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Amtsblatt Jnirrat«, «eich« vel d« bebrütenden Lust«-« det Blattes ein» sehr »kt» sam« Verbreitung ftnde«, »erden mit 10 Pf»- di» SpaltenMe »der ver« Raum berechnet. — Ta bellarische und eomplieirt« Inserat« mit entsprechen dem Aufschlag. — Eiim» fandt, im redaktionelle« Theile, di« Spaltens« „Weißeritz-Ztitun», «scheint wöchenttich drei, mal: Dienstag, DonnerS- laa und Sonnabend. — Preis vierteljiihrlich 1A « Pfg-, zweimonatlich 8t Pfg-, einmonatlich 42 Pfa. Einzelne Nummer« Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. fiir di- Königliche Umtshauptm-nilsch-st AiWoldiswalde sowie Umtsgerichie und dv ' zu Arppoldrswalde und Mauensiem Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithnk in Dippoldiswalde. 858,353 M. 74 Pf. in Sa. vereinnahmt, dagegen 608,016 M. 62 Pf. Rückzahlungen in 4305 Posten, 3,143 „ 56 „ Zinsen an Einleger, 211,465 „ — „ Kapital-Ausleihungen, 12,095 „ 10 „ für gekaufte Werthpapiere, 22,350 „ 11 „ abgelieferte Ueberschüffe vom Jahre 1888, 4,518 „ 10 „ Verwaltungsaufwand, '184 „90 „ Insgemein, 861,773 M. 39 Pf. in Sa. verausgabt worden. Sparmarken ü 5 Pf. sind 21SS Stück verkauft worden; 1185 Stück waren Ende Dezember 1888 in den Händen der Sparer verblieben, in Sa. 3335 Stück. Davon sind 2030 Stück im Jahre 1889 an die Kaffe zurückgegeben worden, während 1305 Stück in den Händen der Sparer verblieben sind. : — Geschäftsbericht vom Dezember 1889 des hiesigen Vorschuß-Vereins. Einnahme: zurückgezahlte Dar lehne 29965 M. Spareinlagen 5290 M. An Vor schüssen wurden ausgeliehen 28642 M. Spareinlagen zurückgezahlt 12028 M. — In der letzten AuffichtS- rathssitzung konnte man mit den für dieses Jahr er zielten Umsätzen zufrieden sein. Die zu deckenden etwaigen Verluste aus dem Reservesond find nur zwei kleine Betrüg? pon zusammen 188 M., — zu danken ist dies der eifrigen und umsichtigen Leitung des Ber- waltungsrathes und des Vorstandes, welche in jeder Weise bemüht sind, die Interessen des genannten Ver eins zu wahren. SeiferSdorf. Kirchennachrichten auf das Jahr 1889. Geboren: 77 (45 Söhne und 32 Töchter), darunter 7 todte und 6 uneheliche Kinder. Konfirmirt: 45 (24 Knaben und 21 Mädchen). Aufgeboten: 25 Paare; davon getraut 18 Paare. Gestorben: 67 (43 männliche und 24 weibliche); darunter 11 Ehe männer, 4 Ehefrauen, 8 Wittwen und 7 Wittwer. Kommunikanten: 1774 (824 männliche und 950 weib liche), darunter 33 Hauskommunikanten. Naundorf. Hier hatte, wie alljährlich, Herr Rittergutsbesitzer Otto auf Naundorf wieder einige sechszig Kinder, darunter 14 Konfirmanden aus Naun dorf, Sadisdorf und Niederpöbel, zur Christbescheeruna in's Schloß einladen lassen. Nach dem Gesänge: „O du fröhliche, o du selige rc." und nach einer kurzen Ansprache des kinderfreundlichen Gebers erfolgte die Leitung an die von der ordnenden Hand der verw. Frau Kästner bezeichneten Plätze, wo im Lichterglanze des Christbaumes außer Stollen, Aepfeln, Nüssen, Pfefferkuchen, allerhand nothwendige Kleidungsstücke, Kinderspiele rc., je nach Alter und Bedürfniß, und für die Konfirmanden Stoffe zu den Konfirmandenkleidem als Geschenke zum Empfange bereit lagen. Möchten die erfreuten Beschenkten me vergessen, daß ein ge sitteter Lebenswandel, wie in der Ansprache betont wurde, der beste Lank ist. , 56. Jahrgang. Sonnabend, den 4. Januar 1890. Deutsche und Czechen in -Wen. Der Nationalitätenstreit in Böhmen hat sich all gemach aus einer inneren Angelegenheit dieses Kron- landeS zu einer für ganz Oesterreich bedeutungsvollen Frage herausgebildet und an Heren Wettergestaltung nimmt man hier überall ein sich immer mehr steigerndes Interesse. Gerave jetzt ist diese Frage wieder bren nend geworden, da auf Anregung und unter Ver mittelung der österreichischen Negierung wieder neue Ausgleichsverhandlungen zwischen den Deutschböhmen und den Czechen begonnen haben und das Ministerium