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Mr den Kmtrgerichtrbezirk Eibenstock und dessen Umgebung »«»ug-pret« vierteil Shrlich « Mk- M Pf«, »d« monatlich 1 Mk. b0 Psg. in der Veichtst». stell», de« unseren Voten sowie bei allen -tUchi- »ostanstalten. — Erscheint täglich «bend» mit Subnahme der Sonn- und Aet«t»,e sitr »« folgende» T«g. H-»i HU«r«r — «rie« c»rr - onui,,» »« »«rtkb« »«r Heilung, »er »il'l?»"«» »« v f»rd«runs»U„^ch»»ngm — dn din« u>< SXKnni, »»«r «achU^evu»,, der Zeil»»» »»- ->' Nch>«n, det Br,us»p«il«t. Hel. A»r.: Amt»Sl«tt. 27L »««sssssssssrs M «»«»ft»», L«M», H«»rMei, ^UUrvlUlt Xvitzt»^»»«MH«M,,rch»iih i»e Sch-ich«ir«h«W«, r»s«, iSsUrMuqrM. »fw. ««anvvorll. Schriftleiter, Drucker und Verleger: «mil Hannebohn i» Eibenstock. . ln!« «6. Jahrgang. -u- ». — An»ei«,n»reiS: bi, »einspE,, Heil. 24 Pf», Jin Retlameteil bi« Zeil« M Pfg Im «mt» lichen Teile bie gespalten» Zeil« <v Pf» Annahme der Anzeigen bi» spätesten» ,ormitt«D» 1kl Uhr, für größere Tag» »orher. Ei», Gewähr für di« Ausn«hm« der Anzeig« am nächsten oder «m »orgeschrieb«n«n Teig« sowie an bestimmter Stele wird nicht gegcdM, «bensowenig für bi» Nichtigkeit der durch Fern» sprkcher aufgegebenen Anzeigen A«»^»««?« Vr. 11v. Sonntag, den 23. November LNS, 11. .!" . I«>» Magermilch - Versorgung. Um bet dem jetzigen Rückgang der Milcherzeugung die Belieferung der Kinder und Kranken möglichst stcherzustellen, ist vom 8. Dezember 1919 ab die Sperrtente 6 der Lebensmittelkarte nicht mehr mit Magermilch zu beliefern. Magermilch darf von diesem Tage ab nur noch gegen die neu zur Ausgabe kommenden Magermilchkarten abgegeben werden. Der Aezirksvervand der Amtsyauptmannfchaft Schwarzenberg, am 21. November 1919. DaS Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unterrichts hat mit Verordnung oom 6. November 1919 erklärt, daß die durch Verordnung vom 20. August 1919 grund. sätzltch bereits genehmigte Realschule in Eibenstock mit dem 1. Oktober 1919 alS errichtet anzusehen ist. Eibenstock, den 22. November 1919. Der Stadtvat. Hesse. Brennstoffmangel nötigt zur Aussetzung des Schulunterrichts in der Bürgerschule bis mit Sonnabend, den 29. November 1919. Eibenstock, den 21. November 1919. Aev Stcrüivat. Totensonntag. Totensonntag! Einst gestiftet, um der Toten der Befreiungskriege zu gedenken, heut wieder ein Tag der Erinnerung an unsere Tote" im Weltkrieg. Sie wenigstens sollen unvergessen bleibe". Vor ihren. Gräbern schweigt der selbstmörderische Kampf der Meinungen, den uns die Entente und eigene Par teileidenschaft als Fortsetzung des Krieges beschert haben. Sie hatten die Heimat lieb und mit ihrem kleben haben sie ihre Rettung vor Zerstörung und Verwüstung bezahlt. Ter Siegeswille lebte in ihnen. Und wenn auch der Feinde zu viele waren, we"n auch der Neid und der Haß sich zu einer Vernicht tungsarbeit gegen Deutschland verschworen hatten, der am Ende einer fast 5jährigen Zermürbung durch Hunger, Lug und Trug auch der größte deutsche Heldenmut nicht gewachsen war, die Tatsache ihres ruhmvollen Kämpfens und Siegens in taufe"d Schlachten kann kein Neid, kein Haß aus de" Blät tern der Weltgeschichte auslöschen. Da sollte Deutsch lands Volk trotz Klassen und Parteien wenigstens in einem auch heute noch einig sein, i" seiner Dankbarkeit und Ehrfurcht vor der großen Liebe, die das deutsche Vaterland bei diesen Mil lionen Heldentoten gefunden hat! Wir wollen uns die Hand reichen an diesen Gräbern, wolle" inne werden, daß trotz all und alledem ein Gefühl uns eint. Alle haben wir geopfert, und um sonst können unsere Tote" nicht gefallen sein. Sie hinterlassen