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Dresdner Nachrichten : 24.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189809249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980924
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-09
- Tag 1898-09-24
-
Monat
1898-09
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1898
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B«»ug»»ebShr r i« »MI«I,UU ,sn »»Itt,»««««»» für di« >'" " L-oiwt, b> d««s Ml di«z -rienür. »v. MrM^ttaa». An»»tse«tarif. Hk,>wa.'N^«nmd«Ue<ca sSildtn» z-4!t..,ffiitm>k,«n,,cna»!d«iDndal- im« Heile »Dt, :Dovvelv1le „unterm Elnm Mnrelan«' «Di. «runb- »cüe >ilr MoiNv« »er noib AelNoiiei, roDia. «ilr SamilieiinaclirtKjen ici. dü so Df. — Auliväriim Nulirü« nur ,eoe» vora»St«al>Iuna. frieabikiltrr «erd. m. wDi. berechnet. vernlvrechanlchluti: »wt » >»». 11 u. Nr- 1N0«. 4 >e Dreebner Nackrichlc» «rtchemen taaltch MoraciiL. 43. Jahrgang. U»otL- und HI»«Ie-^I»s;n1n Latllstorant I RI 1» Logrdadet 1813 « ^ItoaarUt « ,1. U. « ^11 81nod- und D 1lLl»»1ss»>»nt>t Iiiotot kwts nur das Xsaesto und Lssts Lu billigswo Xraison. Telegr-Adresse: Nachrichten, Dresden- Mn»»»?» »r«««i«» (,m vnurrluo <tor VarrL«NeIi«» MttolLtrwas-M-l für OvsedLkts- aad Vsrgnilgungs- ltvisonds, Xsmilisn und Tourist«». I'ret»«. ^ vots» ««»tsoraat L Xur «edte Lion,. ^ ck ^7. I'»peten-8porl»I-6e8«dSkt I. Lunxvs § bietso io ikrvo neu geschrtloiwll grossartigen Lolcalittiton A ^ rVaI«eiiIiai»»«-biti'a->ev IO (nebsii ilom neun» Osntral- Z § Tdertor) allo dvrvorragonden ^teuli^ttr-n der 1'apvle»- A VI nsavli« io.jeder vorhommonclen l'reislaxe, Hii8tAV Ilitmkvltl, üvritMWe ll. v«p«r«n. , »»»»^, emptieblt io «rÜ8t,ten Lusvadl: st klsoruv Ovkou u. ttonlv, Hau»-, Lückvv- unü ^an<lnlitl>»cl»ntt8-0vrrltlis. l'ntL- imä LltxIvivaarvullLU» llosl. Iirrer X. X. llolieit Xrau t'i>urs»sin Ssttliel O Mkenlislittti'. 30 7 »«««»10 vawe-i»««» Xriodriob August, llvrrogin?.u »acksvn. in all«»» I*I «-li-Iarr«». (legrändvt 1863. — Xigvno »trotz- und Xilrkut-I'abnlc. — Xeinsproetzor!j390. Kr. L64. »rie«el: Vorgänge in China. Hofnachrichtcn, Stadtverordnetcnsitzung. Festbankett der l Muthmaßl. Witterung: »gl. Kapelle. Gerichtsverhandlungen. Festaussührung im Kgl. Hosopernhaus. I Trübe. Tonnabend, ÄL September L8S8. Politisches. 3m äußersten europäischen Westen und im fernsten asiatischen Osten wittem gleichzeitig Ereignisse heraus, die alle Welt in die Fesseln eines hochgespannten Interesses schlagen und deren Wirk ung gleich den Blitzen ist, die in finsterer Wetternacht das Dunkel jäh erhellen und den Pfad enthüllen, den die sausende Gcwitterspur wandelt. Auch in der augenblicklichen Entwickelungögeschichte der Menschheit grollt und wettert cs. Niedergang im Westen an dem stolzen Herrensitze der Kultur, Aufgang im Osten an den durch Jahrtausende abgeschlossenen Stätten des himmlischen Reiches, ein Drängen und Schwellen und Vorwärtshnsten, das keine Rast noch Ruhe kennt, dem vorerst noch keine erkennbaren Grenzen gesteckt sind. Wie haben die europäischen Mächte sich bemüht, den Zerfall des chinesischen Reiches hinausznschieben. um nicht den sich vor bereitenden Dinge» allzu nahe jählings in's Gesicht sehen zu müssen k Und nun kommt plötzlich aus der Hauptstadt des himm lichen Reiches eine Kunde, die für den Augenblick schwerer wiegt als selbst die HiobSPoiten aus Frankreich: ein