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.. »üg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend werPllWS- Nd Aazeizeilstl Im Falle I)ö!;erer Gewalt (Krieg od. sonst, isgsnowolchor Störungen Les Betriebes der Zeitung, der Lieferanten od. d. Befördernngs« Einrichtungen) hat der Bezieher Leinen Bn- suruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Z eitung od. aus Rückzahlung d. Bezugspreises. Der Bezugs-Preis wird am Ersten jeden Monats bekanntgegeben. Die .Ottendorfer Zeitung' erscheint Witt- wachs und SDnnaböitds. Anzeigen werd«, a» den ErscheimmgO«« Li, ^Ltetzeu, vormittag, 1» tÜp m »4» BeschSst,st«L« erbet »a. Di« Festsetzung de, Anzeigen-Preis», wird bei eintretender Änderung et»« Nummer bekanntgrgebeu. Jeder Anspruch auf NachlaL «Ätscht, mm« der Auzeigru-Betrag durch Klag« et»4 «»»««» werde» mutz »d« »«« dm Anstragg«« i« Kontur, gerät. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 20 Freitag, den 7- März Gemeinde-Giro-Konto Nr. 11L. 23. Jahrgang. können. Auch die Badehose ist dabei ein Hindernis, weil Mrchermachrtchte« der letzte Preimaskenbaü veranstaltet wurde, der einen wahren Massenbesuch aus Sachsen aufmies. Warnsdorf mit der Richtungen zur Heimfahrt benützen. Auch die großen Saal feste fanden Besucher nicht nur aus den Nachbarorten Warns dorfs, sondern bis aus Zittau und Neugersdors-Ebersbach her. Sie alle finden, daß sich im „Böhmischen" sehr gut leben läßt, und es wird ihnen gern Gastfreundschaft gewährt. Ein Beweis, wie toll die Vergnügungswut ist, gab die Tat sache, daß z. B. am letzten Sonnabend in Warnsdorf 23 Veranstaltungen angemeldet waren. Rumburg. Ein 20 jähriger Mädchen aus dem Wallfahrtsorte Filippsdorf besuchte ihren Vater in Görlitz und lernte dort einen griechischen Kaufmann kennen, einen weltgewandten Menschen, der der Unerfahrenen alle Himmel und natürlich auch die Heirat versprach. Diese Woche sollte in Georgswalde Hochzeit sein, alles war bereit, die Braut harrte in Schleier und Kranz, der noble Hellen« aber sandte ein Brieschen, daß er nicht kommen könne. Die Braut ver- fiel in Krämpfe, denn inzwischen hat alle« den Schwindel durchschaut. Zittau. Einen gräßlichen Tod fand an der Bahn strecke zwischen Georgenthal und Morgenstern bei Reichen- berg der 49 jährige Arbeiter Anton Lang. Dieser hatte die Bahnstrecke, um früher nach Hause zu kommen, unbefugter weise betreten. Al« plötzlich in einer Kurve der Zug vor ihm auftauchte, wollte er rasch die Böschung hinaufklettern, aber die angehäuften Schne-masien gaben nach, und so rutschte Lang, den sicheren Tod vor Augen und ohne daß er und der Zugführer er hindern konnten, langsam in die rollenden Räder, die den Unglücklichen zermalmten. Schirgiswalde. Als am Dienstag vormittag di« Ehefrau de« Fabrikanten Ruß sich zum Frühzug nach dem Bahnhof begeben wollte, glitt fie auf der Bachstraße aus und stürzte dabei so unglücklich auf den Hinterkopf, daß fie be wußtlos liegen blieb und gegen Mittag, ohne das Bewußt sein wiedererlangt zu haben, verschied. Leipzig. In der Nacht zum 3. März find in einer Wohnung in der König-Johann-Straße rin 26 jähriger Lagerist und ein 13 jähriger Realschüler, Onkel und Neffe, durch Gasvergiftung umr Leben gekommen. Um Platz zur Meßvermietung zu schaffen, benutzten beide die Küche als Schlafraum. Durch einen unglücklichen Umstand hat sich in der Nacht der sehr locker fitzende Verbtndungsschlauch zwischen der Gaszuleitung und dem Kocher von der Gasleitung ge löst, so daß das Gas ungehindert ausströmen