Taaffe arbeitet mit Hochdampf, um durch dieselben endlich einmal die bis jetzt immer vergeblich erstrebte Verständigung beider Volksstämme herbeizusühren. Die Regierung will der Ausgleichskonferenz, zu welcher die Vertrauensmänner des deutschböhmischen und des czechischen Volkes am 4. Januar in Wien zusammen treten, ein förmliches Programm vorlegen, auf dessen Boden ein praktischer Ausgleich beider Nationalitäten ermöglicht werden soll und dem Vernehmen nach kommen die betreffenden Negierungsvorschläge den jahrelangen Wünschen und Forderungen der Deutsch böhmen in der That wesentlich entgegen. Besonders gilt dies von der deutscherseits geforderten Zweitheilung des Prager Oberlandesgerichts, sowie des Landesschul- und des Landeskullurrathes für das Königreich Böhmen, auch soll das jüngst vom böhmischen Rumpflandtage beschlossene Sprachengesetz wieder aufgehoben und noch sonstigen Beschwerden der Deutschen in Bezug auf die Sprachensrage entgegengekommen werden. Die Deutsch böhmen hätten demnach allen Grund, den bevor stehenden Ausgleichsverhandlungen mit mehr Zuver sicht als sonst entgegenzusehen, denn noch niemals hat sich ihren berechtigten Forderungen die Regierung des Grafen Taaffe zuvorkommender erwiesen wie diesmal und außerdem zeigte die Zurückweisung, welche Graf Taaffe dem czechischen Verlangen der böhmischen Königskrönung jüngst im Reichsrathe zu Theil werden ließ, daß man selbst in den Wiener Negierungskreisen die nationalen Aspirationen der solange verhätschelten Czechen als zu weitgehend findet. Aber deutscherseits geht man — dies bekunden alle vorliegenden Berichte — trotzdem nur mit einer gewissen Resignation, mit keineswegs zuversichtlichen Erwartungen an die aber malige Versöhnungsaktion mit den czechischen Lands leuten und der negative Ausgang, welchen bislang noch alle Ausgleichsversuche genommen haben, macht jene resignirte Stimmung allerdings erklärlich. Denn wenn es zum Treffen kam, so suchten sich die Czechen immer wieder um die den Deutschen zu machenden Zugeständnisse herumzudrücken, sie kamen da mit aller hand Klausetn und Vorbehalten angerückt, welche alle den Deutschen etwa auf dem Papier bewilligten Kon zessionen in Wirklichkeit illusorisch gemacht haben würden und die Erkenntniß von dieser czechischen Doppelgängigkeit veranlaßte denn schließlich auch die deutsch-böhmischen Abgeordneten zum konsequenten Fernbleiben von dem Prager Landtage. Ob die Czechen nunmehr aber wirklich ohne Hintergedanken und beseelt von dem ernstlichen Wunsche nach einer endlichen Verständigung mit den Deutschen in die Vergleichsverhandlungen eintreten werden, wird sich ja bald zeigen; die Deutschen bieten jedenfalls auch jetzt wieder aufrichtig die Hand zur Versöhnung, nur kann man ihnen nicht zumuthen, von den Forderungen, auf denen sie behufs nachhaltigen Schutzes ihrer Nationalität gegenüber der anschwellenden czechischen Hochsluth bestehen müssen, etwas nachzulassen. Auch Graf Taaffe scheint jetzt die Berechtigung der Forderungen der Deutschböhmen endlich anzuerkennen und steht wohl zu hoffen, daß er zu Gunsten derselben seinen ganzen Einfluß bei den Czechen aufbieten wird, üm so mehr, als mit der Erreichung des deutsch- czechischen Ausgleiches die Taaffe'sche „Versühnungs politik" einen ersten großen Erfolg zu verzeichnen haben würde. Zunächst muß indessen immer wieder abgewartet werden, wie die Czechen auf der Wiener AuSgleichSconferenz austreten, erst dann läßt sicheln einigermaßen sicheres Urtheil über daS muthmaßllche Ergebniß der Verhandlungen fällen. «Lokates «nd Sächsisches. Dippoldiswalde, 3. Januar. Gestern fand unter den üblichen Formalitäten die Einweisung und Ver pflichtung der neuen Mitglieder zuerst des Stadt raths- und dann des Stadtverordnetenkollegiums durch Herrn Bürgermeister Voigt statt. Nach längerer An sprache seitens des letzteren wurden die neu in das Stadtrathskollegium eintretenden