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Erfcheinungstage: Dienstag, Donnershag, Tonnadend. Bezugspreis Monatlich 1.10 K! tinschl. Trägrrlohn. Im Falle .höherer Gewalt? (Krieg oder sonstiger Störungen des Betrieb« der Zeitung, der Lieferanten oder der Beför-erungseinrichtungm) hat der Be- tieh« keinen Anspruch aas Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung d« Bezugspreis«. - " Ottendorfer Zettum Lokalanzeiger und Änzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder deren Raum S All« wettae M« Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahm« bi« spätestens 9 Uh« mittags d« Erscheinungstag«. Für Fehler in durch Fernsprech« aufgegeben« H» zeigm übemehmen wtt Heine Verantwortung. Jed« Anspruch «f Nachlaß «Acht At Klag« od. Konkurs. Kt«s« 8«tt««- veröffentlicht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde za Ottendorf-Okrilla ««d de» Finanzamt«» M «adoidooW. Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlich« Anzeigenleiter: Hermann Rühl«, Ottendorf-OktlL» Postscheckkonto: Leipzig 2S148. . - Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla Mi Nummer 24 s-mms: 231 - Sonntag, den 24. Februar 1935 DA. 1.3s 40s 34. Jahrgang Kertsches und Sächsisches. Vttrndorf-Dkrilla, am rz. Februar ^15. Dern'saus,vcls für Gartenaussührende und Gartenpflege« Wir die Landesbauernschast Sachsen mitteilt, werden Dlnifsausweise für alle Gartenausführenden (Gartengestal- >»r, Landschaftsgärtner) upd Gartenpfleger ausgegeben. Jeder, der in Zukunft gärtnerische Arbeiten für Dritte aus führt, ohneimBesitzdes Berufsaüsweifes zu sein, wird als Schwarzarbeiter betrachtet Und behandelt wer ben. Es ist Pflicht jedes Garten- und Grundstücksbesitzers, bei Vergebung gärtnerischer Arbeiten Mtzustellen. ob der Auftragnehmer -im Delitz eines gültigen, von der zuständi gen Kreisbauernschaft ausgestellten Berufsausweises ist. - Falsche Vermessungsingenieure Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Dresden teilt wit: In letzter Zeit smd in Dresden, Chemnitz und Zwickau kn,verholt Schwindler aufgetreten, die sich als Vermessungs ingenieure der Reichsautobahnen ausgaben und in größeren Geschäften unter. Darlegung gefäkWgr Bestellzettel Meßin- strument« uvd photographische Artikel sich aushändigen ließen unter dem Boraeben, dtze Bezahlung der Rechnungen crjoige durch die Reichsautobähnen, Oberste Bauteilung st, Dresden. Einer dieser Betrüger tritt unter dem Namen Rudolf Schindler, Ingenieur beim Vermessungsamt der Reichsautabahnen, auf. Es wird, davor gewarnt, sich mit Personen, di« chÄ Dertretungsberechtigung nicht einwand? srei nachweisen können, in Geschäfte einzulassen. Rückfahrkarten d«r Kraftwagenverwaltung zur Leip- Ziger Messe Anläßlich der Leipziger Frühjahrsmesse gelten die noch Leipzig gelösten Rückfahrschein« Ler Staatlichen Kraft« Wagenverwaltung vom 28. Februar bis einschließlich U. März 1985. ' - Dar wertvollste SkadtwappenH Bereits.zehn Tage nach Beginn der Nagelung der sächsischen Kreis wa ppen Fü r bas WHW ist bei dem Gau beauftragten für den Gau Sachsen Laserst « rouvenagelte Wappen einaetroffenI Dies«: Leistung voll brachte einer der. tteinsten sächsischen Kreise, der Kreis Rochlitz! 