vollständiger Um schwung in der Regierung in Peking soll über Nacht zur That- sache geworden sein. Die vorliegenden Nachrichten lauten: „Ein kaiserliches Edikt zeigt cndgiltig an, daß der Kaiser die Regierungs- gcwalt an die Kaiscrin-Wittwe abtrat, die die Minister anwies, künftig ihr die amtlichen Berichte einzurcichcn. Der Hauptrath- gcber des Kaisers, Kang, ist geflohen, trotz eines energischen Ver suchs, ihn zu verhalten. Wie verlautet, befindet sich Kang aus dem Wege nach Shanghai. Die Wirkringen infolge der Aendcrungcn in der Regierung werden beträchtliche sein, wahrscheinlich wird Li Hnng-Tschang wieder eingesetzt werden. Die Plötzlichkeit des Um schwungs wird dem Vorgehen der Kaiserin-Wittwe zugeschrikben, die verhindern will, daß die Mission des (japanischen) Marquis Jto erfolgreich werde." Gleichzeitig meldet das Reutersche Bureau, in Shanghai sei das Gerücht verbreitet, daß der Kaiser von China gestorben sei. Die Thore von Peking seien geschlossen. So lange keine näheren Einzelheiten die Pelingcr Vorgänge nach jeder Richtung klar stellen, dürste man zu einem einigermaßen richtigen Schätzungsergebniß am sichersten dadurch gelangen, daß man Von der als wahrscheinlich gemeldeten Rückbcrusung Li-Hung- Tschang's ausgeht. Der durch seinen Besuch in Europa allgemein bekannt gewordene Vicetönig Li-Hung-Tichang spielt schon seit Langem die Rolle eines politischen Wettcranzeigcrs in Peking. Lstmals haben die Gnade und die Ungnade des Kaisers ihm gegenüber gewechselt und jedes Mal bedeutete ein Umschwung zu seinen Gunsten ein Erstarken des russischen Einflusses am chine sischen Hofe, während Wolken, die sich vor die kaiserliche Gnadcn- Soime über Li-Hung-T'chang legten, ein Steigen der englischen Chancen in Peking verkündeten. Als Li-Hnng-Tschang vor einigen Wochen wieder einmal in der Versenkung verschwand, betrachtete nian das allgemein als eine entscheidende Wendung zu Gunsten Englands. In der That verlauteten auch bald darauf die selt samsten Dinge. Nicht genug, daß der Kaiser entschlossen sein sollte mit den uralten cercmoniellen Traditionen der höfischen Etiquettx zu brechen und sic nach Möglichkeit den europäischen Formen an- zupassc», wußte man auch von einem weitgehenden Rcformciscr des .Herrschers in Bezug aus die gesanimtcn inneren und auswärtigen Verhältnisse des himmlischen Reiches. Von der Denkungsart des Kaisers legt folgender Erlaß Zeugnis! ab. der an das Beamtcnthum des Reiches gerichtet ist: „Unser Beamtcnthum hält noch immer fest an den alten und veralteten Ucbcrlieferungcn. Die Unhalt barkeit eines solchen Svstems ist augenscheinlich. In dieser kritischen Zeit müssen wir das Festhalten an den veralteten Ueber- lieserungen völlig aufgebcn, auf allen Gebieten Reformen einführcn und eine Aera des Fortschritts, der Bildung und der Aufklärung eröffnen. Ohne die Kultur de§ Westens und ohne die Entdeckungen der Neuzeit kann China auf Erfolg nicht rechnen. Der blinde Konservatismus, welcher sich diesen Neuerungen cntgcgenstellt, muß deshalb ausgerottet werden, denn nur dieser Konservatismus bildet das Unglück Chinas. Das Beamtcnthum muß deshalb Alles anwendcn, um den Fortschritt und die Aufklärung zum Sieg zu fuhren. Zu diesem Zweck muß das Bcamtenthum sich von den un nützen und verrosteten Ueberlicfcrungen und Sitten der Ahnen gänzlich lossagen und die der Kultur des Westens scindseligcn Strömungen