Herren Kaufmann Reichel, Kaufmann Oskar Näser und Schuldirektor Engelmann mittelst Eidesleistung, sowie der wiederge wählte Apotheker Herr Rottmann mittelst Handschlags verpflichtet, sodann aber der nach 25 jähriger dem städtischen Gemeinwesen gewidmeter Thätigkeit aus tretende Stadtrath Herr Uhrmacher Bucher feierlich entlassen, indem ihm bei dieser Gelegenheit ein pracht voller Photographieständer mit den Bildnissen der Ende 1889 fungirenden Kollegiumsmitglieder als Zeichen der Dankbarkeit mit Worten ehrender Anerkennung von Herrn Bürgermeister Voigt überreicht wurde. Mit sichtlicher Rührung dankte der Gefeierte und erflehte im Gebet Gottes besten Segen auf die Stadt und ihre Vertreter. In das Stadtverordnetenkollegium trat new nur Herr Schneidermeister Heinrich oon. ein. Da der bisherige Vorsitzende, Herr Rentier Wendler, wieder ge wählt worden war, das Kollegium also zur Zeit ohne Spitze war, so fand nach der Verpflichtung der neu-, bez. wiedergewählten Mitglieder sofort auch die Wahl des Vorstehers und seines Stellvertreters mittelst Stimmzettel statt. Zum Vorsteher des Kollegiums wurde abermals Herr Wendler und zu seinem Stell vertreter Herr Lohgerbermeister Albin Ulbrich gewählt. Aus der von Herrn Bürgermeister Voigt gegebenen Uebersicht über den Stand der städtischen Kaffen heben wir nur hervor, daß der Gesammtumsatz bei hiesiger Sparkasse im Jahre 1889 1,720,127 Mark betragen hat. Ein gemeinschaftliches Mittagseffen, an welchem auch eine Anzahl städtischer Beamter theilnahmen und bei welchem es an Trinksprüchen nicht fehlte, sowie ein Ausflug nach Kipsdorf und Abendbrot im Bahn hofsrestaurant machten den Beschluß des Tages, dem für alle Betheiligten nun eine lange Reihe arbeitsreicher Tage folgen wird. Leider waren mehrere Mitglieder der Kollegien durch Krankheit (Influenza) an der Theil- nahme verhindert. — Wegen Erkrankung mehrerer Lehrer an unserer Stadtschule mußten die Weihnachtsferien bis Dienstag, den 7. Januar, verlängert werden. Hoffen wir, daß bis dahin die Störung beseitigt und es möglich sein wird, die Arbeit zu beginnen und stetig fortzuführen. — Unsere geehrten Leser sind gewöhnt, die Sonn abendnummer unseres Blattes mindestens im Umfange von sechs Seiten zu erhalten, während wir heute ihnen nur vier Seiten bieten. Der Grund dazu ist ein so außergewöhnlicher, zur Jetztzeit aber so natür licher,. daß er eigentlich selbstverständlich ist. „Das hat mit ihrer Tücke die Influenza gethan." Auch unter unserem Setzer-Personale hat dieselbe arge Lücken gerissen und können wir zu unserem Leidwesen unsren Verpflichtungen gegen unsere Leser nur mit Mühe Nachkommen. Indem wir deshalb die Nachsicht derselben in Anspruch nehmen, versprechen wir, in kurzer Zeit das Versäumte durch vermehrten Lesestoff nachholen zu wollen. — Die nächste Nummer unseres Blattes gelangt Montag (Hohes Neujahr) Abends zur Ausgabe. — Am nächsten Montag, nach beendigtem Vor mittagsgottesdienste, findet die Ergänzqpgswahl des hiesigen Kirchenvorstandes statt. An dieser Wahl töitnen, wie wir nochmals wiederholen wollen, nur diejenigen sich betheiligen, welche sich in die Wahlliste» haben eintragen lassen. — Aus dem Kirchenvorstande scheiden diesmal aus: für die Stadl: PrivatuS Lom matzsch, Vorwerksbesitzer Jäckel, Postmeister Franke, Lehrer omvr. Dreßler, Schuldirektor Engelmann (letz terer freiwillig); für Elend VorwerkSbefitzer Zimmer; für Ulberndorf PrivatuS Ranft und für Oberhäslich Gutsbesitzer Nitzsche. Sämmtliche Ausscheidende sind wieder wählbar. . Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monate Dezember v. I. 924 Einzahlungen im Betrage von 69,769 M. 80 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 345 Rückzahlungen im Betrage von 55,882 Mark 27 Pf. Ueberhaupt sind im vorigen Jahre 663,103 M. 12 Pf. Einlagen in 8810 Posten, 84,100 „ — „ Kapital-Rückzahlungen, 110,975 „ 42 „ Zinsen, 175 „ 20 „ Insgemein,