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«nd Auxriger MeblM ms MMgers. Montag, April 1S09, abends 62. Jahrg Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Tröger . jret irr» Hau» 1 Mark 6S Psg, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Posianstalten I Mark 6S Psg, durch den Briestrüger srei in» HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Auzrigen-Rnnahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bl» vormittag 2 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — GeschüslSstelle: Goethestrabe VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. ' Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmarmschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Niesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Bon der Firma Kr. Bitek «. Co. in Prag und Dresden werden neuerdings -«rfSrbemtttel unter dem Namen „Panax Haarfarbe" und „Viteks Jmmerjuug" in den Verkehr gebracht, die gesundheitsschädliche Stoffe enthalten. Luch die unter der Bezeichnung „Beuetiauische Mixtur" von A. Broux i« Paris in Verkehr gebrachten Haarfärbemittel enthalten gesundheitsschädliche Bestandteile. Bor Gebrauch dieser Mittel wird gewarnt. Dresden, den 16. Februar 1909. 144, 148 II LI. Ministerium des Innern. In der Zeit vom 17. bis 30. April dieses JahreS wird in Berlin vom Zentral komitee für das ärztliche Fortbildungswesen in Preußen unter Förderung eines für dm gleichen Zwrck bestehenden ReichSauSschusseS und in Verbindung mit dem Seminar für Soziale Medizin in Berlin ein kurzfristiger Zyklus über Soziale Medizi« und Hygiene veranstaltet werden. Zur Teilnahme ist jeder deutsche Arzt unentgeltlich be- rechrigt; e« wird lediglich eine Einschreibegebühr von 10 M. zur Deckung der sächlichen Kosten «hoben. In dem Zyklus werden theoretische Vorträge, klinische Vorlesungen am Krankenbett, Demonstrationen sowie Besichtigungen von Anstalten und Betrieben vereint sein. Programme sind unentgeltlich erhältlich beim Bureau des Zentralkomitees, Berlin LH 6, Luisenplatz 2—4. Dresden, den 6. März 1909. 322II LI. Ministerium des Juneru. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und ErgänzungSsteuerein- schätzung bekannt gemacht worden sind, werden nach 8 46 Abs. 2 und 3 des Einkommen- steuergesetzeS vom 24. Juli 1900 und 8 28 Abs. 2 deS ErgänzungSsteuergesetzeS vom 2. Juli 1902 die Beitragspflichtigen, denen die Steuerzettel nicht behändigt werden konnten, aufgefordert, sich bet der OrtSbehörde zu melden. Röderau, am 5. April 1909. Der Gemeiu-evorstand. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und Ergänzungssteuereinschätzung bekannt gemacht worden sind, werden nach 8 46 Abs. 2 und 3 des Einkommensteuer gesetzes vom 24. Juli 1900 und 8 28 Abs. 2 deS Ergänzungssteuergesetzes vom 2. Juli 1902 die Beitragspflichtigen, denen die Steuerzettel nicht behändigt werden konnten, aufgefordert, sich bei der Ortsbehörde zu melden. Wülknitz, am 5. April 1909. Der Gemetudevorstand. Freibank Gröba. DieuStag, den 6. April 19VS, nachmittags 2 Uhr wird Rindfleisch verkauft. Preis: 40 Psg. für Vs Gröba, am 5. April 1909. Der Gemeindevorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 5. April 1909. —* Tagesordnung zur Sitzung des Stadt- oerordnetenkollegiumS am Dienstag, den 6. April 1809, nachmittags 6 Uhr. 1. Rechnung der RittergutS- Lkonomie-Verwaltung auf das Wirtschaftsjahr 1. Juli 1907 AS dahin 1908. 2. Ratsbeschluß, betr. die Begründung von 2 Bizeschuldirektorstellen an den hiesigen Volksschulen. L. RatSbeschluß, betr. die Aenderung des 8 36 des Ent wurfs der neuen Ortsschulordnung. 4. Ratsbeschluß, betr. die Aenderung der Schulordnung sür das Realprogymnasium mit Realschule. 5. Ratsbeschluß, betr. die Erhöhung der Vergütung für Ueber» und Vertretungsstunden am Real- progymnasium mit Realschule. 6. RatSbeschluß, betr. den Verkauf von städtischem Areale. 7. RatSbeschluß, betr. die Vermietung von Räumen im städtischen Schlachthof. 