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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung 2el.-Kdr.: Amtsblatt. Bezugspreis vierteljährl. M. 1.50 einschließl. de; „ZUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Reichspostanstalten. Eibenstock, Carlsfeld, hundshübel, Neuheide, Gberftützengnin, 5chönheide, 5chönheiderhammer, Zosa, Unterftützengrün, wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Zeiertagefiirden folgendenTag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr.llv. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. ^2SS ISIS «2. Jahrgang. Smmabcud, den 13. November In der Ausführungsverordnung vom 21. Oktober 1915 zur Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 2. September 1915 über die Beschränkung der Milchverwendung ist es unter II Ziffer 1. verboten, frische Sahne außer zur Herstellung von Milch in den Verkehr zu bringen. Um Irrtümern vorzubcugen, weist das Ministerium darauf hin, daß unter den Begriff „frischt Sahne" auch saure Sahne fällt. Der Ausdruck frische Sahne ist gebraucht im Gegensatz zur Dauersahne, deren Herstellung nach ll 5 zwar verboten ist, deren Vertrieb aber gestattet bleibt. Dresden, 9. November 1915. Ministerium des Innern. Nach tz 26 der Ministerialverordnung vom 26. September 1905, die Bundesbe stimmungen über den Verkehr mit Sprengstoffen betreffend, ist die Abgabe von Spreng stoffen an Personen, von welchen ein Mißbrauch derselben zu befürchten ist, insbe sondere an Personen unter 16 Jahren verboten; dies gilt auch von solchen Feuerwerkskörpern, mit deren Verwendung eine erhebliche Gefahr für Person oder Eigentum verbunden ist. (Kanonenschläge, Frösche, Schwärmer und dergl.) Zuwiderhandlung ist nach 8 367, 5 des Reichsstrafgesetzbuches zu bestrafen, soweit nicht härtere Strafen nach dem Reichsgesetze vom 9. Juni 1884 verwirkt sind. Stadlrat Eibenstock, den ll. November 1915. Winterspende des sächsischen Volkes zum Schutze der Truppen im Seide und unserer Kriegs gefangenen in Feindesland vor Wintersnot, Nässe und Hätte. Die Bürgerschaft wird herzlich gebeten, der unter vorstehendem Namen in diesen Tagen stattfindenden Sammlung des Landesausschusses der Vereine vom Roten Kreuz die verdiente Beachtung zu schenken und in dankbarer Opferfreudigkeit das Liebeswerk zugunsten unserer Feldgrauen nach Kräften zu unterstützen. Die Spenden bitten wir den Sammelstellen des Roten Kreuzes hier (Eibenstocker Bank, Gewerbebank, Herr Fabrikant Richard Hertel, Mitteldeutsche Bank, Stadthaupt - kaffe) bis zum 15. dss. Mon. zuzuführen. Stadlrat Eibenstock, den 11. November 1915. Die Schulversäumnisse in Volks- und Fortbildungsschule mehren sich. Nicht einmal eine Entschuldigung wird für nötig gehalten. Unentschuldigte Schulversäumnisse werden aber bestraft — auch in Kricgszeiten — und zwar bei derartiger Häufung besonders streng. Eltern und Er zieher werden darauf aufmerksam gemacht. Stadlrat Eibenstock, den 9. November 1915. Bekanntmachung. Die für hiesigen Ort auf das laufende Jahr aufgestellte Schöffen- und Ge schworene» - tlrliste liegt nochmals eine Woche lang, und zwar vom 12. bis mit 16. November dieses Jahres, bei Unterzeichnetem zu Jedermanns Einsicht aus. Innerhalb dieser einwöchigen Frist kann Einsprache gegen die Richtigkeit oder Voll ständigkeit dieser Liste schriftlich oder zu Protokoll bei Unterzeichnetem erhoben werden. Hierbei wird auf die im Gemeindeamt ausgehängteu Gesetzes» orschriftcn der 88 31, 32, 33, 34, 84, 85 des Deutschen Gerichtsvcrfassungsgesetzes und des 8 24 des Königlich Sächsischen Gesetzes vom 1. März 1879, Bestimmungen zur Ausführung dieses Gesetzes enthaltend, verwiesen. Carlsfeld, am 11. November 1915. Der GtmcindtlMstMd. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben das Gemeindeamt und das Königl. Standesamt am Sonnabend, den 13. Wovember 1915 geschlossen. Dringliche Angelegenheiten werden am Sonnabend von vormittags 11—12 Uhr erledigt. Carlsfeld, 10. November 1915. Dcr Gemcmdelwrstand. Neuer italienischer An sturm gegen Görz. Nach kurzer Ruhepause haben die Italiener ihre Angriffe wieder ausgenommen. Insbesondere haben sie ihr Augenmerk auf Görz gerichtet, wo sie nach Eintreffen von Verstärkungen einen Erfolg zu er zwingen hofften. Aber auch diesmal schlugen wie der alle Angriffe unter großen Verlusten fehl. Der österreichisch-nngarischc Heeresbericht sagt darüber: Wien, 11. November. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz Westlich von Tschartorysk wiesen wir einen russischen Angriff ab. Westlich von Rafalow- ka warfen österreichisch-ungarische Truppen, vom Feuer deutscher Batterien begleitet, den Feind an den Styr zurück, wobei 7 Offiziere, 200 Mann und 8 Maschinengewehre in unserer Hand blieben. Sonst nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Italiener nahmen ihre Anstrengungen, Görz zu gewinnen, von neuem auf. In der Pause nach der dritten Jsonzoschlacht hatten sie Ersatzmannschaften eingereiht und weitere Trup pen im Görzischen zusammengezogen. Gestern setz ten sie nach mehrstündiger heftiger Artillerievor bereitung an üer ganzen Front von Plavabis zum Monte bei Sei Busi mit starken Kräften zuni allgemeinen Angriff an. Wieder schlugen die tapferen Verteidiger alle Stürme i äs im Feuer, teils im Handgemenge unter schweren Verlusten des Feindes ab, dessen Angriffslust in einem abendlichen Unwetter für diesen Tag vollends erlahmte. