktrvslck«, am i. io. l92l. Aus Blatt 20 l des Handelsregisters, die Firma Richard Martin in Kreischa betr., ist heute eingetragen worden: die bisherige Inhaberin Margarethe Hedwig verw. Martin geb. Trabert ist ausgeschieden. In das Handelsgeschäft sind als persönlich haftende Gesellschafter eingetreten die Kaufleute Johannes Hermann Roßberg rind Paul Ernst Starke, beide in Kreischa. Die Gesellschaft ist am I .Juli 1921 errichtet worden. 1 ä. Reg 626/21 r? Lwtrgvrivdt Vlpp^ä1»«ü'ck», den 27. Sept. 1921. 3V jähriges Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr lNVerndorf.Z^^^ Pas Gedenkjahr des 25 jährigen Bestehens der Freiw. Feuer wehr Ulberndorf fiel mitten hinein in die Kriegszeit. Ein großer Teil der Kameraden stand im Felde, Feste zu feiern war man in jener Zeit nicht geneigt, man verschob die Feier, wie man hoffte, auf bessere Tage. Inzwischen jäyrte sich der Gründungstag nun zum 30. Male. Und wenn auch nicht in lautem Jubel, so beging öle Feuerwehr diesen Tag doch in frohem Gedenken treubewährter Pflichterfüllung im Kreise Herbeigeeiller Freunde und Kameraden. Rach einem Kirchgang sämtlicher Mitglieder und eines großen Teiles der übrigen Gemeindeglieder am frühen Sonntagmorgen fand um 11 Uhr gemütlicher Frühschoppen in der .Haltestelle' patt. Zwischen 2 und 3 Uhr nahten von allen Seiten Festteil nehmer, Berbandswehren und geladene Bereine, die dann um 3 Uhr zu einem Festzuge durch den festlich geschmückten Ort stellten. Fast jedes Haus, trug Gutrlanden- und Kranzschmuck, ein Beweis dasür, daß die ganze Gemeinde Anteil an dem Feste nahm. Von 4—« Uhr schloß sich ein Kommers an, der mit einem Musikstück und Begrüßungsworten des Hauptmanns der Iubel- wehr und gleichzeitigen Gründers, Herrn Pretsch, eingeleilet wurde. Hierauf nahm Herr Gemelndevorstand Schmieder das Wort. Er beglückwünschte die Wehr zu ihrem Jubelfeste, dankte Ihr für den dem Orte jederzeit gewährten Feuerschutz, dankte aber ganz besonders auch den Herren Hauptmann Pretsch und Schmiedemeisler Winter, zwei alten Haudegen, die die Wehr in ihrer jetzigen Gestalt zusammengeschmiedet haben. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er der Wehr ein Geschenk von 500 Mark, das sofort von anderer Seite, die nicht genannt sein will, auf 2000 M. erhöht wurde. Bestimmungsgemäß kann die Wehr iiber die anfallenden Zinsen nach eigenem Ermessen verfügen. Herrn Hauptmann Pretsch wurden persönlich 100 M. überreicht, außerdem wurde er in besonderer Anerkennung seiner Verdienste zum Brandmeister ernannt. Größere und kleinere Geldgeschenke wurden der Wehr dann noch von verschiedenen Seilen darge bracht, ein Zeichen welch reicher Zahl von Gönnern sie sich er freuen kann, einer Zahl, wie sie manch große Wehr nicht hat. Der Iugendverein .Drei Tannen' beglückwünschte ebenfalls die Wehr und ihren Hauptmann und überreichte diesem als Zeichen der Dankbarkeit ein Ehrenbeil. Die Festrede hielt Herr Lehrer Riecke—Ulberndorf. Auch er gedachte in ihr der großen Ver dienste Pretschs und WinterS, nicht minder aber auch der steten Dienstbereitschaft und Opferwilligkeit aller Mehrleute. Der Be- ijAEvorsteher, Herr Branddirektor Müller—Schmiedeberg be- alückwünschke die Mehr im Namen des Bezirksverbandes. Er freute sich, daß Herr Pretsch trotz seiner 71 Jahre noch so eifrig im Dienste des Feuerwehrwesens