mit allen Mitteln bekämpfen. Das Bcamtenthum möge sich in dieser Hinsicht an dem Gouverneur von Hanan ein Beispiel nehmen, der den Konservativen zum Trotz Alles thut, um China den Segnungen der Kultur des Westens zu erschließen." Gleichzeitig hieß cs, der Kaiser bemühe sich eifrig um das Zustande kommen eines Bündnisses mit Japan. Hier guckte deutlich der englische Pferdefuß hervor: denn ein chinesisch-japanisches Bündniß mit englisch-amerikanischer und wenn möglich auch deutscher Förder ung gegen Rußland bildet neuerdings das Ideal der britischen Wünsche Unterricht des deutschen Jesuiten Adam Schall genossen hatte, dem er auch in der Folge großen Einfluß aus seine Regiernngsthätigkeit einräumte. Kaiser Tsaitien kam 1875 zur Regierung im Alter von 1 Jahren und die Kaiserin-Wittwe, die jetzt im Alter von 61 Jahren steht, führte bis zum Mürz 1889 für ihren Stiefsohn Tsaitien die Regentschaft. Unsere radikal-demokratische und gcsinnungsvcrwandte Presse ist gegenüber dem Umschwünge in Peking, wie gewöhnlich, schnell fertig mit dem Wort. Der Horizont dieser Richtung umspannt nur zwei Begriffe: „Reaktion" und jüdisch-liberaler „Fortschritt". 'Nach dieser Schablone wird Alles gemodelt, was in der Welt passirt. einerlei ob bei uns rm europäischen Westen oder im fernsten Osten oder bei den Negern in 'Afrika. So muß denn auch jetzt die Um wälzung in Peking sür die Anwendung desselben Maßstabes Her- Halten. Darnach vertritt der Kaiser Tsaitien den „Fortschritt" ä Ia Richter, Sonnemann, Lcvvsohn und Genossen, die Kaiscrin- Wittwe dagegen ist eine „reaktionäre" Jntriguantin, die für einen „Junker- und Polizeistaat" schwärmt. Dabei wird Vernunft zum Unsinn. Ganz gewiß ist es ja sehr schön und anerkennenSwerth von dem Kaiser Tsaitien, daß er den Segen der westeuropäische» Cibilisation zu würdigen versteht. Judcß lauter Segen ist denn am Ende doch nicht dabei und vor Allein dann nicht, wenn west europäische Verhältnisse unvermittelt aus Zustände gepfropft werden, die in einem ganz anderen Boden wurzeln. Ebenso wie der cigen- thümliche Charakter der Mehrheit des russischen Volkes zur Zeit noch durchaus nicht reis ist sür eure konstitutionelle Verfassung, kann auch China nicht über Nacht mit westeuropäischen Ideen und Einrichtungen überrumpelt werden. Ter jugendliche Kaiser hat sich von seinem Reformeifer zu weit Hinreisen lassen und deshalb ist cs eine ganz folgerichtige Entwickelung, daß zunächst das alte Mandarincnthum. das allerdings in seiner Korruption und Frcmden- seindlichleit eine Landplage darstcllt. einen energischen Vorstoß nntcr Führung der Kaiserin-Wittwe gemacht hat, »m ''eine bedrohte Stellung zu behaupten. Das Vorgehen der Kaiscrin-Wittwe wird begründet mit dein Hinweis aus die aufständische Bewegung in den Provinzen, die infolge de» übermäßigen reformatociichen Eifers des Kaisers ausgebrvchcn sei. Thatjächlich hat also nunmehr die Kaiserin wieder die Regentschaft übernommen und dürste dieselbe, falls keine unvorhergesehenen Zmischcnsällc cintrcten, wohl nicht eher wieder abgebcn, als bis der jetzt 27jährige Kaiser nach ihrem höchsteigenen Ermessen „vernünftig" geworden ist. Inder internationalen Politik würde der mit dcmEreigniß ver knüpfte Umschwung zu Gunsten Rußlands in aller Schärfe zum Ausdruck kommen, wenn sich die Mnthmaßung der Rückberusiing Li-Hnng-T!chang's bestätigen sollte. In diesem