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Ocstltch von Trebinje schlugen wir einen starken montenegrinischen Angriff ab. Ter Feind erlitt große Verluste. Die von Uschize südwärts vordringenden österreichisch-ungarischen Truppen hatten gestern den halben Weg nach No- wo Waros zurückgelegt. Nordöstlich von Jwan- jiza warfen wir den Feind aus mehreren Stel lungen auf dem Cemerno-Rücken. Die deut schen Divisionen des Generals von Köveß drän gen die Serben im Gebiete der Stolowi Planina zurück. Oestlich davon erkämpften k. und k. Streit- lräste den Aufstieg auf die Krnja Je la und den Poglcd. In Trstenik fielen IMO Serben in ünjere Hand. In Winjazka Banja, südwestlich von Trstenik haben die Serben ein Feldspital mit 1000 verwundeten Soldaten und Offizieren und einem Arzt zurückgelassen. Die Armee des Generals von Gallwitz kämpft nordöstlich von Brus und an den Nordslüjsen des Jastrebaz-Gcbirgcs. Bulgarische Streitkräfte überschreiten bei Aleksinaz die Morawa. Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnaftt. Stau» valkan ist zunächst das weitere Zurückweichen der Serben auch in der Verlegung des Regierungssitz s festzu- stcllcn, ferner sind zwei neue Gesichtspunkte aufge- taucht, nach denen Italien den Montenegrinern zu Hilfe kommen will und in Rumänien Stimmung für einen Krieg gegen Rußland gemacht wird. Ob beide Pläne jemals verwirklicht werden, steht noch sehr dahin. Die vorliegenden Nachrichten be- sagen: Sofia, 11. Novbr. Amtlicher Heeres bericht vom 9.: Unsere Truppen setzten die Ver folgung des geschlagenen serbischen Heeres auf dem linken Ufer der Morawa fort. Täglich entdeckten wir in den eroberten Städten neue Beute. Im Morawatal und entlang der Eisenbahn brachten wsir heute ein: 4 Schnellfeuerhaubitzen, 8 Schnellfeuer- feldgcschütze mit gefüllten Munitionswagcn, meh rere Maschinengewehre mit ihren Bespannungen, 9 ganz neue Scheinwerfer, darunter 4 feste und 5 tragbare und 800 Gefangene. Südlich von Lesko- waz, in dcr Umgebung oes Bahnhofes Grablenitza erbeuteten wir zehn Lokomotiven und 400 Eisen bahnwagen, davon 50 mit Material verschiedener Art beladen. London, 11. November. „Times" melden aus Athen vom 8.: Das serbische Hauptquar tier wurde nach Raschka, nordwestlich von Nowi- basar, verlegt. Wien, 10. Novbr. Die „Südslawische Korre spondenz" meldet aus Saloniki vom 9.: Die ser bische Regierung hat ihren Sitz in Mitro- witza aufgeschlagen. Kopenhagen, 11. November. Nach einer Tempsmeldung wäre Italien nunmehr für die Be teiligung am Balkans eldzuge entschlos sen. Die Landung von Truppen soll an der montenegrinischen Küste versucht werden, da angeblich Saloniki keine größeren Truppenmassen ausnehmen kann, als sich gegenwärtig dort befinden. Die Italiener wollen in erster Reihe die Montenegri ner im Kampfe gegen die Oesterreicher unterstützen und danach versuchen, einen Vorstoß gegen die Flanke Mackensens zu unternehmen. Budapest, 11. November. Die vornehmsten Leute von Jassy richteten an die Bevölkerung ein Manifest, in welchem der Krieg gegen Ruh land zum Zwecke der Annektierung Beßara- biens gefordert wird. Das Manifest fordert die Bevölkerung dcr Stadt Jassy a^s, alle Opfer zu bringen, um Bcßarabien Rumänien wieder einzuver leiben. Es erinnert daran, daß Jassy jahrhunderte lang die Hauptstadt Beßarabiens war und bemerkt, daß die Wiedereroberung Beßarabiens heute kein Traum mehr, sondern die leichteste Sache sei. Man müsse nur energisch, wollen und laut seine Stimme ertönen lassen, damit Rumänien den Protest gegen die Schwindler höre, die das Land auf Irrwege führen wollen. Die Türken melden ayßer den üblichen Tardaneilenkämpfen vom heiligen Krieg in Tripolis schwere Verluste der Italiener: Konstantinopel, -11. November. Das , Hauptquartier teilt mit: An der Darda- neile «front nichts von Bedeutung, abgesehen von allgemeinen Feuer g cf echten. Unsere Artillerie zwang drei Transportschiffe, die sich bei Kcmiklili- nian befanden, sich zu entfernen. Bei Sedul Bahr zerstörten wir feindliche Bombenwerfer. Aus dem linken Flügel ^brachten wir eine Mine zur Explosion, die einen feindlichen Annähcrungs- grabcn zerstörte. Sonst nichts Neues. Konstantinopel, 10. November. Die Blät ter erfahren aus sicherer Quelle: Die arabischen Stämme in Libyen haben Fezzan, sowie ver schiedene andere Ortschaften im Gebiete der Syrte zurückerobert. Die Italiener erlitten große Verluste an Leuten und Material. Die muselmanischen Krieger nahmen dem Feinde in Fez- zan 5 Kanonen und Maschinengewehre, im Syrte- gcbiet 12 Kanonen und 3 Maschinengewehre und in