arbeitet, wünschte ihm alles Gute für die Zukunft und überreichte ihm die Litze für 30 jährige Dienst zeit. Herr Kommandant Reichel—Dippoldiswalde sprach, nachdem von anderer Seite die Schnelligkeit der Wehr bei Feuersausbruch lobend hervorgehoben worden war, den Wunsch aus daß die Wehr erstarken möchte durch Anschluß recht vieler junger Leute. Zn der Jugend liege die Zukunft auch der Feuerwehren, ^in Bei tritt bisher Fernstehender könne der Feuerwehr nur zum Vorteil gereichen. Mit Verlesen des Festberichtes durch den Feldwebel, Herrn Winter, der nur Gutes berichten und heroorheben konnte, daß die Wehr 22 mal zu Bränden ausgerückk sei und hierbei mehrere Male die erste Prämie erhalten habe, fand der Kommers feinen Abschluß. Ruch einer photographischen Ausnahme der Wehr und -er Gemeinderattmitalieder folgt« der Ball, der in echter Feuerwehr-Fröhlichkeit verlief. , Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Bel der Volkszählung 1871 — also vor SO Fahren — hatte Dippoldiswalde 3001 Einwohner, 1837: 2203, 1840: 2450, 1843: 2521, 1646: 2610, 1848: 2722, 1852: 2835, 1855: 2864, 1858: 2826, 1861: 2881, 1864: 2825 und 1867: 2884 (1837, 1840, 1852 und 1855 einschließlich der damals hier verquartterten Garnison). — Altenberg hatte 1871 2250 und Glashütte 1678 Einwohner. Die Entwicklung war also eine recht verschiedene. — Das schöne Wetter, das nun schon so lange anhielt, scheint seit gestern Montag umschlagen zu wollen. Nachdem es schon nachmitags ganz unbedeutend geregnet hatte, ist heute völlig bedeckter Himmel, und auch die Wettervorher sage kündigt Regen an. — Der Kartoffelernte würde es allerdings nur förderlich sein, wenn das sonnige Wetter noch einige Zeit anhielt. — Wie bereits mehrmals mitgeleilt, wird am kommenden Freitag im Gewerbeverein die Reche der dieswinter- ltchen Vorträge mit einem Lichlbtldervortrag von Fräulein Kottmann über .Die deutsche Donau vom Schwarzwald bis Wien' und voraufgehenden Märchen-Llchtbtldervortrag für die Kinder eröffnet werden. Es hieße Bekanntes immer wiederholen, wenn wir über die Rednerin und ihre wunder baren Lichtbilder noch Worte verlieren wollten. Wer ihren Vortrag im vorigen Fahre besucht hat, ist noch heute davon begeistert, und wem dies damals nicht möglich war, hat sicher so viel erzählen gehört, daß er nicht versäumen wird, diesmal zu kommen. — Herr Sparkaffengegenbuchführer Georgi ist zum Sekretär des Stadtrechnungsamtes Auerbach, seinem Helmatsorte, gewählt worden und wird in nächster Zeit Dippoldiswalde verlaffen. — Am Mittwoch werden die Stern-Lichtspiele mit einem Schauspiel .Stiefkinder des Glückes' und einem zweiten ernsten Stück .Die am Wege sterben' aufwarten. — Die Gewinnliste der 3. sächsischen Landes-Wohlfahrts- Geldlotterie liegt in unserer Geschäftsstelle zur Einsicht nahme aus. — Da der von der Volksbibliothek in der Bürger schule bisher benutzte Raum notwendig zu Unterrichtszwecken gebraucht wird, mußte die Bibliothek weichen. Wie bekannt, wurde ihr von den städtischen Behörden im Rathause ein Raum angewiesen. Heute Dienstag wird nun der Umzug dorthin bewerkstelligt werden, und wird dann von morgen Mittwoch an zu den übliche,! Zeiten die Bücherausgabe im Rathaus, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. !8 erfolgen. Das zur Verfügung gestellte Zimmer eignet sich für die Zwecke der