Falle würde es auf englischer und cnglandfrcnndlicher Seite voraussichtlich nicht von Tr. Moritz der Cotta'ichcn : Er steauna > von einer englischen O.uellc gebrachte werden durch die aleichzeitil Mitthcillma. daß der chinesische Gesandte Hin in Petersburg einen geheimen Vertrag mit Rußland über Port Arthur und Tatienwan geschlossen habe. Rußland erhalte darnach die ausschließliche Be nutzung des inneren Hafens Tatienwan und die alleinige Ver waltung des abgetretenen Gebiets. Nördlich von Talienwan sei ein Landstrich als Puffer gelassen Chinesische Soldaten dürfen die russischen Gcbietstheilc nicht betreten. Bei Differenzen sei allein der russische Verträgst«! ausschlaggebend. ES wird nun cibzuwartcn sein, was von London aus gegen die neueste russen- srenndlichc Wendung in Peking geschicbt. Viel dürfte in dieser Be ziehung davon abhängc», ob sich die 'Nachricht von dem Tode des Kaisers von China bewahrheitet oder nicht Im Nichtbcstätigunasfalle hätte England an dem Kaffer nach wie vor einen Rückhalt, während ihm sonst für den Augenblick der Fußpunkt verloren gegangen wäre und eS sich einen solchen erst wieder suchen müßte. Eines aber erscheint unter allen Umstünden sicher, daß nämlich die internatio nale Lage in Ostnsicn durch die Pekinger Palastrevolution eine neue Verschärfung erfahren hat. Die Rivalität zwischen England und Rußland ist oort nachgerade bis zu einem Grade der Spann ung heranyewachsen. daß irden Augenblick eine gewaltsame Ent ladung befürchtet werden muß. Auf friedlichem Wege ist aus den anfgetbürmten Schwierigkeiten kaum noch anders hcranszukommcn als vaourch. daß der Begriff der „Interessensphären" völkerrechtlich anerkannt und von den bethciligwn Mächten in Ostasicn in ihre praktische Politik ausgenommen wird. Deutschland würde sich bei der ihm von seiner natürlichen Stellung zugewiefcnen Vermittler rolle ein hervorragendes Verdienst erwerben, wenn seine Diplomatie nach dieser Richtung mik Ernst und Eifer thätig wäre. Fernschreib- und Fernwrech-Berichte vom 23. September Berlin. Bis heute Mittag war auf dem Auswärtigen Amt und in der hiesigen chinesischen Botschaft noch keine Bestätigung des aus Shanghai gemeldeten Berichts vom Tode des Kaisers von China cingetroffen: wohl aber bestätigt sich die Nachricht von der Uebertragung der Regentschaft an die Kaiserin-Mutter und es wird vcrmuthet, daß vielleicht ein Unfall, der dem Kaiser zugestoßen ist, Anlaß zu seinem einstweiligen Rücktritt gegeben hat. Berlin. Der Bundesrath nimmt dieser Tage seine Beroth- ungen wieder auf. Zunächst finden nur Äusschußsitzungen statt. Ganz ohne Unterlage scheinen die diesmaligen englischen, die Plenarsitzungen beginnen erst Anfang Oktober. — Dem Bundcs- Nachrichten übe, das chinesisch-japanische Bündniß nicht gewesen UA.Ardrn demnE dn m !» ,M. D»»«- m kd-»>»w d»» da ,-»-E g,° NL VKLnL N, mit einer besonderen Mission in Peking betraut gewesen ist. Die nach Baden-Baden begeben hat. trifft Ende dieser Woche hier Durchkreuzung aller dieser Pläne hat jetzt die Kaiserin-Wittwe auf wieder ein. — Offiziös dementirt werden enalische Berichte, nach Regierung selbst griffen hat. Der jetzige Kaiser heißt Tsaitien tkicsiwnacn vcrschccdcner Zeitungen über Pläne, welche der Gouver und gehört zu der Mandschu-Dpnastie. die iin Jahre 1811 mit dem, nrur für Deutsch-Ostafrika Generalmajor Lies Kaffer Schuntschi begann. Merkwürdig