3188 große und kleine Nägel wurden verMendet; » an 10 bis zu 15^-^ würden von der opferfreudigen- Bevölkerung des Kreises Rochlitz für die Nägel gezahlt, Als zweiter. oLllbenagestes Wappen wurde das des Greises Flöha .gemeldet. In einer einzigen Stadt, in Zschopau, ist dieses Wappen mit ebenfalls rund. 3000 Nägeln innerhalb einer Woche benagelt worden. Ein schöner Beweis dafür, daß der Gedanke der Wappennagelung für bas WHW opferfreudiges Verständnis gesunden hat. Innenminister vr. Fritsch in Lhemnih Der Sitzung des Haushaltsausschusses der Stadt Chem- ditz, wahrscheinlich der letzten Sitzung dieses Ausschusses unter der Herrschaft der sächsischen Gemeindeordnung, wohnte auch Innenminister Dr. Fritsch bei, der die Wich tigkeit der unbedingten Klarheit und Wahrheit des Haus- boltspians in den Vordergrund stellte. Dem Minister wurde bekanntgegeben, daß «S auch diesmal, freilich unter streng- ner Durchführung von vielerlei einschneidenden Sparmaß- bahmen, gelingen werde, den nächsten Haushaltsplan zum Ausgleich zu bringen. Innenminister Dr. Fritsch besuchte vuch »je Hauptseuerwache und erinnerte die Wehrmänner vn den Geist der Kameradschaft, der besonders auch inner- boib der Feuerwehr herrschen, müsse. Hierauf begab'-sich der Minister zu den Wandererwerken in Schönau, um dem Werk die Glückwünsche Zum fünfzigjährigen Bestehen aus- Lusprechen. .. . . Dresden. Ein Kind in der Elbe ert r u n r e n. «n der Kaimauer zwischen der Albert- und Earolabrücke lpielten mehrere Kinder, tz»n-d«n«n .der dreijährige Lothar Ehmke im Eifer des Spieles an den Böschungsrand lief bnd in di« Elbe stürzte. Sein dreizehnjähriger Bruder sprang sofort? nach, tonnte aber infolge der starken Strö mung nicht Helsen und geriet in Gefahr, ebenfalls zu ver- uuken: ein Schiffer und ein Fußgänger konnten ihn.recht- Mig hrrausziehen. Der jüngere Bruder wurde abgetrieben Und ertrank. <' - Vitna. Auslandswerbung für die Säch sische Schweiz. In der Gebietsausschußtagung des ^ondesverkehrsverband« Sachsen im Gebiet der Sächsischen Schweiz wurde beschlösset, auch in dieiem^mmsr aus den Berliner Untergrunvbahnhösen mit Grohplakaten zu wer ben. Ein Plakat der Sächsischen Schweiz wird neu gedruckt und aus den Bahnhöfen der Reichsbahn zum » Aushang kommen. Soweit die Mittel erlauben, soll erstmalig bin« Zeitungswerbung in^Holländ durchgesithri Werden. Die Mästung eines wiickungsvvllen Müsstelsimasstückes, Lft Drucklegung einer Wanderkarte sockst die^ Anfertigung voll ^'egelmarken wird-geprüft, - ... . r c . . 7 Saar-Feiern in den Schulen Der Anordnung des Reichs- und preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung entsprechend wird auch in allen Schulen Sachsens am 1. März, 9 Uhr vormittags, der Rückkehr der Saar in einer kurzen und würdigen Feier gedacht werden. Der Unterricht fällt aus. Nach einer Verordnung des Sächsischen Volksbildungsmini sters sind die für diesen Tag angesetzten Prüfungen auf einen anderen Tag zu verlegen. Unveränderter Tilgungssah für Baudarlehen Nach einer im Sächsischen Verwaltungsblatt veröffent lichten Verordnung des sächsischen Ministers für Arbeit und Wohlfahrt bleibt es für die im Rechnungsjahr 1926 aus Anleihemitteln gewährten Staatsdarlehen und für die in den Rechnungsjahren 1926 bis 1929 aus Auswertungssteuer mitteln gewährten Darlehen des Wohnungsbaustocks, für die bestimmungsgemäß nach Ablauf von fünf Jahren der Tilgungssatz aus 2 v. H. erhöht werden sollte, auch für das Rechnbngsjahr 1935 bei dem bisherigen Tiigungsiatz von 1 v. H. jährlich. Dies gilt auch für die Sonderbaudar lehen für kinderreiche und tuberkulosegefährdete Familien, Kriegsbeschädigte, Landarbeiter, Wirtschaftsheimstätter und Umsiedler. Den Gemeinden und Bezirksoerbänden wird bringend empfohlen, hinsichtlich der von ihnen aus Auswer tungssteuermitteln gewährten Baudarlehen in gleicher Weise zu verfahren. Soweit Gemeinden und Bezirksverbände Baudarlehen gewährt haben, die aus Staatsanleihe- oder Wohnungsbaustockmitteln stammen, dürfen sie im Rech nungsjahr 1935 keinen höheren Tilgungssatz als 1 v. H. und keine Zinsen fordern Leisnig. Kauferversammlungin Ler Jau chegrub«. Im Gasthof Wendishain sollte ein geschlach tetes Rind verkauft werden; der Andrang der