konnte, da weder der Hahn an der Zuleitung noch der Haupthahn der Wohnung awz Gaszähler abgesperrt war. Die Mutter des Aelteren erwachte durch den Gasgeruch, kam aber mit ihrer Hilfe zu spät. Mittweida. Einen „Stierkampf" erlebte man dieser Tage hier. Auf dem Güterbahnhof hatte sich beim Ausladen eines Transportes Zuchtrinder eine Kuh losgerissen. Sie nahm die Flucht in der Richtung nach Frankenau und irrte die ganze Nacht über auf freiem Felde umher. Am anderen Morgen tauchte die Kuh in Königshain und Alt mittweida aus und nahm ihren Weg wieder nach Frankenau. Dort machten sich etwa 50—60 Personen auf die Beine, um da« Tier einzusaugrn. Kampfbereit stellte es sich aber zur Wehr und ging auf jeden Mann los, der ihm zu nahe kam; mehrere seiner Angreifer stieß es mit den Hörnern von fich. Es wurde dann versucht, die Kuh unter Anwendung eines Seile« einzusangen. Sie wurde dadurch immer erregter und verfolgte schließlich einen der Angreifer, der durch eine Haselnußhecke flüchtete. Dabei verstrickte fich die Kuh mit den Hörner in der Hecke. Nur durch schnelle« Zufaffen eine« Gutsbesitzer« gelang e«, da« Tier zu fesseln. Zwickau. In der Nordstraße, wo im Vorjahre schon ein Kind durch Grfimsteile, die von einem Hause herunter- gestürzt waren, schwer verletzt wurde, hat fich jetzt ein ähn licher Unfall ereignet. Von einem Hause Ecke Osterweth- straße brach Hausabputz nieder und traf «tuen 14 jährigen Schulknaben so unglücklich, daß er einen Gchädelbruch und eine Gehirnerschütterung erlitt, und besinnungslos sortge- tragen werden mußte. Der Hausputz, der noch nicht allzu alt war, scheint bei dem strengen Froste in den vergangenen Wochen gelitten und fich jetzt infolge des Tauwetterr gelöst zu haben. gerade die Muskeln des Hüstegürtels der gründlichsten Uebung bedürfen." Es sei ein heiliges Naturerlebnis, wenn ein junger Mensch im Freundeskreis in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten die Kleidung ableat und sich seiner Körper- lichkeit bewußt wird. Einer der Berliner Anführer der Jung lehrergruppe im Bunde entschiedener Schulreform«, Adolf Koch, wird als praktischer Vertreter dieser Nacktkultur ge- priesen und verteidigt. Das sei ein Weg, meint die Lsipz. Lehrerzeitung, unsere Jugend zu freiem Menschentum zu erziehen. „Diese und ähnliche Wege müssen trotz aller Hindernisse beschritten werden, wenn wir unserem Volke aus- wärts helfen wollen." — Nachdem die Leipziger Lehrer- zeitung den Stein der Weisen gefunden, weiß man nun wenigstens, wie Deutschland endlich au« seinen Elend, seiner Verrohung und Sittenlosigkeit wieder emporgehoben werden kann. Dresden. Zu dem schon gemeldeten Raubüberfall im Hause Struvestraße 33 ist noch zu berichten, daß als Täter zwei Personen in Frage kommen. Diese find schon einige Tage vor der Tat im genannten Grundstück ein. und ausgegangen und haben erklmt, daß ste Beamte des Woh nungsamtes sein. Si- müßten dort Wohnungen aurmessen. Bei der Gelegenheit haben fich die Täter oriEert. — Die am Mittwoch vergangener Woche verhafteten 66 Kommunisten sind sämtlich wieder freigelaffen worden. Freital. Die Direktion der Gußstahlhütte Döhlen hat gestern vormittag die gesamte Belegschaft ausgesperrt. Die Aussperrung erfolgte, weil die Arbeiterschaft den ge fällten Schiedsivruch ablehnte, de- eine zwölfstündig? Arbesis- schicht Vorsicht, wobei eine vocksr-üende Schicht, die acht Stunden nicht Meisch-eiten darf vorgesehen ist. Freital, ^on dem Notgelde der S adt Freital find 5861 l/z Billionei oder 5861*/, Goldmark