ist, daß Schnntschi dm Monaten lichung des kaiserlichen statistischen Amtes stellte sich der Ernte ertrag von Wintcrroggen im Deutschen Reiche nach vorläufiger Schätzung aus 15.3 ^oppclcentner vom Hektar, ipezicll in Sachic» aus 2t,2 Toppclcci'tnec lieber den Stand der Kartoffeln, des KlecS und der Wiesen bis Milte September imTeutjchcn Reiche sind folgende Taten ermittelt: Kartoffeln 2,7, Klee auch Luzerne 2.5, Wiesen 2,8; sür das Königreich Sachsen lauten die Ziffern: Kar toffeln 2,2, Klee 2.5, Wiese» 2.8 Berlin. In Sachen der Veröffentlichungen Busch über den Fürste» Bismarck erläßt der Chef Buchhandlung Geheimer Kommerziemath Kröncr eine längere Er klärung. Darnach hat sich Busch der Cotta'ichcn Buchhandlung gegenüber im Jahre 1891 nicht nur zur Lieferung einer Biographie des Fürsten, sondern auch dazu verpstichtet. der Handlung alle etwa später von ihm m'cheincnden Bücher über den Fürsten Bismarck zuerst zum Verlag anzubieteu. Von der Bervstichlung der Lieser ring der Biographie wurde Busch aus Gciundheilsrücküchten ent bundcn, die weiteren Verpflichtungen hielt ec nicht ein. indem er im August d. I. in der Verlagsbuchhandlung von Hirzel eine Sckrist „Bismarck und sein Wert" und im Berlage von Macmillan in London das jetzt vorliegende größere dreibändige Wert erscheinen ließ. Als die erste Schrift cmgekundigt wurde, suchte die Cotta'sche Buchhandlung auf gerichtlichem Wege das Erscheinen der Schrist zu verhindern. Das Landgericht Leipzig und das Oberlaiwes- gcrickt Dresden stellten fest, daß cm Vertragsbruch Busch'S vorlioge und somit Schadenersatz von ihm verlangt werden könne, erklärten es aber nickt sür angängig, das Erscheinen der Broschüre im Hirzcl'schcn Verlag zu verhuidern. Tie Broschüre erschien, und nachdem Geheimer Kommerzienrath Kröner von dem Inhalt der selben Kenntniß genommen, benachrichtigte er sofort seinen Leip ziger Rechtsanwalt, daß er von allen weiteren Schritten hinsicht lich dieser Schrist abschen wolle, da dieselbe für den Vertag der Cotta'sche» Buchhandlung nicht geeignet sei Was das letzte Werk anlangt, so bat eS Kröner. nachdem die Zeitungen verschie dene Auszüge au-S demselben gebracht, nicht zweifelhaft sein können, daß die Cotta'sche Buchhandlung ein derartiges Werk nimmermehr für ihren Verlag annchmen wurde ; darnach war kür sie gegen diese» erneuten Vertragsbruch nichts weiter zu thun. Hambnrg. Tie Sozialisten in Altona und Ottensen be schlossen die Aufstellung eigener Wcchlmänncr sowie eigener Kandi daten für die bevorstehenden Landtagswahlen. Stettin. Ter Kaffer und die Kaiserin sind kurz nach 2 Uhr Nachmittags nach Rominteir abgcreist. Düsseldorf. 'Natursoricker und Aerztetag. Auf das an den Kaiser abgeiandtc Huldignngstclegramm ist folgende Antwort eingclauscn: „2e. Maiestät der Kaiser haben sich über den 'rcuiidlichen Gruß der 7tt. Versammlung der Deutschen Natur- orschcr und Acrzte gefreut und lassen ersuchen, der Versammlung einen besten Dank für den Ausdruck freundlichen Gedenkens aus- zuivrechc». v Luecmus". Geheimer Medizüialrath Professor Tr. Waldencr-Berlin theiltc mit. daß si ch eine Gesellschaft für patholo gische Anatomie gebildet habe, welche mit der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte zusammen zu arbeiten gedenke. Daraus! wurde die Versammlung gcichtoffcn. Breslau Zur Theilnahme an den Vermählnnasseierlich- keiten sind die Prinzessin