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Wopauer« Tageblatt und Anzeiger W,ck«nbl-tt »a» Ssch-v-a -«d ^ai>«gang 8»n 28. DIrßol»»« 1988 N». 2SS A nzetpen preise: Die 4S mm breite Millimeterzeile 7 Pfg,; die VS mm breite Millimeierzeile tm Textteil 2b Pfg,; Nachlaßstassel 8 Ziffer» und Nachweisgebühr 25 Pfg zuzügl. Port» Va» „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werttäglich. MonatlBezugSprelS t.7uRM. Zustellgw. 20 Pfg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst., von den Boten, Da» -Zschopauer Tageblatt UNd A » » etg « r" ist daS zur Berössentlichuag der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannfchaft Flöha und de» «laütralS zu Zschopau behördlicherfeits bestimmt» Blatt «td enthält die amttichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. V, m.b. H. Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Lewzig Nr. 42S84— Fernsprecher vcr, 712 Zeitung für die Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, DMschthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porfchendork Jalahier MW seine PM ZllsWMWM M MWM MUMg - SArfer Verweis lNl die bWlliWistislhe Adreffe Vor mehr als zweitausend Vertretern aller Provinz- vrrbände des Mutterlandes und der Kolonien und einer großen Anzahl von Journalisten hielt auf dem radikal- sozialen Parteikongrest in Marseille der französische Mini sterpräsident Daladier eine Rede, in der er sich haupt sächlich mit der Außenpolitik beschäftigte und das Mün chener Abkommen rechtfertigte. Die Tatsache, so begann er, die alles übrige beherrsche, "ei die, daß der Friede, der verloren schien, gerettet wor den sei, und daß alle Probleme in Frieden gelöst werden müßten. Für die Tschecho-Slowakei sei die Lage, die sich ans dem Münchener Abkommen ergebe, der vorzuziehen, die heute bestehe» würde, wenn man den Krieg nicht ver mieden hätte. „Das Münchener Ereignis war ein Ereignis der Ver nunft. Und ich verstehe schlecht oder, wenn man will, ich verstehe allzn gut einen gewissen Feldzug, der sich gegen dieses Abkommen aüzeichnet. Hübe ich nicht das Recht, zu sagen» daß gewisse Leute, die Vertreter einer unduld samen Festigkeit waren und wieder geworden sind, die bis zum Kriege ging, in dem Augenblick, wo die Gefahren sich häuften und wo di« furchtbare Fälligkeit nur noch eine Frage von Stunden und Minuten war, nur noch den Be weis einer schwankenden Entschlossenheit abgelegt habe» — um nicht noch mehr zu sagen." Daladier wandte sich dann besonders den Kriegs hetzern in der 3. Internationale zu und erklärte: „Die unduldsame Heftigkeit der Kommunistischen Partei bat meine Aktion paralysiert. Die politische Haltung der Leiter der Kommunistischen Partei hat nicht zu einer Unter stützung, sondern zu einer Sabotage der Festigkeit der Ne gierung geführt." Zusammenarbeit mit Deutschland Das grundlegende Interesse Frankreichs, so fuhr Daladier fort, bestehe in der Aufrechterhaltung seiner eigenen Sicherheit. Aber die französische Sicherheit liege nicht nur ausschließlich in der Unantastbarkeit seiner Fest ¬ landsgrenzen. Frankreich wird bemüht sein, zu seinen alten Freundschaften neue Freundschaften und erneuerte Freundschaften hinzuzufügen, ob es sich nun um die Be ziehungen mit Deutschland oder Italien oder Ost europa handelt. Die Zusammenarbeit mit Großbritan nien schließt keine andere aus. Wir sind zu allen mög lichen Verständigungen bereit. Als ich in München das Herz des deutschen Volkes schlagen hörte, konnte ich nicht umhin, zu denken, wie ich cs mitten im Kriege in Verdun gedacht habe, daß zwischen dem Volk Frankreichs und dem Volk Deutschlands trotz aller Schwierigkeiten mächtige Gründe vorhanden sind zu gegenseitiger Achtung, die zu einer loyalen Zusammen arbeit führen müssen. Diese Zusammenarbeit habe ich immer nachdrücklich gewünscht. Beide Völker müssen ver stehen, daß es durch eine loyale Verständigung der Völker möglich ist, alle Probleme zu regeln. Das ist die Methode, die es gestatten muß, den Frieden zu erhalten. Der Ministerpräsident ging dann zur Innen politik über und beschäftigte sich mit den Schwierig keiten der Finanzen und der Wirtschaft. Schluß mit der Bankrottwirtfchast! Er teilte mit, daß dem Ausgabenhaushalt von 102 Milliarden für 1939 nur rund 66 Milliarden Einnahmen gegenüberstünden. 