8. RatSbeschluß, betr. die Vornahme von baulichen Verände rungen in der Wild- und Geflügelkühlhalle des städtischen EchlachthofeS. 9. RatSbeschluß, betr. die Veräußerung von Einrichtungsgegenständen der fr. Schloßbrauerei. Nicht öffentliche Sitzung. —* Am gestrigen Palmsonntag verschonte uns zwar der April mit seiner Launenhaftigkeit, aber «s hieße ihn mehr loben, als ihm zukommt, wollte man sagen, daß es ein echtes und rechtes Frühlingswetter war, das er uns bescherte. Mit iyrem hellstrahlenden Sonnenschein, womit sic auch den gestrigen Tag durchflutete, vermochte Mutter Sonne gegen den herrschenden kühlen Wind nur wenig auszurichten. Auf das Wetter des gestrigen Tages paßte deshalb so recht der Ausspruch: „Cs sah schöner aus, als es war!" Unsere lieben Konfirmanden werden es. darum auch nicht sonderlich betrauert haben, daß gestern nicht, wie es sonst am Palmsonntag üblich war, mit den Angehörigen hinausgezogen wurde in vie junge Frühlingswelt. Für dieses Jahr hatte ja der Ev.-nat. Arbeiterverein -u Riesa und Umgegend zum ersten Mal zu einer Kons irm an den feier nach dem „Hotel zum Stern"' eingeladen, uni> der außerordentlich zahlreiche Lesuck dec Feier zeigte, daß der Verein mit dieser Neuer ung keinen unglücklichen Griff getan hatte. Der allge mein auss beste befriedigende Verlauf der Feier wird außerdem dazu beitragen, daß auch den Konfirmanden feiern der kommenden Jahre ein guter Erfolg beschie- den sein wird. Die so überaus zahlreich Erschienenen wurden vom Vorsitzenden des Vereins, Herrn Oberlehrer Walther, herzlichst begrübt, worauf dieser auch an die Konfirmanden einige gehaltvolle Worte richtete, indem er ihr.cn den Aahlspruch des Ev.-nat. Arbeitervereins in sinnreicher Auslegung mit auf Wen ferneren Lebens weg aab. Er schloß: Gottesfurcht, Königstreuc, Nächsten liebe, das ist der Wahlspruch des Ev.-nat. Arbeiter vereins. Wenn ihr diese drei Worte als Leitsterne mit auf euren ferneren Lebensweg nehmt, dann werden euch diese Sterne den rechten Weg weisen, der euch zum glücklichen Ziele führt. Jur Mittelpunkt des ersten Teils des genußreichen Programms stand dann noch eine An sprache des Herrn Pfarrers Friedrich, Der geschätzte Herr Geistliche erinnerte die jungen Christen an zwei gute Freunde, die sie niemals in ihrem Leben V0n sich stoßen sollten. Cs seien dies der Sonntag und das Gebet Der Sonntag solle ein Ruhetag fürs Leben und ein Rüst tag sür die Seele sein. Aber in Wirklichkeit sei er für die einen em Arbeitstag nno für die anderen ein Tag aussastveisenden Vergnügens. Beides sollten die jungen Christen zu vermeiden suchen. Sie sollten immer dar nach trachten, daß dw Sonntag für sie ein Ruhetag werde uns durch den Eintritt in' die Evangel. Jung frauen- und Jünglingsvereine zu verhüten suchen, daß sie den Sonntag in unwüroigcr Weise begehen. Unsere Zeit sei eine Zeit fleißiger Arbeit. Aber bete und arbeite, so solle die Losung sein. Unser ganzes Volksleben würoe zugrunde gehen, wenn wir nur fleißig arbeiten, aber nicht beten wollten. „Mit ßlott fang an, mit Gott hör auf, das ist der beste Lebenslauf!" müsse les darum sür die jungen Christen heißen. Hielten sie es immer in oer rechten Weise mit den: Sonntag und dem Gebet, dann würden sie einst zu Männern und Frauen 'heranwachsen, wie wir sie in unserer ernsten Zeit brauchten. Mit dem Ausspruch unsres großen Arndt: „Der ist ein Mann, der beten kann und aus den Herrn vertraut!" schloß der Redner seine trefflichen, Herz und Gemüt erbauenden Ausführungen. Der Tarbietungsteil der Feier brachte schöne Genüsse. An erster Stelle verdienen da besonders die Liedervorträge des vom Schubert-Bund gestellten Dop- pelguartsrres genannt zu werden. Dem Gehörten kann man nur nachrühmcn, daß es an Exaktheit, Abrundung des Vortrags und ausdrucksvoller Stimmungswiedergaüe ganz vorzügliches bot. Der lebhafte Beifall, der den ein zelnen Darbietungen des Toppelquartettes folgte, war