Bibliothek sehr gut, läßt ihr auch noch die Möglichkeit, sich zu vergrößern, -was andernorts nicht gegeben war. Möchte der Volksbibliothek in dem neuen Heim ein recht langer Aufenthalt beschieden sein und hoffen wir, daß sie dort die gleich hohe Lcserzahl wie in der Bürgerschule findet. — Die Fälle vön Maul- und Klauenseuche haben sich in Sachsen im letzten Monat leider wieder etwas vermehrt: Während am 31. August in 12 Gemeinden 21 Gehöfte ver seucht waren, waren dies am 30. September 35 Gemeinden mit 63 Gehöften. — Für den Verwaltungsbezirk Dippoldis walde waren die entsprechenden Zahlen 2, 2 und 2, 3. — Neue Po st Karten kommen jetzt in den Verkehr mit aufgedruckker neuer Marke und mit dem Vermerk, daß der Papierpreiszuschlag 5 Pf. beträgt. Die Marke ist zwar neu, aber geschmacklos, wie alle alten und neuen deutschen Poskmarken. Die Postkarkenmarke ist ziegelrot und mit einem Federzug umschlossen. Links von der Zahl 40 leuchtet die Sonne des Glückes und des Friedens über dem Deutschen Reiche, dem es jetzt so gut geht, und der Vertreter der wirk lich guten alten Zeit, der Postillon, reitet auf einem Pferd im, Stile der erzegbirgischen Spielwaren durch die gesegneten Fluren. — Den Gipfel der künstlerischen Geschmacklosigkeit, den Inbegriff des überspanntesten Futurismus stellt die aller neueste Briefmarke des Deutschen Reiches, die 20-^-Marke dar. So etwas von Häßlichkeit gibts unter allen derzeitigen und eingezogenen Briefmarken nicht wieder! Da hat man nur das eine Wort: .Pfui Teufel!' — Der Verein der Klein- und Mittelrentner Sachsens schreibt dem Telunion-Sachsendienst, daß er auf seine Ein gabe vom 23. August an die beiden sächsischen Landesfinanz ämter wegen Milderung der Bestimmung des Reichsnot- opfergesehes für die Sicherheitsleistung bei bewilligten zins losen Stundungen vom Landesfinanzamt Dresden folgenden Bescheid erhalten hat: .Der Erlaß des Herrn Reichsmini sters der Finanzen vom 28. Zuni 1921 ist den Finanzämtern des hiesigen Bezirks erst tn neuester Zett bekannt gegeben worden. Ls ist nunmehr zu erwarten, daß den Vorschriften des Erlasses allenthalben nachgegangen wird und unnötig» Härten bei Bewilligung zinsloser Stundung vermieden werden. Sollte man trohdem in einzelnen Fällen Grund zur Beschwerde zu haben glauben, so wird anhelmgegeben, diese Fälle unter genauer Darlegung des Sachverhalts dem Landesfinanzamt vorzutragen.' Schmiedeberg. In einer Versammlung der streckenden Arbeiter wurde nach der .Dr. Volksztg.' auch Bericht über Verhandlungen im Ministerium erstattet.. Damach verlangen die Unternehmer Abbruch des Streiks, worauf die Aus sperrung zuückgenommen werden soll. Alsdann soll darüber verhandelt werden, ob es möglich sei, noch weitere Zugeständ nisse zu machen. Der Kommission, die wegen der Kartoffel- Teuerung bet der Amtshauptmünnschaft vorstellig wurde, ist mitgeteilt worden, der Bezirksausschuß habe Kartoffelpresse nicht festgesetzt. Um aber doch noch eine Verbilligung der Kartoffeln zu erreichen, wolle die Amtshauptmannschaft tn einer Eingabe an das Wirtschastsministerium auf dle unge rechtfertigte Höhe der Preise und die damit nicht schritt haltende Entlohnung der Arbeiter und Beamten Hinweisen. Altenberg. Der Kantoren- und Organistenverein der Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen hielt am 28. und 