Heinrich, der Großherzog und vie Groß- hcrzogin von Hessen, sowie der englische Botschafter in Berlin hier eingetroffen. Würzburg. Ter zur Doktor-Promotion hier erngetroffenc Prinz Max von Sachsen wurde aus seinen Wunsch von der Kooperator-Stelle der rLtadt-Psarrkirchc zu Eichstädt enthoben. W i c u. Aus Laibach wird gemeldet: Tie Partcilertung und die Abgeordneten der slowenisch-katboliichen Partei haben in einer estcrn abgehaltcnen Konferenz einstimmig den 'Austritt der Z -- --- . e» r> iko für Deutsch-Ostafrika Generalmajor Licbcrt ln den nächsten ten angeblich verwirklichen wollte. — Nach einer Veröffent- Kampfes um die nationale Gleichberechtigung und Stellungnahme gegen den Ausgleich. Das „Vaterland" fügt dieser Meldung hinzu, der weitere Bestand des slowenisch-christlichen Verbandes, vor . >ae ncten erscheine dnrch diesen Beschluß ernstlich in Frage gestellt P e st. In der Ortichast Nagy-Taror wüthct fest heute Vor mittag bei heftigem Sturm eine große FeuerSbrunst. Die Kirche, sowie mehrere Häuserreihen sind nieoergcbrannt; der Sturm er schwert die Löjcharbciten. * Paris. Die auswärts verbreiteten Gerüchte von hier stattacfundenen Straßen«:essen sind gänzlich unbegründet: es herrscht vollkommen Ruhe, nicht die geringste Störung ist vor- gekommcn. Pari s. Während der ersten 4 Wochen darf Picquart mit keiner Eivilperson verkehren. Labori'S Sekretär Hild nahm von Picquart am Eingang der Zelle dessen Rasirmcsscr in Empfang, das Picquart seiner Reisetasche entnahm mit den Worten: „Nian wird mir vielleicht die Zeit gönnen, mir einen Vollbart wachsen zu taffen." — Dem nächsic» Ministerrathe wird Brisson's Vorschlag »orliegen, dem Gouverneur Zurtinden eine Rüge zu crtheilen, weil er einen Tag vor seiner Ernennung eine Amtshandlung arrssührtc. nämlich die Versendung der Picguart-'Aktcn an die Gencral- Procuratcnrc. R v ni. Die Meldung des „Dailn Telegraph", Italien hätte die Absicht gezeigt, in der Angelegenheit betreffs, Kretas in den Hintergrund zu treten, wird offiziös für falsch erklärt. England, Rußland, Frankreich und Italien seien mi ' — "" , völligen Einvernehmen über die Art des Vorgehens gegen die Türkei am Kreta. Madrid. Vega de Armuo erklärte aus Befragen, die Cortes würden vor dem Schluß des Jahres zusammcntrelen. um über den FriedcnSvertrag mit den Vereiiugten Staaten zu berathen. - Die Kommission sür die Räumung Portoricos hat beschlossen, daß die Spanier die Geschütze und das Kriegsmaterial der alten Festungen mit sich nehmen sollen. Die Zeitungsnachricht, wonach die spanische Regierung befohlen habe, die Räumung von Cuba zu verzogen:, entbehre zcdcr Begründung. Haag. Die Zweite Kammer beschloß, die Regierung zu er suchen. der österreichisch-ungarischen Regierung das Beileid der Kammer zu dem Tode der Kaiserin Elisabeth auszudrücken. London. Ans Peking wird gemeldet: DaS kaiserliche Edikt, nominell vom Kaiser gezeichnet, aber in Wirklichkeit von der Kaiserin diktirt, proNamirt deren Regentschaft. DaS Edikt erklärt, schon zweimal in bewegten Zeiten habe die Kaijcrin als Regentin sunairt und jetzt habe sic. dem Wunsche des Kaisers nachgcbcnd. wieder zugesagt, der Rcgiemng bciznstchcn. Es sei beschlossen, daß heute der Kaiser und alle hohen Minister der Kaiserin huldigen sollten, lieber die wahren Vorgänge im kaiserlichen Palast herrscht
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