als ihr Vermächtnis an uns de" Wil len zum Leben. Deutschland muß leben, muß sich Wiedersinden. Nicht bloß der Ruhm einer Heldenzcit sondergleichen liegt über den Gräber,, i" Ost und West, in Süd und .Nord, in der Meeres tiefe und in der Wüste Palästinas, von ihne" geht ein Mahnen und Rufen aus, ei" Appell an das Innerste und Beste im deutschen Herzen: Rettet das deutsche Vaterland, wie wir es in tau send Schlachten gerettet haben. Sehen wir auf sie, sc können wir stolz sein, daß! wir Deutsche find; höre" wir sie nicht, so ist unser Urteil gesprochen, und es ist ein gerechteres Gericht, als das heuchlerische Schein- und Schaugericht gegen unsere Führer, mit dem die Entente ihrer unstillbaren Mordlust früh- neu will. Nicht tot ist Deutschland, nicht zerstört seine Zukunft. Die trübe, traurige Bankrottstim- mung. wie erklärlich sie in dem Chaos der Gegen wart sein mag, sie ist das wahre Elend, das uns immer tiefer in den Sumps der Verantwortungs- und Zucht- und Würdelosigkeir hineintreibt. Hinweg mit ihr! — Das sei unser Entschluß, mit dem wir die Achtung unserer Toten erringen wolle". Sie fielen, die Jungen und Alten, kämpfend, wir wollen ihnen nacheifern. Und wenn wir Blumen legen auf die Gräber der Frauen und Kinder, die die Blök- kade erwürgt, so wollen wir aufhören mit der Selbst zerfleischung. Die Rechnung.unserer Feinde vor dem ew'gen Richter ist groß. Ihm beugen >»ir uns, aber witgt ihnen. v. y k Die letzte Woche. Die Verkehrsverzögerungen, Kchlennot und Kar- tofselmangel haben auch in der beendeten Woche, der nunmehr die Weihnachtszeit folgen wird, ein^l so breiten Raum eingenommen, daß wir nur ov^ Herzen wünschen könne", die traurigen Folgen in weiten Volkskreisen möchten nicht hinter dem pol! tischen Streit zurückstehen, der in diesen Tagen sich wieder recht in den Vordergrund gedrängt hatte. Mit klarem Blick wie in diesem Kriege hat auch jetzt der Fcldmarschall von Hindenburg, der zu seiner Ver nehmung vor dem parlamentarischen Untersuchungs ausschuß nach Berlin gekommen war, die Lage er kannt und zur Ruhe und Eintracht gemah"t. Wir sind dem Zusammenbruch so nahe, daß wir uns sehr hüten müssen, ihn durch innere Konflikte »och zu be schleunigen. Bürgertum und Sozialdemokratie kön nen keinen offenen Kampf miteinander führen, und es ist unklug, denselben zu provozieren oder zu dem selben aufzureizen. Ebensowenig darf aber auch die Regierung die Zügel schießen lassen: der heutige Man gel wäre nicht eingetreten, wenn den wilden Streiks im Sommer vorgebeugt worden wäre Die heutigen schlimmen Verhältnisse sind dadurch vorbereitet, un dec frühe Winter hat sie dann noch verschärft. Wie der einmal ist alles anders gekommen. Im parlamentarischen Untersuchungsausichuß ist das Wort gesprochen: „Das deutsche Volk hat das Recht, die Wahrheit über den Verlauf des Krieges zu erfahren." Aber durch persönliche Auseinander setzungen über Anschauungen, wie sie sich setzt wie derholt abgespielt haben, wird die Wahrheit nur oer dunkelt, nicht klar gestellt. Dafür ist Zeit, wenn die Tatsachen aufgerollt sind. Tie Männer, die rin Kriege leiteten, aber mit allen Möglichkeiten dessel den rechnen mußten, waren selbstverständlich gaM anderen Stimmungen unterworfen, als die Männer des Ausschusses, die heute fragen: „Wenn dies oder jenes nicht geschehen wäre, jo hätte doch der Feldzug einen anderen Ausgang "ehmen können?" In der Welt würde heute wohl vielerlei anders sein, wenn von allen großen Entschließungen die Folgen vor her- bekannt gewesen wären. Was Moltke im Kriege 1870 71 gesagt hat, das trifft auch für den Welt krieg zu: „Jeder Schritt