nicht wieder eingelöst w roen. Entweder find fie von S mmlem zurück- gehalten worden ich- verlorengeganqen. Boa der. Scheinen zu 200000 b ö 2 Millionen Mark find mehr als neun Zehntel r^cht ringrlöst worden. Von den Scheinen von 5 bis 50 Millionen Mark wurde mehr als die Hälfte zurück behalten. Uebec neun Zehntel des auSaegebenen Notgeldes wurden von den Scheinen zu 20 und mehr Billionen ein- gelöst und auch von den kleinsten Notgeldscheinen über 500 nno 1000 Mark. Heidenau. In letzter Zeit find hier viele Personen besonders auch Kinder, von der bekannten Grippekrankheit betroffen. Im allgemeinen sind die Erkrankungen gutartig verlaufen. Kamenz. Am Dienstag morgen 4 Uhr brach im Kesselhaus der Lößnitztal-Trxtil-Gesellschaft ein Schadenfeuer aus, durch welches das Dach des Maschinenhauses zerstört wurde. Der Schaden ist nicht bedeutend, sodaß Entlassungen von Angestellten und Arbeitern fich nicht nölig machen. Dis Entstehungrursachs ist unbekannt. An der Brandstätte hatten fich zahlreiche Schaulustige eingefunden, da infolge der nächt lichen Stunde die Gefahr größer aussah als ste in Wirklich keit war. Sebnitz. Aus der Tschecho-Slowakei kommer täglich 15—20 Wagen Holz hierher, die nach den Kohlengruben von Lugau-Oelsnttz befördert werden. Teilweise geht das Holz auch in die sächsischen Papierfabriken. Die Transporte stammen aus den vom Nonnensraß heimgesuchten Wal dungen aus der Gegend von Rumburg, Schluckenau und Zeidler. — Die Vergnügungswut in den böhmischen Grenzorten. Seit Jahren kannte man keinen solchen Besuch der Ballver anstaltungen und Feste wie dieses Jahr, seit die Goldmark alle Pforten in Böhmen billig öffnet. Da in Sachsen die Maskenbälle verboten wurden, flüchtete alles, was diese Art Vergnügen sucht — und das waren nicht wenige — über die Grenze. I" den Grenzorten jagte ein Vergnügen da« andre und alle brachten großen Gewinn. In den Grenz städten Warnsdorf und Rumburg, von jeher wegen ihrer Lage viel von Sachsen besucht, waren Maskenbälle mitunter von 50 bi« 60 Prozent Sachsen besucht und auch die re el- mäßigen Tanzabende der besseren WeU wurden stark frequen tiert. Man prägte für diese Bälle den Namen „Sachsen bälle" und sprach von „Sachsensonntagsn". Ein solcher war wieder der Faschingssonntag, an dem -z. B in Warnsdorf OsrtticheH UNd GZchßschss. Vtten-«ikf Dtkilta, d-n 6 März — Die Natur im März. Schon beginnt der Frühling die frostigen Bande des Winters zu lockern. In geschützten Taltiefen und auf übersonnten Hügeln schmilzt der Schnee dahin und die vom Frost zermürbten Schollen kommen zwischen seinen schmutzigen Resten zutage, die gebleichten Wiesengründe gewinnen grüne Kraft, die glänzenden Knospen lösen ihren harzigen Mantel oder die wächserne Winterhülle. Ja einzelne sprengen schon die braunen Schalenpanzer und gucken mit grünen spitzen Nasen hervor. Die Vöge! begrüßen die schneelose Zeit mit frohem aber noch schüchternem Ge zwitscher; fie brauchen nicht mehr junge Knospen anzupicken, wie auch die Hasen und Rehe nicht mehr harte Tannen- spitzen, Baumrinden und stachlige Brombeerblätter zu nehmen gezwungen sind, denn die frischen Hälmchen der Wintersaaten besonders des Kohler oder Rapses find lockerer. Den Land- Mann freut das nicht, aber die bald trockenen Schollen der herbstgepflügten Ackerbreiten lassen ihm keine Zeit zum Grübeln, denn die Frühjahrsbestellung hebt j-tzt lustig an, damit au« den braunen Schollen bald ein blühender Leben sprießt l - — Der 5. Zivilsenat des Reichsgerichts hat in einem Urteil