28. September tn Altenberg seinen gutbesuchten Vereins tag ab, dem am 27. September eine Dertreterversammlung des .Landesvereins der kirchenmusikaltschen Beamten Sachsens' in Dresden vorangegangen war. Die Hauptver sammlung unter dem Vorsitz von Kantor Fähnig (Hilbers dorf) fand am Mittwoch vormittag im Hotel zur Post statt. Dazu waren als Ehrengäste Pfarrer Pollack (Fohnsbach) in Vertretung des Ephorus, sowie Bürgermeister Fust und Pfarrer. Schille als Vertreter der Stadt- und Kirchgemeinde erschienen. 3m Mittelpunkte der Beratungen stand der interessante Vortrag des Kantors Polenz (Chemnitz), der an der Hand geschichtlicher Rückblicke über .Neue Wege zum liturgischen Ausbau unserer Gottesdienste' sprach. Nach mittags 6 Uhr hörte man ein unter der Leitung des Kantors Noack stehendes wohlgelungenes Konzert in der Etadtkirche. Darbietende waren hier außer dem freiwilligen Kirchenchor die Herren Gottfried Hofmann-Stirl, Karl Grosch und Alfred Stier (Instrumental-Trio), sowie Sickert (Tharandt) Orgel, und Noack (Altenberg) Gesang. Der folgende Tag war in der Hauptsache verschiedenen Ausflügen gewidmet. Kreischa. Schneidermeister Melzer hier ist zum stell vertretenden Standesbeamten ernannt worden. — Sein Vor gänger, Gemeinde- und Sparkassenkassierer a. D. Böthig hat das Amt 36 Fahre verwaltet. — Beim hiesigen Standesamts kamen im Monat Sep tember 7 Geburtsfälle (2 ehel. männl., 3 ehel. und 2 unehel. weibliche), 2 Aufgebote, 8 Eheschließungen und 2 Sterbe- sälle zur Eintragung, unter letzteren der Todesfall vom Maschinenarbeiter Karl Paul Matysik, Maschinengewehr- Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 242, ge fallen am 20. August 1918 bei Nouvron (Frankreich). Dresden. Dem Landtage sind zwei Regierungsvor lagen zugegangen. Ein Gesetzentwurf betrifft die Neuwahlen in den Gemeinden und bestimmt, daß in solchen Gemeinden, die mit anderen in Etngemeindungsverhandlungen stehen, die Neuwahlen bis zum 31. März 1922 hinausgeschoben werden können. Die zweite Vorlage enthält einen Gesetz entwurf über die Eingemeindung selbständiger Gutsbezirke. — Von der Dresdner Kriminalpolizei wurde der Kauf mann und Generalvertreter des .Klante-Konzern', Otto Fenhsch, festgenommcn. Er steht im Verdacht, Gelder in be trächtlicher Höhe unterschlagen zu haben. — Am kommenden Mittwoch beginnt unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Seifert die 5. diesjährige Tagung des Schwurgerichts Dresden. Die Verhandlungen sind bis Frei tag den 21. Oktober angesetzt. Zur Aburteilung kommen je einigemal Kindesmord und Mordversuch, ferner Totschlag, mehrfach Zeugenmeineid, Lohnabtreibung und schwere Ur kundenfälschung. Weiter ist ein größerer Falschmünzer- Massenprozeß gegen den Gasthofsbesiher und Pferdehändler Emil Max Glas aus Zinnwald vorgesehen, der sich mit sechs weiteren Angeklagten wegen der Herstellung von Tausend markscheinen zu verantworten hat. Eine Anzahl der Ver handlungen finden unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Großschirma. Auch die Landwirte unseres Ortes haben für die Unbemittelten Kartoffelmengen zur Verfügung ge stellt. So hat das hiesige Rittergut allein 100 Zentner ge stiftet, während die übrigen Landwirte entsprechende Mengen lieferten, so daß annähernd 200 Zentner bereit stehen, von denen die Armen unentgeltliche Zuweisung erhalten. An