im Krieg lst mit Gefahr verbunden." Tas heißt, kein Feldherr kann mit Ge wißheit sagen, daß alles glückt, was er anocünet. So har auch Hindenburg von dec Unsicherheit des Kriegsverlaufs gesprochen, aber sein Vertrauen aus das Turchhalten obenan gestellt. Und es wäre auch wohl dahin gekommen, wenn der Zusammenbruch u" serer Verbündeten nicht eine klaffende Lück? geris sen hätte, die die Katastrophe bei uns vorbeceit'te. Wir haben keinen Kriegsverbrecher unter unser?!", verantwortlichen Männer», das war feststehend und ist nicht erschüttert. Ueberzeugung und der deutsche Rechtswille haben die Schritte geleitet. Alles vor- hcrwissen konnten sie ebensowenig, wie jetzt jemand die traukige Entwicklung dieses Jahres gekannt hat. Ucber Irrtümer wird später zu sprechen sein. Tie deutsche Nationalversammlung hat ihre Ar beiten wieder ausgenommen, die der Wnterjührung der neuen Steuergesetzgebung gelten sollen. St? hat aber auch die Reichsregieruna nachdrücklich i„ allen Schritten zu unterstützen, die der endliche'"' Heimkehr unserer Gefangenen aus Frankreich, der Abänderung der uns angekündigten Ltrafmaßuah- men für die „Nichterfüllung" des Waffenstillstan des, Ler verschiedenen Milderungen der Bedingu"ze„ über die Abgabe von Milchkühen und der Beseiti gung der Ostseeblockade dienen sollen. Wir dürfe» diese Angelegenheiten nicht auf sich beruhen lass?^ sonst wird unsere ganze Zukunft eine Strafexists"z. Auch die Lebensmittelfragen gehen die National versammlung jetzt in erhöhtem Maße an, nachdem! die deutsche Zollgrenze im Westen wiederh rgestellt ist. Diese Erschwerung des Schiebertums bedeutet noch nicht die Ausrottung, dazu gehört noch mehr Sonst würde die Lebensmittelverteuerung in die sem Winter unerträglich werden. Auch die Ausfuhr von Fabrikaten, die wir selbst gebrauchen, an das Ausland, das in seiner günstigen Valuta ei"e„ Rie- senvorteil besitzt, muß gehemmt werden. Auch die sem Handelszweige widmen die Schieber chr beson deres Interesse. Tie allgemeinen Neuwahlen, die in Frankreich, Belgien und Italien am letzten Sonntag stattge- funden haben, sind ohne größere Störungen verl.ru fen, und dürften in der Zusammensetzung der Re gierungen höchstens ir: Belgien eine größere Nenderung herbeiführen. In Paris ist «in Wechsel in der Poli tik gegenüber Deutschland ausgeschlossen, und jcyt, wo sich Amerika seine selbständige Stellung wahrt, noch weniger als bisher. In Rußland sind Sie mili tärischen Aktionen ganz ins Stocke" gerate», lieber die Einleitung von Friedensverhandlu"gen mit der Entente ist Bestimmtes noch nicht zu erken"en Die Streikbewegungen haben im Auslande fast überall ein Ende erreicht. Ter frühe Winter macht sich unliebsam bemerkbar. Auch Frankreich besonders! steckte tief im Schnee, der den Verkehr wie bei unS stark gehemmt hat. IVm. TageSgeschichte. Deutschland. Oberst Reinhardt zum General major befördert. Oberst Reinhardt, der frü here preußische Kriegsminister und jetzige Leiter der Landesbefehlsstelle Preußen, ist zum Generalmajor befördert worden. Oberst Deinhardt ist einer der Mitschöpfer der Reichswehr und hat sich um sie Wie derherstellung der inneren» Ruhe im Reiche große- Verdienste erworben. Strafe für eine Hindenburg Ehrung. Gegen den Major von Lützow, der am Montag eine Truppenabteilung in die Hihrgstraße in Berlin, wo Hindenburg während jei"eS Berliner Aufenthaltes als Gast Helfferichs wohnte, rührte, ohne dazu besonderen Befehl von seiner vorgesetz ten Dienststelle erhalten zu haben, verfügte der tvvv Wark Deutsche Spar-Prämienanleihe bringe« jährlich SO Mark Sparzinsen, außerdem Bonns und Gewinne.