Käufer war so groß, daß ein Teil sich vor dem Verkaufsraum aufhalten muhte. An dieser Stelle befindet sich eine verdeckte Jauche- grub«; unter der Last der Menschen brach das Gewölbe der Grub« zusammen und die daraufstehenden Leute sanken in di« Grub«. Di« geführd«t«n Personen, unter denen sich auch Kinder befanden, konnten aus ihrer Lage befreit werden, mußten aber sofort in die Badewanne steigen. Bech Elster. Det Segen der Flußregulie- ku n g «n zeigte sich jetzt im Oberen Vogtland. Während früher in ssoem Jahr die Elster flußabwärts aus den Ufern trat, kann setzt das Wasser im Bett gehalten werden, obwohl «S seit Sonnabend infolge des Wetterumsturzes ständig im Steigen begriffen ist. Dasselbe kann man bei dem Mark neukirchen durchfließenden und in di« Elster mündenden Floßbach beobacht««. Gerichtssaal Df« „Lote Vehr" wollt« in Schneeberg eia Blutbad anrichtea Der Erste Senat des Volksgerichtshofes trat in Berlin in die Verhandlung gegen achtzehn ehema lige Kommunisten aus Schneeberg und Zschorlau, südöstlich von Awickau, ein, denen Vorberei tung zum Hochverrat, Fortführung der illegalen „Roten Wehr, Sprengstoffverbrechen, teilweise auch vorsätzliche Brandstiftung bezw. Anstiftung hierzu und Schußwaffen- vergehen zur Last gelegt wird. Die Kerntruppe der „Roten Wehr" war in die soge nannte Osna (Organisationsschutz und Nachrichtenabteilung) zusammengefaßt, die nach ihrem Aufgabenkreis (Nachrich ten -and Säuberungsdienst, Führerschutz) mit der sowjet- russischen GPU vergleichbar war; sie war besonders betei ligt an der Beschaffung von Waffen und Sprengstoffen zur Durchführung von Terrorakten, die vor allem für die Zeit kurz vor der Wahl vom 5. März 1933 geplant waren; so sollten Handgranaten in die aus Anlaß der Uebertragung der Führerrede aus dem Marktplatz in Schneeberg ausmar schierenden Mitglieder der nationalen Verbände hineingc- schleudert werden. Es waren auch bereits drei Genossen ausgesucht worden, die mit den selbstangefertigten Hand granaten ausgerüstet wurden, andere Genossen wurden mil Pistolen bewaffnet und sollten die Handgranalenwerfer decken. Zum Glück fehlte den Beteiligten im entscheidenden Augenblick aber der Mut zur Ausführung der Tat, io daß bs zum Blutvergießen nicht gekommen war. Der Taten drang wurde durch eine Brandstiftung abgekühlt; eine Scheune ging in Flammen aus, worauf die feigen Brand stifter flüchteten. / . Acht Monate Gefängnis wegen tödlichen Unglücksfalles Das Landgericht Bautzen verurteilte wegen fahrlässiger Tötung den 22jährigen in Nossen wohnenden Kurt Hillert aus Großschweidnitz zu acht Monaten Gefängnis. Hillert hatte, mit seinem Kraftwagen tn der Nacht zum 7. Novem ber 1934 den 55jährigen, in Coblenz bei Göda angestellten Lehrer Richard Karraß auf der Staatsstraße Dresden— PautzU bei Spittwitz 'angefahren und tödlich verletzt. Hillert lind «ip Mitfahrer woüen von dem schweren Unfall nichts bemerkt haben. Schirgiswalde. 270 Jahr« Stadtgemeinde. Die städtischen Behörden und der Geschichtsverein veran stalteten «ine Gedenkfeier, die dem 270jährigen Bestehen des Ortes als Stadt gewidmet war. Im Rathaus waren die Urkunden der Stadterhebung zur Schau gestellt, darun ter die Stadterhebunasurkunde von 1685 und zwei Bestäti gungsurkunden von 1752 und 1793, das älteste Kirchenbuch der Stadt von 1676 bis 1781, die Sckirgiswalder Stadtkals« von 1665 und zahlreich« Jnnungstruyen und Jnnungs- geräte. Oschatz. KinderopkerntbriSparpfennig«. Der Kreis Oschatz der Deutschen Kinderschar im Gau Sach sen erbrachte einen rührenden Beweis kindlichen Opfersinns und kindlicher Vaterlandsliebe. Die Gauorganisationslei terin erhielt eine von Kinderhand reizend angefertigte Mappe mit Sammellisten der Kinder