102 Milliarden Ausgaben im Vergleich zu einem Gesamtvolkseinkommen von 220 Milliarden! Diese Lage könne nicht länger andauern, sonst ginge Frankreich einem Bankerott entgegen. Die Ordnung in den Finanzen müsse wiederhergestellt und die Ordnung im Innern aufrechterhalten werden. Die Produktion und der Handelsaustausch müßten gehoben werden. Daladier ging hier wiederum mit den Kommunisten scharf ins Ge richt, die auch auf diesem Gebiet durch ihre Maßlosigkeit das Land der Gefahr aussctzten, daß es dramatischen Ge schicken dntgegengehe. Er, Daladier, werde aber keine solche, von einem rückständigen Geist belebte Politik dulden. „PmmüW der MMsiW" MelOm KabineltsWug in London - „Zn den nächsten Wochen neue Annäherung Ueber die letzte Sitzung des englischen Kabinetts, Vie am Mittwoch stattfand, berichtet das englische Blatt „Daily Mai l", daß die Frage der früheren deut schen Kolonien im Mittelpunkt der Beratungen gestanden habe. Ministerpräsident Chamberlain habe Bericht erstattet über die gesamte internationale Lage und über seine Politik der Befriedung, wobei die Bereinigung der Kolouialfrage einen wichtigen Teil dargestellt habe. Der bevorstehende Besuch des südafrikanisch»« Ver teidigungsministers Pirow, der von der britischen Regierung aufgefordert worden sei, nach London zu kommen, sei ein wichtiger Anfangsschritt in dieser Frage. Abschließend meldet der Korrespondent, „daß es in den nächsten Wochen zu einer neuen Annäherung an Deutschland kommen werde", der, so hoffe man, bald Beratungen über die hauptsächlichen ofsenstehenden Fragen folgen würden. Der britische Botschafter in Berlin, Nevile Hen- derson, der augenblicklich in London weile, habe Chamberlain einen langen Bericht überreicht, in dem er seine Ansichten über die deutsch-englischen Beziehungen niederlegte sowie über die Aussichten einer dauernden Verständigung auf der Grundlage einer allgemeinen euro päischen Befriedung. Lrd Salts« sagt: NerMdigung Der englische Außenminister Lord Halifax hat sich in einer Nundsunkanfprache an das amerikanische Volk gewandt, die wohl als eine Entgegnung auf die Hetzrede des englischen Politikers und Deutschenfeindes Winston Churchill auszusassen ist, der kürzlich über den Rundfunk zu den Nordamerikanern gesprochen hat. Lord Halifax erinnerte in seiner Ansprache an den Weltkrieg, dessen üble Folgen sich in den nachfolgenden Friedenszeilen noch be merkbar gemacht hätten, und erklärte, daß die große Kata strophe eines Krieges, wenn es auch Fälle gebe, in denen Krieg unvermeidlich Und richtig sei, wenn irgendmöglich abgewendet werden sollte. In der tschechischen Krise hätten die englische Regie- rung und ihr Premierminister durchaus richtig gehandelt. Niemand hätte die Tschecho-Slowakei vor einer Nieder lage bewahren können und kein Staatsmann hätte die in Versailles festgclcgten Grenzen der Tschecho-Slowakei wiedcrherstellen können. Die einzige Grundlage für einen Frieden, so fuhr Halifax fort, sei die Verständigung. London spricht von verechWen deutschen Forderungen Die Rede des englischen Außenministers hat in der englischen Oeffentlichkeit ebenso wie eine am gleichen Tage gehaltene Rundfunkrede Lloyd Georges große Beachtung gefunden. Dabei wenden sich die englischen Blätter gegen Versailles und die damalige Politik von Lloyd George. Die Vergeltung für die damals begangenen Fehler und die in den späteren Jahren verpaßten Gelegenheiten scheine, so schreibt beispielsweise die „Time s", in Form von gewaltsamer Auflehnung gekommen. England müsse nun die Lehre ziehen, und als Beweis für diese Erkenntnis habe man englischerseits dem deut- schcn