vom 1. März die auf die Hypotheken-Aufwertung be züglichen Vorschriften der dritten Steucrnoiverorbnung grund- sätzlich al« rechtsgültig anerkannt. Es ist die« derselbe Senat, der vor einigen Wochen die viel erörterte Entscheidung Über die Auswertung der Hypotheken gefällt hatte. — Arbeitsgelegenheit für weibliche Arbeitsuchende. Mit Beginn der günstigen Witterung setzen die alljährlichen land wirtschaftlichen Vermittlungen wieder ein. Es find bereits jetzt sowohl für Sachsen, als auch für Sachsen-Anhalt eine größere Zahl offener Stellen gemeldet, sowohl für Einzel stellen, als auch für geschloffene Transporte. E« handelt fich Nur um Arbeitsplätze, die vor der Besetzung unter Berück- fichtigung der Erfahrungen aus den Vorjahren eingehend ge- Prüft worden find. Der Arbeitsvertrag und da« Arbeit«- verhältni« werden vom öffentlichen Arbeitsnachweis Dresden Und Umg. überwacht. In allen Fällen wird freie Wohnung volle Verpflegung und tarifmäßiger Lohn gewährt. Gesucht werden gesunde Frauen und Mädchen im Alter von 18 bis 40 Jahren. Auskunft erteilt die Fachabteilung für Land wirtschaft, Eingang Breitestrabe, täglich 12—3 Uhr. Alle weiblichen Erwerbslosen werden auf diese Arbeitsmöglichkeit besonders hingewiesen. — Die dritte Steuernotverordnung hat die Obligationen- steuer gebracht, die am 1. d. Ml«, in Kraft getreten ist. Sie wird für den hiesigen Bezirk vom Finanzamt Radeberg erhoben. Von ihr erfaßt werden nicht Schuldverschreibungen über Handdarlehen, sondern nur solche, die unter das Kapital- verkehrfteuergesetz fallen, also solche, die geeignet find, ohne Schwierigkeit ihren Besitzer zu wechseln, kurz die Gegenstand der Handelsverkehrs bilden können. Dabei ist noch Voraus setzung, daß sie verzinslich sein müssen. Erfaßt werden die Schuldverschreibungen, die seit 1. Jan. 1918 getilgt sind oder die Noch laufen. — Mittelelbe-Turngau DL. Auf dem 44. Gautag, der am Sonntag in Dresden stattfand und von 213 Abge- geordneten besucht war, wurde die Abhaltung eines Gauturn- sestes beschlossen und Meißen als Festort gewählt, ebenso ein Gauturnfest für die Turnerinnen, zu dem Radeberg er- koren wird. An Stelle des nach schwerer Krankheit am Donnerstag entschlafenen 1. Gauvertretrrs Herrn H. Flohr, den der Gau vor wenigen Wochen zu seinen Ehrengauver- treter ernannt hatte, wurde Herr Lehrer Seifert (G-M.) zum 1. Gauvertreter gewählt. — Die dem Landeskulturrat angeschloffenen tier züchterischen Landesverbände veranstalten am 26. und 27. März 1924 auf dem Pferdeausstellungsplatz in Dresden- Reick eine Tierschau, zu der über 100 Rinder, etwa 80 Schweine und etwa 80 Schafe angemeldet worden find. Die angemeldeten Rinder gehören ausnahmslos dem schwarz, bunten Tieflandsschlag an. Ein erheblicher Teil der Aus- stellungstiere ist verkäuflich. — Die Leipziger Lehrerzeitung (Organ de« Leipziger Lehrerveretn«) Nr. 7 vom 20. Februar 1924 verteidigt in einem Artikel „Freie Menschen-Nacktheit und Erziehung" die neuerdings beobachteten Nacktübungen von Lehrern und Schülern. Da« Blatt meint, die Nacktgymnastik müsse ge- pflegt werden. „Der Lehrende muß dabei jede Mu«kel am Körper de« Schülers beobachten und da« Spiel von Spannung und Entspannung verfolgen und beeinflussend und die Tanzfreudigen, die die ganze Nacht gedreht haben, Skin-» Nock ki, N»ß»Nnks ist Kakoi »in k>ink»^nia nn-is können die Arühzüge um 4 und 6 Uhr nach beiden , Freitag, 8 Uhr, alte Schule Bibelstuude mit Helferinnen. Strecke der sächs. Staatsbahn liegt günstiger als Rumburg l Vorbereitung.