aus den Ortschaften des Kreises. In diese Listen haben die Kinder pfennigweis« ihre kleinen Ersparnisse eingetragen, um sie „sür den Rück kauf der Saargruben" zur Verfügung zu stellen. Da inzwi schen die Reichsregierung mitgeteilt hat, daß diese Samm lungen infolge der Sicherstellung des Rückkaufes der Gruben nicht notwendig sind, wollen die Kinder den gesammeltes Betrag für die Saar-Winterhilfe zur Verfügung stellen. Das Gesamtergebnis dieser in ihrer Art sicherlich beispiellosen Sammlung beläuft sich auf 86,51 Dahlen. AusdemEisenbahnabteil gestürzt. Der 21 Jahre alte Werner Heinzig stürzte zwischen Dahlen und Oschatz aus einem Nachtpersonenzug und erlitt «ine» tödlichen Schädelbruch. Es liegt «in Unglücksfall au« noch nicht aufgeklärter Ursache vor. Grimma. Die neuen Mulde-Dämme währten sich. Amtshauptmann Dr. Etienne teilte im Bezirksausschuß mit, daß Sturm und Hochwasser trotz der im ersten Augenblick bedrohlichen Erscheinungen im ganze« noch glimpflich, insbesondere auch mit den bei Mein- Wermuth, Kötteritzsch und Erlln sowie bei Püchau und Canitz-Wasewitz geschütteten neuen Mulde-Dämme umge gangen seien. Das Hochwasser habe die Gesahrenmarke D nicht erheblich überschritten. Dagegen seien dft Sturmschäden, namentlich im Nimbtlchener Forst, in Erlln und Canitz- Wajewitz, erheblich gewesen. — Am 1. April 1Z82 seien noch 11341 Arbeitslose gezählt worden gegen Nur noch 1232 am 1. Oktober 1934; es seien für rund 3,5 Millionen Reichsmark Arbeit beschafft worden, dazu kämen noch 1,749 Millionen L für Brückenbauten, Hochwasserdammbauten, Fluhregulierungen, Meliorationen, Handsteinschlag unv Straßenbauten größeren Umfanges. Für den Gemeinde- Wegebau seien im Jahre 1934 insgesamt 400 000 auf» gewendet worden. Leipzig. Acht tödliche Unfall« in einer Woche. Nach dem Wochennachweis des Statistischen Am tes kamen in der Woche vom 3. bis 9. Februar durch Unfälle acht Personen ums Leben. Lhemnitz. Kriegsausstellung eröffnet. Im Gebäude der ehemaligen Aktienspinnerei am Schillerpiatz ist die vom Nationalarchio in München veranstaltete Aus» - stellung „Der Weltkrieg 1914 bis 1918" eröffnet worben. Halle. Bulle frei gesprochen. Die von der Oberstaatsanwaltschaft gegen das freisprechende Urteil des Schwurgerichts Naumburg in dem BrandstiftUngSprözetz gegen Hermann Bulle aus Großkayna eingelegte Revision ist zurückgezogen worden. Der Freispruch hat somit Rechts kraft erlangt. Bulle war angeschuldigl. seine Fabrik zwei mal vorsätzlich in Brand gesteckt ZU haben. Gerichtssaal Leichtsinnig« Schwäherei bringt Gefängnis «in - Das Sondergericht für das Land Sachsen hatte wie-r derum in der Hauptsache gegen leichtsinnige''und verant wortungslose Schwätzer zu verhandeln. Nur in der ersten Verhandlung gegen Martin Riesen aus Chemnitz war Anklage wegen Einführung und Verbreitung von Hetz schriften erhoben worden. Der Angeklagte war geständig, das Hetzschriftenmaterial aus Böhmen eingeschmuggelt und in Chemnitz weiterverbreitet zu hüben. Daö Gericht verur teilte ihn zu einem Jahr Zuchthaus sinter Anrechnung vbn sechs Wochen Untersuchungshaft. Ein gemeingefährlicher Schwätzer Mat der Angeklagte Ernst Geipel aus Adorf, der in Gegenwart von SS- Männern die dümmsten Behauptungen üb^r die Regierung ausgestellt hatte; er kam mit acht Monaten Gefängnis davon.^ Im nächsten Fall versuchte der alte Antifa-Mynn'Wal- ter H a u Ich i l d aus, Dresden von her Anklage wegel) ab- fälliger Redensarten über die sozialen Einrichsungen de» neuen Staates herauszyreden. Er.erhielt ein Hahr^D^ fängnis. Ebenso erging es dem Kurt P a h i « n aus Dres den, der wegen Beleidigungen der Regierung und.^univahrer Behauptungen zu neun Monaten Gefängnisverurteilt wurde, ?' - ; - ->- - -