Volke das zugestanden, was England für die be- rechtigten Forderungen des d^eutschenVol. keö halte. * Tie römisch-katholischen Bischöfe Eng lands haben dem Ministerpräsidenten Chamberlain in einem Telegramm für seine erfolgreichen Bemühungen für die Sache des Friedens ihren tiefsten Dank ausgesprochen. Feuer britischer Marineminisier Lord Stanhope Nachfolger Duff Coopers Wie am Donnerstag in London amtlich bekannt- gegeben wurde, ist Lord Stanhope als Nachfolger von Duff Cooper zum Ersten Lord der Admiralität ernannt worden, während der bisherige Lordstegelbewahrcr Earl de la Warr den Posten Stanhopes als Erziehungs- Minister iwernimmt. Für den verstorbenen Dominion- minister Lord Stanley ist bisher kein Nachfolger ernannt worden. Wie von gut unterrichteter Stelle verlautet, wird Kolonialminister Malcolm MaeDonald gleichzeitig die Geschäfte des DominionmlnisterS führen. Daladier rief dann seine Lanosleutc dazu auf, zu verhindern, daß „die täglichen Intrigen, die Ohnmacht des Parlaments, die häufigen Regierungskrisen und die mangelnde Regierungsstabilität, die auf dem Leben der Nation lasten", eines Tages das Volk dem gegenwärtige» demokratischen Regime entfremden könnten. Die Rede des Ministerpräsidenten wurde immer wieder durch stürmischen Beifall unterbrochen. Mittler Mischer» HM Dhrung Zum 41 Geburtstag von ^r. Ov^bbe's Am 29. Oktober vollendet oer Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr Joseph Goebbels sein 41. Lebensjahr. Für das nationalsozialistische Deutschland ist der Geburtstag dieses Vorkämpfers der Partei immer ein besonderer Gedenktag. Jeder National sozialist ist dann dem Reichsminister besonders nahe in (Presse-Hoffmann, Zander-MnltiplexK.) f der Erinnerung än die durchkämpfte Vergangenheit. Dann erstehen noch einmal vor seinem Auge all die Wahl kämpfe, die Dr. Goebbels als Reichspropaganda leiter der NSDAP, organisierte, dann klingen noch einmal die kühnen Wahlparolen der Partei in den Ohren, die Dr. Goebbels mit hinreißender Beredsamkeit in bro delnde Massenversammlungen schleuderte, dann erinnern wir uns so manchen schlagfertigen Witzes, der die Gegner heftig traf und die Anhänger und Freunde in Helle Be geisterung versetzte. Und dann vergleichen wir das Heute mit dem Gestern und denken daran, wie noch vor 12 Jah ren in der Berliner Presse einmal zu lesen war: „Ein ge wisser Herr Goebbels, man sagt, er käme aus dem Ruhr gebiet, produziert sich..." Wenn jemand damals diesem Schreiberling gesagt hätte, daß aus diesem „gewissen Herrn Goebbels" einmal ein Minister des neuen Deutschen Reiches werden würde der die Geschicke unseres kulturellen Lebens -u betreuen, Volk und Füh rung in engster Verbindung zu halten und die Brücke zwischen dem Willen der Partei, der ja der Wille des Staates ist, und dem Volksgenossen zu schlagen hat, dann hätte er sicherlich hämisch gegrinst Ueberall im Reiche haben sie den Doktor kennengclernt und immer dort gefnnden, wo es am wildesten herging. Seine Kühnheit und sein geradezu übermenschlicher Wille haben Dinge vollbracht, die die Welt für unmöglich hielt. Seine Willenskraft ist uns alle» Vorbild geworden. Er Hai sich als Meister in der Formung und Lenkung der Menschen erwiesen, ob es Männer der Faust oder der Stirn waren, er wurde der Mini st er der künstle- risch schaffenden Menschen, der Männer von der Presse, von Bühne und Film, der Betreuer der Musiker, der Bildhauer, der Schriftsteller, der Maler und der Funkschaffcnden. Sie alle Hai er in dem gleichen Geist erzogen wie einst die Kumpel tm Ruhrgebiet und die Männer der SA. So hat er einen neuen Typ geformt, bei dem Gesinnung und Leistung zusammcnwachsen. An seinem Geburtstage wünscht das deutsche Volk dem Reichsminister Tr. Goebbels, daß er weiterhin das scharfe Schwert seiner Propaganda, sein mitreißendes Organisationstalent und seine nimmermüden Mittel der Volksausklärung im Dienste der Bewegung und des deut schen Polkes handhaben möge wie bisher.