da her ein wohlverdienter. Nicht minder kann das von den Matierkorträgen des Herrn Proviantamtskontrolleurs Kühne gesagt werden, der die Ouvertüre z. Op „Martha" von Flotow und die Sonate pathetique von Mendelssohn sehr lobenswert zum Vortrag brachte. Tief und zu Herzen gehend wirkten auf das Publikum die drei lebenden Bilder: 1. Die Einsegnung, 2. Abschied Vom Elternhaus und 3. Eintritt in oie Lehre. Natürlich «und frisch wur den von Konfirmanden und Kindern mehrere sinnige De klamationen vorgetragen. Auch nach diesen Darbietungen gab das Publikum ourch reichen Beifall seiner herz lichen Freude Ausoruck. Als letzte Darbietung verzeich nete daS Programm die Ausführung des Festspiels: „Geist und Hand." Die Tendenz dieses Stückes, das für die Ver anstaltung sehr geeignet war, lief daraus hinaus, daß Geist- und Handarbeit auf einander angewiesen sind und deshalb in Frieden miteinander leben sollen. Die Dar steller wurden zum Schluß ebenfalls durch lebhafte Bei- sallsbczcugnngen belohnt. Nachdem Herr Oberlehrer Walther Noch ein Schlußwort gesprochen hatte, worin er den Mitwirkenoen für ihre Opserwilligkeit dankte und allen Teilnehmern an der Feser ein gesegnetes, fröh liches Ostern gewünscht hatte, endete oie wohlgelnngene Veranstaltung, auf die c er Cv.-nat. Arbeiterverein mit hoher Befriedigung zurückblicken darf. —« In der Nähe der Ziegelei Eöhlis Ist vorige Woche ein männlicher Leichnam ans der Elbe gezogen worden. Man nimmt an, daß man cs in Hem Toten, der schon meh rere Wochen im Wasser gelegen haben dürfte, 'mit einem Haudwerksburschen zu tun hat. Ter Aufgesundene war von fch.anlcr Figur, 1,64 Meter groß und etwa 30 Jahre att. Das linke Bein war länger wie bas rechte. Beklcioet war er mit einer blauen Schlosserbluse, granbranncr Jacke und grünem, w0ll. Vorhcmdchen. Am linken Fuß trug er drei Strümpfe; in einem davon befand sich das Monogramm A. Der Unbekannte wurde ans hiesigem Friedhof beerdig —* Eine höchst anerkennenswerte Leistung bot gestern abend das Dir. Zfchiedrichsche Ensemble mit der Aufführung der Operette „Der B eite l stu d en t". Den Verhält nissen angemessen, wurde die in musikalischer Hinsicht nicht allzuleichte Operette recht wohlgelungen hcrauSgebracht. Das Bestreben des Ensembles, etwas Gutes und Geselliges zu bieten, trat gestern abend jedenfalls wieder deutlich hervor und eS kann ihm nicht abgestritten werden, daß es auch das Zeug dazu hat, Anerkennenswertes zu leisten. Die Rolle des Bettel studenten befand sich bei Herrn Treuenfels in guten Händen. Ohne einige Entgleisungen seines Tenors ging eS ja wieder um nicht ab, aber sein gutdurchdachtes Spiel ließ darüber gern hinwegsehen. Recht sympathisch nahm sich Fräulein Emmy Büchel wieder in ihrer Rolle als Laura aus. Ihr angenehmer Sopran, der auch in den hohen Lagen ei,reu gesunden, metallischen Klang beibehielt, bewährte sich wieder recht gut. Einen guten Teil des Heiterkeitserfolges durfte Herr JustuS Ott für sich in Anspruch nehmen, der den polternden Oberst Ollendorf prächtig zu verkörpern wußte. Um das reizende Liedchen: „Ach, ich hab' sie ja nur usw." war eS allerdings, so wie Herr Ott eS sang, sehr schade. Zu erwähnen wäre noch die in Spiel und Darstellung schön abgerundete Leistung deS Herrn Poldi Hofmeister als Jan Janickt, des Fräulein Ella Motti als Bromslawa und Herrn Paul Butenuth als Kerkermeister. Bei den Chören ging eS einige Male nicht ganz ohne Wirrwarr ab, im großen und ganzen aber befriedigten auch sie sehr. Besonders erwähnt zu werden verdient wieder die glänzende Ausstattung des Stückes an Kostümen. Das dicht besetzte HauS befand sich wieder in der allerbesten Laune, lachte herzhaft und schenkte stürmischen Beifall. Flic ^rtM sirvelbAelltzii kür Oosobäkts, Vereins uuä krivat- bsckark, wockorn unä prompt, ru bekannt solicken billigen kreisen liokert äio Luokäraoksrvi von I-LnZsr L Mutsrlied Oovtd«8trL88v 39 :: : Verlag ckes „lrieaavr : r>